Social Media: Meta schränkt die inhaltliche Moderation auf seinen Plattformen ein

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Meta-CEO Mark Zuckerberg vollzieht eine komplette Kehrtwende bei der Moderation seiner Plattformen Facebook, Instagram und Threads. In einer Videobotschaft vom 7. Januar 2025 erklärte er, dass Meta künftig weniger Inhalte moderieren und mehr auf Meinungsfreiheit setzen werde. Faktenchecker sollen abgeschafft und durch Community-Notes ersetzt werden. Teams für Inhaltsmoderation sollen aus Kalifornien abgezogen und nach Texas verlagert werden.
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Wenn man schon drüber berichtet, hätte man auch die Tatsache eingehen können, dass Zuckerberg unlängst bestätigt hat durch FBI und die scheidende US-Regierung zu Zensur aufgefordert worden zu sein. Stichworte dazu waren "Laptop from hell" und "Corona". Das Video mit den Aussagen Zuckerbergs dazu lässt sich sicher leicht finden....
 
Wurde auch Zeit. Wird interessant zu sehen sein, wie das in der EU durchgesetzt werden soll und wie groß der Widerstand der Politik hier sein wird.
 
Wurde auch Zeit. Wird interessant zu sehen sein, wie das in der EU durchgesetzt werden soll und wie groß der Widerstand der Politik hier sein wird.
Bisher geht es ja nur um die Einstellung des Faktenchecker-Programms in den USA. In Europa dürfte Meta rechtlich Probleme bekommen, da stehen schon jetzt hohe Strafzahlungen im Raum (s. z.B. hier: https://www.faz.net/aktuell/wirtsch...ach-faktencheck-aus-in-den-usa-110217588.html). Letztlich wird das Vorgehen von Meta in den USA einfach vorauseilender Gehorsam sein, um es sich nicht mit Trump zu verscherzen. Wenn man mit der gleichen, geschäftsorientierten Flexibilität in Europa agiert, wird sich hier wohl wenig ändern.
 
Ja, das war bei X auch der Anfang... und aus den USA hört man schon, dass die Wiederherstellung der Meinungsfreiheit in Europa in US Interesse ist... Wie das hier eingeordnet wird ist mir klar und ist auch jedem selbst überlassen, aber ich denke aktuell sitzt da Facebook und X am längeren Hebel... Gerade den deutschen Medien scheint das sauer auf zu stoßen... und entsprechend ist da aktuell das wording. Aber in der Rückschau der letzten 6 Monate bröckelt da auch aktuell einiges.... Popcorn raus! Und Show genießen!!
 
Popcorn raus! Und Show genießen!!
Muss gestehen, dass ich genau das aktuell mache. :fresse:

Wobei es mich schon überrascht, wie extrem schnell man die Segel auf die andere Seite hisst. Zugleich belegen Aussagen von Zuckerberg nun einige der "bösen, bösen" Verschwörungstheorien im Bezug auf Faktenchecker oder Zensur. Unsere Faktenchecker sind auch nicht neutral - waren es auch nie.
In manchen deutschen Foren ist man mit eigener Meinung eh sofort ein Putintroll oder AfD Wähler, weil für viele abweichende Meinungen nicht mehr ins eigene Weltbild passen. Differenzierte, eigene, individuelle Meinungsbildung und Zustimmung/Ablehnung für gewisse Punkte verschiedener Seiten? Undenkbar! Man muss ja in einer Schublade stecken, anders kann das gar nicht sein!!11elf
( :wink:ins Heise Forum)

Gutes Beispiel für verwirrte Menschen:

Ich frag mich ja schon welche Form der Hirnwäsche dafür sorgte, dass man andere Meinungen nicht mehr "glauben kann". Hat durchaus schon Züge von Paranoia. Wer die größten Profiteure dieser gesellschaftlichen Spaltung sind und wer/wie sie vorangetrieben wurden hinterfragt auch niemand.
Das nun ein politischer Wechsel in den USA sofort für eine drastische 180° Wende sorgt, stimmt mich nachdenklich.
 
