Phoenix2000
Legende
Thread Starter
- Mitglied seit
- 07.01.2006
- Beiträge
- 8.467
Der neue G.Skill Ultra-Low Latency 2x32GB DDR5-6000CL26 im Test.
- Ein Bin, der seinesgleichen sucht.
Erst einmal ein Dankeschön an G.Skill für die Bereitstellung des Speichers.
Diesen gibt es hier zu erwerben
https://geizhals.eu/g-skill-trident...-64gb-f5-6000j2636g32gx2-tz5nrw-a3410334.html
Es gibt ja viele Speicher auf dem Markt, jedoch sind die Hynix A-Die mit die beliebtesten und schnellsten am Markt. Allerdings gibt es größere Unterschiede in der Güte und genau das ist es was hier geboten wird, eine Güte der ICs, wie man sie wohl auf keinen anderen Bin finden wird. Höherer Takt, engere Timings und weniger benötigte Spannung das ist das, was man sich von einem guten Bin erhofft und eines vorweg, das wird hier auch geboten.
Man muss sich das so vorstellen, es ist ja schon schwer eine Perle von CPU zu bekommen, aber die Wahrscheinlichkeit 32 ICs einer solchen Güte zufälligerweise auf einem A-DIE Kit zu finden ist wirklich gleich Null. Mir wurde das 2x32GB G.Skill Trident Z5 Neo RGB F5-6000J2636G32GX2-T5NRW zur Verfügung gestellt. Dieses verfügt über RGB-Beleuchtung und hat ein Expo Profil für die Leute die nicht selber Hand anlegen wollen.
Dies ist mit DDR5 6000CL26-36-36 bei 1,4V DRAM Spannung angegeben, die restlichen Timings kann man dem SPD Screenshot entnehmen.Damit ist dieser Bin der einzige, der bei 6000Mhz ein CL26 bei nur 1,4V anbietet.
Hier erst einmal ein paar Impressionen..
Wie man dem SPD entnehmen kann, ist als PMIC ein Richtek RTQ5132GQWF verbaut. Dieser erlaubt höhere VDD-Spannungen als 1,43V. Als ICs kommen hier SK Hynix 16 Gbit A-Die zum Einsatz, erkennbar an der Teilenummer H5CG48AGBD X018. Die ICs (447V) sollten wahrscheinlich aus der 47. KW 2024 sein, also November 2024. Dem Aufkleber zu entnehmen ist 0T64, entgegen dem SPD handelt es sich also um den Speed Grade 6400BN von Hynix. Zudem besitzt das Kit einen RGB-Controller, vom Typ 6K5850UA0. Dieser kann wahlweise mit der Software Trident Z Lighting Control oder Fremd Software gesteuert werden.
Der Speicher ist beidseitig bestückt mit insgesamt 16 ICs pro Modul und Dual Ranked. Sprich 4 Way Interleaving, es werden 4 Bänke angesprochen, was den IMC stärker belastet und somit keine extremen Frequenzen wie DDR5-8000+ zulässt. Da bei AMD der 1:1 Modus UCLK=MCLK im Normalfall eh am schnellsten ist beim Gaming, ist dies kein Problem. In meinen Tests mit dem limitierten Kingston KF580C36RLAK2-48 hatte ich schlechtere Gaming Performance bei 8000-8400MT/s, zumal ich dort im 2:1 Modus über 8200 GDM ON fahren musste. Somit blieb ich beim sinnvolleren 1:1 Modus, zumal der auch wesentlich leichter stabil zu halten ist.
Grundsätzlich war früher das 4 Way Interleaving das optimale Verhältnis zwischen Latenz und Transferrate. DR war im Copy Wert besser und SR in der Latenz, durch die hohe Bandbreite bei DDR5 sollte sich das allerdings relativiert haben.
In der Praxis habe ich keinen wirklichen Unterschied, auf der AM5 Plattform, zwischen 2-Way und 4-Way Interleaving feststellen können. In der Masse der Benchmark Runs war ich insgesamt im AVG der gesamten FPS etwas höher mit DR. Allerdings reden wir hier von Nuancen, die Max und Low FPS waren so ziemlich gleich. Es bleibt hier der Vorteil das man mit 64GB einfach besser aufgestellt ist..
Das Testsystem
So viel zur Theorie, jetzt kommen wir mal zur Praxis.
