Irgendwie kann ich auch nach dem x-ten mal Lesen irgendwie die Aussage im Artikel nicht 100% nachvollziehen:
"Im Workstation-Einsatz und unter Verwendung der AVX2- und AVX-512-Befehlsätze ist es aber sicherlich interessant, dass es kaum bis keinen Unterschied zwischen den beiden Prozessoren gibt."
Kann mir wer erklären warum das interessant sein soll?
Ich mein, im Rahmen der Modellpflege ist der 9980XE einfach nur die Ablöse mit leichten Verbesserungen ggü. dem 7980XE - das alte Modell entfällt, das neue kommt. Ist doch nicht so, dass wir hier nen neuen Prozessor haben, der sich oberhalb des alten (preislich und von der Leistung) platziert, sondern das wird ne 1:1 Ablöse, man könnte es Refresh nennen.
Früher haben sich die Leute noch gefreut, wenn die Hersteller die Produkte im Rahmen der Modellpflege geupdatet haben, da gabs 100MHz Sprünge und das war gängige Praxis! ohne dass sich da wer dran gestört hat.
Warum wird das hier aber verteufelt?
PS: warum Intel die Werte nicht (mehr) publiziert, ist mMn auch klar - sie wollen für die Zukunft weg davon. Mit dem 9900k gibt es keinen AVX Offset mehr - und sicher auch mit anderen kommenden Modellen fährt man diese Schiene. Dann gibts eh keine Aussage mehr über den endgültig anliegenden Takt.
Zumal auch schon bei SKL-X die Limitierung durch die Energieaufnahme möglich ist in gewissem Rahmen, soweit ich das sehe. Wer das Ding gnadenlos auf seine TDP eingrenzt, sieht dann idR auch nichtmal die AVX Turbo-Taktraten. Da es eh nur das ist, was maximal möglich wäre...
Leider hat man irgendwo in der Geschichte des CPU-Boosts einen Fehler begangen, der die Leute davon ausgehen ließ, dass der Turbo Takt = der normale Takt ist. Was er aber nicht ist. Und was er auch nie war... Turbo war schon immer das Stücken oben drauf über der Basis.
Da muss man sich halt schon fragen ob der AVX-Offset noch anwendbar ist.
Besser auf 200-300MHz Takt verzichten bzw. die VC so setzten dass es ohne Offset geht halte ich für praktikabler.
Aber das ist/war doch genau der Sinn des Negativen Offsets - eben Software mit dieser höheren Belastung einschränken zu können, während andere Software ohne die Nutzung der Befehlserweiterung das nicht tut.
Was bringt es mir als Endkunde denn für einen Vorteil, wenn man auf Takt bei non AVX verzichtet??
Das einzige, was sinnvoll als Ausweg des "Problems" erscheint ist ein Verhalten wie es der 9900k an den Tag legt. Nämlich dass man nicht mehr direkt mit fixen Takt-Multiplikatoren arbeitet, sondern in erster Linie das Powermanagement für die Steuerung verantwortlich ist. Solange genügend "Luft" ist, boostet das Ding dann einfach voll - egal ob AVX oder nicht. Um so mehr Belastung, desto mehr wird der Takt nachjustiert.
AMD händelt das auch ähnlich mit ihren Boost, der nicht an der Art des Befehlssatzes hängt, sondern an anderen Parametern. Da SKL-X aber Technik aus der 6th Gen. ist, kann der das folglich auch nicht. Gibts dann ggf. im Nachfolger. Mal schauen...
An eurer Stelle würde ich davon ausgehen, dass der Einsatz von AVX mittlerweile die Regel und nicht die Ausnahme ist.
Das würde ich so (noch) nicht sagen. Von Regel sind wir meilenweit entfernt - die CPUs kleben idR an den Boost 2.0 Taktraten ohne AVX. Vor allem wenn man das mal quer beet und nicht nur mit ein paar ausgesuchten Benches vergleicht.