Irgendwie Blick ich langsam nimmer durch: zuerst hassen und beschimpfen Trump und Musk sich, Trump macht sogar sein eigenes SocialNetwork auf. Jetzt duschen sie gemeinsam und frönen dem exzessiven Mischkonsum, während sie die Welt neu aufteilen. Zuckerberg hat wohl den Braten gewittert, dass man ab jetzt mit genug Geld auch Länder und Gesetze kaufen kann. Ich stell mir vor wie Trump, Musk, Putin und Medwedjew in der "Man-Cave" im Weißen Haus abhängen und sich kaputtlachen.

Grundsätzlich ist ja nichts dagegen einzuwenden, die ganze Moderation von Meta quasi in die Hände der Nutzer zu legen - allerdings scheint mir das Meta selbst die Kontrolle über die Einflussnahme von Bots und Algorithmen von außen aus der Hand geglitten ist. Sie also überhaupt nicht mehr kontrollieren können wie viel der Infos von tatsächlichen Benutzern und wie viele Infos von ...nun ich sag Mal "nutznießenden Parteien" kommen. Wahrscheinlich ist es ihnen auch egal, solang halt die Dollars fließen. Und da liegt meiner Ansicht nach eben der Hase im Pfeffer und auch die ganze Brisanz.
Persönlich mach ich mir das recht einfach: ich blocke einfach jegliche Seite/Nutzer die Inhalte posten die mich irgendwie mental kompromittieren und schon bin ich wieder in meiner Blase.

Einfach Klarnamenpflicht und dann Meinungs-/ Redefreiheit gib ihm ¯\_(ツ)_/¯
 
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Wer die größten Profiteure dieser gesellschaftlichen Spaltung sind und wer/wie sie vorangetrieben wurden hinterfragt auch niemand.

Na die, die Macht und Geld wollen.

In manchen deutschen Foren ist man mit eigener Meinung eh sofort ein Putintroll oder AfD Wähler, weil für viele abweichende Meinungen nicht mehr ins eigene Weltbild passen.

Ich lese das eigentlich immer nur aus einer Opferrolle heraus, dass bestimmte Dinge nicht mehr gesagt werden "dürfen". Aber was soll das eigentlich sein und was ist eine "abweichende Meinung"? Das macht doch allein in der Definition keinen Sinn, eine Meinung ist hochgradig subjektiv, also immer abweichend.

und aus den USA hört man schon, dass die Wiederherstellung der Meinungsfreiheit in Europa in US Interesse ist...

Das können sie in Deutschland garnicht, weil die Meinungsfreiheit in der Verfassung steht. Eine fremde Macht kann ja nicht darüber bestimmen, wie unsere Verfassung ausgestaltet wird.

Wenn man mit der gleichen, geschäftsorientierten Flexibilität in Europa agiert, wird sich hier wohl wenig ändern.

Nehme ich auch an, es geht nur ums Geld. Mit Ausnahme von Musk, der hat Twitter gekauft und seinen Krieg ausgerufen, weil er nicht verkraften konnte, dass eins seiner Kinder transgender ist. Das Witzige ist, dass er Social Media von der Zensur befreien will durch Zensur, also genau das macht, was er der "Gegenseite", wer auch immer das sein soll, vorwirft. Manchmal sogar gegen die eigenen Leute (Laura Loomer).
 
Zuletzt bearbeitet:
Bisher geht es ja nur um die Einstellung des Faktenchecker-Programms in den USA. In Europa dürfte Meta rechtlich Probleme bekommen, da stehen schon jetzt hohe Strafzahlungen im Raum (s. z.B. hier: https://www.faz.net/aktuell/wirtsch...ach-faktencheck-aus-in-den-usa-110217588.html). Letztlich wird das Vorgehen von Meta in den USA einfach vorauseilender Gehorsam sein, um es sich nicht mit Trump zu verscherzen. Wenn man mit der gleichen, geschäftsorientierten Flexibilität in Europa agiert, wird sich hier wohl wenig ändern.
Stimmt schon, aber verpflichtend ist es in Europa ja auch nicht. Darauf hat Klaus Müller ja gerade nochmal hingewiesen.

Screenshot 2025-01-08 152243.png
 
Die haben doch Tatsache schiss vor Trump und seinen Vasallen.

Aus diesem Grund knicken die ein. Da reicht ja wohl ein Wort von Trump und man ist kein Multimilliardär mehr.

Sonder Joblos und pleite.
 
