Alte defekte GTX 970 entgegen jegliche Logik wiederbelebt.

GeorgR.

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Hatte hier eine alte EVGA GTX970 SC ACX2.0 welche jahrelang gute Dienste geleistet hat. Vor ca. 2 Monaten fing sie mit einem sehr seltsamen Verhalten an: Es brauchte 10-15 Starts des PCs bis die Karte erkannt wurde. Ansonsten, rote VGA LED, and der PC konnte gar nicht booten und schaffte es nicht mal über den BIOS POST. Das seltsame: Wenn die Karte dann im BIOS erkannt wurde, lief sie ohne Probleme, auch Spiele usw.

Irgendwann wurde es mir dicke (ich habe schon bei EVGA angefragt wegen RMA, aber die Karte war einfach zu alt), und ich wollte die Karte "fixen". Hier habe ich was gemacht was ich natürlich keinem empfehlen kann, Karte in Backofen, und dann auch noch mit der Heissluftpistole behandelt. Es kam wie es kommen sollte, obwohl ich einen Thermosensor verwendet habe um die Backofentemperatur zu beobachten, poppten alle Kondensatoren ab. Super!! /S

Lötkolben, und ich löte von einigen anderen alten Karten welche ich noch da hatte die Kondensatoren aus und in die alte EVGA. (Das Auslöten der Kondensatoren ist super krass, und nicht einfach...)

So oder so, nach all dem Aufwand, Karte geht jetzt GAR NICH mehr, was mich so auch nicht überrascht hatte.

Jetzt greife ich zur Heissluftpistole und behandle den Chip mal gut. <---- PS, dies ist AUCH absolut und 100% nicht zu empfehlen.

Die Karte läuft noch immer nicht und ich bin 100% überzeugt dass sie hinüber ist. (Mittlerweile sieht die Karte schon wie der letzte Müll aus, dank der Lötpaste die ich verwendet hape.)

Jetzt komme ich mit einer letzte Idee auf, aus Langweile:

Ich stecke die Karte in den Slot, lasse den PC aber mit der integrierten Grafik starten. Mit der IGPU im BIOS als primäre Karte (und nicht PCIE, wie vorher), kann ich dann auch mit der Karte eingesteckt booten. Naja, besser als nix.

Ich checke den Status der Karte und sehe dass sie in Windows erkannt wird, aber mit Error 43 (keine Überraschung hier) der mir sagt dass ein Hardwarefehler vorliegt.

Ich starte NVflash, und ich sehe dass ich das BIOS auslesen kann, und ich kriege auch die Information des EEPROMS. Heisst also dass prinzipielle Kommunikation mit der Karte möglich ist und dass der Bioschip zumindest funktionert. (Dass ich Chips zerstört hätte sah ich als sehr wahrscheinlich).

Ich re-flashe das BIOS der Karte, der Error 43 im Devicemanager verschwindet, und die Karte funktionert wieder!

Ich habe auch mit mehreren Benchmarks, Spielen usw. getested, der einzige Unterschied jetzt ist dass ich den Speicher nicht mehr auf +370 (in Afterburner) übertakten kann sondern "nur" noch +200.

* Ich bin baff dass die Karte überhaupt noch geht da ich sie sehr krass nicht nur im Backofen sondern auch mit der Heissluftpistole behandelt habe.

* Wie der Bios flash die Karte "repariert" hat geht mir nicht in den Kopf. Irgendetwas muss das Bios intern "zerschossen" haben, auch wenn ich es von der Karte auslesen und speichern konnte.

*** PS: Ich behaupte nicht dass es die Backofenmethode oder die Heissluft waren die die GPU wieder "repariert" haben. Es kann sehr wohl sein dass dies gar nix gebracht hat. Es ist möglich dass der Bios re-flash schon weitaus früher die Karte "repariert" hätte, und die Karte im Ofen/Heissluft nutzlos bzw. absolut unsinnig waren. (Es sind mir ja die Kondensatoren um den Kopf geflogen). In meinem Fall jedoch, ausserhalb RMA und quasi "nix zu verlieren" wollte ich halt alles probieren um die Karte wiederzubeleben. (Eine "professionellle" Reparatur lohnt sich ja auch nicht bei einer GPU die man schon für €110 auf ebay finden kann).
 
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Die Backofenmethode funktioniert, ich habe schon einige Karten so "repariert", kürzlich eine GTX 460. Bevor man ein Stück Hardware in den Müll wirft ist es durchaus den Versuch wert. Trotzdem solltest du dich drauf einstellen dass sie bald endgültig kaputtgehen kann. Es ist immer nur eine Übergangslösung.
 
