Man kann über spezielle Controller und Kabel eines SAS Controllers SATA Platten Betreiben da diese nur einen Channel verwenden
Nein, sondern weil SAS verpflichtend das Sata Tunneling Protocoll unterstützt, welches man an jedem SAS Controller auch SATA Laufwerke betreiben kann.
Reine SAS Festplatten nutzen 2 Channels und somit die doppelte Übertragungsrate wie SATA Platten.
Wenn wir von Festplatten reden, ist dies doch egal, die schnellsten HDDs schaffen sowieso nur knapp die Hälfte der Bandbreite von SATA 6Gb/s auszulasten, nur bei SSDs ist dies anderes, aber gegen NVMe SSDs (also solche mit PCIe Anbindung, im Enterprise Segment gerne im U.2 / U.3 Formfaktor) haben auch SAS SSDs bzgl. der Performance keine Chance. Der eigentlich Grund warum SAS mehr Bandbreite und vollduplex bietet, ist dass bei SAS Expander sehr verbreitet sind, während bei SATA Port Multiplier, die im Prinzip das Gleiche wie SAS Expander machen, kaum verbreitet sind. Die SATA Host Controller in Intels Chipsätzen unterstützen meines Wissens bis heute keine Port Multiplier, die sind bis heute Exoten.
Während es also bei SATA bis heute die absolut, seltene Ausnahme ist, dass mehr als ein Laufwerk (Port Multiplier) an einem Port hängt, ist es bei SAS weitaus stärker verbreitet via SAS Expander mehrere Laufwerke an einem Port hängen zu haben und da sich alle Laufwerke eben die Bandbreite des Uplinks teilen müssen, macht es halt Sinn, dass diese bei SAS neben mehr Bandbreite auch vollduplex kann, da es ja durchaus vorkommen kann, dass nicht von allen Laufwerken am SAS Expander gleichzeitig immer nur gelesen oder nur geschrieben wird.
Es wäre super wenn es irgendwann eines Tages möglich wäre das es nur noch eine einheitliche Schnittstelle geben wird wo man Datenträger dran betreiben kann.
PCIe, dies kann auch vollduplex, erlaubt eine weit höhere Bandbreite als SAS und es gibt über PCIe Lanes Switches (aka PLX Chips) die Möglichkeit wie bei SAS Expandern oder SATA Port Multipliern Lanes zu schaffen, also z.B. mehrere Laufwerke an einer Lane zu betreiben. Bei SSDs hat PCIe als elektronische Anbindung zusammen mit NVMe als Software Protokoll den Markt ja schon praktisch komplett übernommen, im Consumer wie Enterprise Bereich.
Es gibt Konverter von SATA auf SAS, um SAS-Platten an SATA-Anschlüssen anschließen zu können.
Die konvertieren auch das jeweile Protokoll in das andere Protokoll.
Kannst Du mal einen verlinken? Ich haben noch nie einen gefunden, so wie ich zwar mal vor Jahren eine USB Adapter gefunden habe, der angeblich für SAS Laufwerke war (und einige Hundert Euro teuer), sehe ich immer mal wieder welches auf Online Plattformen, auch Amazon, aber die Rezessionen sind dann immer enttäuschend. meist geht nur eine bestimmte SSD, von der man dann auch nicht nachvollziehen kann, ob dies wirklich eine SAS SSD ist, aber keine SAS HDDs.
Meines Wissens ist daher die einzige realistische Möglichkeit eine SAS HDDs zu betreiben, sie eben an einen SAS HBA oder Controller zu hängen und ja, es gab mal (sogar Consumer) Mainboard die so einen SAS Controller Onboard hatten um mehr SATA Ports zu bieten und entsprechenden Kabeln laufen daran dann auch SAS Laufwerke, was bei manchen offen für Verwirrung sorgt, weil solche Ports meist nur als SATA Ports deklariert werden, obwohl es eigentlich SAS Ports sind. Außerdem kenne ich nur IDE als einzige Schnittstelle auf die man wirklich von einem SATA Port adaptieren kann, auch wenn es immer wieder Leute gibt, die da gerne NVMe SSDs anschließen möchten und nach Adaptern dafür suchen. Dies ist aber sinnlos, auch wenn es mechanisch passt, geht es elektronisch nicht, nur umgekehrt, denn es gibt auch SATA Host Controller im M.2 Formfaktor.
Nur da können Festplatten noch von der höheren Schnittstellengeschwindigkeit profitieren.
Wenn Du mit Festplatten HDDs meinst, dann nein, welche HDD soll dies denn sein? Ich keine keine die mehr Bandbreite ausnutzen könnte als SATA 6Gb/s bietet. Aber bei SAS sind halt Expander öfter zu finden, s.o. und damit macht mehr Bandbreite Sinn und bei SSDs ist es nochmal eine andere Geschichte.