@DuckyDuck Das Thema ist in der EU bzw. hierzulande mit den "Trusted Flaggern" schon zu Ende diskutiert! Eine Instanz die ermächtigt ist in socialmedia Beiträge zu melden und deren Löschung durchzusetzen ohne jedwede Transparenz oder Rechtfertigung gegenüber offenen Kontrollgremien. Wem da nicht klar ist, dass dort dann so gearbeitet wird, wie die Geldgeber es wünschen oder gar im vorauseilendem Gehorsam... dem brauchst du nichts mehr eklären.
Wenn dann jemand schreit "Hilfe Zensur", wird er abgebügelt mit der Aussage, der Staat zensiere dort nichts.... was ja auch stimmt... er finanziert nur und schützt vor "Desinformation", was wiederum Definitionssache ist und im Auge des Betrachters liegt und in der Vergangenheit nur und ausschließlich nur durch offene Kommunikation und Diskussion aufgedeckt werden konnte....

Die Bürgerrechtler der DDR hatten mit Ihren in den 90ern getroffenen Aussagen recht.

Und ganz allgemein:

Lass dich nicht provozieren, nur um die Moderation dazu zu motivieren, hier auch wieder jede Diskussion zu beenden!

Edit:

@tom1tom Es reicht auch heute schon.. .ein Wort man ist Joblos, somit schnell Pleite und in Deutschland auch schnell bankkontenlos.... Meldestellen... .Complianceportale bei Unternehmen ... usw...
 
@0ldn3rd Sowas albernes liest man selten :lol:

Wenn dann jemand schreit "Hilfe Zensur", wird er abgebügelt mit der Aussage, der Staat zensiere dort nichts.... was ja auch stimmt...

Nur der Staats kann Sachen zensieren. Deshalb stehts auch im Grundgesetz, als Abwehrrecht gegen den Staat. Unter privaten Akteuren gibt es das nicht, oder zensiere ich dich bzw. kann ich das überhaupt?
Und bei dem Begriff im GG handelt es sich um eine Vorab-Zensur und auch die gibt es hier nicht. Nichtmal von irgendwelchen bösen Mächten...

Es reicht auch heute schon.. .ein Wort man ist Joblos, somit schnell Pleite und in Deutschland auch schnell bankkontenlos.... Meldestellen... .Complianceportale bei Unternehmen ... usw...

Das ist auch gut so. Jeder soll sich gefälligst für das verantworten, was er von sich gibt. Einen rechtsfreien Raum gibt es nicht. Und wer mit der Unternehmensphilosophie nicht mehr klar kommt, der sollte ohnehin besser gehen. Deutschland ist immerhin ein freies Land. Nur mit Freiheit muss man auch umgehen können.
 
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Das ist auch gut so. Jeder soll sich gefälligst für das verantworten, was er von sich gibt. Einen rechtsfreien Raum gibt es nicht. Und wer mit der Unternehmensphilosophie nicht mehr klar kommt, der sollte ohnehin besser gehen. Deutschland ist immerhin ein freies Land. Nur mit Freiheit muss man auch umgehen können.
Achso? Wenn man sich an Recht und Gesetz vorbei, über nicht strafrechtlich relevante Dinge an Meldestellen/CompliancePortale wendet, Menschen denunziert und die ihren Job dadurch verlieren? Ernsthaft?

Zu den TrustedFlaggern gibt es mehr als ausreichend Auslassungen von Verfassungsrechtlern, die das prinzipiell bestätigen.
 
Muss gestehen, dass ich genau das aktuell mache. :fresse:

Wobei es mich schon überrascht, wie extrem schnell man die Segel auf die andere Seite hisst. Zugleich belegen Aussagen von Zuckerberg nun einige der "bösen, bösen" Verschwörungstheorien im Bezug auf Faktenchecker oder Zensur. Unsere Faktenchecker sind auch nicht neutral - waren es auch nie.
In manchen deutschen Foren ist man mit eigener Meinung eh sofort ein Putintroll oder AfD Wähler, weil für viele abweichende Meinungen nicht mehr ins eigene Weltbild passen. Differenzierte, eigene, individuelle Meinungsbildung und Zustimmung/Ablehnung für gewisse Punkte verschiedener Seiten? Undenkbar! Man muss ja in einer Schublade stecken, anders kann das gar nicht sein!!11elf
( :wink:ins Heise Forum)

