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Willkommen zu meinem Review.
Als einer von vier Testern durfte Ich das Aerocool Scar Gehäuse im Zuge eines Lesertests auf Herz und Nieren prüfen.
Wer etwas weniger lesen möchte kann direkt zum Fazit springen
Vorab eine Entschuldigung, meine DSLR hat aktuell das Problem keine scharfen Bilder mehr machen zu wollen. Daher musste hier auf eine andere Kamera ausgewichen werden.
Inhaltsverzeichnis / Table of Contents
K1Überblick über das Case
Das Scar ist ein weiterer Midi-Tower aus dem Hause Aerocool. Beschrieben wird es auf deren Website mit dem Untertitel „The one True King“. Kompatibel ist es zum ATX Formfaktor, es finden daher auch Mini-ITX und micro-ATX Mainboards ein neues Zuhause. Das Grundgerüst des Case besteht wie auch die Seitenwände aus 0,6mm dicken Stahl, die Front aus Kunststoff. Optisches Highlight neben dem Tempered Glas Seitenfenster ist der RGB Streifen welcher sich mittig von der Oberseite bis über die Front erstreckt. Verbaut werden können bis zu 3x 2,5 Zoll SSDs und 2x 3,5 Zoll HDDs gleichzeitig. Alternativ können auch nur 4 SSDs verbaut werden, einer der 3,5 Zoll Schächte ist ein Kombischacht.
Zu beachten ist dass zwei der SSDs nicht höher als 7mm sein dürfen da diese direkt hinter dem Mainboardtray montiert werden. Am IO Panel bietet das Gehäuse zwei USB 3.0 Ports, zwei USB 2.0 Ports und jeweils einen Kopfhörer und Mikrofon Anschluss. Ansonsten sind neben dem Power Button noch ein Reset und ein LED Control Button verfügbar. Über letzteren lässt sich der RGB Leuchtstreifen kontrollieren, dazu jedoch später mehr.
Grafikkarten werden bis zu einer Länge von 382mm unterstützt sofern auf einen Lüfter in der Front verzichtet wird. Ein CPU Kühler darf bis zu 178mm hoch sein.
Für ungefähr 60 Euro wechselt das Gehäuse seinen Besitzer.
Mein Test möchte klären ob Aerocool dem Slogan „The one True King“ wirklich gerecht wird.
K2Verpackung & Inhalt (Unboxing)
Das Aerocool Scar wird in einem für ein Gehäuse typischen braunen Karton geliefert. Innen steckt das Gehäuse, durch zwei Styropor Einsätze geschützt.
Entfernt man diese Einsätze so bleibt lediglich eine einfache Plastikhaube unter welchem sich das Gehäuse befindet. Die Tempered Glas Scheibe ist durch zusätzliche Klebefolien vor Kratzern geschützt. Alles in allem keine außergewöhnliche Verpackung. Sie dient lediglich dem Zweck des Schutzes vor Beschädigung beim Transport, dafür ist sie auch gut ausgelegt.
K3Lieferumfang und sonstiges Zubehör
Dem eigentlichen Gehäuse liegt eine kleine Tüte bei welche im inneren des Case befestigt ist.
Hierin befinden sich allerhand Schrauben für die Montage des Netzteils, der HDDs/SSDS etc. und Befestigungsmaterial um das Kabelmanagement zu erleichtern. Eine bebilderte Anleitung in Form einer DIN A4 Seite ist ebenfalls im inneren des Gehäuses zu finden.
K4Aufbau des Gehäuses und Besonderheiten
Das Gehäuse setzt auf einen zwei Kammer Aufbau. Oben das Mainboard, unten die HDDs und das Netzteil. Ein HDD Tray kann bei Bedarf zwei 3,5 Zoll HDDs aufnehmen. Nur eine HDD wird dabei in einen Plastiktray montiert welcher einfach herausnehmbar ist. Die zweite HDD muss oben auf dem Käfig platziert werden. Für diese Montage muss der ganze Festplattenkäfig ausgebaut werden. Dazu sind drei Schrauben zu lösen, zwei davon befinden sich an der Unterseite des Case. Ein einfacher Tausch beider Festplatten ist damit nicht mehr gegeben. Anstelle der HDD im Schnelleinbautray kann auch eine SSD verbaut werden. Im unteren Bereich ist auch der einzige Staubfilter des Scar aufzufinden. Er befindet sich am Heck, direkt unter dem Netzteil. Warum hier nur ein einziger Filter verbaut wurde ist mir ein Rätsel. Aerocool scheint davon auszugehen dass die Mesh Gitter seitlich an der Front bzw. seitlich am Deckel ebenfalls als Staubfilter fungieren. Dazu sind diese aber bei weitem nicht fein genug. Der RGB Streifen außen lässt sich in 15 verschiedene Modi schalten. Das ist ein echter Blickfang. Neben einzelnen Farben lassen sich hier Pulsartige Modi und eine Art „Fluss“ darstellen. Aerocool hat alle verfügbaren Modi in einem Video aufgenommen welches hier zu finden ist:
AeroCool Scar RGB Mid Tower Case - 15 RGB Lighting Modes - YouTube
Hinter dem Mainboardtray können wie bereits eingangs erwähnt zwei SSDs mit einer maximalen Bauhöhe von 7mm befestigt werden. Höher dürfen diese wirklich nicht sein, mehr Platz ist nicht vorhanden. Selbst manches Kabel ist bereits dicker. Das wird vermutlich eng werden beim Kabel verlegen, dazu jedoch später im Bereich Kabelmanagement mehr. In der Front können verschiedene Blechteile herausgebrochen werden. Wozu das jedoch gut sein soll geht weder aus der Anleitung noch aus einer Online Ressource hervor. Sofern das nicht gewollt sein sollte wäre die Befestigung dieser Teile einfach nur als wackelig zu bezeichnen. Im Innenraum befindet sich vorne noch ein weiterer SSD Tray. Dieser ist einfach entnehmbar und kann eine SSD schick zur Schau stellen.