Bei SATA gibts auch SATA Express.
Sagen wir besser mal, gab es mal. Es war aber PCIe und eben nur mit 2 Lanes und es gab nie eine SATA Express SSD zu kaufen! Denn bevor SATA Express erscheint, es war meine ich zusammen mit den Intel 90er Chipsätze, gab es schon die Samsung XP941 als M.2 SSD mit PCIe 2.0 x4 und die hatte schon eine Performance für die 2 Lane nicht gereicht hätten und damals hatten Chipsätze nur PCIe 2.0 Lanes. Als die Chipsätze mit Skylake dann PCIe 3.0 Lanes bekommen haben, gab es auch schon NVMe SSDs die 4 PCIe 3.0 Lane gebraucht haben um ihre volle Leistung zu erreichen.
Spätestens damit war der Zug SATA Express und seine maximal 2 PCIe Lanes abgefahren, da eben sowohl U.2 (war für Enterprise SSDs vorgesehen) als auch M.2 (was für mobile Rechner als Ablösung für mSATA und Mini-PCIe vorgesehen war) maximal 4 PCIe Lanes erlauben und es dann eben SSDs gab, für die nur 2 Lanes eine deutliche Einschränkung gewesen wäre. Ob man die maximalen Transferraten im Alltag merkt, ist eine andere Frage, sie verkauft sich aber bis heute gut und die unhandlichen und nicht gerade günstigen Kabel dürften der Sache auch nicht dienlich gewesen sein. SATA Express hat auf der Laufwerksseite ja den gleiche Stecker wie U.2 verwendet, aber mit einer anderen Pinbelegung und damit inkompatible.
SATA ist langsamer (nicht nur wegen der reinen Schnittstellengeschwindigkeit, sondern auch z.B. wegen halbduplex gegenüber vollduplex bei SAS)
SATA war eben für Consumer Hardware entwickelt worden und da gab es damals noch keine SSDs, sondern nur HDDs und die können eben nur entweder Lesen oder Schreiben, aber halt nicht beides gleichzeitig, wie SSDs es können. Und wie oben schon geschrieben, hängt da in aller Regel nur ein Laufwerk an einem Port, während bei SAS hat Expander durchaus verbreitet sind, womit selbst bei HDDs vollduplex schon Sinn gemacht hat und ebenso mehr Bandbreite.
Die Zukunft dürfte PCIe und dem NVMe Protokoll gehören, auch für HDDs. Es gab ja schon mal Forderungen danach und auch einen HDD Hersteller, der schon mal einen Prototypen gezeigt hat. Das Problem ist, dass es derzeit einfach für HDDs keinen Vorteil bringen würde, da die eben weder die Bandbreite von SATA 6Gb/s ausreizen können, nur etwas mehr als die Hälfte davon und eben auch kein Vollplex brauchen. Daran das die Geschwindigkeit von SATA 6Gb/s reichen wird, dürfte sich auch so bald nichts ändern, denn man muss die Kapazität vervierfachen, bis sich die Geschwindigkeit verdoppelt, wenn man SMR mal außen vor lässt. Da das Limit von SATA 3Gb/s erst ab so 20TB erreicht/leicht überschritten wurde, dürfte das Limit von SATA 6Gb/s erst erreicht werden, wenn wie uns den 80TB HDDs nähren und dann auch nur auf den äußeren Spuren.
Solange also keine Not besteht etwas zu ändern, ist mit Veränderungen nicht zu rechnen, denn diese kosten Geld und bedeuten immer ein Fehlerrisiko, zwei Dinge die man gerade im Enterprise Segment nicht gebrauchen kann. Aber spätestens wenn es mal soweit ist, dürfte SAS sterben, so wie SATA für SSDs schon heute am Sterben ist, für HDDs aber immer noch sehr lebendig bleiben wird. Wieso geht es beim Skandal um die gebrauchen Exos die mit zurückgesetzten S.M.A.R.T. Werten als neu verkauft wurde, wohl um SATA Laufwerke, die vorher in Rechenzentren eingesetzt waren?
Weil SAS da an Relevanz verliert, denn es war früher mal für die besten Performance unumgänglich, die Enterprise Nearline HDD (die mit 15krpm) gab es nur mit SAS und die wurden auf 520/528 Bit pro Sektor formatiert um nicht den Timeout (Stichwort: TLER) abwarten zu müssen, wenn mal ein Sektor nicht korrekt gelesen werden konnte. Diese Rollen haben schon lange (NVMe) SSDs übernommen und HDDs sind in die Ecke für Cool und Cold Storage verdrängt worden, wo der Preis pro TB und nicht die Performance die erste Geige spielt und diese Ecke ist keineswegs klein, aber SAS bringt da eben kaum noch Vorteile, außer eben die bekannte Hardware inklusive der SAS Expander nutzen zu können.