Gutes Beispiel für verwirrte Menschen:

Ich frag mich ja schon welche Form der Hirnwäsche dafür sorgte, dass man andere Meinungen nicht mehr "glauben kann". Hat durchaus schon Züge von Paranoia. Wer die größten Profiteure dieser gesellschaftlichen Spaltung sind und wer/wie sie vorangetrieben wurden hinterfragt auch niemand.
Das nun ein politischer Wechsel in den USA sofort für eine drastische 180° Wende sorgt, stimmt mich nachdenklich.
Kannst du 1 zu 1 auf die CB Moderation umlegen;)
 

Klar, oder sollte sich niemand mehr für irgendwas verantworten müssen?

Wenn man sich an Recht und Gesetz vorbei, über nicht strafrechtlich relevante Dinge an Meldestellen/CompliancePortale wendet, Menschen denunziert und die ihren Job dadurch verlieren?

Quatsch, niemand verliert seinen Job wegen Hören-Sagen von Tante Erna. Jedes Unternehmen hat aber das Recht eine Arbeitsbeziehung zu beenden, immerhin ist das ein wechselseitige Beziehung. Und wenn Angestellte durch ihre Äußerungen oder ihr Handeln ein schlechtes Licht auf dieses werfen, dann ist es absolut zumutbar, die Vertragsbeziehung zu beenden. Ich sag ja, wenn einem die Philosophie des Arbeitgebers nicht passt, steht es jedem frei ihn zu wechseln. Will man das nicht, sollte man aufpassen, wie man sich verhält. Das ist nur fair.
 
King Loui schrieb:
Ich lese das eigentlich immer nur aus einer Opferrolle heraus, dass bestimmte Dinge nicht mehr gesagt werden "dürfen". Aber was soll das eigentlich sein und was ist eine "abweichende Meinung"? Das macht doch allein in der Definition keinen Sinn, eine Meinung ist hochgradig subjektiv, also immer abweichend.
Ein Beispiel der Trollwiese habe ich doch sogar verlinkt. Das ist damit gemeint. Jeder, der z.B in der Abschaffung von Faktencheckern einen Pluspunkt für die Demokratie sieht und keinen Weg "gegen" die Demokratie ist eben AfD Versteher oder bezahlter Putintroll.
Findet man einen Punkt der AfD toll, ist man Nazi, auch wenn man zugleich 5 Punkte der Linken gut findet. Wie bereits gesagt: "Differenzierte, eigene, individuelle Meinungsbildung und Zustimmung/Ablehnung für gewisse Punkte verschiedener Seiten? Undenkbar!"
Es gibt für viele nur noch schwarz oder weiß, nur rechts oder links und dazwischen stirbt die Wahrheit.

Andere Beispiel gibt es zu Genüge, während Corona ebenfalls Unmengen.
Impfskeptiker waren pauschal Impfgegner und Nazis, vollkommen egal ob sie sich immer gegen andere Dinge haben impfen lassen. Eine differenzierte und vor allem inhaltliche Debatte wurde nie geführt, sondern massiv unterdrückt. Es wurde nur gehetzt und gespalten.
Ich habe da auch ganz persönliche Erfahrungen machen "dürfen", wurde wüst beschimpft und das nur, weil ich berichtet habe was mir nach der Zweitimpfung passierte.
Das war natürlich alles niemals passiert, ich bin ein dummer Schwurbelnazi, wäre ja Impfgegner ect. Als ich dann meinen Impfpass hochlud wurde dies seitens der Moderation gelöscht.

Es ist für viele z.B. komplett unmöglich geworden das zum Beispiel jemand eher links eingestellt ist, aber trotzdem ein Migrationsproblem sieht.

Opferrolle ist halt auch schon eine Schublade, denn einige Leute sind wirklich Opfer, die man pauschal einfach in die gleiche Schublade stopft, wie wirkliche rechte Hetzer.
Viele Foren sind einfach von einer undemokratischen, ignoranten Hasskultur geprägt, von Menschen, die sich nicht (mehr) inhaltlich mit Dingen beschäftigen wollen oder können, sondern einen ideologischen Krieg führen und dabei noch meinen, sie wären FÜR die Demokratie. Dabei ist es auch scheiß egal, ob die besagten Leute links oder rechts stehen. Jeder, der so agiert, ist ein Feind der Demokratie.