Am Heck sieht man 7 PCIe Slots. Blenden für die Slots sind keine enthalten, man sollte sich also überlegen ob man das dünne Blech welches die Slots verschließt herausbricht. Dazu kommen noch zwei vertikale Slots. Auf den ersten Blick dachte Ich „Cool, da kann ich meine Grafikkarte hübsch in Szene setzen“. Beim zweiten Hinschauen fiel mir aber sofort auf dass keinerlei Bohrungen vorhanden sind um ein PCIe Riser Kabel zu befestigen. Nach Rückfrage bei Aerocool (da auch hier die Anleitung keinen Aufschluss gab) wurde mir dann ein entsprechendes Riser Kit von Cablemod empfohlen, damit würde ich jedoch alle 7 PCIe Slots verlieren. Die vertikalen Slots würden dann auch nicht genutzt. Alternativ könnte ich ja nur das Kabel aus dem Kit + die vertikalen Slots des Case verwenden, dann ist die Grafikkarte aber eben nur vorne an der PCIe Blende fixiert. Beides ist für mich einfach keine Option. Die Slots werden bei mir für diverse Erweiterungskarten und eine SSD gebraucht, die Grafikkarte sollte aber auch fest und sicher verbaut werden da ein Wasserkühlungsblock nochmals zusätzliches Gewicht mit auf die Karte bringt. Da werde ich wohl selbst zwei Löcher bohren müssen. Warum man zwar vertikale Slots am Case unterbringt, jedoch keinerlei Befestigungsmöglichkeiten für ein Riser Kabel bietet ist mir schlicht schleierhaft. Hier wurde irgendwie nicht zu Ende gedacht. Die meisten Kunden werden nicht ihr Gehäuse modden wollen. Unverständlich ist mir auch warum hierzu nichts in der Anleitung zu finden ist. Befestigungsmöglichkeiten für sonstige Wasserkühlungskomponenten abseits der Radiatoren sucht man bis auf zwei Schrauben zur Befestigung von Lüftern am Radiator auch vergebens. Darauf komme Ich aber nachher im Wasserkühlungsteil meines Tests zurück.
Zu guter Letzt befinden sich an der Stelle im Heck welche für die Montage eines Lüfters vorgesehen ist diverse Bohrungen und Langlöcher. Hier befindet sich ein vormontierter 120mm Lüfter, es lässt sich dank der Löcher und Bohrungen jedoch auch ein 140mm Modell verbauen. Dank der Langlöcher lässt sich der 120mm Fan auch etwas tiefer oder weiter nach oben versetzen. Dies ist der einzige ab Werk verbaute Lüfter. Alle weiteren muss man sich selbst zukaufen. Es lassen sich noch 2x 120mm im Deckel und 3x120mm bzw. 2. 140mm in der Front verbauen.
K5Verarbeitung und Material
Äußerlich präsentiert sich das Scar in Plastik, Glas und Stahl. Aus Plastik besteht die komplette Front. Glas findet sich nur am Sichtfenster. Insgesamt kann ich keine scharfen Kanten entdecken.
0.6mm Stahl ist solide und der Preiskategorie gemäß angemessen. Für 60 Euro erhält man hier ein Case was sich bezüglich der Verarbeitung keine großen Schwächen leistet. Spaltmaße stimmen soweit ich dies beurteilen kann. Lediglich ein kleines Problem an den PCIe Slots gab es, dazu aber später mehr.
K6Wasserkühlungseinbau & Kompatibilität
Im Case können ein 360mm Radiator in der Front, ein 240mm Radi im Deckel und ein 120mm Radi am Heck verbaut werden. So zumindest die Theorie. In der Praxis scheitert das schnell an der Verschlauchung. Wird ein ATX Mainboard und ein 360mm Radiator in der Front verbaut so bleibt schnell kein Platz um z.B. einen Röhren AGB neben dem Mainboard Trau zu verbauen. Bohrungen um einen solchen AGB zu verbauen sucht man ebenfalls vergebens. Eine Pumpe ,welche nicht direkt am AGB befestigt wird, unterzubringen wird ebenfalls aufgrund des geringen Platzangebots schwierig. Im unteren Teil des Cases blockiert der HDD Tray einen Pumpenplatz, setzt man die Pumpe sichtbar nach oben ins Case so darf die Grafikkarte nicht mehr allzu lang sein. Da keine 5 ¼ Zoll Schächte vorhanden sind kann Ich mein Aquaero 5 Pro auch nicht im Case verbauen. Das wandert mitsamt dem AGB nach außerhalb. Etwas unschön, funktioniert aber. Eine dauerhafte Lösung muss ich dazu erst noch finden. Generell könnte Ich das Aquaero Display demontieren und die Platine als LT Version betreiben, jedoch würde das nicht das Problem mit dem AGB lösen. Auch hier müsste ich bohren und am Case basteln.
