Amazon Prime - kann das rentabel sein?

weltirol

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hallo!

Das Angebot von Amazon Prime kennt ja wahrscheinlich mittlerweile jeder. Doch was ich mich frage ... wie kann sich das rentieren? Sicherlich bestellen Kunden, welche Prime abschließen mehr Waren als "normale" Kunden im Schnitt - aber wahrscheinlich auch nicht wirklich mehr wie ohne Prime.

Ich habe beispielsweise jetzt den Prime-Testmonat eingelöst - gestern um 13.50 einen Artikel um 9.90 € bestellt der heute um 10.00 ankam - sprich Expressversand. Der kostet immerhin auch einiges und wenn ich den Artikel jetzt zurückschicken würde ( mache ich nicht .. ) ..

Deswegen frage ich mich wie sich das rechnen kann. Bei vielen Kleinbestellungen ( welche Primekunden mit Sicherheit durchführen ... ) , wird sich das ähnlich verhalten und evtl. sogar nach Abzug von Einkauf,Verpackung, Arbeitszeit, Versand, Strom, Lagerung usw und sofort , sogar ohne Rückversand Kosten verursachen.

Mit Sicherheit ist Amazon nicht "blöd" , und wahrscheinlich rechnet sich das ... aber bei großen Unternehmen läuft auch nicht bzw. oft nicht alles richtig und man sieht es erst nach 5 Jahren ..

Oder wie sieht ihr das? Würde gerne eure Meinung hören ;)
 
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Also ich denke schon, dass sich das für sie rechnen kann. Ich glaube der normale Betrag liegt bei 50 Euro wenn ich mich nicht irre und der für Studenten bei 25 jährlich?

Also wenn man überlegt welche Mengen Amazon täglich verschickt, dann haben schon ne gewaltige Marktmacht und kein Logistikdienstleister kann sich das Geschäft entgehen lassen. Sprich sie bekommen durch ihre Volumenbündelung Spottpreise bei denen sich Privatversender die Augen reiben würden. Wahrscheinlich zahlen sie nicht mal je Paket, sondern eher nach Ladungen oder sowas und Expressversand kostet sie je Paket vllt 10 Cent mehr oder so.

Zur Not würden sie halt einen eigenen Fuhrpark anschaffen können, dessen ist sich ja jeder bewusst..fängt ja schon mit den neuen Drohnen an, denke eher DHL und Hermes und co haben richtig Schiss..

Und dieses Instant Video verursacht wahrscheinlich einfach fixe Kosten bei denen lediglich der Break Even überschritten werden muss und ab dann geht's nur noch um Gewinn.

Meiner Meinung nach fordert dieses Prime am meisten von den Mitarbeitern die dadurch nur noch mehr unter Druck gesetzt werden. Hatte letztens um 19 Uhr einen Lüfter bestellt für 7 Euro, der wurde tatsächlich noch um 20 Uhr versandt und kam am nächsten Tag an. Habe eigentlich gar nicht damit gerechnet und mir hätte es auch den Tag danach gereicht...aber da sieht man was die Mitarbeiter abends noch alles leisten müssen..

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Amazon hat meines Wissens nach bis heute keinen Cent Gewinn gemacht. Also ist die sehr einfache Antwort auf deine Frage: gar nicht

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Der fehlende Gewinn kommt sicherlich nicht durch die Versandkosten bei Prime, sondern eher daher, das alle Überschüsse sofort wieder investiert werden.
 
Es kostet viel mehr Pakete zurückzuhalten, die aus der "reihe" (also der normale Versand) tanzen, als bestehende Volumenverträge mit beispielsweise DHL zu optimieren/nutzen. Und ja bei Amazon werden normale Pakete im zweifel erst einmal "liegen" gelassen (Quelle: leider keine vorhanden, kann da nur aus eigener Erfahrung mit Vergleichen von vor ein paar Jahren sprechen). Amazon Prime halte ich übrigens für die größte "verarsche" seit langem, denn das versprechen mit einhalten des zugesicherten Liefertermines wurde bei mir in den letzten 3 Monaten mehrfach nicht eingehalten. Was ist das Resultat? Ich habe 12 Monate Prime gekauft und bin mittlerweile bei 16 angekommen, denn jede verspätete Lieferung gibt bei nachfrage/beschwerde einen gratis Monat. Wenn das so weiter geht dann habe ich das gratis Prime Jahr irgendwann voll. Und ja ich beschwere mich, da ich für Service bezahlt habe, den es vor einigen Jahren noch gratis gegeben hat.
 