Kennst du den Unterschied zwischen Links- und Rechtsextremisten? Es gibt keinen! Beide in ihrer menschenverachtenden, demokratiefeindlichen Art genau gleich. Selbst die scheiß Fahne ist auf beiden Seiten rot.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nur der Staats kann Sachen zensieren. Deshalb stehts auch im Grundgesetz, als Abwehrrecht gegen den Staat. Unter privaten Akteuren gibt es das nicht, oder zensiere ich dich bzw. kann ich das überhaupt?
Und bei dem Begriff im GG handelt es sich um eine Vorab-Zensur und auch die gibt es hier nicht. Nichtmal von irgendwelchen bösen Mächten...

Also ich (und offensichtlich viele Andere) finden es schon bedenklich, wenn so eine private Organisation unter dem Deckmantel des sehr dehnbaren Begriffs "Hatespeech" einfach jegliche Beiträge in sozialen Medien löschen lassen kann. Der Leiter von Respect ist übrigens kein Jurist sondern ein ägyptischer Islamwissenschaftler - ideale Voraussetzungen also um "rechtssicher und vorurteilsfrei" die Meinung anderer zu zensieren.
 
@Mr.Mito Ich habe mich von solch negativen Menschen abgewendet welche keine offene Diskusionskultur wollen.
Diese tun weder sich selbst noch anderen gut.

Bezüglich Corona und Nazi sein oder AFD Wähler oder Genderpazifist, oder oder oder gibt es nur anteilige Zusammenhänge.

Häufig waren eben jene, welche Corona verneint haben, gleichzeitig Wähler von Parteien, welche eher ein negatives Image haben.
Dies sagt mir zumindest meine eigene Erfahrung. Jedoch ist eher ein Problem der Verurteilung solcher Menschen.

In meinem Umkreis darf jeder denken wie er möchte und dies auch aussprechen. Ob ich die Meinung nun befürworte oder das Gegenteil sehe klärt man dann im Gespräch miteinander.
So sollte es normalerweise immer und überall sein, ist es jedoch nicht, da der Mensch nur noch sich selbst im Fokus sieht.
 
@saMe1:

Das ist sinnvoll und problematisch zugleich. Viele Menschen ziehen sich dann zurück, sagen ihre Meinung aufgrund des hasserfüllten Gegenwindes nicht mehr - schlicht weg aus purer Angst. Das erstickt dann eine anständige Diskussionskultur endgültig und es verbleibt eine mitunter extrem radikale Minderheit, die aber im Internet dann "gefühlt als Mehrheit" auftritt. Eben weil der Rest verstummte.
Genau das Phänomen konnte man für mich in einem deutschen Forum sehr gut beobachten und nun eben mit umschwenken der Presse, aufgrund der USA Thematik, dreht der Wind dort um 180°. Das ist dann fast schon befremdlich, zeigt aber, wie viele vorher nichts mehr schrieben.

Häufig waren eben jene, welche Corona verneint haben, gleichzeitig Wähler von Parteien, welche eher ein negatives Image haben.
Dies sagt mir zumindest meine eigene Erfahrung. Jedoch ist eher ein Problem der Verurteilung solcher Menschen.
Stimmt natürlich, aber man hätte sich von Anfang an inhaltlich mit diesen Menschen auseinander setzen müssen und wenn das nicht klappt, weil manche für Fakten einfach nicht offen sind, die Diskussion dann beenden können. Die Presse war während Corona für mich ein Hasstreiber, wie ich ihn in meinem Leben noch nicht erlebt habe! Das hat die Hasskultur so unfassbar befeuert und auf einmal war jeder, der nur eine simple impfkritische Frage stellte, sofort der übelste Nazischwurbler.
Ich frage mich durchaus, wo wir vor gefühlten 10 Jahren falsch abgebogen sind bzw. wieso es diese extremen Entwicklungen aktuell gibt. Spalte und herrsche war für mich noch nie so real greifbar, wie heute. :-[

In meinem Umkreis darf jeder denken wie er möchte und dies auch aussprechen. Ob ich die Meinung nun befürworte oder das Gegenteil sehe klärt man dann im Gespräch miteinander.
So sollte es normalerweise immer und überall sein, ist es jedoch nicht, da der Mensch nur noch sich selbst im Fokus sieht.
Das ehrt dich und ist leider sehr selten geworden. Für mich ist genau das gelebte Demokratie. :)
 
Ein Beispiel der Trollwiese habe ich doch sogar verlinkt. Das ist damit gemeint. Jeder, der z.B in der Abschaffung von Faktencheckern einen Pluspunkt für die Demokratie sieht und keinen Weg "gegen" die Demokratie ist eben AfD Versteher oder bezahlter Putintroll.