Für AiO Wasserkühlungen ist der Platz natürlich mehr als ausreichend. Eine AiO könnte die CPU kühlen wobei der Radiator im Deckel montiert würde, eine weitere die GPU wo der Radiator dann in der Front befestigt würde. Dann hat man keine Probleme was AGB und Pumpe angeht 😉. Alternativ gibt es ja bereits modulare AiO Kühler auf dem Markt, zu deren Leistungsfähigkeit gibt es ja genügend Tests. Fragen werfen die beiden Lüfter/Radiatorschrauben aus dem Schraubenkit auf. Mit lediglich zwei Schrauben lässt sich kein Lüfter sauber an einem Radiator befestigen. Die Schrauben sind auch in der Anleitung nur bei der „Whats in the Box“ Auflistung erwähnt, die Nummer 5 (welche den Schrauben zugeordnet wurde) wird nirgendwo in der Anleitung erwähnt.
K7Einbau meines Testsystems
Planung
Dem Einbau meines Testsystems ging etwas Planung voraus. Ich habe seit Jahren nur Big Tower verwendet, zuletzt kam ein MountainMods U2 Ufo Duality zum Einsatz. Ich bin daher an viel Platz im Case gewöhnt. Mit dem Scar musste ich hier etwas anders verfahren. Bauart bedingt bietet ein Midi Tower nunmal wesentlich weniger Platz.
Mein MSI Z170A Krait dient als Basis meines PCs. Eine Wasserkühlung soll sowohl GPU als auch CPU kühlen. Ein Aquaero dient der Lüftersteuerung.
3 SSDs im herkömmlichen 2,5 Zoll Formfaktor, eine HDD und zwei PCIe NVMe SSDs sollen ebenfalls Platz finden, dazu kommt eine weitere Zusatzkarte welche eine alte eSATA Schnittstelle nach extern bereitstellt. Alles in allem viel Hardware für ein begrenztes Platzangebot.
Um meine GPU etwas schicker in Szene zu setzen habe ich mir ein Riser Kabel besorgt.
Bohrungen ,welche eine Befestigung des Riser Kabels ermöglichen sollen, habe ich schlicht selbst angebracht. Dazu wurde eine alte GPU in den vertikalen Slots verbaut, das Riser Kabel angebracht, markiert und anschließend gebohrt. Zusammen mit ein paar M3 Schrauben und Abstandshülsen sieht das gar nicht mal sooo schlecht aus und ist vor allem wesentlich stabiler.
Die Pumpe wird nun gemäß meiner Planung auch nach innen wandern. Als Pumpen/AGB Kombo kommt eine Lösung aus dem Hause aquacomputer zum Einsatz. Befestigt wird das Gespann an einem der Lüfter welche ich in der Front verbauen werde. Aus Platzgründen verzichte Ich auf interne Radiatoren. Ich hätte zwar noch einen 360mm Radi auf Lager, jedoch wird mir das nach einem kurzen „Platztest“ doch etwas zu eng. Ein Mora 3 und ein 560mm Radi extern dürften trotzdem alles kühl halten 😉 Bewegt wird der PC eh selten. Falls doch sorgen Schnelltrenner für die nötige Bewegungsfreiheit. Das Aquaero wird mangels Befestigungsmöglichkeiten extern untergebracht.
Einbau
Der Einbau des Mainboards ging flott von der Hand. Die für ein ATX nötigen Abstandshalter waren bereits vormontiert. Für E-ATX liegen weitere Abstandshalter dem Schraubenkit bei.
Um meine Pumpen/AGB Kombi, einen Aqualis D5 mit einer D5 Pumpe, zu befestigen setze Ich auf eine Halterung aus dem Hause Barrow welche es mir ermöglicht die Pumpen/AGB Kombination an einen 120mm Lüfter in der Front zu montieren. Zu diesem Zweck wird zuerst ein einzelner 120mm Lüfter in der Front montiert. Dank der Langlöcher konnte ich den Lüfter auch etwas in der Höhe verstellen.
Die Halterung wurde dann an den Lüfter geschraubt, der AGB wiederum gegen die Halterung.
Erste Ernüchterung gab es bei der Montage meines Netzteils (Corsair 1200i). Dieses ist trotz modularer Kabelstränge zu lang. Daher musste der 3,5 Zoll HDD Käfig im Untergeschoss entfernt werden um das Netzteil überhaupt montieren zu können. Es fehlen etwa 1cm Platz um den Käfig wieder montieren zu können. Damit fällt meine HDD aus dem Build wohl raus. Storage liefert dann das NAS via iSCSI.
Unschön. Das Corsair NT ist eigentlich kein sonderlich riesiges Gerät und hat bisher in alle Gehäuse gepasst. Aerocool vermerkt allerdings auch auf seiner Website:
Power Supply ATX PSU (Including cables, up to 202mm with HDD cage removed) (Optional)
Das nächste Problem ergibt sich beim Einbau der Grafikkarte. Bei einem der vertikalen Slots war die Bohrung für die PCIe Halterungsschraube nicht sauber geschnitten und zur Hälfte verschlossen. Da ging so keine Schraube rein. Lässt sich auch lösen, ist aber ärgerlich. Meine selbstgebaute Halterung für das Riser Kabel sitzt zumindest an der richtigen Stelle. Eine meiner PCIe Karten kann ich trotzdem nicht einbauen, zu gering wäre der Abstand zwischen GPU und dieser Karte.