Die maximale Boot bare Frequenz im 2:1 Modus liegt bei beachtlichen 7600MT/s, das sind 200MT/s mehr als ich mit dem 2x32GB 6000C30 Bin von Corsair geschafft habe. Was aber wirklich erstaunlich ist, dass es ist mir möglich ist 6400MT/s 1:1 im Gear down Disabled Modus und das sogar mit Nitro 1-2-0 zu fahren, was ich eigentlich für unmöglich gehalten habe mit Dual Ranked Speicher. Es ließ sich sogar 6600MT/s 1:1 mit GDM disabled booten, stabil ist allerdings erst GDM on mit 1-2-1 und auch das konnte ich vorher nicht einmal booten mit dem anderen DR-Kit. Dort war maximal 1-3-1 mit GDM ON möglich.
Generell wird oft gesagt, dass die nutzbaren Nitro Settings nur vom Speichercontroller des Prozessors abhängig sind. Dieser Speicher beweist das Gegenteil. Wem das alles kein Begriff ist, man macht damit den Speicher noch einmal zusätzlich schneller.
Um solch hohe Frequenzen mit DR-Modulen zu erreichen, ist natürlich ein passendes Mainboard von Nöten. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, das z.B. auch das MSI Tomahawk X870 und das Gigabyte Ice B650E dazu in der Lage sind, stabil 6600 1:1 zu fahren und im 2:1 bis 7000+ booten. Auf dem Asus Strix X670E-E war mir kein stabiler Betrieb über 6400 möglich, ob dies rein am Bios lag und sich beheben lässt, ist mir nicht bekannt.
Nun kommt der wichtigste Part, wird der Speicher seinem Preis denn gerecht?
Also eines vorweg, ja definitiv, was dieser Bin an Güte aufweist, hat man vorher noch nicht gesehen. Ich habe einmal ohne jegliche Kühlung getestet, dann mit einem 140er Lüfter auf 800U/min und unter H2O. Einmal mit Sub-Timings (Subs) und auch mit Auto Subs, um evtl. Fehler bei den Timings auszuschließen.
Für all diejenigen die den Speicher auf Wasserkühlung umbauen wollen, auf keinen Fall die alten Methoden verwenden! Die Klebepads kleben so stark, das man diese nicht einfach entfernen kann! Legt den Speicher für 3h in Isopropanol ein, damit lösen sich die Klebepads, danach einfach für 3h im Backofen bei 60° trocknen. Achtet beim Umbau zudem darauf, dass auch die höheren Kondensatoren mit Wärmeleitpads abgedeckt sind, damit diese keinen Kurzschluss erzeugen können.
Doppelseitig bestückter Speicher wird wesentlich wärmer als SR-Module, ich würde davon abraten diesen ohne jeglichen Airflow jenseits der 1,43V zu betreiben und dann TM5 Orgien zu veranstalten. Dieser Test erzeugt extrem viel Hitze, mehr als beim Karhu Speichertest. In meinem Fall sorgt das Dashboard des Mainboards für einen Hitzestau bei dem 2. Modul.
Jeder Test lief 1 Stunde Karhu und ca. 25min TM5 @1usmus, um eine grobe Aussage treffen zu können. Die Spannungen stellen die mindestens benötigte Spannung dar, um diesen Test zu bestehen! Bei 6400CL28 und darunter war es notwendig die VDDQ höher als die VDD zu haben, da diese einfach schon „zu niedrig“ ist. Ich habe zusätzlich die Temperaturen von beiden Modulen mit aufgeführt, denn wie man den Werten entnehmen kann, spielt die Temperatur keine unerhebliche Rolle.
Zum Vergleich
Mein DDR5-6000 CL30 Modell hat unter H2O 1,55V für DDR5-6600 CL28 gebraucht. Im Vergleich dazu braucht dieser ohne jegliche Kühlung für DDR5-6600 CL28 1,42V, obwohl ein Stick bei meinem Testsystem durch das Dashboard des Mainboards wärmer wird. Der Kingston KF580C36RLAK2-48 hat ohne Kühlung für DDR5-6600 CL28-39 1,55V benötigt, was für M-DIE ein absoluter Spitzenwert ist. Das macht neugierig darauf, was wohl die neuen G.Skill 2x24GB DDR5-6000 CL28 Low Latency M-DIE Modelle dafür an Spannung benötigen würden?
