Intel will mehr Geld: Kommt die German Fab noch?

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In den vergangenen Wochen häuften sich die Berichte zu Verzögerungen des Baustarts der Mega-Fab von Intel bei Magdeburg. Von der Euphorie aus dem Frühjahr 2022 ist nur noch wenig übrig. Der Bund will das Projekt mit 6,8 Milliarden US-Dollar fördern, doch die wirtschaftliche Lage trübte sich seither ein und dies ging auch an den Plänen von Intel nicht vorüber. Ende 2022 und Anfang 2023 mehrten sich die Berichte zur Unklarheiten der Höhe der Subventionen – da helfen auch die Bekundungen des Bundeslands Sachen-Anhalt einen Windpark bauen zu wollen nicht.
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Ich bin immer noch nicht dahinter gekommen, wieso der Steuerzahler die Fabrik zum grossen Teil bezahlen soll. 10 Milliarden, mein ja nur. Aber geht mich eh nichts an, lebe nicht in DE oder der EU.
 
Ich bin immer noch nicht dahinter gekommen, wieso der Steuerzahler die Fabrik zum grossen Teil bezahlen soll. 10 Milliarden, mein ja nur. Aber geht mich eh nichts an, lebe nicht in DE oder der EU.
Subventionen machen, in gewissen Maßen, durch aus Sinn. Nur leider werden sie oft Missbraucht.
Auch das Verhalten von Intel macht durch aus Sinn.

Mann geht halt mit der Maximal Forderung in eine Verhandlung und sieht was passiert. Wenn man Glück hat, knickt der Gegenüber ein. Weil 3000+ Arbeitsplätze, weil Wirtschaftstandort, weil man sich ja ein Denkmal setzen möchte.
Interessant wäre es, wenn die Gegenseite sagen würde: "Ja Intel ihr bekommt die 10 Mrd, aber die CPUs werden in der EU um 50% billiger." 🔥
 
Ich denke, Intel wird sicher in Zahlen dem Land beweisen können, warum die 6,8 Milliarden zu wenig sind. Die Zahlen haben sie sicher auch damals vorlegen können, um auf diese 6,8 Milliarden Subvention zu kommen. Ich glaube, die 10 Milliarden Subvention werden sicher nicht genug sein und ich befürchte, dass sich Intel zurückziehen wird, zumal die amerikanische Regierung ein großes Subventionspaket für das eigene Land auf den Weg gebracht hat.
 
Irgendwie verstehe ich die aktuelle Situation nicht.
Erst zusagen, dann wieder nicht? Austesten was geht?

Da kommt ein Arbeitgeber her und verlangt / bekommt Geld dafür zu bleiben.
Und nicht 1000€.
Nicht 10.000€ oder 100.000€.
Sondern 100.000 mal 100.000€ wenn man auf 10 Milliarden aufrundet.
Wir reden hier von abartig hohen Summen, die viele in DE ansässige Unternehmen nichtmals in 20 Jahren erwirtschaften.

Dazu wird ein Windpark geplant, denn intel hat sich beschwert das der Strom zu teuer ist.
Ja gehts noch?

Welches Unternehmen in Deutschland kann in ein anderes Bundesland ziehen und bekommt erstmal viele Milliarden geschenkt?

Klar, intel ist ein wichtiger Hersteller, Chips made in Europe wären schon was feines... aber bei einer Kosten Nutzen Betrachtung frage ich mich ob das Geld in 20 Jahren wieder rein kommt. Oder in Form von Startups und drumrum entstehender Wirtschaft nicht ein großes Minus wird dae aus dem Steuertopf ausgeglichen werden wird.
 
@Zyxx nein. Darum geht es nicht.
90% der high tech chips kommen aus bald-nicht-mehr-taiwan. Und für den fall will man sich rüsten und das nötigste hier herstellen lassen, ausserhalb der reichweite von möchtegern-mao. Und das will sich intel vergolden lassen, die alternative ist noch mehr abhänhigkeit von den usa und von sicheren schiffsrouten.
 