Die SSDs lassen sich äußerst einfach montieren. Eine wird in den Schlitten in der Front geschraubt und ist damit gut sichtbar, die beiden anderen bekommen Gummipuffer und werden dann an die Rückseite des Mainboardtrays gehängt.
Der Testaufbau sah dann so aus:
Die alten Schläuche wurden noch durch neue ersetzt, der Knickschutz war unnötig und ein paar Anschlüsse wurden auch noch geändert.
K8Kabelmanagement
Überall im Case sind Ösen für Kabelbinder vorgesehen. Ein Satz Kabelbinder befindet sich im Lieferumfang. Diese werden auch dringend benötigt, bei maximal 7mm Abstand auf der Rückseite muss jedes Kabel sauber sitzen. Aerocool gibt 31mm als Platz für Kabelmanagement an, damit kann aber nur der breitere, tiefere Teil in der Front gemeint sein. In der Front sind Klettbänder befestigt welche dort die Kabelführung erleichtern. Ein Kabelmanagement ist möglich, jedoch mit etwas Aufwand verbunden. Bereits das 8 PIN CPU Stromkabel hinter dem Mainboard Tray zu verlegen wird durch die 7mm zum Kampf. Dabei sind alle meine Kabel bereits recht flach. Etwas mehr Platz wäre hier von Vorteil. Generell muss man anmerken, dass eine saubere Kabelführung dank der Aufteilung des Case sowieso kaum ins Auge sticht. Alle Kabel sind sobald sie einmal Richtung Rückseite gewandert sind außer Sicht.
Probleme hatte ich bei der Verkabelung der SSDs hinter dem Mainboard Tray. 7mm sind schlicht sehr sehr knapp um einen SATA Stromanschluss anzubringen. Da mussten die Kabel schwer gebogen und gequetscht werden damit möglichst wenig herausragt. Hier kommt eben die kompakte Bauweise eines Midi Towers zum tragen.
Bei letzterem Bild wurde noch aufgeräumt
K9Lautstärke
Der ab Werk verbaute Lüfter geht seinem Job recht leise nach sobald er einmal heruntergeregelt wurde.
Auf 100% Leistung ist er natürlich deutlich hörbar und mir selbst auch zu laut. Da die empfundene Lautstärke aber stark subjektiv ist und von den verwendeten Lüftern, deren Anzahl und Drehzahl abhängt möchte Ich an dieser Stelle gar nicht weiter darauf eingehen. Schön wäre es gewesen einen zweiten Lüfter ab Werk verbaut vorzufinden. Aber bei dem Preis wäre das wohl zu viel verlangt.
K10Fazit
Das Aerocool Scar ist ein Case mit Stärken und Schwächen.
Punkten kann es definitiv mit der Echtglas Seitenscheibe, dem zweigeteilten Aufbau und dem einzigartigen RGB LED Streifen welcher nahezu die ganze Front und Oberseite überzieht.
Das ist echt ein Hingucker. Durch die verschiedenen Modi kann man allerdings auch für eine etwas dezentere Beleuchtung sorgen sofern man sich einmal auf das was auf dem Monitor geschieht konzentrieren möchte.
Zu den Schwächen zählt ganz klar das fehlen der vertikalen GPU Bohrungen und auch das Problem mit dem HDD Cage/ der Länge des Netzteiles.
Wünschenswert wäre auch die Beleuchtung nicht nur via dem Button steuern zu können, zum Beispiel durch eine Anbindung an kompatible Mainboards/ Controller. Dadurch könnte man den LED Streifen in ein stimmiges Beleuchtungskonzept mit Lüftern, LED Stripes etc integrieren. So muss man immer von Hand suchen was nun am besten passt.
Fairer Weise muss gesagt werden dass dies für die Preisklasse in welcher das Scar antritt schlicht zu teuer wäre.
Ein paar Nacharbeiten wären auch bei der Anleitung gut, hier ist nicht ersichtlich was mit der Front zu tun ist. Kann man das / Darf man das rausbrechen? Wozu sind die zwei Radiator/Lüfterschrauben? Fragen die nicht beantwortet werden und vielleicht bei dem einen oder anderen User für Probleme sorgen werden.
Wie sich die fehlenden Staubfilter auswirken wird die Zukunft zeigen.
Dem Slogan "The one True King" wird das Case meiner Meinung nach nicht gerecht, für den Preis erhält man aber ein solides Gehäuse mit einem wow Effekt in Form des LED Stripes.
Danke nochmals an Aerocool und das HWLuxx Team für die Möglichkeit das Scar testen zu können
Als einer von vier Testern durfte Ich das Aerocool Scar Gehäuse im Zuge eines Lesertests auf Herz und Nieren prüfen.
Wer etwas weniger lesen möchte kann direkt zum Fazit springen
Vorab eine Entschuldigung, meine DSLR hat aktuell das Problem keine scharfen Bilder mehr machen zu wollen. Daher musste hier auf eine andere Kamera ausgewichen werden.