Selbst wenn es sich für sie nicht rechnet, werden sie das gerne subventionieren, weil es massiv Kundenbindung erzeugt.
 
Zuletzt bearbeitet:
genau, zudem ist amazon immer etwas teurer aus meiner sicht.
 
Wenn du nichts hast, kannst du auch nichts Thesaurieren. Und Amazon hat eben NICHT bisherige Gewinne Thesauriert sonder schlicht und ergreifend noch kein Quartal mit einer Schwarzen Null beendet. Da ist ein himmelweiter Unterschied. Da wird schlicht und ergreifend Wachstum auf Pump betrieben mit dem Versprechen irgendwann mal in der Zukunft Geld zu verdienen. Und ob da nun an Prime, Fire XYZ, Kindle, MP3 oder was auch immer nix verdient ist, ist erstmal völlig egal. Wichtig ist nur dass das "Nix" bei Amazon verdient wird.

Edit: Fairerweise muss man aber auch sagen, dass Amazon einer der solideren Konzerne ist, die noch keinen Gewinn erwirtschaftet haben. Da gibts weitaus schlimmere Konsorten. Stichwort: Samwers.


Ich stelle gerade fest, Amazon hat in der Tat schon schwarze Nullen geschrieben. Mehr aber auch scheinbar nicht. Mein Fehler.
 
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Ja, das hast du gut festgestellt. Jetzt kann man natürlich darüber streiten ob man ~0,5% Ebit eine schwarze Null nennen kann oder nicht.
 
Ich komme beim EBIT auf 0,68% und bei EAT auf 0,37%, however - Amazon arbeitet auf die Zukunft zu und versucht einen Schritt vor den Konsumenten zu sein, das geht nur durch Investitionen. Warten wir gespannt ab, wie sich das die nächsten Jahre(zehnte) verhalten wird ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, ich hab das oben auch gestrichen, seis drum. Ich bin ja auch der Meinung dass Amazon ein Konzern ist, der durchaus mal Profitabel werden kann. Da gibt es bei weiterem Schlimmere Luftblasen. *Hust* Uber *Hust* Rocket *Hust* ;)
 
Amazon muss nicht zwingend profitabel werden, weshalb auch? ;) Bei Berkshire Hathaway fragen die Aktionäre auch nach keiner Dividende.

Rocket Internet und die Samwer-Brüder sind hoch profitabel, deren Zalando steckt halt in der IPO Phase, während Rocket nach und nach die Anteile verkaufen wird, bis die hochgezüchtete Blase nicht mehr in deren Händen steckt. Dann haben die Aktionäre das Problem. Sieh dir doch mal an, was die Samwer alles verkauft haben. Jamba, SchülerVZ, Alando etc.. Betrachte nicht das Objekt der Investition, sondern die Investition selbst. ;)
 
Nein, das ist ernst gemeint. Weißt du, auf welchem Berg an erwirtschafteten Geld die Samwer Brüder durch die Exits sitzen? ;)
 
Das die Samwers daran ordentlich verdient haben bestreitet ja auch keiner....

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Ob es rentabel ist oder nicht lässt sich drüber streiten, was Amazon macht ist mir Persönlich extrem wurst, solang ich auch was davon habe, durch das Prime krallen sie sich natürlich eine Menge potenzielle Käufer da Prime kostenlos versendet wird, und bei den georderten Mengen holen sie sich ihren Vorteil daraus, mit den Transport Unternehmen haben sie auch verträge so leben alles von einander. Ich nutze nun schon eine ganze weile Prime versand kostenlos, enthaltene filme/serien kostenlos und leih Filme das selbe zahle ich auch in der Videothek für einen Filmabend den weg also auch gespart, allein das rechnet sich für mich / den kunden. Alles in allem ist das Prime ein taktisch guter Schachzug weil Amazon die Kunden in der Tat dazu bringt für alles bei Amazon zu schauen das tue ich auch grundsätzlich erstmal dann schaue ich meist auch so noch im Netz aber meist bleibt meine Wahl doch wie immer Amazon.
 