Ich finde Europa versagt im den technologischen Markt komplett... Intel schön und gut aber wäre was eigenes nicht besser? Ich denke Taiwan und Südkorea geht's nicht schlechter durch das investierte Geld
 
Ich finde es auch immer wieder erstaunlich... da kommen die ganzen Lobbyisten und Politiker und reden Jahzehnte lang was vom Markt regelt und man solle sich nicht einmischen, aber dann sollen wir Subventionieren und alles bezahlen was kostet um dann als Kunde dann nochmal zu bezahlen für Produkte die eh scheinbar größtenteils subventioniert sind? Und wer kassiert ab?
Sry aber wenn ein Chipriese sich keine Fabrik leisten möchte dann sollte dieses Unternehmen halt keine neue Fabrik bekommen weil es einfach eine Einmischung ist, und wieso meldet sich hier das Kartellamt nicht weil hier ein Riesenplayer unterstützt wird seine Marktposition zu festigen?!?! Erzählt mir nicht von Arbeitsplätzen... Da sollte man lieber andere Unternehmen unterstützen die hier schon ansässig sind oder auch in der Branche tätig sind und keine 10 Milliardenfabrik geschenkt bekommen wollen..
 
Bei Unternehmen die jedes Jahr Milliarden an Gewinnen machen, müssen man hinterfragen, wie viel Förderung hier sinnvoll sein. "Da sind Fragen erlaubt" wird der Minister zitiert.
:kotz:Eine Spende direkt an die FDP würde seine kritische Haltung sicherlich umkehren.:lol:

:hust:Wäre der FDP Lindner auch nur bei anderen Milliarden schweren Unternehmen so kritisch, die fast gar keine Steuern zahlen.:rofl:
 
Die Antwort warum wir mehr geben sollten ist simpel: Der Standortvorteil ist am Ende deutlich höher als die Subventionen. Deutschland und die EU sollten mal eher die Position als Schwarzgeld und Niedrigsteueroase für Konzerne hinterfragen. Warum Gewinne nicht dort versteuert werden wo sie gemacht werden oder oder oder... Da bleibt dann auch genug Kohle um Technologie zu fördern.

Euer jammern ist substanzlos. Es wird an dem Standort mit den besten Bedingungen investiert. Das nennt sich Wettbewerb. Gerade die deutsche Politik hat bei Eingriffen null Hemmung.
 
Ich finde Europa versagt im den technologischen Markt komplett... Intel schön und gut aber wäre was eigenes nicht besser? Ich denke Taiwan und Südkorea geht's nicht schlechter durch das investierte Geld
Denen geht es gut, weil sie weltweit verkaufen und inhaber der technologie sind, so wie bei euch in D mit den autos. In diesem fall wäre man jedoch nur fliessbandarbeiter. Intel stellt das her u d vertreibt es, intel profitiert letzendlich davon. Ihr habe autos und rüstung, doe taiwanesen und südkoreaner eben hochtechnologie. Die russen haben rohstoffe und die in afrika keinen plan und keine lust.
 
Denen geht es gut, weil sie weltweit verkaufen und inhaber der technologie sind, so wie bei euch in D mit den autos. In diesem fall wäre man jedoch nur fliessbandarbeiter. Intel stellt das her u d vertreibt es, intel profitiert letzendlich davon. Ihr habe autos und rüstung, doe taiwanesen und südkoreaner eben hochtechnologie. Die russen haben rohstoffe und die in afrika keinen plan und keine lust.
Eben, der normale Wahnsinn, im generellem Chaos ... jetzt versucht jeder händeringend irgendwie diese Abhängigkeit abzubauen und reitet sich immer weiter in die Scheiße (sorry).
"Du bist so lange mein Freund, solange ich von Dir profitiere", die Welt tickt seit längerem so. Was für ein Irrglauben und blödes Verhalten, zu glauben, dass man "angebliche" Freunde kaufen kann.
Ungemein nervt mich, dass es in Deutschland in den letzten 4 Jahrzehnten viele Bestrebungen im Land da waren, Digitalisierung, IT-Technologie, Entwicklungen, Forschung ... voranzubringen, aber die politischen Prioritäten und Lobbyisten lagen ganz woanders. Wen wundert es, dass viele den asiatischen Raum zum Aufbau genutzt haben und das Know-how entsprechend abgewandert ist.
Ein Effekt kommt noch dazu, dass nur das unterstützt wurde, was schnell profitabel ist. Manchmal sind anfangs unprofitable Investitionen für die Zukunft wichtig. Ich wünschte mir alte Chefs zurück, die genau das erkannt und kontinuierlich unterstützt haben, weil sie das Qualitätsprodukt und Ziel vor Augen hatten, nicht nur den schnellen Gewinn und Marktmacht. Das haben auch die Mitarbeiter erkannt, weil es den eigenen Arbeitsplatz sichert :unsure:
 
NEIN. Euch reicht das Geld nicht ? Bitte, dann zieht weiter.
 
