Gut so, dass man das reale Leid zu sehen bekommt (wenn auch nur in einem kleinen, fokussierten Ausschnitt)! Das hat ja wohl gar nichts damit zu tun, dass in GTA V anscheinend martialische Foltermethoden nicht nur zu sehen sind, sondern selbst anzuwenden sind, um zum Questerfolg zu kommen.
Und du glaubst ja wohl nicht ernsthaft, dass im Mittelalter mehr gefoltert wurde als heute? Allein schon durch die Bevölkerungsexplosion werden an diesem Tag sicher mehr Menschen gefoltert, als an einem Tag im Mittelalter.
Ich zitiere mal Gärtners kritisches Sonntagsfrühstück: Eigentum vernichtet
In 112 Staaten wird laut amnesty international im behördlichen Auftrag gefoltert. Im Sinai, berichtet das SZ-Magazin in einer tatsächlich erschütternden Reportage, entführen Beduinen Schwarzafrikaner und foltern sie solange, bis die armen Verwandten, die am Telefon Zeuge werden müssen, wie dem Sohn oder der Nichte beispielhaft die Handgelenke zertrümmert werden, ein Lösegeld beisammen haben; da das Lösegeld 30 000 Dollar beträgt, eine in zumal Eritrea ganz und gar wahnsinnige Summe, überleben es viele nicht, und wenn sie es überleben, dann als körperliche und seelische Krüppel. „[Ein Folterer] erzählt gelassen, als spräche er über die Pfirsichernte, wie sie Frauen in Strohzäune einrollten und anzündeten; wie sie ein Baby von der Brust der Mutter rissen, es erwürgten und damit Fußball spielten; wie sie ein Erdloch mit Glut füllten, einen Metallrost darüber legten und ihre Opfer auf die glühenden Stäbe warfen. ,Afrikanisches Barbecue', sagt der Mann und nippt an seinem Tee. ,Schwarzes Fleisch.'“ Ein Horrormärchen; dafür, daß es wahr ist, spricht u.a. P. Brückners vierzig Jahre alte „Sozialpsychologie des Kapitalismus“, die vom Brauch lateinamerikanischer Militärdiktaturen wußte, Babys im Angesicht der Eltern zu foltern, wie es bekanntlich der römischen Hochzivilisation für unproblematisch galt, einem Menschen Nägel durch Hände und Füße zu treiben und ihn über Stunden, über Tage hinweg an einem Holzkreuz verrecken zu lassen.
Zweitausend Jahre, fast nichts ist passiert: „Was will [der Beduinenjunge] Abu machen, wenn er mit der Schule fertig ist? ,Afrikaner foltern', sagt der Junge plötzlich. Wir steigen nicht darauf ein. Vielleicht hat er gehört, daß wir an dem Thema interessiert sind, und will uns imponieren. Aber Abu geht mit leuchtenden Augen ins Detail: ,Ihnen glühende Nägel durch die Hände schlagen, sie mit kochendem Wasser übergießen, 30 000 Dollar Lösegeld kassieren und sie dann für 5000 Dollar weiterverkaufen.'“ Das ist so die Magie des Mitgefühls, und Empathie keine Frage von Gehirnjogging, sondern eine von 120 Euro, die eins als Folterknecht bekommt, wo es anders kein Geld zu verdienen gibt. „,Keine Arbeit, kein Geld, keine Zukunft', sagt Abdel auf dem Beifahrersitz. ,Kein Wunder, daß viele von uns zu Kriminellen werden.'“
Die Verherrlichung von Folter hat in einem Videospiel nichts verloren, selbst wenn es ab 21 oder 30 oder sonst was wäre. basta. Und dein Beitrag beweist leider einmal mehr, wie recht Pickebuh mit seinem Beitrag hat.! ("Was nützt einem die Volljährigkeit, wenn man keine Ahnung hat ?")