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„Und täglich grüßt das Einhorn!“
Willkommen zurück zu einem neuen Lesertest von mir, dem Sinush. Dieses Mal möchte ich euch von meinen Erfahrungen mit der Arctic Liquid Freezer III in der schwarzen 280er-Variante berichten.
An dieser Stelle dann auch gleich meinen Dank erneut an den „HWL“ und ebenfalls erneut an Arctic.
Seid Ihr soweit? Wunderbar, los geht’s!
Was zugegeben jetzt nicht wirklich schlimm ist.
Wirklich glücklich bin ich damit aber auch nicht.
Da kam also die Möglichkeit für einen Lesertest der Liquid Freezer III wie gerufen, alldieweil bereits der Testartikel wie auch die dort erwähnte Rabattaktion Arctics mich bereits aufhorchen ließen.
Ich werde hier also meine Erfahrungen mit der Arctic Liquid Freezer III 280 A-RGB Black-AiO (im Weiteren "LF III") schildern, und zwar sowohl was den Einbau als auch den Betrieb in meinem System anbelangt. Dort wird sie sich gegen die momentan noch verbaute Navis F360 ARGB von Endorfy schlagen müssen. Hinweis: Die ursprünglich auf dem Radiator verbauten Fluctus 120 ARGB-Lüfter von Endorfy sind mittlerweile Arctic P12 PWM PST A-RGB-Lüftern gewichen.
Soweit für diesen Test relevant, hier einige Komponenten meines Systemes:
Gespannt bin ich bei dem Test vor allem auf die Kühlleistung in Verbindung mit der Kühlfläche. Bietet die Navis eine theoretisch belüftete Radiatorfläche von 3x120mmx120mm=43.200mm², so stehen bei der LF „nur“ 2x140mmx140mm=39.200mm² theoretisch belüftete Radiatorfläche zur Verfügung. Die LF bietet also eine 4.000mm² kleinere theoretisch belüftete Radiatorfläche; dies entspricht einem Quadrat von ca. 63mm Kantenlänge, um welches die Navis größer ist.
„Theoretisch belüftet“ – nach meinem Verständnis – deswegen, weil die Lüfter rund und nicht quadratisch sind und der Luftstrom – einmal im Radiator – aufgrund der Lamellen nicht mehr zur Seite ausbrechen kann.
Ziehe ich lediglich die Kreisflächen der Lüfter zur Rate, ergibt sich ein
ΔA=(3xπx60²)-(2xπx70²)≈3.142mm²
zugunsten der Navis, was wiederum einem Quadrat mit einer Kantenlänge von ca. 56mm entspricht.
Die Radiatoren sind unterschiedlich dick. Bietet die Navis lediglich eine Dicke von 28mm, mutet der Radiator der LF III mit seinen 38mm schon gehörig wuchtiger an. Ausgehend von den oben errechneten Kreisflächen ergibt sich somit ein Radiatorvolumen von
ΔV=(3xπx60²x28)-(2xπx70²x38)≈-219.911mm³
Das bedeutet, dass die Navis trotz größerer Fläche ein kleineres belüftetes Radiatorvolumen hat, welches einem Würfel mit einer Kantenlänge von ca. 60mm entspricht.
Ja, ich gehöre zu den Freaks, die in Mathematik Schönheit erkennen.
Was wird nun die Kühlleistung eher positiv beeinflussen? Größere Fläche oder größeres Volumen?
Bevor ich euch jetzt alle auf dem Weg in den mathematischen Wahnsinn weiter verliere, komme ich lieber schnell zur Praxis und wir schauen uns die LF III im Detail an.
Die LF III wird in einem vornehmlich schwarz-weiß gehaltenen Karton geliefert, auf dem die AiO dargestellt ist, zusammen mit der Bezeichnung des Inhaltes und weiteren technischen Infos dazu. Bunt ist lediglich der Hinweis auf die A-RGB-Variante der AiO. Auf Prägung oder Hochglanz verzichtet Arctic.
Der Radiator besteht aus schwarz lackiertem Aluminium, darauf montiert die zwei P14 PWM A-RGB-Lüfter. Die P14 sehen dabei genauso aus wie ihre kleineren Brüder, nur eben imposanter.
