[User-Review] AntLion Audio ModMic 5: Der Allrounder

fireballp

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Lesertest: AntLion ModMic 5

Hallo,

hier ist nun mein sehr verspäteter Lesertest des AntLion ModMic 5.

Ich möchte an dieser Stelle zunächst vor allem CaseKing.de und hardwareLUXX für die Überlassung des Testmodelles danken. Ferner danke ich vor allem dem hardwareLUXX-Team für ihr Verständnis. Hintergrund ist der, dass mein Töchterchen entschieden hatte, wesentlich früher das Licht der Welt zu erblicken als ich mit ihr abgemacht hatte. Dafür gingen etliche Wochen drauf. Anschließend hatte sich bei mir im privaten Immobilien-Bereich dadurch alles verschoben und ich habe den Test vergessen. Also dafür noch einmal sorry. So langsam pendelt sich hier auch wieder alles ein.

Nun zum Test an sich. Ich könnte natürlich den 10000 Test über die Tonqualität etc. verfassen oder mich subjektiv über die Sprachqualität auslassen. Ich denke jedoch, dass in dieser Hinsicht alles mehr oder weniger gesagt ist und das AntLion ModMic 5 hier wohl die qualitativ beste Lösung darstellt.

Stattdessen habe ich mich dazu entschieden, die Kompatibilität in den Vordergrund zu stellen. Diese Überlegung hatte ich, weil ich bereits ein ähnliches Mikrofon besitze, das V-Moda BoomPro. Dieses ist eigentlich für einen Kopfhörer der gleichen Marke gedacht, funktioniert aber auch mit vielen (nicht allen) anderen Kopfhörern.

Ich selbst besitze folgende Kopfhörer:
  • Sennheiser HD485 (mein offener Gaming Kopfhörer seit Jahren)
  • Sennheiser BT 210 (mein kabelloser BT Kopfhörer für den Sport und das iPhone 7)
  • Sennheiser Momentum Over Ear (Design Kopfhörer meiner Frau)
  • Bose Quiet Comfort 25 (NoiseCancelling Kopfhörer von Bose)











Mein V-Moda kann „out of the box“ nur sinnvoll mit dem HD 485 betrieben werden, da eine 3,5 mm Klinkenbuchse am Kopfhörer Voraussetzung für die Installation ist. Für die anderen Kopfhörer würde man einen Adapter benötigen. Ich hatte damals zwischen dem Modmic und dem VModa geschwankt und mich letztlich für das deutlich günstigere VModa entschieden. Was nun am Ende besser ist, lest Ihr im folgenden Test:


Lieferumfang:
Fangen wir doch zunächst beim Lieferumfang an. Bilder sprechen mehr als tausend Worte und so habe ich einfach mal drauf los geknipst.
Die Verpackung ist klein, kompakt und lediglich mit zwei Klebekreisen gesichert, was hier völlig ausreichend ist. Sie besteht zu 100 % aus Pappe, sodass man nicht unnütz Plastikmüll hat. An dieser Stelle schon einmal ein + dafür, da es nicht selbstverständlich ist.














Im Inneren der Verpackung findet man ein Kabelsleeve, damit man die getrennten Mikrofon- und Audiokabel zu einem gesleevten Kabel zusammenfügen kann. Weiterhin beinhaltet die Verpackung noch ein Etui, welches folgenden Inhalt hat:

  • 2 Meter Kabel 3,5mm auf beiden Seiten
  • 1 Meter Kabel 3,5mm auf beiden Seiten
  • Mutefernbedienung
  • Mikrofon mit einer Magnet-Basishalterung und Klebepad
  • Muteschalter
  • Mini-Anleitung in englischer Sprache
  • Beutelchen mit einer weiteren Basishalterung, weiteren Klebepads und Kabelklips (zur Zusammenfassung der Kabel, wenn man kein Sleeve nutzt) sowie einem Alkoholreinigungstuch


Der Lieferumfang wirkt sehr durchdacht. Ich hätte mir mehr Basishalterungen gewünscht, weil diese mit den Kopfhörern fest verklebt werden und ein leichter Wechsel daher nicht möglich ist.

