Hallo
Heute möchte ich euch mal mein aktuelles Projekt vorstellen. Noch nicht 100% fertig, weil Windows 95 aktuell noch Probleme macht und die Kondensatoren auf dem Mainboard teilweise durch sind, aber soweit rennt er schon.
Zur Vorgeschichte:
Vor ca 15-17 Jahren ist die Nachbarin meiner Oma gestorben. Das Haus wurde recht zügig geräumt und der gesamte "Müll" vor das Haus geschmissen. Neben vielen anderen interessanten Antiquitäten fand sich im Haufen auch ein Fernseher aus den 60ern: Stassfurt RFT Donja Leider wurde er so auf den Haufen geschmissen, dass die Röhre und die Rückwand dabei kaputt gingen. Egal - ich hab mir damals meinen Bollerwagen geschnappt und bin im Regen durch die Stadt, durch den Wald und durch das Dorf meiner Oma gelatscht, also ca 5km Fußweg, um den Fernseher zu holen.
Lange Zeit stand im leeren Gehäuse einfach nur mein Monitor. Sah nicht so toll aus, aber war irgendwie cool. Später habe ich die Front (den Röhrenrahmen) ersetzt und einen Flachbildschirm eingebaut. Mit einem Smartphone (Lumia 950) und der dazugehörigen Docking Boxlief da dann Windows 10 Mobile drauf. Zuvor habe ich die durch den damaligen Regen kaputte Holzoberfläche abgeschliffen und neu behandelt.
Vor Kurzem habe ich meine alten Spiele wieder entdeckt: Zak McKracken, Indiana Jones, Day of Tentacle, Maniac Mansion, Wing Commander III usw. Und ich verspürte den Drang, wieder diese Spiele zu spielen, wie es damals üblich war. Auch das Rattern der Festplatte und des Floppy-Laufwerks, das Gateway Logo (meines ersten PCs, an dem ich erstmals wirklich viel gebastelt habe) und das virtuelle Wohnzimmer von Windows 95 (meines ersten PCs, an dem ich allersings nicht schrauben durfte). Eine VM kam also nicht in Frage.
Da ich bei der Suche nach einem PC dieser Art gescheitert bin habe ich mich also dazu entschieden, Hardware zu kaufen und in den Fernseher zu pflanzen.
Der Bau:
Die Planung umfasste natürlich die Platzierung der Komponenten, den Luftstrom und die Funktionsweise der neuen Rückwand.
Die Rückwand habe ich aus Sperrholz gemacht, zurechtgesägt, Löcher rein für Lüfter, Baseplate und Abluft, Scharniere ran, ans Gehäuse geschraubt, fertig.
Die Baseplate ist ein Aluminiumblech mit normalen M3-Schrauben mit Innengewinde für das Mainboard. Die Halterungen für 3,5" Laufwerke wie Festplatten und Floppy wurden aus Aluminiumwinkeln gefertigt, die sich für die Stabilität von hinten über die gesamte Höhe der Baseplate ziehen (sieht man auf den Bildern nicht) und vorn sind die Laufwerke mit Flachaluminium miteinander verbunden. Absolut stabil, denkt man garnicht.
Nachdem ich zwei defekte Netzteile bei Ebay erhalten habe (ich war am verzweifeln, ich dachte ich mach was falsch!), kaufte ich mir ein neueres gebrauchtes, teilmodulares. Erster Start ohne Laufwerke: Hardware startet. Zweiter Start mit Laufwerkstromversorgung: riecht nach Strom, nichts geht mehr.
Der Verkäufer hatte mir eine kleine Auswahl anderer Modulkabel mitgegeben, welche für eine Verpolung sorgten. Er hat nichts gesagt, die Kabel sahen auch original aus, ich hab mir keine Gedanken darum gemacht, auch weil die mechanische Kodierung passte.
Fazit: meine alte Festplatte mit alten Daten drauf ist durch und Netzteil war auch hinüber. Netzteil konnte ich aber dank Rechnung umtauschen.