Inhaltsverzeichnis / Table of Contents
» Überblick über das Case
» Verpackung & Inhalt (Unboxing)
» Lieferumfang und sonstiges Zubehör
» Aufbau des Gehäuses und Besonderheiten
» Verarbeitung und Material
» Wasserkühlungseinbau & Kompatibilität
» Einbau meines Testsystems
» Kabelmanagement
» Lautstärke
» Fazit
» Verpackung & Inhalt (Unboxing)
» Lieferumfang und sonstiges Zubehör
» Aufbau des Gehäuses und Besonderheiten
» Verarbeitung und Material
» Wasserkühlungseinbau & Kompatibilität
» Einbau meines Testsystems
» Kabelmanagement
» Lautstärke
» Fazit
K1Überblick über das Case
Das Scar ist ein weiterer Midi-Tower aus dem Hause Aerocool. Beschrieben wird es auf deren Website mit dem Untertitel „The one True King“. Kompatibel ist es zum ATX Formfaktor, es finden daher auch Mini-ITX und micro-ATX Mainboards ein neues Zuhause. Das Grundgerüst des Case besteht wie auch die Seitenwände aus 0,6mm dicken Stahl, die Front aus Kunststoff. Optisches Highlight neben dem Tempered Glas Seitenfenster ist der RGB Streifen welcher sich mittig von der Oberseite bis über die Front erstreckt. Verbaut werden können bis zu 3x 2,5 Zoll SSDs und 2x 3,5 Zoll HDDs gleichzeitig. Alternativ können auch nur 4 SSDs verbaut werden, einer der 3,5 Zoll Schächte ist ein Kombischacht.
Zu beachten ist dass zwei der SSDs nicht höher als 7mm sein dürfen da diese direkt hinter dem Mainboardtray montiert werden. Am IO Panel bietet das Gehäuse zwei USB 3.0 Ports, zwei USB 2.0 Ports und jeweils einen Kopfhörer und Mikrofon Anschluss. Ansonsten sind neben dem Power Button noch ein Reset und ein LED Control Button verfügbar. Über letzteren lässt sich der RGB Leuchtstreifen kontrollieren, dazu jedoch später mehr.
Grafikkarten werden bis zu einer Länge von 382mm unterstützt sofern auf einen Lüfter in der Front verzichtet wird. Ein CPU Kühler darf bis zu 178mm hoch sein.
Für ungefähr 60 Euro wechselt das Gehäuse seinen Besitzer.
Mein Test möchte klären ob Aerocool dem Slogan „The one True King“ wirklich gerecht wird.
K2Verpackung & Inhalt (Unboxing)
Das Aerocool Scar wird in einem für ein Gehäuse typischen braunen Karton geliefert. Innen steckt das Gehäuse, durch zwei Styropor Einsätze geschützt.
Entfernt man diese Einsätze so bleibt lediglich eine einfache Plastikhaube unter welchem sich das Gehäuse befindet. Die Tempered Glas Scheibe ist durch zusätzliche Klebefolien vor Kratzern geschützt. Alles in allem keine außergewöhnliche Verpackung. Sie dient lediglich dem Zweck des Schutzes vor Beschädigung beim Transport, dafür ist sie auch gut ausgelegt.
K3Lieferumfang und sonstiges Zubehör
Dem eigentlichen Gehäuse liegt eine kleine Tüte bei welche im inneren des Case befestigt ist.
Hierin befinden sich allerhand Schrauben für die Montage des Netzteils, der HDDs/SSDS etc. und Befestigungsmaterial um das Kabelmanagement zu erleichtern. Eine bebilderte Anleitung in Form einer DIN A4 Seite ist ebenfalls im inneren des Gehäuses zu finden.
K4Aufbau des Gehäuses und Besonderheiten
Das Gehäuse setzt auf einen zwei Kammer Aufbau. Oben das Mainboard, unten die HDDs und das Netzteil. Ein HDD Tray kann bei Bedarf zwei 3,5 Zoll HDDs aufnehmen. Nur eine HDD wird dabei in einen Plastiktray montiert welcher einfach herausnehmbar ist. Die zweite HDD muss oben auf dem Käfig platziert werden. Für diese Montage muss der ganze Festplattenkäfig ausgebaut werden. Dazu sind drei Schrauben zu lösen, zwei davon befinden sich an der Unterseite des Case. Ein einfacher Tausch beider Festplatten ist damit nicht mehr gegeben. Anstelle der HDD im Schnelleinbautray kann auch eine SSD verbaut werden. Im unteren Bereich ist auch der einzige Staubfilter des Scar aufzufinden. Er befindet sich am Heck, direkt unter dem Netzteil. Warum hier nur ein einziger Filter verbaut wurde ist mir ein Rätsel. Aerocool scheint davon auszugehen dass die Mesh Gitter seitlich an der Front bzw. seitlich am Deckel ebenfalls als Staubfilter fungieren. Dazu sind diese aber bei weitem nicht fein genug. Der RGB Streifen außen lässt sich in 15 verschiedene Modi schalten. Das ist ein echter Blickfang. Neben einzelnen Farben lassen sich hier Pulsartige Modi und eine Art „Fluss“ darstellen. Aerocool hat alle verfügbaren Modi in einem Video aufgenommen welches hier zu finden ist:
AeroCool Scar RGB Mid Tower Case - 15 RGB Lighting Modes - YouTube
Hinter dem Mainboardtray können wie bereits eingangs erwähnt zwei SSDs mit einer maximalen Bauhöhe von 7mm befestigt werden. Höher dürfen diese wirklich nicht sein, mehr Platz ist nicht vorhanden. Selbst manches Kabel ist bereits dicker. Das wird vermutlich eng werden beim Kabel verlegen, dazu jedoch später im Bereich Kabelmanagement mehr. In der Front können verschiedene Blechteile herausgebrochen werden. Wozu das jedoch gut sein soll geht weder aus der Anleitung noch aus einer Online Ressource hervor. Sofern das nicht gewollt sein sollte wäre die Befestigung dieser Teile einfach nur als wackelig zu bezeichnen. Im Innenraum befindet sich vorne noch ein weiterer SSD Tray. Dieser ist einfach entnehmbar und kann eine SSD schick zur Schau stellen.