DDR5-7000 CL28 unter H2O sind schon ab 1,49V möglich und DDR5-7200 CL28 bei 1,56V. Das ist weit jenseits dessen, was ich mir erhofft habe. DDR5-6600 Cl26 @ H2O mit nur 1,57V, das hat mein CL30 Modell selbst bei 1,73V nicht gebootet. Egal ob ungekühlt, mit aktiver Belüftung oder Wasser-gekühlt, alle Werte sind mehr als beeindruckend. Es lässt sich festhalten, dass diese Module selbst ohne extra Kühlung bis zu DDR5-6200 CL26 und DDR5-6600 CL28 stabil erreichen konnten. Wenn man aktiv mit Luft kühlt, sind einem kaum noch Grenzen gesetzt. Auch DDR5-6600 CL26 sind dann bereits praktikabel, ganz ohne extreme Spannungen. Der Umbau auf Wasserkühlung spart noch einmal satte 30-40mV ein, was wirklich beachtlich ist.
Man sieht gut wie viel Einfluss die Temperatur auf die benötigte Spannung hat, das sollte man grade im Sommer mit Luft-gekühlter Grafikkarte nicht vergessen. Wenn man sich in den Foren umschaut, stellt man fest, dass dieser Speicher eine Vorschau auf die Güte einer kommenden Generation darstellen könnte. Klar gibt es auch noch Unterschiede innerhalb eines Bin´s, aber was hier geboten wird, ist wie Gold bei der Olympiade!
Die Performance
Nun wird es Zeit für synthetische Tests. Ich habe dazu Geekbench3 und Maxxmem2 gewählt. Ich habe alle Tests 3 mal durchgeführt und den Mittelwert berechnet. Zusätzlich habe ich diese Test im Diagnosemodus durchführt, um stärkere Abweichungen durch Nebenlasten zu minimieren. Bei Maxxmem2 zeigt gut die Latenz, Geekbench3 die wirkliche Speicher Performance. Der 9800X3D läuft wie bei allen Tests mit PBO +200Mhz bei CO -30, also mit moderater Spannung.
Der Zugewinn kann sich sehen lassen, von DDR5-6000 CL40-40 ohne zusätzliche Anpassungen zu DDR5-6600 CL26 mit scharfen Subs, sind es bis zu 30% in der Speicherperformance. Hier zeigen sich das tatsächliche Potenzial der manuellen Übertaktung des Arbeitsspeichers.
Man kann gut erkennen, wie sowohl die Latenz als auch die Bandbreite sich massiv verbessert. Die gesamte Speicherperformance erhält einen massiven Schub. Geekbench3 testet verschiedene Workloads wie Image Compression, Text Compression, Cryptography, Navigation, HTML5, SQLite, PDF/Text Rendering, Compiling und auch Floating Point Berechnungen. Hier ist eine Übersicht der enthaltenen Tests.
https://www.geekbench.com/doc/geekbench3-workloads.pdf
Man könnte die Timings noch weiter optimieren. Es bedarf aber eines deutlichen Mehraufwands, dabei auch die Stabilität und optimale Performance im Gaming Betrieb sicherzustellen. Das sprengt leider den zeitlichen Rahmen dieses User Reviews. Potenzial dazu ist in jeden Fall vorhanden. Als kleiner Teaser: DDR5-6600 CL26-37, mit noch strafferen Timings.
Allerdings durch den 3D Cache des 9800X3D wird man im Gaming Betrieb das nicht umsetzen.
Um den Einfluss des Arbeitsspeichers darzustellen, habe ich für möglichst reproduzierbare Ergebnisse auf In Game Benchmarks zurückgegriffen. Zum Einsatz kamen dabei Shadow of the Tomb Raider, Far Cry Primal und Final Fantasy XIV. Auch diese wurden 3 mal durchgeführt und die Ergebnisse gemittelt, um Schwankungen durch zufällige Nebenlasten zu reduzieren. Sämtliche Tests wurden in der Auflösung 1280x720p mit niedrigen Einstellungen durchgeführt, um eine Limitierung durch die Grafikkarte zu vermeiden und die reine CPU-Leistungssteigerung zu veranschaulichen.
Wie bei allen Tests, läuft der 9800X3D erneut mit PBO +200Mhz bei CO -30, also mit moderater Spannung.