Schonmal was vom amerikanischen Chips Act gehört? Die USA versuchen sämtliche Halbleiter Produktion in die USA zu holen um sich industriell gegen China zu wappnen. Die EU hat ein ähnliches Programm, allerdings nur mit einem Zehntel an Volumen. Wenn die EU/de nicht zum Schwellenland werden will muss man mit Subventionen mit den USA konkurrieren.

Tatsächlich ist der US Chips Act so groß, dass es selbst in Taiwan einen großen brain drain gibt, was dort wiederum in einer Art und Weise auf Unbill stößt, dass die jetzige Amerika freundliche Regierung in Umfragen alle Mehrheiten eingebüßt hat.

Also Intel fordert 10 Milliarden + eigenen Windpark für die Fab, weil es einen Wettkampf um den Standort gibt und die es fordern können. Freilich würden sie sicher gerne hier bauen, da die Chips auch hier gebraucht und abgesetzt werden. Aber ein paar Milliarden mehr oder weniger sind eben ein paar Milliarden
 
Naja aber Nokia ist quasi gestorben. Bei Intel ist das ja mehr oder weniger ein Selbstläufer. Energiewende und Autoindustrie verschwinden nicht einfach so
 
Naja aber Nokia ist quasi gestorben.
Das war allerdings ein paar Jahre vorher. Die Produktion wurde nicht aufgegeben sondern nach Osteuropa verlagert und dann ein paar Jahre später komplett eingestellt.

Gibt noch andere Beispiele. Der Typ von Müllermilch hat ordentlich Subventionen in Ostdeutschland eingestrichen und als er dann Steuern zahlen sollte den Firmensitz in eine Steueroase verlegt. Der Werk wurde glaube ich auch wieder geschlossen.

Meistens sind die Zahlen der potentiellen neuen Arbeitsplätze die mit solchen Projekten geschaffen werden könnten auch stark übertrieben. Letztens erst zum Flughafen Hahn gelesen. Da sollten 10.000 Arbeitsplätze geschaffen werden, zur Spitzenzeit waren es etwa 4k, die meiste Zeit allerdings nur 2-3k.

Bei Intel in der Finanzabteilung und den dazugehörigen Beratungsunternehmen sitzen deutlich kompetentere und rücksichtlosere Menschen als in unserer Regierung und den dazugehörigen Ämtern. Und wenn Deutschland nicht ordentlich draufzahlt, werden die einen Teufel tun hierher zu kommen anstatt ein weiteres Werk in den USA zu bauen. Sicher ein paar Arbeitsplätze wird es schaffen, aber bei dem enormen Automatisierungsgrad, wird es die Steuerzahler ganz erheblich mehr kosten, als das was kurz bis mittelfristig (oder vllt. sogar jemals) wieder rein kommt.

Noch zu Nokia:
Betroffen sind davon rund 2300 der bundesweit etwa 3200 Nokia-Mitarbeiter, wie der Konzern am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Als Grund nannte das Unternehmen fehlende Wettbewerbsfähigkeit durch hohe Arbeitskosten und ein "generell hohes Kosteniveau" in Deutschland. Mit Nokia gibt der letzte Handy-Hersteller seine Produktion in Deutschland auf. Die bislang in Bochum hergestellten Mobiltelefone sollen künftig in Ungarn, Rumänien und Finnland produziert werden.

Die Landesregierung in Düsseldorf sprach mit Blick auf die Entscheidung des finnischen Konzerns von einer "außerordentlich schmerzhaften Ankündigung für die Stadt und für die Region". "Angesichts erheblicher öffentlicher Gelder, die in die Weiterentwicklung des Nokia-Standortes in Bochum geflossen sind, stellt sich für die Landesregierung unter anderem die Frage, ob die Entscheidung wirklich unumstößlich ist", erklärte die Düsseldorfer Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU).

Wenn das Werk überhaupt kommt, wird es mit Intel nicht anders laufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und die Alternative? Ist jetzt nicht so dass hier mega die Innovationen am Start sind. Man muss auch sehen was es volkswirtschaftlich kostet einen Elektroingenieur oä auszubilden, den will man nicht abwandern sehen weil es hier keine Arbeit für ihn gibt. Andersrum wenn der hier seine Erfahrungen in der Halbleiterfertigung macht, bevor Intel die Bude schließt, existiert wenigstens etwas Expertise in stark veralteten Prozessen auf deutschem Boden:fresse2:
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Diese Mär mit den hohen Kosten kann auch keiner mehr hören. Gerade im Spezialisten Bereich sind wir ein Niedriglohnland wo auch noch der Staat die Hälfte der Sozialleistungen trägt + die Leute kommen schon weitgehend ausgebildet. Gut, die Infrastruktur ist halt marode
 
Und die Alternative?
Deutsche Unternehmen pushen natürlich. Keine Ahnung wie genau es gerade um Infineon steht, aber wenn man denen 10 mrd geben würde, würde wahrscheinlich etwas mehr hängen bleiben als bei dem Milchmädchen-Deal mit Intel.