Egal... Das Netzteil habe ich an der Seitenwand mit einem Winkel befestigt, genau so, dass die Luftzufuhr, Kabellänge und der Platz zu Laufwerken und Monitor passen.
Den Monitor habe ich zerlegt, damit der Rahmen weg kann und vorn nicht mehr zu sehen ist, außerdem habe ich das Controlpanel anders positioniert, die Taster abgegriffen und mit einem alten Floppykabel an das originale Frontpanel des alten Fernsehers verlegt. Dort habe ich ein paar Platinchen mit Tastern verbaut, damit die Tasten des originalen Fermsehers wieder eine Funktion haben.
Alle Ausschnitte im Frontpanel sind original und mussten nicht bearbeitet werden! Die waren ideal für P-LED, Reset, Power und sogar zwei USB-Ports (und eben erwähnte Taster für den Monitor).
Ein Knopf hat leider von Anfang an gefehlt, den habe ich durch ein Rundholz ersetzt, zugeschnitten, lackiert und mit passender Farbe bepinselt (der kleine Knopf, der da so allein im Frontpanel sitzt). Die Messingringe, die unter den Knöpfen sitzen, habe ich durch Zufall bei Obi entdeckt und direkt mitgenommen. Passen auch 1A und sorgen für eine kleine Führung, da die Taster sonst in den großem Löchern rumlömmeln würden.
Als Lüftung verwende ich in der Rückwand unten drei 92er Lüfter von Noctua (Farbe passte einfach zu gut), die mit 150m³ reinblasen, und oben in der Seitenwand, wo früher der Lautsprecher war, sitzt jetzt ein 140er Lüfter von Noctua, der 140m³ rausbläst. Im oberen Bereich der Rückwand sind noch ein paar Löcher für weitere Abluft einge... bohrt.
😊
😁
☹️
Hab die Startdiskette noch bedruckt, als kleines Detail
Heute möchte ich euch mal mein aktuelles Projekt vorstellen. Noch nicht 100% fertig, weil Windows 95 aktuell noch Probleme macht und die Kondensatoren auf dem Mainboard teilweise durch sind, aber soweit rennt er schon.
Zur Vorgeschichte:
Vor ca 15-17 Jahren ist die Nachbarin meiner Oma gestorben. Das Haus wurde recht zügig geräumt und der gesamte "Müll" vor das Haus geschmissen. Neben vielen anderen interessanten Antiquitäten fand sich im Haufen auch ein Fernseher aus den 60ern: Stassfurt RFT Donja Leider wurde er so auf den Haufen geschmissen, dass die Röhre und die Rückwand dabei kaputt gingen. Egal - ich hab mir damals meinen Bollerwagen geschnappt und bin im Regen durch die Stadt, durch den Wald und durch das Dorf meiner Oma gelatscht, also ca 5km Fußweg, um den Fernseher zu holen.
Lange Zeit stand im leeren Gehäuse einfach nur mein Monitor. Sah nicht so toll aus, aber war irgendwie cool. Später habe ich die Front (den Röhrenrahmen) ersetzt und einen Flachbildschirm eingebaut. Mit einem Smartphone (Lumia 950) und der dazugehörigen Docking Boxlief da dann Windows 10 Mobile drauf. Zuvor habe ich die durch den damaligen Regen kaputte Holzoberfläche abgeschliffen und neu behandelt.
Vor Kurzem habe ich meine alten Spiele wieder entdeckt: Zak McKracken, Indiana Jones, Day of Tentacle, Maniac Mansion, Wing Commander III usw. Und ich verspürte den Drang, wieder diese Spiele zu spielen, wie es damals üblich war. Auch das Rattern der Festplatte und des Floppy-Laufwerks, das Gateway Logo (meines ersten PCs, an dem ich erstmals wirklich viel gebastelt habe) und das virtuelle Wohnzimmer von Windows 95 (meines ersten PCs, an dem ich allersings nicht schrauben durfte). Eine VM kam also nicht in Frage.