Auch hier sind deutliche Zugewinne sichtbar, aber in kleinerem Maßstab. Es steigen eher die Minimum- als die Average-FPS. Ältere Titel, wie Far Cry Primal, die maßgeblich vom großen X3D Cache des Prozessors profitieren, skalieren kaum noch mit dem Arbeitsspeicher. Man ist zwar etwas schneller unterwegs, aber spürbar wäre dies wohl meist nicht, zumindest mit einem X3D Prozessor. Kommt eine CPU bzw. ein CCD ohne 3D Cache ins Spiel, kann das Ganze schon wieder anders aussehen. Dann sollte eine wesentlich höhere Steigerung vorhanden sein.
Mein Fazit
Um die 390,- Euro kostet das Kit zur Zeit. Das ist nicht wenig Geld. Aber dieser Bin richtet sich ganz klar an Enthusiasten, die das Beste vom Besten haben wollen. Zu DDR4 Zeiten haben die 32GB DDR4-4000 CL14 Spitzenmodelle sogar um die 500,- Euro gekostet. Daher halte ich den Preis für solch eine Güte, die man grade bei Dual Ranked Speicher, möglicherweise niemals auf einen anderen Bin finden wird, definitiv für gerechtfertigt.
Da die Plattform vom AMD noch bis mindestens 2027 mit Prozessoren versorgt wird und der Speicher auch locker DDR5-7200+ mit macht, ist man auch für zukünftige Generationen bestens gewappnet. Derzeit sind 32GB Arbeitsspeicher praktisch Pflicht, mit 64GB ist man aber auch auf längere Sicht auf der sicheren Seite.
Auch für alle, die performante Einstellungen ohne extra Kühlung fahren wollen, ist der Speicher die erste Wahl.
Also ich bin mit dem Kit mehr als nur zufrieden. Ob man ihn nun brauch oder nicht, der innere Monk in mir sagt "It's Done". Die Suche hat ein Ende.
P.S. Zur Überprüfbarkeit der Ergebnisse und für alle, die sich von meinen Einstellungen inspirieren lassen möchten, hänge ich Screenshots von sämtlichen Tests mit an.
- Ein Bin, der seinesgleichen sucht.
Erst einmal ein Dankeschön an G.Skill für die Bereitstellung des Speichers.
Diesen gibt es hier zu erwerben
https://geizhals.eu/g-skill-trident...-64gb-f5-6000j2636g32gx2-tz5nrw-a3410334.html
Es gibt ja viele Speicher auf dem Markt, jedoch sind die Hynix A-Die mit die beliebtesten und schnellsten am Markt. Allerdings gibt es größere Unterschiede in der Güte und genau das ist es was hier geboten wird, eine Güte der ICs, wie man sie wohl auf keinen anderen Bin finden wird. Höherer Takt, engere Timings und weniger benötigte Spannung das ist das, was man sich von einem guten Bin erhofft und eines vorweg, das wird hier auch geboten.
Man muss sich das so vorstellen, es ist ja schon schwer eine Perle von CPU zu bekommen, aber die Wahrscheinlichkeit 32 ICs einer solchen Güte zufälligerweise auf einem A-DIE Kit zu finden ist wirklich gleich Null. Mir wurde das 2x32GB G.Skill Trident Z5 Neo RGB F5-6000J2636G32GX2-T5NRW zur Verfügung gestellt. Dieses verfügt über RGB-Beleuchtung und hat ein Expo Profil für die Leute die nicht selber Hand anlegen wollen.
Dies ist mit DDR5 6000CL26-36-36 bei 1,4V DRAM Spannung angegeben, die restlichen Timings kann man dem SPD Screenshot entnehmen.Damit ist dieser Bin der einzige, der bei 6000Mhz ein CL26 bei nur 1,4V anbietet.
Hier erst einmal ein paar Impressionen..
Wie man dem SPD entnehmen kann, ist als PMIC ein Richtek RTQ5132GQWF verbaut. Dieser erlaubt höhere VDD-Spannungen als 1,43V. Als ICs kommen hier SK Hynix 16 Gbit A-Die zum Einsatz, erkennbar an der Teilenummer H5CG48AGBD X018. Die ICs (447V) sollten wahrscheinlich aus der 47. KW 2024 sein, also November 2024. Dem Aufkleber zu entnehmen ist 0T64, entgegen dem SPD handelt es sich also um den Speed Grade 6400BN von Hynix. Zudem besitzt das Kit einen RGB-Controller, vom Typ 6K5850UA0. Dieser kann wahlweise mit der Software Trident Z Lighting Control oder Fremd Software gesteuert werden.
