[User-Review] Aerocool P7-C1 Gehäuse Test

Wastel

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08.07.2015
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1) Erster Eindruck & Lieferumfang

Tag 1 bzw. Tag 4: Vier Tage nachdem das Aerocool P7-C1 Gehäuse eintraf, wurde es erstmals ausgepackt und die einzelnen Bestandteile begutachtet. Im Lieferumfang finden sich hier neben einem Gehäuse mit Tempered Glas Sidepanel, eine Anleitung, diverse Schrauben/MB Standoffs schön einzeln verpackt, ein LED Strip, ein Fan Controller,2 Pin Header,ein vormontierter 120mm Lüfter und Velcrostraps.

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Die Verpackung selbst ist schlicht und auf Transportsicherheit bedacht, mit Styroporpolsterung im Inneren. Einzig allein komisch fand ich es, dass das Glaspanel nicht mit einer dünnen Plastikfolie als Schutz gegen Kratzer ankam. Glücklicherweise fanden sich keine Kratzer am Glas.

Zunächst erst einmal einige Rohdaten:

Es handelt sich hierbei um ein Midi-Tower Gehäuse mit Glasseitenteil (kein Acrylglas) mit einem Gesamtgewicht von knapp 6,8 kg exkl. Verpackungsmaterial. Außen kommen überwiegend Stahlkomponenten sowie einige Kunststoffteile zum tragen.

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Soweit macht das Gehäuse auf den ersten Blick einen schicken Eindruck, modernes Design gepaart mit markanten Details, allen voran die Luftschlitze auf der Oberseite sowie die LEDs an der Gehäusefront.
Auf mich macht das Gehäuse einen sehr „erwachsenen“ Eindruck, sprich das Design ist nicht arg verspielt oder zwingt einem nicht den „aggressiven Gaming“ Look auf. Das Design ist somit nicht zu aufdringlich und trifft somit optimal den Grad zwischen „Meinen PC etwas zur Schau stellen“ und „dezenter Workplace PC“.

2) Nähere Begutachtung

Das Gehäuse misst 244,6*550*446,4 mm (B*H*T) und sämtliche Mainboards mit ATX,mATX oder ITX Formfaktor können verbaut werden. XL bzw. E-ATX sind nicht verbaubar.
Auf der Oberseite finden sich neben den bereits genannten Lüftungsschlitzen auch ein Panel. Hier ist allemal löblich, dass neben 4 USB Anschlüssen (2*3.0,2*2.0) auch (mikro) SD Karten Slots, Kopfhörer/Mikrofon, Power/Resetknopf sowie zweit Tasten zur Bedienung der LEDs vorhanden sind. Die Tasten wackeln minimal, lassen sich ansonsten aber gut bedienen,
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Selbst mein 150€ Anidees Gehäuse verfügt über keinen Kartenleser, obwohl dieser in der heutigen Zeit m.M.n unabdingbar ist.
Der Abstand zwischen den USB Ports ist ausreichend.

Das Ablösen der Oberseite bedarf einem geringen Kraftaufwand und dann kann man bis zu 2*120mm Lüfter bzw. eine 240mm Wasserkühlung montieren. Ein Staubfilter ist auf der Oberseite nicht zu finden, schade.
Möchte man das Gehäuse z.B von A nach B Tragen, so gilt es zu beachten, dass man es nicht an oder Oberseite packt, da sonst sich die gesamte Oberseite löst und man Gefahr läuft die Front IO Kabel zu zerreißen.
An der Rückseite ist wie bereits genannt ein 120mm Lüfter angebracht sowie die üblichen Aussparungen für Netzteil, Grafikkarten Slots etc. gegeben. Letztere sind mit einzelnen Schrauben versehen, wodurch diese je nach bedarf gelöst werden können und Grafikkarten verschraubt werden können (650Ti sowie 980GTX – kein Problem)
Das Glaspanel ist mit insgesamt vier Löchern ausgestattet und lässt sich problemlos (de-)montieren.Das „normale“ Seitenteil bedarf lediglich zweier Schrauben,um gelöst bzw. befestigt zu werden. Bei meinem Anidees Gehäuse kamen dabei vier Schrauben zum Einsatz, was jedoch in meinen Augen unnötig viel ist.
Der HDD Schacht bietet platz für maximal 2 3,5“ Festplatten, was in meinen Augen ausreichend ist. Für weitere Festplatten muss ein externer Dock / NAS genutzt werden.
2,5" Festplatten hingegen können bis zu 4 Stück verbaut werden, was in meinen Augen durchaus viel ist. Ebenso ist die Positionierung klug bedacht.
An den Spaltmaßen gab es im Grunde genommen nichts zu meckern, auch das Glaspanel steht nicht zu weit vom restlichen Gehäuse ab.

