Für uns
Normalos ist die gängigste Variante ein Strommessgerät in die Steckdose zu setzen, daran das Kaltgerätekabel vom Netzteil was das System versorgt.
Die Effizienz setzt sich zusammen aus dynamischen Werten (kumulierte, unterschiedliche Lastszenarien z. B. in einer Stunde, Tag etc.), die sich auf einen Zeitabschnitt der Nutzung als Durchschnittswert zusammenfassen lassen. Kein System hat feste Verbrauchswerte, es liegen immer Schwankungen an.
Die Hersteller geben eine (Last-)Range an, innerhalb derer entsprechend den Spezifikationen
(z. B. 20% bis 100% Last mit Bezug auf die Nennleistung) z. B. 300W = 60W
|20% bis 300W
|100% die Effizienz zwischen 82% und 85% liegt.
Am konkreten Beispiel:
System H510M ITX + i7 10700K + M.2 NVMe + 2x 16GB DDR4 + FANs
Das KD302 Strommessgerät zeigt ~8Watt an, die kommen aus der Steckdose und werden erzeugt und bezahlt. Im
Silverstone ST30SF erfolgt der (Gesamt-)Verbrauch des NTs und des Systems.
Was das System tatsächlich verbraucht müsste man getrennt messen. Der 24 / 20-Pin motherboard, 6-Pin PCIE, SATA etc. connectoren müssten wiederum in ein identisches Strommessgerät (Reduktion Streuung/Varianz). Zumindest kann man dann die Differenz aus beiden Strommessgeräten als tatsächliche Verlustleistung des Netzteils hinsichtlich der Herstellerangaben prüfen.
Zurück zum obigen System:
Aus der Steckdose zieht das NT inkl. System 8Watt, die werden verbraucht und bezahlt.
Nun ist offensichtlich der anliegende Lastbereich nicht zwischen 20% und 100%, sondern zwischen 8 und 10Watt/ 300Watt x 100 = 2.66% und 3% ergo weit außerhalb der Herstellerangaben des dokumentierten Lastbereiches. Entsprechend sinkt die Effizienz, jedoch nicht linear.
Zur Theorie
Zieht das Netzteil 20% oder 60Watt aus der Steckdose, liegt die Effizienz bei 82% bis 85% (Herstellerangabe). Von den 60Watt =100% Verbrauch kommen also beim System 60W x 0.85 an = 51Watt an und 9Watt =0,15 = Verlustleistung werden durch das NT verursacht.
Zur Praxis
Zieht das Netzteil 8W bis 10W aus der Steckdose, liegt die Effizienz bei xx % mangels Herstellerangaben. Unterstellt man grottige Effizienzwerte von 70%, würde das Netzteil zwischen 2.5W und 3W Verlustleistung haben. Das entsprechende System würde demnach mit ~5Watt laufen. Dies kann man mit einem Pico PSU dann auch relativ konkret eingrenzen, da diese Pico PSU bei sehr niedriger Last hocheffizient laufen, aber bei hohen Lasten extrem ineffizient werden.
Hat man an diesem System ein Titanium Netzteil mit sehr hoher Effizienz besteht ein weiterer Zielkonflikt. Titanium geht erst ab 750W los und kostet ab 150W aufwärts. Der Lastbereich des obigen Systems würde bei einem solchen Netzteil den Lastzustand des NTs mit 8W-10W = auf extrem niedrige 10/750 = 0,013% bringen. In diesem Bereich haben Titanium NTs lediglich noch ~40% Effizienz.
Um hohe nominelle Effizienz zu erreichen, muss man 1. den dafür optimierten Lastbereich erreichen und 2. dort sein Nutzungsprofil finden.
Liegt das Nutzungsprofil unterhalb des optimierten Lastbereiches für hohe Effizienz, wird man diese nur in seltenen Fällen oder nie erreichen, da ändert auch Titanium etc. nix dran. Die Effizienz sollte man ganzheitlich verstehen.