Der Speicher ist beidseitig bestückt mit insgesamt 16 ICs pro Modul und Dual Ranked. Sprich 4 Way Interleaving, es werden 4 Bänke angesprochen, was den IMC stärker belastet und somit keine extremen Frequenzen wie DDR5-8000+ zulässt. Da bei AMD der 1:1 Modus UCLK=MCLK im Normalfall eh am schnellsten ist beim Gaming, ist dies kein Problem. In meinen Tests mit dem limitierten Kingston KF580C36RLAK2-48 hatte ich schlechtere Gaming Performance bei 8000-8400MT/s, zumal ich dort im 2:1 Modus über 8200 GDM ON fahren musste. Somit blieb ich beim sinnvolleren 1:1 Modus, zumal der auch wesentlich leichter stabil zu halten ist.
Grundsätzlich war früher das 4 Way Interleaving das optimale Verhältnis zwischen Latenz und Transferrate. DR war im Copy Wert besser und SR in der Latenz, durch die hohe Bandbreite bei DDR5 sollte sich das allerdings relativiert haben.
In der Praxis habe ich keinen wirklichen Unterschied, auf der AM5 Plattform, zwischen 2-Way und 4-Way Interleaving feststellen können. In der Masse der Benchmark Runs war ich insgesamt im AVG der gesamten FPS etwas höher mit DR. Allerdings reden wir hier von Nuancen, die Max und Low FPS waren so ziemlich gleich. Es bleibt hier der Vorteil das man mit 64GB einfach besser aufgestellt ist..
Das Testsystem
Prozessor | 9800X3D (PBO +200, CO-30) |
Mainboard | MSI MEG X870E Godlike |
Grafikkarte | GeForce RTX 4090FE |
RAM | F5-6000J2636G32GX2-T5NRW |
Kühlung | 2xLaing DDC 3.25, 2x Mora 420,CPU TechN AM5, GPU Alphacool Aurora, Ram EK Monarch+X4 Ram Block |
Betriebsystem | Win11 mit allen Updates aber Kernisolierung ist aus, so wie ich es auch im Alltag nutze |
So viel zur Theorie, jetzt kommen wir mal zur Praxis.
Die maximale Boot bare Frequenz im 2:1 Modus liegt bei beachtlichen 7600MT/s, das sind 200MT/s mehr als ich mit dem 2x32GB 6000C30 Bin von Corsair geschafft habe. Was aber wirklich erstaunlich ist, dass es ist mir möglich ist 6400MT/s 1:1 im Gear down Disabled Modus und das sogar mit Nitro 1-2-0 zu fahren, was ich eigentlich für unmöglich gehalten habe mit Dual Ranked Speicher. Es ließ sich sogar 6600MT/s 1:1 mit GDM disabled booten, stabil ist allerdings erst GDM on mit 1-2-1 und auch das konnte ich vorher nicht einmal booten mit dem anderen DR-Kit. Dort war maximal 1-3-1 mit GDM ON möglich.
Generell wird oft gesagt, dass die nutzbaren Nitro Settings nur vom Speichercontroller des Prozessors abhängig sind. Dieser Speicher beweist das Gegenteil. Wem das alles kein Begriff ist, man macht damit den Speicher noch einmal zusätzlich schneller.
Um solch hohe Frequenzen mit DR-Modulen zu erreichen, ist natürlich ein passendes Mainboard von Nöten. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, das z.B. auch das MSI Tomahawk X870 und das Gigabyte Ice B650E dazu in der Lage sind, stabil 6600 1:1 zu fahren und im 2:1 bis 7000+ booten. Auf dem Asus Strix X670E-E war mir kein stabiler Betrieb über 6400 möglich, ob dies rein am Bios lag und sich beheben lässt, ist mir nicht bekannt.
Nun kommt der wichtigste Part, wird der Speicher seinem Preis denn gerecht?
Also eines vorweg, ja definitiv, was dieser Bin an Güte aufweist, hat man vorher noch nicht gesehen. Ich habe einmal ohne jegliche Kühlung getestet, dann mit einem 140er Lüfter auf 800U/min und unter H2O. Einmal mit Sub-Timings (Subs) und auch mit Auto Subs, um evtl. Fehler bei den Timings auszuschließen.
