Was heißt hier falsch?
Bewährt hin oder her. Die heutige Generation will AiOs mit RGB. Die Dinger sind schon massenweise im Gehäuse vorinstalliert. Komm einfach damit klar.
Ich bevorzuge auch einen massiven Doppelturmkühler, aber ab 280 mm sind AiOs einfach überlegen, ganz besonders bei Last.
Der (oft werbetechnisch erzeugte - mit Influencern geht das nochmal eine ganze Potenz besser) Mainstream-Wille war nur selten rational.
Dass die AiOs gern von einer gewissen Schicht gekauft werden ist eine Sache.
Dass diese AiOs Mist sind, ist die andere.
Warum sie Mist sind, kann ich dir gern genauer erläutern:
1) Mangelhafte allgemeinqualität der Werkstoffe. Ich lass das einfach so stehen, ich denke, dass es keiner weiteren Ausführung bedarf.
2) Bauteile du klein/sparsam dimensioniert. Schau dir die Radiatoren an, steht zwar 240, 360, 280 usw., in der Realität ist aber das Radiatorgehäuse meist so dick wie die Lüfter (25mm), das Lamellennetz drin nochmals dünner weil abgesetzt zum Gehäuse, also vlt. 20mm. Dazu oft Alu als Werkstoff (wie viel Pot-Metal in der Legierung ist, wer weiss...) für den Wärmetauscher, das Ganze noch billig gefertigt (Verbindungen die keinen guten Wärmeübergang haben... schlechts Lot bzw. schlecht gepresst...).
3) Fehlendes Ausgleichsvolumen. Das ist grundsätzlich problematisch, 100% dicht ist das Zeug nicht, vor allem in der billigen Qualität. Wenn man nur ~50ml Ausgleichsvolumen hätte, wäre das kein Problem. Bei 0 Ausgleichsvolumen hast sehr schnell Luftbläschen überall da, wo man sie nicht will, weil sie sich eben nicht im Ausgleichsgefäß sammeln können. Jede mir bekannte Wakü verliert etwas Wasser über die Zeit, das Zeug diffundert einfach.
4) "Wartungsfrei" - Wartung nicht vorgesehen. Wenn erstmal die Luft drin ist, und sich komische Schlotze bildet drin, kannst das Zeug wegwerfen oder mühsam zerlegen, putzen und befüllen (wofür es halt nicht vorgesehen ist), been there, done that.
Es gibt 3 rationale Argumente, die gegen einen dicken Luftkühler sprechen:
1) Der Schwerpunkt / das Gewicht. Zählt aber eher bedingt, wer geht heute schon noch zu LANs. Ich versteh aber, wenn es einem unwohl ist, 1.3kg aufs Mainboard zu spaxen, wobei die heutigen Montagesysteme schon okay sind.
2) Man kann durch den fetten Kühler nicht mehr ins Gehäuse greifen, es ist praktisch unmöglich Dinge am Mainbaord an- und abzustecken wenn der Kühler montiert ist. (Für mich war das tatsächlich relevant.)
3) Man braucht zusätzlich Airflow durchs Gehäuse, der Luftkühler gibt die Wärme im Inneren ab (wenn dann noch eine 400W Graka drin steckt...). Beim Wasserkühler spart man das, da kann man den Radiator an den Einlass/Auslass des Gehäuse-Airflows hängen (und diesen damit erzeugen).
Mit einer AiO kann man diese 3 "Vorteile" (sofern sie für einen relevant sind) mitnehmen, besser kühlen tut da aber nix, "wirtschaftlicher" is dran auch nix.
PS: Man könnte eine Wakü durchaus AiO-like Kompakt bauen, es gibt ein paar Ausgleichsbehälter mit Pumpe, die z.B. an den 120/140er Lüfterplatz hinten über der Slotblende passen, dazu ein guter Radi und ein guter CPU Kühler, und das Ding ist recht kompakt verbaut, 10/8er und eigentlich auch 8/6er Schläuche langen dick (ist so... auch wenns gerade nicht Mode ist), und das Werk läuft. Kostet dann halt eher 400€ statt 150€, und hat um das Geld noch nicht mal viel RGB dabei.
Ich hatte lang Wakü (FX5800 Ultra, P4, dann E8400), lang Luftkühlung (E8400, 3570k), weil Wakü einfach sehr viel Unflexibelität und Umstände mit sich bringt, und seit dem AM4 wieder Wakü auf der CPU (siehe Gründe oben), ohne GPU (was die Unflexibelität drastisch reduziert).
Würde ich jetzt wieder ein Sysem bauen, würde ich für andere ganz sicher einen guten Luftkühler verbauen, für mich selbst wsl. eine Minimal-Custom-Wakü wie oben beschrieben.
Zu RGB sag ich nix, wenn mans haben will, warum nicht. Hab auch bissl was drin, ist ja ganz nett anzusehen.
tl;dr:
Es spricht absolut nix gegen einen bodenständigen Luftkühler.
Provokante These:
An der AiO erkennst du den Noob mit K.