Und der Ofen stinkt richtig übel danach 😂
 
Die Backofenmethode funktioniert, ich habe schon einige Karten so "repariert", kürzlich eine GTX 460. Bevor man ein Stück Hardware in den Müll wirft ist es durchaus den Versuch wert. Trotzdem solltest du dich drauf einstellen dass sie bald endgültig kaputtgehen kann. Es ist immer nur eine Übergangslösung.


Ja das ist klar, aber in meinem Fall war das Verhalten nach dem "backen" noch schlechter. Vorher "fing" sich die Karte alle 10-15 reboots und wurde dann irgendwann mal im BIOS erkannt. Nach dem Backen jedoch war die Karte nach jeglichem gesunden Menschenverstand "tot".

Ehe ich den BIOS flash machte, hatte ich die Karte mindestens 3x im Ofen und habe sie mehrmals auch mit der HL Pistole mit versch. Temperaturen/Dauern behandelt, da ich eben hoffte das würde zumindest übergangsweise das Problem beheben, da die Karte "im Prinzip" ja noch ging. (Es gibt ja genug Berichte im Internet über diese Methoden). Aber erst der BIOS flash brachte die Karte zurück.

**

Übrigens habe ich die HL Pistole Methode als "sicherere" Alternative zum Backofen angewandt, aber auch hier gibts es einiges zu beachten: Ich verwandte eine stinknormale 2000W HLP von amazon, mit zwei Settings, 350C/500C sowie eine Thermosonde von ebay um die temps zu messen.

Hier ist zu beachten dass ich denke dass man mit einer Thermosonde (über dem Bauteil angebracht) nicht die reale Temperatur zum "reflow" messen kann, sondern eben nur die Lufttemperatur die aus der Pistole kommt. Und diese ist wohl *weitaus* höher als die eigentliche Temperatur eines Bauteils. Heisst, man liest vielleicht 220C auf der Sonde, braucht aber eine weitaus höhere Temperatur für einen "reflow". (Auf gut Deutsch: die genaue Temperatur mit einer Heissluftpistole zu ermitteln ist nicht so einfach wie Youtube Videos es erscheinen lassen)
Ich hatte dann teilw. die HLP sogar auf Stufe 2.

Und bei der Backofenmethode, auch hier habe ich die Sonde verwendet und ging im Ofen nicht über 210C, hier muss man aber aufpassen da die Kondensatoren *sehr* wahrscheinlich abspringen *und* kaputtgehen, zumindest bei den Temps.

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Die "alte" EVGA hat jetzt meine Frau da sie die GPU mit Afterburner gar nicht übertaktet, und ich habe die schöne alte MSI GTX970 Gaming.

Die Verhalten der beiden Karten im Vergleich sind interessant.

Die EVGA, seit ich sie hatte, machte mir schon immer Probleme mit der Stromversorgung/Übertaktung/Spannungswandlern. Bspw. würde sie in Stresstests beim krassen Übertakten einfach abstürzen, oder Blackscreen. Auch jetzt, wie gesagt wenn ich +370 mit MSI Afterburner auf den Speicher gebe, würde die Karte irgendwann Nvidia Treiber abstürzen lassen.

Die MSI hat ein ganz anderes, eher zu erwartendes Verhalten. Man sieht beim Testen und Übertakten eher Artifakte. Weiterhin übertaktet die MSI krass. EVGA machte 1480, MSI macht locker 1590, und das ohne modifiziertes Bios, nur mit Afterburner. Eine weitaus bessere Karte zum Übertakten. Ich finde EVGA schon toll wegen der Garantie, aber zumindest die alten GTX 970 SC ACX2.0 waren ziemlicher Mist :)
 
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Ich gebe immer maximal 150°. Das hat auch gereicht. Alle Karten hatten das VRAM-Problem, entweder grün/lila oder wie bei der 560 Ti mit weißen Streifen. Wichtig ist sie noch warm einzubauen und direkt loszulegen.

Übertakten traue ich mich bei der 460 auch nicht, die läuft so schon heiß genug, eher würde ich sie untertakten falls nochmal Fehler auftauchen. Denn wie gesagt, ist es eine Frage der Zeit, es kann ein Jahr halten oder einen Tag.

Meine 960 von MSI machte 1,55 GHz... Aber nur bei Max-Spannung und entsprechender Temperatur. Nur wenn die Karte stock schon Artefakte zeigt stimmt was nicht. Die Ofenmethode würde ich wirklich immer erst anwenden wenn gar nichts mehr geht, sprich kein Treiber und Karte sonst in den Müll.
 
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