Für all diejenigen die den Speicher auf Wasserkühlung umbauen wollen, auf keinen Fall die alten Methoden verwenden! Die Klebepads kleben so stark, das man diese nicht einfach entfernen kann! Legt den Speicher für 3h in Isopropanol ein, damit lösen sich die Klebepads, danach einfach für 3h im Backofen bei 60° trocknen. Achtet beim Umbau zudem darauf, dass auch die höheren Kondensatoren mit Wärmeleitpads abgedeckt sind, damit diese keinen Kurzschluss erzeugen können.
Doppelseitig bestückter Speicher wird wesentlich wärmer als SR-Module, ich würde davon abraten diesen ohne jeglichen Airflow jenseits der 1,43V zu betreiben und dann TM5 Orgien zu veranstalten. Dieser Test erzeugt extrem viel Hitze, mehr als beim Karhu Speichertest. In meinem Fall sorgt das Dashboard des Mainboards für einen Hitzestau bei dem 2. Modul.
Jeder Test lief 1 Stunde Karhu und ca. 25min TM5 @1usmus, um eine grobe Aussage treffen zu können. Die Spannungen stellen die mindestens benötigte Spannung dar, um diesen Test zu bestehen! Bei 6400CL28 und darunter war es notwendig die VDDQ höher als die VDD zu haben, da diese einfach schon „zu niedrig“ ist. Ich habe zusätzlich die Temperaturen von beiden Modulen mit aufgeführt, denn wie man den Werten entnehmen kann, spielt die Temperatur keine unerhebliche Rolle.
Zum Vergleich
Mein DDR5-6000 CL30 Modell hat unter H2O 1,55V für DDR5-6600 CL28 gebraucht. Im Vergleich dazu braucht dieser ohne jegliche Kühlung für DDR5-6600 CL28 1,42V, obwohl ein Stick bei meinem Testsystem durch das Dashboard des Mainboards wärmer wird. Der Kingston KF580C36RLAK2-48 hat ohne Kühlung für DDR5-6600 CL28-39 1,55V benötigt, was für M-DIE ein absoluter Spitzenwert ist. Das macht neugierig darauf, was wohl die neuen G.Skill 2x24GB DDR5-6000 CL28 Low Latency M-DIE Modelle dafür an Spannung benötigen würden?
DDR5-7000 CL28 unter H2O sind schon ab 1,49V möglich und DDR5-7200 CL28 bei 1,56V. Das ist weit jenseits dessen, was ich mir erhofft habe. DDR5-6600 Cl26 @ H2O mit nur 1,57V, das hat mein CL30 Modell selbst bei 1,73V nicht gebootet. Egal ob ungekühlt, mit aktiver Belüftung oder Wasser-gekühlt, alle Werte sind mehr als beeindruckend. Es lässt sich festhalten, dass diese Module selbst ohne extra Kühlung bis zu DDR5-6200 CL26 und DDR5-6600 CL28 stabil erreichen konnten. Wenn man aktiv mit Luft kühlt, sind einem kaum noch Grenzen gesetzt. Auch DDR5-6600 CL26 sind dann bereits praktikabel, ganz ohne extreme Spannungen. Der Umbau auf Wasserkühlung spart noch einmal satte 30-40mV ein, was wirklich beachtlich ist.
Man sieht gut wie viel Einfluss die Temperatur auf die benötigte Spannung hat, das sollte man grade im Sommer mit Luft-gekühlter Grafikkarte nicht vergessen. Wenn man sich in den Foren umschaut, stellt man fest, dass dieser Speicher eine Vorschau auf die Güte einer kommenden Generation darstellen könnte. Klar gibt es auch noch Unterschiede innerhalb eines Bin´s, aber was hier geboten wird, ist wie Gold bei der Olympiade!
Die Performance
Nun wird es Zeit für synthetische Tests. Ich habe dazu Geekbench3 und Maxxmem2 gewählt. Ich habe alle Tests 3 mal durchgeführt und den Mittelwert berechnet. Zusätzlich habe ich diese Test im Diagnosemodus durchführt, um stärkere Abweichungen durch Nebenlasten zu minimieren. Bei Maxxmem2 zeigt gut die Latenz, Geekbench3 die wirkliche Speicher Performance. Der 9800X3D läuft wie bei allen Tests mit PBO +200Mhz bei CO -30, also mit moderater Spannung.