Am Heck sieht man 7 PCIe Slots. Blenden für die Slots sind keine enthalten, man sollte sich also überlegen ob man das dünne Blech welches die Slots verschließt herausbricht. Dazu kommen noch zwei vertikale Slots. Auf den ersten Blick dachte Ich „Cool, da kann ich meine Grafikkarte hübsch in Szene setzen“. Beim zweiten Hinschauen fiel mir aber sofort auf dass keinerlei Bohrungen vorhanden sind um ein PCIe Riser Kabel zu befestigen. Nach Rückfrage bei Aerocool (da auch hier die Anleitung keinen Aufschluss gab) wurde mir dann ein entsprechendes Riser Kit von Cablemod empfohlen, damit würde ich jedoch alle 7 PCIe Slots verlieren. Die vertikalen Slots würden dann auch nicht genutzt. Alternativ könnte ich ja nur das Kabel aus dem Kit + die vertikalen Slots des Case verwenden, dann ist die Grafikkarte aber eben nur vorne an der PCIe Blende fixiert. Beides ist für mich einfach keine Option. Die Slots werden bei mir für diverse Erweiterungskarten und eine SSD gebraucht, die Grafikkarte sollte aber auch fest und sicher verbaut werden da ein Wasserkühlungsblock nochmals zusätzliches Gewicht mit auf die Karte bringt. Da werde ich wohl selbst zwei Löcher bohren müssen. Warum man zwar vertikale Slots am Case unterbringt, jedoch keinerlei Befestigungsmöglichkeiten für ein Riser Kabel bietet ist mir schlicht schleierhaft. Hier wurde irgendwie nicht zu Ende gedacht. Die meisten Kunden werden nicht ihr Gehäuse modden wollen. Unverständlich ist mir auch warum hierzu nichts in der Anleitung zu finden ist. Befestigungsmöglichkeiten für sonstige Wasserkühlungskomponenten abseits der Radiatoren sucht man bis auf zwei Schrauben zur Befestigung von Lüftern am Radiator auch vergebens. Darauf komme Ich aber nachher im Wasserkühlungsteil meines Tests zurück.
Zu guter Letzt befinden sich an der Stelle im Heck welche für die Montage eines Lüfters vorgesehen ist diverse Bohrungen und Langlöcher. Hier befindet sich ein vormontierter 120mm Lüfter, es lässt sich dank der Löcher und Bohrungen jedoch auch ein 140mm Modell verbauen. Dank der Langlöcher lässt sich der 120mm Fan auch etwas tiefer oder weiter nach oben versetzen. Dies ist der einzige ab Werk verbaute Lüfter. Alle weiteren muss man sich selbst zukaufen. Es lassen sich noch 2x 120mm im Deckel und 3x120mm bzw. 2. 140mm in der Front verbauen.
K5Verarbeitung und Material
Äußerlich präsentiert sich das Scar in Plastik, Glas und Stahl. Aus Plastik besteht die komplette Front. Glas findet sich nur am Sichtfenster. Insgesamt kann ich keine scharfen Kanten entdecken.
0.6mm Stahl ist solide und der Preiskategorie gemäß angemessen. Für 60 Euro erhält man hier ein Case was sich bezüglich der Verarbeitung keine großen Schwächen leistet. Spaltmaße stimmen soweit ich dies beurteilen kann. Lediglich ein kleines Problem an den PCIe Slots gab es, dazu aber später mehr.
K6Wasserkühlungseinbau & Kompatibilität
Im Case können ein 360mm Radiator in der Front, ein 240mm Radi im Deckel und ein 120mm Radi am Heck verbaut werden. So zumindest die Theorie. In der Praxis scheitert das schnell an der Verschlauchung. Wird ein ATX Mainboard und ein 360mm Radiator in der Front verbaut so bleibt schnell kein Platz um z.B. einen Röhren AGB neben dem Mainboard Trau zu verbauen. Bohrungen um einen solchen AGB zu verbauen sucht man ebenfalls vergebens. Eine Pumpe ,welche nicht direkt am AGB befestigt wird, unterzubringen wird ebenfalls aufgrund des geringen Platzangebots schwierig. Im unteren Teil des Cases blockiert der HDD Tray einen Pumpenplatz, setzt man die Pumpe sichtbar nach oben ins Case so darf die Grafikkarte nicht mehr allzu lang sein. Da keine 5 ¼ Zoll Schächte vorhanden sind kann Ich mein Aquaero 5 Pro auch nicht im Case verbauen. Das wandert mitsamt dem AGB nach außerhalb. Etwas unschön, funktioniert aber. Eine dauerhafte Lösung muss ich dazu erst noch finden. Generell könnte Ich das Aquaero Display demontieren und die Platine als LT Version betreiben, jedoch würde das nicht das Problem mit dem AGB lösen. Auch hier müsste ich bohren und am Case basteln.