Und das wiederum ist auch nur die Meinung eines Users. Wenn das sein beschränkter Horizont ist, dann gönne ihm den doch, warum tangiert dich das?

Findet man einen Punkt der AfD toll, ist man Nazi, auch wenn man zugleich 5 Punkte der Linken gut findet. Wie bereits gesagt: "Differenzierte, eigene, individuelle Meinungsbildung und Zustimmung/Ablehnung für gewisse Punkte verschiedener Seiten? Undenkbar!"

Das ist aber ein Phänomen, was es immer schon gegeben hat, sich im Internet nur nochmals deutlich potenziert hat.

Es gibt für viele nur noch schwarz oder weiß, nur rechts oder links und dazwischen stirbt die Wahrheit.

Auch das ist nicht neu. Die Menschen suchen nach solchen simplen und klaren Abgrenzungen, allein die Evolution unseres Verstands legt ein grundsätzliches und breites Diskriminierungsverhalten vor: Ich, du, wir, die Anderen. Je einfacher sich das auseinander halten lässt, desto eher nehmen es Menschen an. Komplexe und differenzierte Sachverhalte erzeugen viel leichter Abwehrreaktionen.

Andere Beispiel gibt es zu Genüge, während Corona ebenfalls Unmengen.
Impfskeptiker waren pauschal Impfgegner und Nazis, vollkommen egal ob sie sich immer gegen andere Dinge haben impfen lassen. Eine differenzierte und vor allem inhaltliche Debatte wurde nie geführt, sondern massiv unterdrückt.

Das hat die Situation auch nicht hergegeben. Schönes Gegenbeispiel ist das "Heizungsgesetz": Soviele Diskussionen, soviel Gezerre, soviel Verunsicherung und Emotionen. Sowas kann man sich in dem Fall leisten, aber eine Pandemie ist eben was anderes. Es hätte auch wie die Spanische Grippe verlaufen können. Und vorbereitet war auch keiner. Bleibt nur zu hoffen, dass daraus eine Lehre gezogen wird, auch wenn ich nicht wirklich dran glaube.

Ich habe da auch ganz persönliche Erfahrungen machen "dürfen", wurde wüst beschimpft und das nur, weil ich berichtet habe was mir nach der Zweitimpfung passierte.

Das tut mir ehrlich Leid für dich.

Es ist für viele z.B. komplett unmöglich geworden das zum Beispiel jemand eher links eingestellt ist, aber trotzdem ein Migrationsproblem sieht.
Opferrolle ist halt auch schon eine Schublade, denn einige Leute sind wirklich Opfer, die man pauschal einfach in die gleiche Schublade stopft, wie wirkliche rechte Hetzer.

Naja, wir passen alle in irgendwelche Schubladen, "Migrationsproblem" ist auch eine. Die Schublade ist dabei aber auch garnicht das Problem, sondern die Konsequenz die daraus gezogen wird, also dass die Beurteilung der Meinung des Anderen damit final ist.

Viele Foren sind einfach von einer undemokratischen, ignoranten Hasskultur geprägt, von Menschen, die sich nicht (mehr) inhaltlich mit Dingen beschäftigen wollen oder können, sondern einen ideologischen Krieg führen und dabei noch meinen, sie wären FÜR die Demokratie. Dabei ist es auch scheiß egal, ob die besagten Leute links oder rechts stehen. Jeder, der so agiert, ist ein Feind der Demokratie.