Wer vor an ein Laufwerk in das Aerocool P7-C1 einzubauen, der muss leider enttäuscht werden. Denn es gibt keine möglichkeit ein solches zu verbauen. Für mich soweit kein Problem, da ich bereits seit Jahren keine CDs/DVDs mit meinem PC nutze/lese/beschreibe. Notfalls hilft hier nur ein externes Laufwerk, sofern man eines benötigt.


3) Einbau der Hardware #1

Nun galt es das Aerocool Gehäuse auseinander zu bauen. Somit auspacken, Folie des Front IO abziehen (*aaah*) und mit Samthandschuhen das Glasseitenteil zu lösen. Anschließend das Glasseitenteil vorsichtig an einem sicheren Platz legen. Als Werkzeuge dienten beim ganzen Projekt lediglich ein Kreuzschlitz als auch ein Schlitzschraubenzieher sowie als Extras einige Zipties & eine Schere.

Dann wurde mein ITX Gehäuse mit nachfolgender Hardware zerlegt:

H81M ITX Mainboard
INTEL G3258 CPU @4Ghz
Arctic Freezer 13 CPU Kühler
2*4GB Ballistix RAM 1600Mhz
2,5 Zoll120GB SanDisk SSD Plus
400W NoName Netzteil non-modular

Kurz vor dem eigentlichen Einbau wurden noch schnell die Schrauben auf Ihre Vollzähligkeit geprüft (jeder Typ Schrauben einzeln verpackt) und dann ging es los:

Zuerst das IO Shield eindrücken – kein Problem. Mainboard samt CPU, Kühler und RAM verschrauben ebenso. Gehäuse Kabel (HDD LED , USB Header etc. ) verbinden – Check.Diese Kabel sind auch ausreichend lang, bei meinem Anidees Gehäuse war das verbinden mit dem Motherboard milimeterarbeit.
Festplatten verschrauben – simpel wie eh und je.
Netzteil einschieben und verkab.... Oh. Netzteilkabel zu kurz.
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Somit musste auf mein Sharkoon 500W teilmodulares Netzteil umgesattelt werden.
Also erneut verkabeln, diesmal waren alle Netzteilkabel lang genug.
Ursprünglich sollten wie auf den Fotos erkennbar zwei SSDs an der Vorderseite montiert werden, jedoch war ein verkabeln mit meinen Kabeln nicht möglich. Daher wurde nur eine auf der Vorderseite betrieben. Mit Sleeved Kabeln oder flexibleren Kabeln wäre dies sicherlich gegangen.
Erfreulich ist , dass der Einbau der 2,5" Festplatte sehr schnell geht:
Hauptschraube lösen um die Halterung zu lösen, 2,5" Festplatte mit 4 Schrauben befestigen, einrasten im Gehöuse und Hauptschraube wieder festdrehen.

Anschließend wurden drei 120mm Fans an der Vorderseite, zwei auf der Oberseite und einer auf der Hinterseite montiert.
Verbunden wurden die Lüfter allesamt mit dem mitgelieferten Fan Controller, welcher mit Velcro auf der Gehäuserückwand befestigt wurde.
Anschließend wurde alles noch mal etwas gekabelmanaged und der LED Strip angebracht.
Fertig war der Einbau.

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4) Temperatur #1

Hier die gemessenen Temperaturwerte nach 10min Aida64:

IDLE (rot,gelb,grün) Stresstest (türkis,blau,schwarz)
Raidmax 2L Aerocool 2L Aerocool 6L Raidmax ITX 2L Aerocool 2L Aerocool 6L
CPU 33 31 30 70 66 63
MB 37 37 36 43 42 42
GPU 50 45 44 80 72 71
SDD 24 24 23 25 25 26 (?)

Aus den gemessenen Wert lässt sich ersehen, dass sofern der PC nur als "Office" PC genutzt ohne größere Belastung, das Aerocool P7C1 im Vgl. zu einem Raidmax ITX Gehäuse nur minimale Vorteile bringt.
Werden beide Systeme belastet, so sieht man, dass sich die Temperaturen an CPU und GPU um bis zu 9°C unterscheiden.
Zu beachten sei hier, dass die Lüfter auf 800rpm fix eingestellt wurden, um dauerhaft sehr leise zu arbeiten.

5) Einbau der Hardware #2

Als nächstes wurde mein Haupt PC zerlegt und dessen Komponenten verbaut. Dieser umfasst:

Intel Core i5 6600k @4Ghz
MSI Z170A SLI Plus
16GB DDR4 RAM @2400Mhz
MSI GTX 980
Scythe Fuma CPU Kühler
6TB HGST
120GB SanDisk SSD Plus
500W Sharkoon Netzteil