Installation:
In der Theorie sieht die Geschichte ganz einfach aus:

  1. Kopfhörer aufsetzen
  2. Mikro ausrichten, sodass man es am Mund hat
  3. Die Stelle mit dem Alkoholtuch reinigen
  4. Basishalterung ankleben
  5. Fertig

Realität:

Zunächst hier ein Foto der Basishalterung mit Klebepad:





Sennehiser HD485
Fangen wir bei meinem eigentlichen Gamingkopfhörer an, dem Sennheiser HD485. Es gibt keine Stelle, an welcher das Mikrofon gut ausgerichtet ist und die Basishalterung genügend Klebefläche hat. Die Ohrmuscheln haben schwarzen Stoff und dazwischen sind dünne Plastikstreben, welche jedoch nicht ausreichend sind, um das ModMic darauf fest zu verkleben. Ich habe es versucht, jedoch war an der einzig nutzbaren Stelle die Sprachqualität zu schlecht, weil das Mikrofon nicht weit genug vorne angebracht werden konnte. Der Mikrofonarm ist meiner Meinung nach zu kurz, um als universell durchgehen zu können.










Sennheiser BT 210
Machen wir es kurz. Dieser BT Kopfhörer ist natürlich nie im Leben dafür gedacht, ein solches Mikrofon daran anzuschließen. Die Größenverhältnisse passen einfach nicht. Mir ist es gelungen eine richtige Stelle zu finden. Man konnte das Mikrofon jedoch nur links ausrichten, da rechts an der Ohrmuschel ein Bedienfeld ist. Ob die Konstruktion ewig hält, wage ich zu bezweifeln, da die Fläche nicht glatt, sondern gemustert ist und keine ideale Fläche bietet.








Sennheiser Momentum Over Ear und Bose Quiet Comfort 25
Hier gab es keine Probleme, da an beiden Ohrmuscheln große glatte Flächen vorzufinden sind, sodass man in der Ausrichtung völlig frei ist.





Zusammenfassend kann man festhalten, die Kompatibilität immer dann gegeben ist, wenn eine große „glatte“ oder „gelochte“ Fläche vorhanden ist. Prägungen, Stoff oder kleine Flächen stören beim Ausrichten und führen zu Sprachqualitätseinbußen. Dessen sollte man sich bewusst sein. Ferner ist der Mikrofonarm sehr steif und lässt sich nur schwer dem Gesicht anpassen. Das finde ich persönlich nicht so toll.

Das VModa bietet genau an dieser Stelle, der Kompatibilität, noch weitaus größere Einschränkungen. Dieses Mikro kann man nur installieren, wenn der Kopfhörer eine 3,5mm Buchse hat. Dafür ist der Mikrofonarm länger und flexibler. Beim VModa wird das vorhanden Kabel durch das VModa samt Mikrofon ersetzt. Daran ist ein Mic-Mute und ein Lautstärkeregler. Wenn es kompatibel ist, wäre es auf jeden Fall die elegantere und mit weniger Bastelei verknüpfte Variante. Der Mikrofonarm ist hier sehr flexibel, aber trotzdem stabil. Das sollte sich AntLion mal genauer anschauen. Anzumerken ist, dass das VModa Boompro mit ca. 30 € zu Buche schlägt. Das AntLion kostet hingegen 80 €.

Hier das VModa







Vergleich der fertig ausgerüsteten Kopfhörer:





Sprachqulität:

Zunächst einmal muss ich gestehen, dass ich den Unterschied zwischen einem unidirektionalem und ein omnidirektionalen Mikrofon nicht kannte. Man kann sich beim ModMic entscheiden, alle Geräusche aufzunehmen oder möglichst nur die Geräusche die aus Eurer Mundrichtung kommen. Gerade wenn man eine mechanische Tastatur hat, ist dies recht sinnvoll, da man dann nicht immer seine Mitspieler nervt. Hier gibt es von mir ein dickes +, da ich diese Funktion am VModa nicht kannte. Das VModa ist auschließlich omnidirektional, sodass das Klimpern der Tastatur von den anderen Teilnehmern deutlich zu hören ist. Die beiden Modi am ModMic sind nicht nur „softwaretechnisch“ gelöst, sondern sind in der eigentlichen Hardware eingearbeitet. Es sind strenggenommen zwei Mikros verbaut bzw. zwei verschiedene „Schalleingänge“ Es reicht also nicht, lediglich den Schalter am Mik umzustellen, man muss es auch drehen, was problemlos funktioniert.