Das beansprucht mittlerweile jeder für sich. Wobei der Begriff Demokratie für inhaltliche Ausgestaltung der persönlichen Freiheit zweckentfremdet wird. Was Demokratie eigentlich nur ist, wird dabei gänzlich ignoriert. Ich beispielsweise bin auch gegen Demokratie: Sie bedeutet nur, dass die, die am lautesten Schreien, entscheiden. Kein zukunftsfähiges Konzept wie ich finde. Im Übrigen heißt das nicht, dass ich gegen Rechtsstaatlichkeit wäre, das ist etwas völlig anderes.

Kennst du den Unterschied zwischen Links- und Rechtsextremisten? Es gibt keinen!

Das würde ich so nicht sagen. Vor allem kriminologisch fällt der Rechtsextremismus eher durch Gewaltaten an Menschen (NSU, Halle, Hanau, Breivik, Tarrant) und der Linksextremismus durch Sachbeschädigungen (Brandanschlag auf die Stromversorgung von Tesla) auf. Dieser Unterschied hat sich zudem historisch (zumindest für Deutschland) etabliert.

Selbst die scheiß Fahne ist auf beiden Seiten rot.

Nein. Das ist ein Teil des Narratives, das versucht, die Nazis als "links" umzudeuten. Die Farbe unseres Rechtsextremismus hier ist blau, juristisch und behördlich bestätigt. Allerdings finde ich dieses ganze Links-Rechts-Gezerre nur müßig. Als ausgewachsener Zyniker halte ich weder von dem einen, noch dem anderen etwas; von der Mitte allerdings auch nix.

Also ich (und offensichtlich viele Andere) finden es schon bedenklich, wenn so eine private Organisation unter dem Deckmantel des sehr dehnbaren Begriffs "Hatespeech" einfach jegliche Beiträge in sozialen Medien löschen lassen kann.

Das können sie eben nicht! Und genau hier liegt das Problem: Es wird einfach ein falscher Sachverhalt als Tatsache hingestellt, Bravo!
Die markierten Beiträge müssen vom Plattformbetreiber lediglich priorisiert bearbeitet(!) werden. Ob dieser die dann löscht, liegt in seinem Ermessen. Und ja: Es ist ihm egal, weil es nur ums Geld geht und auf "Löschen" klicken die billigste Art ist, damit umzugehen.

Der Leiter von Respect ist übrigens kein Jurist sondern ein ägyptischer Islamwissenschaftler - ideale Voraussetzungen also um "rechtssicher und vorurteilsfrei" die Meinung anderer zu zensieren.

Und was soll uns das sagen? Dass ein ägyptischer Islamwissenschaftler nicht vorurteilsfrei entscheiden kann? Allein diese Unterstellung ist doch schon ein Problem. Wer garantiert denn umgekehrt, dass ein Jurist keine Vorurteile hat. Mein Professor für öffentliches Recht damals hielt Kinder, die auf eine Waldorfschule gehen, für geistig minderwertig und der war Verfassungsrechtler. Sowohl die Herkunft, als auch der Glaube, als auch der Beruf geben keinerlei Auskunft darüber, ob jemand vorurteilsfrei handeln kann, was m.M.n. ohnehin niemals möglich ist. Mal ganz davon ab, dass der Leiter der Organisation wahrscheinlich niemals auch nur einen Beitrag selbst durchforsten wird.

Die trusted flagger gibt es nur deshalb, weil die Plattformen ihre Pflichten zugunsten von Gewinnmaximierung zurückstellen. Man darf nicht dem Irrtum verfallen, eine Plattform, die "nicht zensiert" tut das aus Altruismus oder dem Glauben an die Meinungsfreiheit. Das macht sie deshalb nicht, weil sie die Menschen so in ihren Blasen und Echokammern halten und kultivieren kann. Wenn die Menschen emotional getriggert werden, bleiben sie dran, und das bringt das Geld. Die Spaltung von der hier gesprochen wird ist keine aufoktroyiertes Konzept, sondern das Nebenprodukt eines auf Effizienz getriebenen ökonomischen Prozesses. Sie entsteht durch den Komfort, nur das konsumieren zu können, was in den eigenen Horizont fällt. Und dabei schafft Wiederholung einfach Wahrheit. Durch die Möglichkeiten des Internets erfährt zudem jede Wahrheit einen absoluten Anspruch, weil es immer eine Nische gibt, in der sie angenommen wird. Lies einfach was in meiner Signatur steht.
 
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