Der Einbau der Komponenten selbst bereitete keinerlei Probleme, das spannende war hingegen die Verkabelung von HDD & SSDs. Aufgrund dessen, dass das Netzteil und die HDDs nicht sichtbar sind, aufgrund einer Abdeckung, kann man beim Kabelmanagement wesentlich stressfreier arbeiten. Denn es besteht keine Gefahr, dass die unsauber verlegten Kabel durch das Glaspanel gesehen werden. Einzig allein ist es ratsam, erst alle Kabel mit dem Netzteil zu verbinden, da einmal verschraubt man nur sehr schwer an die Netzteilanschlüsse herankommt. Kein Nachteil per se, vielmehr ein kleiner Umstand.
Weiterhin gibt es im Bezug auf Kabelmanagement nicht viel zu bemängeln (außer wie weiter oben im Hinblick auf die beiden vorderen 2,5" Halterungen) , Aussparungen zum Kabelverlegen, obgleich 20+4Pin/ 4+4 Pin für das Mainboard oder die Lüfterkabel sind okay platziert.
Einzig allein wie bei vielen Gehäuseherstellern gibt es zu bemängeln dass beim „normalen“ Seitenteil nicht ausreichend Breite für Kabelmanagement existiert. Zwangsläufig muss da Seitenteil mit etwas Gewalt festdrückt werden. (Ich besitze keine gesleevten Netzteilkabel, mit diesen wäre dies sicherlich leichter gegangen)

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Spannend wurde es dennoch kurz vor Ende , als ich die Grafikkarte einbauen wollte, und feststellte, dass diese bereits im Innenleben des Gehäuses aufsetzt.

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Dies stellte sich letzend Endes jedoch zum Glück nicht als Problem heraus, es wäre auch verwunderlich, wenn Aerocool den Einbau von 350mm+ Karten nicht eingeplant hätte beim Designen des Gehäuses. (denn angegeben sind bis zu 375mm Länge)
Selbst mit meinem relativ großen Sycthe Fuma CPU Kühler mit 2*120m Lüftern gab es keine Probleme, das Gehäuse ist somit auch für größere Luftkühlungen optimal geeignet (max.165mm).
Der mitgelieferte FAN-Controller wurde ca. oberhalb der Festplattenkäfige, knapp unterhalb der Gehäuse Oberseite befestigt.
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Das Benchmarking der Temperaturwerte und die Inbetriebnahme musste jedoch um einige Tage verschoben werden, da mir erneut ein Mainboard abgeraucht war.(das zweite in diesem Jahr).
Somit springen wird von Tag 12 auf Tag 20.

6) Temperatur #2

Hier die gemessenen Temperaturwerte nach 10min Aida64:

IDLE Stresstest
Anidees Aerocool Anidees Aerocool
CPU 21 22 42 40
MB 36 35 41 41
GPU 39 39 68 65
HDD 38 36 41 38

[alle Lüfter auf 800rpm,GPU automatisch, Raumtemperatur 26°C, etwaige Messschwankungen,Messfehler,Umgebungseinflüsse können nicht ausgeschlossen werden]

In meinem Falle zeigte sich bei den Temperaturen im Vgl. von Big Tower zu Midi Tower kein allzu wesentlich sichtbarer unterschied.


7) LEDs

Doch wie sieht es mit dem LEDs aus?
Hierbei wurden drei Anidees Lüfter mit eingebauten LEDs an der Front genutzt sowie der LED Strip unterhalb der Grafikkarte.
Der LED Strip hält dank kleiner Magneten an der gewünschten Position und seine Länge ist ausreichend lang, sodass man das unbeleuchtete Kabelende bequem verlegen kann ohne dass die Optik darunter leidet. Die Farben die sich einstellen lassen sind allesamt sehr hell,unterscheiden sich deutlich von einander und es gab auch nach 24h Dauereinsatz keine Ausfälle, übermäßige Erwärmung o.ä. (Bilder im nächsten Post)
Hier noch ein kleiner Exkurs zurück zum Glasseitenteil: Dieses ist ein wenig getönt, wodurch m.M.n der Effekt der LEDs zusätzlich verstärkt wird und das oftmals Trist wirkende Mainboard kaschiert wird.

[Bilder im ersten Kommentar]


8) Fazit


Fassen wir noch einmal kurz alles wichtige zusammen:

Pro:
+ hochwertige Verarbeitung
+ umfangreicher Lieferumfang
+ LEDs
+ ansprechendes Design
+mSD/SD Kartenleser + 4 Front USB Anschlüsse

Neutral
o Kabelmanagementplatz
o 2* 3,5" Festplattenschächte
o Kein 5,25" Laufwerk monierbar

Negativ
-Kabelmanagement der 2,5" Slots an der Vorderseite mit dicken, non sleeved Kabeln sehr umständlich


Alles in allem bekommt man derzeit für knapp unter 100€ ein Gehäuse mit sauberer Verarbeitung, Tempered Glas Seitenteil, LED Farbenspiel und ausreichend Platz für die wichtigsten Komponenten.


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Beim oben genannten Anidees Gehäuse handelt es sich um dieses Exemplar: http://www.anidees.com/ai8/ai8b2
 
Zuletzt bearbeitet:
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Gutes Review :).
Gleich mit 2 Systemen getestet und auch die Temperaturen mit einbezogen.

Erinnert mich doch in vielem an die Be Quiet Gehäuse, die Rundungen und so.
 
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