Der Zugewinn kann sich sehen lassen, von DDR5-6000 CL40-40 ohne zusätzliche Anpassungen zu DDR5-6600 CL26 mit scharfen Subs, sind es bis zu 30% in der Speicherperformance. Hier zeigen sich das tatsächliche Potenzial der manuellen Übertaktung des Arbeitsspeichers.
Man kann gut erkennen, wie sowohl die Latenz als auch die Bandbreite sich massiv verbessert. Die gesamte Speicherperformance erhält einen massiven Schub. Geekbench3 testet verschiedene Workloads wie Image Compression, Text Compression, Cryptography, Navigation, HTML5, SQLite, PDF/Text Rendering, Compiling und auch Floating Point Berechnungen. Hier ist eine Übersicht der enthaltenen Tests.
https://www.geekbench.com/doc/geekbench3-workloads.pdf
Man könnte die Timings noch weiter optimieren. Es bedarf aber eines deutlichen Mehraufwands, dabei auch die Stabilität und optimale Performance im Gaming Betrieb sicherzustellen. Das sprengt leider den zeitlichen Rahmen dieses User Reviews. Potenzial dazu ist in jeden Fall vorhanden. Als kleiner Teaser: DDR5-6600 CL26-37, mit noch strafferen Timings.
Allerdings durch den 3D Cache des 9800X3D wird man im Gaming Betrieb das nicht umsetzen.
Um den Einfluss des Arbeitsspeichers darzustellen, habe ich für möglichst reproduzierbare Ergebnisse auf In Game Benchmarks zurückgegriffen. Zum Einsatz kamen dabei Shadow of the Tomb Raider, Far Cry Primal und Final Fantasy XIV. Auch diese wurden 3 mal durchgeführt und die Ergebnisse gemittelt, um Schwankungen durch zufällige Nebenlasten zu reduzieren. Sämtliche Tests wurden in der Auflösung 1280x720p mit niedrigen Einstellungen durchgeführt, um eine Limitierung durch die Grafikkarte zu vermeiden und die reine CPU-Leistungssteigerung zu veranschaulichen.
Wie bei allen Tests, läuft der 9800X3D erneut mit PBO +200Mhz bei CO -30, also mit moderater Spannung.
Auch hier sind deutliche Zugewinne sichtbar, aber in kleinerem Maßstab. Es steigen eher die Minimum- als die Average-FPS. Ältere Titel, wie Far Cry Primal, die maßgeblich vom großen X3D Cache des Prozessors profitieren, skalieren kaum noch mit dem Arbeitsspeicher. Man ist zwar etwas schneller unterwegs, aber spürbar wäre dies wohl meist nicht, zumindest mit einem X3D Prozessor. Kommt eine CPU bzw. ein CCD ohne 3D Cache ins Spiel, kann das Ganze schon wieder anders aussehen. Dann sollte eine wesentlich höhere Steigerung vorhanden sein.
Mein Fazit
Um die 390,- Euro kostet das Kit zur Zeit. Das ist nicht wenig Geld. Aber dieser Bin richtet sich ganz klar an Enthusiasten, die das Beste vom Besten haben wollen. Zu DDR4 Zeiten haben die 32GB DDR4-4000 CL14 Spitzenmodelle sogar um die 500,- Euro gekostet. Daher halte ich den Preis für solch eine Güte, die man grade bei Dual Ranked Speicher, möglicherweise niemals auf einen anderen Bin finden wird, definitiv für gerechtfertigt.
Da die Plattform vom AMD noch bis mindestens 2027 mit Prozessoren versorgt wird und der Speicher auch locker DDR5-7200+ mit macht, ist man auch für zukünftige Generationen bestens gewappnet. Derzeit sind 32GB Arbeitsspeicher praktisch Pflicht, mit 64GB ist man aber auch auf längere Sicht auf der sicheren Seite.
Auch für alle, die performante Einstellungen ohne extra Kühlung fahren wollen, ist der Speicher die erste Wahl.
Also ich bin mit dem Kit mehr als nur zufrieden. Ob man ihn nun brauch oder nicht, der innere Monk in mir sagt "It's Done". Die Suche hat ein Ende.
P.S. Zur Überprüfbarkeit der Ergebnisse und für alle, die sich von meinen Einstellungen inspirieren lassen möchten, hänge ich Screenshots von sämtlichen Tests mit an.
Zuletzt bearbeitet: