Ein Beispiel der Trollwiese habe ich doch sogar verlinkt. Das ist damit gemeint. Jeder, der z.B in der Abschaffung von Faktencheckern einen Pluspunkt für die Demokratie sieht und keinen Weg "gegen" die Demokratie ist eben AfD Versteher oder bezahlter Putintroll.
Und das wiederum ist auch nur die Meinung eines Users. Wenn das sein beschränkter Horizont ist, dann gönne ihm den doch, warum tangiert dich das?
Findet man einen Punkt der AfD toll, ist man Nazi, auch wenn man zugleich 5 Punkte der Linken gut findet. Wie bereits gesagt: "Differenzierte, eigene, individuelle Meinungsbildung und Zustimmung/Ablehnung für gewisse Punkte verschiedener Seiten? Undenkbar!"
Das ist aber ein Phänomen, was es immer schon gegeben hat, sich im Internet nur nochmals deutlich potenziert hat.
Es gibt für viele nur noch schwarz oder weiß, nur rechts oder links und dazwischen stirbt die Wahrheit.
Auch das ist nicht neu. Die Menschen suchen nach solchen simplen und klaren Abgrenzungen, allein die Evolution unseres Verstands legt ein grundsätzliches und breites Diskriminierungsverhalten vor: Ich, du, wir, die Anderen. Je einfacher sich das auseinander halten lässt, desto eher nehmen es Menschen an. Komplexe und differenzierte Sachverhalte erzeugen viel leichter Abwehrreaktionen.
Andere Beispiel gibt es zu Genüge, während Corona ebenfalls Unmengen.
Impfskeptiker waren pauschal Impfgegner und Nazis, vollkommen egal ob sie sich immer gegen andere Dinge haben impfen lassen. Eine differenzierte und vor allem inhaltliche Debatte wurde nie geführt, sondern massiv unterdrückt.
Das hat die Situation auch nicht hergegeben. Schönes Gegenbeispiel ist das "Heizungsgesetz": Soviele Diskussionen, soviel Gezerre, soviel Verunsicherung und Emotionen. Sowas kann man sich in dem Fall leisten, aber eine Pandemie ist eben was anderes. Es hätte auch wie die Spanische Grippe verlaufen können. Und vorbereitet war auch keiner. Bleibt nur zu hoffen, dass daraus eine Lehre gezogen wird, auch wenn ich nicht wirklich dran glaube.
Ich habe da auch ganz persönliche Erfahrungen machen "dürfen", wurde wüst beschimpft und das nur, weil ich berichtet habe was mir nach der Zweitimpfung passierte.
Das tut mir ehrlich Leid für dich.
Es ist für viele z.B. komplett unmöglich geworden das zum Beispiel jemand eher links eingestellt ist, aber trotzdem ein Migrationsproblem sieht.
Opferrolle ist halt auch schon eine Schublade, denn einige Leute sind wirklich Opfer, die man pauschal einfach in die gleiche Schublade stopft, wie wirkliche rechte Hetzer.
Naja, wir passen alle in irgendwelche Schubladen, "Migrationsproblem" ist auch eine. Die Schublade ist dabei aber auch garnicht das Problem, sondern die Konsequenz die daraus gezogen wird, also dass die Beurteilung der Meinung des Anderen damit final ist.
Viele Foren sind einfach von einer undemokratischen, ignoranten Hasskultur geprägt, von Menschen, die sich nicht (mehr) inhaltlich mit Dingen beschäftigen wollen oder können, sondern einen ideologischen Krieg führen und dabei noch meinen, sie wären FÜR die Demokratie. Dabei ist es auch scheiß egal, ob die besagten Leute links oder rechts stehen. Jeder, der so agiert, ist ein Feind der Demokratie.
Das beansprucht mittlerweile jeder für sich. Wobei der Begriff Demokratie für inhaltliche Ausgestaltung der persönlichen Freiheit zweckentfremdet wird. Was Demokratie eigentlich nur ist, wird dabei gänzlich ignoriert. Ich beispielsweise bin auch gegen Demokratie: Sie bedeutet nur, dass die, die am lautesten Schreien, entscheiden. Kein zukunftsfähiges Konzept wie ich finde. Im Übrigen heißt das nicht, dass ich gegen Rechtsstaatlichkeit wäre, das ist etwas völlig anderes.
Kennst du den Unterschied zwischen Links- und Rechtsextremisten? Es gibt keinen!
Das würde ich so nicht sagen. Vor allem kriminologisch fällt der Rechtsextremismus eher durch Gewaltaten an Menschen (NSU, Halle, Hanau, Breivik, Tarrant) und der Linksextremismus durch Sachbeschädigungen (Brandanschlag auf die Stromversorgung von Tesla) auf. Dieser Unterschied hat sich zudem historisch (zumindest für Deutschland) etabliert.
Selbst die scheiß Fahne ist auf beiden Seiten rot.
Nein. Das ist ein Teil des Narratives, das versucht, die Nazis als "links" umzudeuten. Die Farbe unseres Rechtsextremismus hier ist blau, juristisch und behördlich bestätigt. Allerdings finde ich dieses ganze Links-Rechts-Gezerre nur müßig. Als ausgewachsener Zyniker halte ich weder von dem einen, noch dem anderen etwas; von der Mitte allerdings auch nix.
Also ich (und offensichtlich viele Andere) finden es schon bedenklich, wenn so eine private Organisation unter dem Deckmantel des sehr dehnbaren Begriffs "Hatespeech" einfach jegliche Beiträge in sozialen Medien löschen lassen kann.
Das können sie eben nicht! Und genau hier liegt das Problem: Es wird einfach ein falscher Sachverhalt als Tatsache hingestellt, Bravo!
Die markierten Beiträge müssen vom Plattformbetreiber lediglich priorisiert bearbeitet(!) werden. Ob dieser die dann löscht, liegt in seinem Ermessen. Und ja: Es ist ihm egal, weil es nur ums Geld geht und auf "Löschen" klicken die billigste Art ist, damit umzugehen.
Der Leiter von Respect ist übrigens kein Jurist sondern ein ägyptischer Islamwissenschaftler - ideale Voraussetzungen also um "rechtssicher und vorurteilsfrei" die Meinung anderer zu zensieren.
Und was soll uns das sagen? Dass ein ägyptischer Islamwissenschaftler nicht vorurteilsfrei entscheiden kann? Allein diese Unterstellung ist doch schon ein Problem. Wer garantiert denn umgekehrt, dass ein Jurist keine Vorurteile hat. Mein Professor für öffentliches Recht damals hielt Kinder, die auf eine Waldorfschule gehen, für geistig minderwertig und der war Verfassungsrechtler. Sowohl die Herkunft, als auch der Glaube, als auch der Beruf geben keinerlei Auskunft darüber, ob jemand vorurteilsfrei handeln kann, was m.M.n. ohnehin niemals möglich ist. Mal ganz davon ab, dass der Leiter der Organisation wahrscheinlich niemals auch nur einen Beitrag selbst durchforsten wird.
Die trusted flagger gibt es nur deshalb, weil die Plattformen ihre Pflichten zugunsten von Gewinnmaximierung zurückstellen. Man darf nicht dem Irrtum verfallen, eine Plattform, die "nicht zensiert" tut das aus Altruismus oder dem Glauben an die Meinungsfreiheit. Das macht sie deshalb nicht, weil sie die Menschen so in ihren Blasen und Echokammern halten und kultivieren kann. Wenn die Menschen emotional getriggert werden, bleiben sie dran, und das bringt das Geld. Die Spaltung von der hier gesprochen wird ist keine aufoktroyiertes Konzept, sondern das Nebenprodukt eines auf Effizienz getriebenen ökonomischen Prozesses. Sie entsteht durch den Komfort, nur das konsumieren zu können, was in den eigenen Horizont fällt. Und dabei schafft Wiederholung einfach Wahrheit. Durch die Möglichkeiten des Internets erfährt zudem jede Wahrheit einen absoluten Anspruch, weil es immer eine Nische gibt, in der sie angenommen wird. Lies einfach was in meiner Signatur steht.