Da ich bei der Suche nach einem PC dieser Art gescheitert bin habe ich mich also dazu entschieden, Hardware zu kaufen und in den Fernseher zu pflanzen.
Der Bau:
Die Planung umfasste natürlich die Platzierung der Komponenten, den Luftstrom und die Funktionsweise der neuen Rückwand.
Die Rückwand habe ich aus Sperrholz gemacht, zurechtgesägt, Löcher rein für Lüfter, Baseplate und Abluft, Scharniere ran, ans Gehäuse geschraubt, fertig.
Die Baseplate ist ein Aluminiumblech mit normalen M3-Schrauben mit Innengewinde für das Mainboard. Die Halterungen für 3,5" Laufwerke wie Festplatten und Floppy wurden aus Aluminiumwinkeln gefertigt, die sich für die Stabilität von hinten über die gesamte Höhe der Baseplate ziehen (sieht man auf den Bildern nicht) und vorn sind die Laufwerke mit Flachaluminium miteinander verbunden. Absolut stabil, denkt man garnicht.
Nachdem ich zwei defekte Netzteile bei Ebay erhalten habe (ich war am verzweifeln, ich dachte ich mach was falsch!), kaufte ich mir ein neueres gebrauchtes, teilmodulares. Erster Start ohne Laufwerke: Hardware startet. Zweiter Start mit Laufwerkstromversorgung: riecht nach Strom, nichts geht mehr.
Der Verkäufer hatte mir eine kleine Auswahl anderer Modulkabel mitgegeben, welche für eine Verpolung sorgten. Er hat nichts gesagt, die Kabel sahen auch original aus, ich hab mir keine Gedanken darum gemacht, auch weil die mechanische Kodierung passte.
Fazit: meine alte Festplatte mit alten Daten drauf ist durch und Netzteil war auch hinüber. Netzteil konnte ich aber dank Rechnung umtauschen.
Egal... Das Netzteil habe ich an der Seitenwand mit einem Winkel befestigt, genau so, dass die Luftzufuhr, Kabellänge und der Platz zu Laufwerken und Monitor passen.
Den Monitor habe ich zerlegt, damit der Rahmen weg kann und vorn nicht mehr zu sehen ist, außerdem habe ich das Controlpanel anders positioniert, die Taster abgegriffen und mit einem alten Floppykabel an das originale Frontpanel des alten Fernsehers verlegt. Dort habe ich ein paar Platinchen mit Tastern verbaut, damit die Tasten des originalen Fermsehers wieder eine Funktion haben.
Alle Ausschnitte im Frontpanel sind original und mussten nicht bearbeitet werden! Die waren ideal für P-LED, Reset, Power und sogar zwei USB-Ports (und eben erwähnte Taster für den Monitor).
Ein Knopf hat leider von Anfang an gefehlt, den habe ich durch ein Rundholz ersetzt, zugeschnitten, lackiert und mit passender Farbe bepinselt (der kleine Knopf, der da so allein im Frontpanel sitzt). Die Messingringe, die unter den Knöpfen sitzen, habe ich durch Zufall bei Obi entdeckt und direkt mitgenommen. Passen auch 1A und sorgen für eine kleine Führung, da die Taster sonst in den großem Löchern rumlömmeln würden.
Als Lüftung verwende ich in der Rückwand unten drei 92er Lüfter von Noctua (Farbe passte einfach zu gut), die mit 150m³ reinblasen, und oben in der Seitenwand, wo früher der Lautsprecher war, sitzt jetzt ein 140er Lüfter von Noctua, der 140m³ rausbläst. Im oberen Bereich der Rückwand sind noch ein paar Löcher für weitere Abluft einge... bohrt.
😊
😁
☹️
Hab die Startdiskette noch bedruckt, als kleines Detail
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