Ich hatte vor einigen Jahren, als ich noch im Dorf wohnte prime.. und fand es echt super. Seit ich in Hamburg wohne, haben sich leider einige Probleme ergeben:
1. Postbote klingelt häufig nicht -> kann das Paket erst am nächsten Tag abholen
2. Lieferung wurde per Express verschickt (passiert recht häufig) und diese darf wohl nicht beim Nachbarn abgegeben werden? -> nächsten Tag abholen

Somit hatte ich in den allermeisten Fällen keinen Vorteil mehr vom prime und habs gekündigt..
 
@eschto: Direkt an Packstation / Filiale liefern lassen. Da hat man keine Probleme mehr, wenn man nicht zu Hause ist oder der Postbote keine Lust hat.
 
Direkt an die Filiale hat ehr den Nachteil das man sich es auch erst kurz vor Ladenschluss abholen darf. Weil meist erst dann der Paketbote an kommt. Hermes das gleiche. Wäre ja sonst ein mehrweg zwei mal zur Filiale und nur einmal wegen der sowieso täglich anfallenden Arbeit der restlichen Pakete.
Paketstation ist bei mir gleich mal ewig weit Entfernt. Und nen Größeres Paket will ich von dort noch weniger Heim schleppen. Erstrecht wenn man kein Auto hat. (Beispiel man holt sich ne Glotze oder Anlage aus dem Angebot oder massig Jeans etc)

Durch das Volumen womit sie DHL und Hermes beauftragen echt spott billig Pakete versenden kommt kaum ein Primekunde im Monat auf den Tatsächlich bezahlten Wert des versandes. Erst wenn es darum geht auch das Video on Demand zu nutzen könnte es kritisch werden. Aber da meiner Meinung nach viel zu wenig Interessantes an Filmen und Serien vorhanden ist und oftmals nicht mal einigermaßen Aktuell, rechnet sich das für den Kunden wohl auch nur die ersten paar Monate und danach macht Amazon wieder Gewinn an dem Feature.

Amazon macht zwar vielleicht von den Rohzahlen Rote Zahlen oder nur Mäßig schwarze, aber würde sich das alles was sie veranstalten nicht rechnen gäbe es sie schon lange nicht mehr. Denn auch die Länder buttern nicht genug subventionen rein damit sich so einfach mal alles trägt.
Das Zalandolager in Erfurt hat trotz mit der höchsten Subventionen von Land und Komune sich immer noch nicht gerechnet (wird aber auch nach wie vor nicht voll ausgelastet. Vielleicht 2 Drittel wenn es hoch kommt), dennoch hält es sich nun schon 2 Jahre. Und das ist eigentlich so viel Geld was dort durch fließt das jede Firma wenn es sich nicht grob rechnen würde sofort Insolvenz anmelden müsste. Allein was die Beschäftigten von über 2000 Arbeitern in nur einem Lager im Monat kosten bei knapp 10€ für den einfachen Lagerarbeiter. Rechnet es euch selbst aus und bedenkt das dies nur der Bruttolohn ist von dem noch mal was drauf kommt für den Arbeitgeberanteil an Versicherung. Dazu noch Arbeitsklamotten und Ausrüstung. Eventuelle längerfristige Arbeitsausfälle durch Krankheiten und unfälle die in einem solch großen Betrieb halt einfach mal passieren! Und wie gesagt. Das ist nur ein einzelnes Lager. Zu Zalando selbst gehört ja noch viel Mehr. Und das ist in einem Amazon Lager nicht viel anders da sie sehr sehr ähnlich aufgebaut sind von Arbeitsweisen, Arbeitsmitteln und Strukturen. Dazu kommt noch das Amazon extrem viel mehr Anbietet und dabei auch einen viel größeren Markt anbietet. Sie verdienen ihr Geld wie Zalando ja nicht nur durch Klamotten.
 
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