Ich benutze eine onboard Soundkarte von Realtek. Die Sprachqualität ist sehr gut. Nach allem, was man im Netz über das AntLion lesen kann, scheint es in dieser Hinsicht zum Besten zu gehören in dieser Preislage. Es ist daher wohl sehr vielseitig einsetzbar. Mein normaler Gebrauch besteht in Teamspeak, Skype und normaler Internettelefnonie. Meine Gesprächspartner haben mich zu jeder Zeit laut und deutlich verstanden. Einen Unterschied zum VModa konnten sie jedoch nicht ausmachen. Einzig beim Gamen war der unidirektionale Modus sehr hilfreich. Negativ ist hier lediglich ein gewisses Grundrauschen, welches ich meine zu erahnen. Nicht alle Gesprächspartner konnten das allerdings hören. Es könnte jedoch auch an der Onboard Soundkarte liegen.


Kommen wir zum Pro und Contra:

Pro

  • sehr gute Sprachqualität
  • sehr vielseitig einsetzbar
  • hochwertige Kabel in verschiedenen Längen enthalten
  • fühlt sich sehr wertig an
  • durchdachtes Zubehör
  • ökologische Verpackung

Contra
  • Klebefläche muss zwingend vorhanden sein am Kopfhörer
  • Mikrofonarm nur unter hohem Kraftaufwand verstellbar
  • Nur zwei Basishalterungen im Paket enthalten
  • Gewisses Grundrauschen wahrnehmbar (dürfte dem onboardsound geschuldet sein)

Für meinen Gamingkopfhörer ist das VModa leider nicht geeignet. Ich würde es daher für mich persönlich nicht kaufen. Auf den Umstand, dass eine ausriechend große Klebefläche vorhanden sein muss, sollte deutlich hingewiesen werden. Als ich mich letztes Jahr für das VModa entschied, hatte ich davor nichts davon gelesen. Sollte man einen passenden Kopfhörer besitzen und möchte man den maximal möglichen Sound rüberbringen, ist das ModMic sicherlich eine Überlegung wert. Man sollte sich nur im Klaren darüber sein, dass man die Basishalterung nicht beliebig ab und wieder dranmachen kann. Dies schränkt die Nutzung doch etwas ein.

Wer an seinem Kopfhörer einen 3,5mm Anschluss hat, sollte das VModa Boompro ebenfalls ins Auge fassen. Es bietet kaum merkliche Nachteile zum AntLion, ist dabei aber deutlich günstiger.

Es ist aber wie immer im Leben:
Es kommt drauf an, wie die individuellen Voraussetzungen bei einem selbst sind.

Ich habe diesen Test in äußerster Eile geschrieben und schreite nun wieder zu Hammer und Meißel. Ich werde den Test nach und nach aktualisieren und von meinen Langzeiterfahrungen berichten.
 
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Danke für die Review.
Denkst Du das ModMic hält gut an einem Dt 990 Pro? Oder gäbe es da bessere alternativen?
 
Vom 990 gibt es doch verschiedene Versionen, oder? Mach mal gute Fotos von der Ohrmuschel. Dann kann ich dir weiterhelfen.
 
Roman, ich bin selbst über onboard nicht zu leise. Für normales Teamspeak, und wenn ich s geht, würde ich aber auch das VModa in Betracht ziehen.
 
Das Rauschen liegt nur an der DA-Wandlung. Das ModMic profitiert hier extrem. Rauschfrei mit akzeptablem Klangbild bekommt man für etwa 20 Euro mit einer externen Lösung.

Denkst Du das ModMic hält gut an einem Dt 990 Pro? Oder gäbe es da bessere alternativen?

Ja, hält auch daran. Bessere Alternativen gibt es nicht, aber Günstigere.

Roman, ich bin selbst über onboard nicht zu leise.

Zu leise ist es in der Tat nicht, allerdings ist es bei dir (und bei mir) der Fall, dass dann eben das Grundrauschen des MB einen nennenswerten Anteil hat im Gegensatz zu effizienteren Mics.
 
Nur mit Modifikationen. Aber günstig geht's immer mit dem zalman clip Mic, entsprechend schlechter ist aber auch die audio Qualität.
 
Naja, geht ja auch per Software mit hot key
 
Klar ist das auch eine Möglichkeit, aber ich möchte einen physischen Stummschalter haben. Am bequemsten gelöst ist das beim Sennheiser Game One, aber ansonsten ist es halt ein dumpfes Gaming Headset.

An der PS4 kann ich das Zalman Mic schon nutzen, aber eben da fehlt der Stummschalter noch mehr.


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Also bei einem reinen Mic, wie dem Zalman, einen Stummschalter nachzurüsten, ist ja kein Problem. Du kannst Dir ja einen x-beliebigen Schalter kaufen und damit eine Leitung trennen.
 

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