Für AiO Wasserkühlungen ist der Platz natürlich mehr als ausreichend. Eine AiO könnte die CPU kühlen wobei der Radiator im Deckel montiert würde, eine weitere die GPU wo der Radiator dann in der Front befestigt würde. Dann hat man keine Probleme was AGB und Pumpe angeht 😉. Alternativ gibt es ja bereits modulare AiO Kühler auf dem Markt, zu deren Leistungsfähigkeit gibt es ja genügend Tests. Fragen werfen die beiden Lüfter/Radiatorschrauben aus dem Schraubenkit auf. Mit lediglich zwei Schrauben lässt sich kein Lüfter sauber an einem Radiator befestigen. Die Schrauben sind auch in der Anleitung nur bei der „Whats in the Box“ Auflistung erwähnt, die Nummer 5 (welche den Schrauben zugeordnet wurde) wird nirgendwo in der Anleitung erwähnt.
K7Einbau meines Testsystems
Planung
Dem Einbau meines Testsystems ging etwas Planung voraus. Ich habe seit Jahren nur Big Tower verwendet, zuletzt kam ein MountainMods U2 Ufo Duality zum Einsatz. Ich bin daher an viel Platz im Case gewöhnt. Mit dem Scar musste ich hier etwas anders verfahren. Bauart bedingt bietet ein Midi Tower nunmal wesentlich weniger Platz.
Mein MSI Z170A Krait dient als Basis meines PCs. Eine Wasserkühlung soll sowohl GPU als auch CPU kühlen. Ein Aquaero dient der Lüftersteuerung.
3 SSDs im herkömmlichen 2,5 Zoll Formfaktor, eine HDD und zwei PCIe NVMe SSDs sollen ebenfalls Platz finden, dazu kommt eine weitere Zusatzkarte welche eine alte eSATA Schnittstelle nach extern bereitstellt. Alles in allem viel Hardware für ein begrenztes Platzangebot.
Um meine GPU etwas schicker in Szene zu setzen habe ich mir ein Riser Kabel besorgt.
Bohrungen ,welche eine Befestigung des Riser Kabels ermöglichen sollen, habe ich schlicht selbst angebracht. Dazu wurde eine alte GPU in den vertikalen Slots verbaut, das Riser Kabel angebracht, markiert und anschließend gebohrt. Zusammen mit ein paar M3 Schrauben und Abstandshülsen sieht das gar nicht mal sooo schlecht aus und ist vor allem wesentlich stabiler.
Die Pumpe wird nun gemäß meiner Planung auch nach innen wandern. Als Pumpen/AGB Kombo kommt eine Lösung aus dem Hause aquacomputer zum Einsatz. Befestigt wird das Gespann an einem der Lüfter welche ich in der Front verbauen werde. Aus Platzgründen verzichte Ich auf interne Radiatoren. Ich hätte zwar noch einen 360mm Radi auf Lager, jedoch wird mir das nach einem kurzen „Platztest“ doch etwas zu eng. Ein Mora 3 und ein 560mm Radi extern dürften trotzdem alles kühl halten 😉 Bewegt wird der PC eh selten. Falls doch sorgen Schnelltrenner für die nötige Bewegungsfreiheit. Das Aquaero wird mangels Befestigungsmöglichkeiten extern untergebracht.
Einbau
Der Einbau des Mainboards ging flott von der Hand. Die für ein ATX nötigen Abstandshalter waren bereits vormontiert. Für E-ATX liegen weitere Abstandshalter dem Schraubenkit bei.
Um meine Pumpen/AGB Kombi, einen Aqualis D5 mit einer D5 Pumpe, zu befestigen setze Ich auf eine Halterung aus dem Hause Barrow welche es mir ermöglicht die Pumpen/AGB Kombination an einen 120mm Lüfter in der Front zu montieren. Zu diesem Zweck wird zuerst ein einzelner 120mm Lüfter in der Front montiert. Dank der Langlöcher konnte ich den Lüfter auch etwas in der Höhe verstellen.
Die Halterung wurde dann an den Lüfter geschraubt, der AGB wiederum gegen die Halterung.
Erste Ernüchterung gab es bei der Montage meines Netzteils (Corsair 1200i). Dieses ist trotz modularer Kabelstränge zu lang. Daher musste der 3,5 Zoll HDD Käfig im Untergeschoss entfernt werden um das Netzteil überhaupt montieren zu können. Es fehlen etwa 1cm Platz um den Käfig wieder montieren zu können. Damit fällt meine HDD aus dem Build wohl raus. Storage liefert dann das NAS via iSCSI.