Diese Mär mit den hohen Kosten kann auch keiner mehr hören. Gerade im Spezialisten Bereich sind wir ein Niedriglohnland wo auch noch der Staat die Hälfte der Sozialleistungen trägt + die Leute kommen schon weitgehend ausgebildet. Gut, die Infrastruktur ist halt marode
Das hält die Unternehmen nicht davon ab die Sache immer und immer wieder hervor zu holen. Und in DE kann man Leute (zum Glück) halt nach wie vor nicht von heute auf morgen feuern, das ist aus amerikanischer Sicht extrem unattraktiv, was mit ein Grund sein wird, wieso der deutsche Steuerzahler dann extra tief in die Tasche greifen muss. Btw in den USA ist es Gang und Gebe, dass Unternehmen die Bundesstaaten gegen einander ausspielen und der Steuerzahler im Endeffekt fast immer draufzahlt. Von daher wird die Erwartungshaltung bei Intel die Gleiche sein...
 
aus amerikanischer Sicht extrem unattraktiv,
Tatsache...


Btw in den USA ist es Gang und Gebe, dass Unternehmen die Bundesstaaten gegen einander ausspielen und der Steuerzahler im Endeffekt fast immer draufzahlt. Von daher wird die Erwartungshaltung bei Intel die Gleiche sein...
Ja und es gibt wie gesagt den Chips Act und Green new Deal Act(weiss nicht wie er genau heißt, hat aber auch ca. 500 Milliarden an Volumen) aus dem massig Subventionen zu holen sind.

Tatsächlich sind die Subventionen ja so hoch dass sogar Läden wie VW überlegen einiges an Produktion dorthin zu verlagern. Das Programm ist ja so aufgestellt dass quasi das ganze Produkt in Amerika gefertigt werden muss und somit ein Wettbewerbsnachteil für alle entsteht die nicht dort produzieren. Es ist also Subventionsdruck und Sanktionsdruck gleichzeitig da
 
Also ich war selbst mal im Solar Valley und habe neue und nie benutzte,
neuste technische Anlagen gesehen, welche so irre teuer sind, aber nie wirklich benutzt wurden.
Riesen Hallen voller Technik mit teilweise noch der Schutzfolie drauf.
Alles mit Subventionen, vom Steuerzahler finanziert und leer stehend......
 
Lebe auch in der Region. Schade das solche Anlagen nicht laufen und der Mist aus China kommt.
Damals, in den 90´, hätte schon der Staat den Häuslebauern eine Solaranlage vorschreiben und Subventionieren sollen!
Aber die waren halt genau so schlau, wie Diese heute. Fahren mit Dummheit ganz Europa an die Wand.
Deutschland das Sozialamt der Welt, macht doch einfach weiter so! mfg
 
Deutsche Unternehmen pushen natürlich. Keine Ahnung wie genau es gerade um Infineon steht, aber wenn man denen 10 mrd geben würde, würde wahrscheinlich etwas mehr hängen bleiben als bei dem Milchmädchen-Deal mit Intel.


Das hält die Unternehmen nicht davon ab die Sache immer und immer wieder hervor zu holen. Und in DE kann man Leute (zum Glück) halt nach wie vor nicht von heute auf morgen feuern, das ist aus amerikanischer Sicht extrem unattraktiv, was mit ein Grund sein wird, wieso der deutsche Steuerzahler dann extra tief in die Tasche greifen muss. Btw in den USA ist es Gang und Gebe, dass Unternehmen die Bundesstaaten gegen einander ausspielen und der Steuerzahler im Endeffekt fast immer draufzahlt. Von daher wird die Erwartungshaltung bei Intel die Gleiche sein...
Danke für die gute Unterhaltung btw.
Hier im Luxx ist die Qualität in politischen Fragen ja oft unterirdisch....

Im CB Forum sind zwar auch viele Trolle, aber es gibt doch einige mit Verstand, dass die mit den einfachen autoritären/nationalistischen Vorstellungen untergehen
 
Als Magdeburger würde ich es ja durchaus begrüßen wenn die hier bauen, aber für realistisch halte ich das hier nicht.
 
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