Unschön. Das Corsair NT ist eigentlich kein sonderlich riesiges Gerät und hat bisher in alle Gehäuse gepasst. Aerocool vermerkt allerdings auch auf seiner Website:
Power Supply ATX PSU (Including cables, up to 202mm with HDD cage removed) (Optional)
Das nächste Problem ergibt sich beim Einbau der Grafikkarte. Bei einem der vertikalen Slots war die Bohrung für die PCIe Halterungsschraube nicht sauber geschnitten und zur Hälfte verschlossen. Da ging so keine Schraube rein. Lässt sich auch lösen, ist aber ärgerlich. Meine selbstgebaute Halterung für das Riser Kabel sitzt zumindest an der richtigen Stelle. Eine meiner PCIe Karten kann ich trotzdem nicht einbauen, zu gering wäre der Abstand zwischen GPU und dieser Karte.
Die SSDs lassen sich äußerst einfach montieren. Eine wird in den Schlitten in der Front geschraubt und ist damit gut sichtbar, die beiden anderen bekommen Gummipuffer und werden dann an die Rückseite des Mainboardtrays gehängt.
Der Testaufbau sah dann so aus:
Die alten Schläuche wurden noch durch neue ersetzt, der Knickschutz war unnötig und ein paar Anschlüsse wurden auch noch geändert.
K8Kabelmanagement
Überall im Case sind Ösen für Kabelbinder vorgesehen. Ein Satz Kabelbinder befindet sich im Lieferumfang. Diese werden auch dringend benötigt, bei maximal 7mm Abstand auf der Rückseite muss jedes Kabel sauber sitzen. Aerocool gibt 31mm als Platz für Kabelmanagement an, damit kann aber nur der breitere, tiefere Teil in der Front gemeint sein. In der Front sind Klettbänder befestigt welche dort die Kabelführung erleichtern. Ein Kabelmanagement ist möglich, jedoch mit etwas Aufwand verbunden. Bereits das 8 PIN CPU Stromkabel hinter dem Mainboard Tray zu verlegen wird durch die 7mm zum Kampf. Dabei sind alle meine Kabel bereits recht flach. Etwas mehr Platz wäre hier von Vorteil. Generell muss man anmerken, dass eine saubere Kabelführung dank der Aufteilung des Case sowieso kaum ins Auge sticht. Alle Kabel sind sobald sie einmal Richtung Rückseite gewandert sind außer Sicht.
Probleme hatte ich bei der Verkabelung der SSDs hinter dem Mainboard Tray. 7mm sind schlicht sehr sehr knapp um einen SATA Stromanschluss anzubringen. Da mussten die Kabel schwer gebogen und gequetscht werden damit möglichst wenig herausragt. Hier kommt eben die kompakte Bauweise eines Midi Towers zum tragen.
Bei letzterem Bild wurde noch aufgeräumt
K9Lautstärke
Der ab Werk verbaute Lüfter geht seinem Job recht leise nach sobald er einmal heruntergeregelt wurde.
Auf 100% Leistung ist er natürlich deutlich hörbar und mir selbst auch zu laut. Da die empfundene Lautstärke aber stark subjektiv ist und von den verwendeten Lüftern, deren Anzahl und Drehzahl abhängt möchte Ich an dieser Stelle gar nicht weiter darauf eingehen. Schön wäre es gewesen einen zweiten Lüfter ab Werk verbaut vorzufinden. Aber bei dem Preis wäre das wohl zu viel verlangt.
K10Fazit
Das Aerocool Scar ist ein Case mit Stärken und Schwächen.
Punkten kann es definitiv mit der Echtglas Seitenscheibe, dem zweigeteilten Aufbau und dem einzigartigen RGB LED Streifen welcher nahezu die ganze Front und Oberseite überzieht.
Das ist echt ein Hingucker. Durch die verschiedenen Modi kann man allerdings auch für eine etwas dezentere Beleuchtung sorgen sofern man sich einmal auf das was auf dem Monitor geschieht konzentrieren möchte.
Zu den Schwächen zählt ganz klar das fehlen der vertikalen GPU Bohrungen und auch das Problem mit dem HDD Cage/ der Länge des Netzteiles.
Wünschenswert wäre auch die Beleuchtung nicht nur via dem Button steuern zu können, zum Beispiel durch eine Anbindung an kompatible Mainboards/ Controller. Dadurch könnte man den LED Streifen in ein stimmiges Beleuchtungskonzept mit Lüftern, LED Stripes etc integrieren. So muss man immer von Hand suchen was nun am besten passt.
Fairer Weise muss gesagt werden dass dies für die Preisklasse in welcher das Scar antritt schlicht zu teuer wäre.
Ein paar Nacharbeiten wären auch bei der Anleitung gut, hier ist nicht ersichtlich was mit der Front zu tun ist. Kann man das / Darf man das rausbrechen? Wozu sind die zwei Radiator/Lüfterschrauben? Fragen die nicht beantwortet werden und vielleicht bei dem einen oder anderen User für Probleme sorgen werden.
Wie sich die fehlenden Staubfilter auswirken wird die Zukunft zeigen.
Dem Slogan "The one True King" wird das Case meiner Meinung nach nicht gerecht, für den Preis erhält man aber ein solides Gehäuse mit einem wow Effekt in Form des LED Stripes.
Danke nochmals an Aerocool und das HWLuxx Team für die Möglichkeit das Scar testen zu können