Der Pumpenkopf offenbart eine aufgeschraubte Kühlerplatte aus Kupfer. Vom Pumpenkopf ab geht ein A-RGB-Kabel, wie auch die gesleevten Schläuche zum Radiator. Smart: Die Verkabelung von Lüftern und deren A-RGB-Signal wird in einem der Schläuche innerhalb des Mantelmateriales versteckt geführt.
Das VRM-Modul wird auf dem Pumpenkopf mittels Magnethalterung arretiert. Sowohl auf dem Kopf wie auch dem Modul sind Kontakte, die – miteinander verbunden – die Signale von Pumpe, VRM-Lüfter wie auch A-RGB empfangen, bzw. weitergeben.
Die Oberseite ziert ein Arctic-Logo nebst -Schriftzug darunter, das Ganze auf einer schwarzen, runden Fläche, die von einem „Deko-Lüfterrad“ umrahmt wird (dreht sich nämlich nicht), die wiederum von einem schwarzen Rahmen…nun ja…umrahmt wird („Du hast uns gerettet, Rhetorik-Man, danke!“). Das Ganze dient als Sichtblende für den darunter liegenden eigentlichen VRM-Lüfter.
Alte AiO abmontieren, Halterungen rechts und links von der CPU anschrauben (AMD-Variante!), Pumpenkopf darauf schrauben, Radiator verschrauben, Anschlüsse verbinden, VRM-Modul aufstecken, fertig. Eine Anleitung selbst liegt der Packung nicht bei, mittels QR-Code wird man jedoch zu einer Anleitung im Netz geführt. Praktisch!
Wichtig dabei: Im Vorfeld schon überlegen, welches der beiden PWM-Kabel man anbringen möchte. Im Falle der individuellen Steuerung sollte man sicherstellen, welche drei(!) PWM-Anschlüsse man auf dem Board benutzen möchte, bzw. kann. Ansonsten benutzt man besser das AiO-Kabel und steuert die drei Komponenten Pumpe, VRM- und Radiator-Lüfter gemeinsam über einen PWM-Anschluss auf dem Board.
Aufgrund der größeren Dicke des Radiators musste ich aufpassen, dass ich auf der Rückseite dem Hecklüfter nicht in die Quere komme. Glücklicherweise bietet das ASUS Prime AP201 genug Spiel, um den Radiator etwas nach vorne verschieben zu können.
Dennoch ist es da drin etwas zu eng geworden: das Kabel vom 4+4-CPU-Anschluss hatte ich vorher direkt nach oben hinter das MoBo weggeführt. Durch den Knick (bzw. der Vermeidung davon) ragte das Kabel etwas in das Gehäuse rein, und zwar so sehr, dass ich tatsächlich den Radiator der LF III nicht ganz hineingeschoben bekommen habe, ohne das Kabel weiter zu knicken. Ich musste letztendlich das Kabel an der Unterseite der AiO entlang etwas zur Seite führen und dann einen anderen Schlitz im Tray nutzen, um dann das Kabel nach hinten führen zu können:
Einen weiteren kleinen Downer gibt es noch: Die Schläuche sind mit ihren 45cm für das AP201 etwas zu lang und stoßen darum an die Glasseite. Nicht wirklich kacke, aber auch nicht wirklich geil: Es ist einfach nicht „perfekt“.
Auf Temperatur bringe ich die CPU mit dem Small-FFTs-Lauf von prime95 (v28.10, build 1).
Hinsichtlich der Szenarien lasse ich einen Mix aus unterschiedlichen Lüfter- und Pumpen-Umdrehungen laufen, sodass am Ende 12 30-Minuten-Läufe auf der Uhr stehen.
Wie schon beim Lesertest der Navis festgestellt, kann ich im BIOS keine Geschwindigkeiten von unter 60% einstellen, wenn die Pumpenfunktion angewählt ist. Darum habe ich die Läufe jeweils mit 60% und mit 100% Pumpengeschwindigkeit durchgeführt.
Zum einen habe ich festgestellt, dass Arctic (vermutlich) so etwas wie eine Schutzfunktion eingebaut hat: Stelle ich in ASRocks „A-Tuning“ die Radiator-Lüfter, den VRM-Lüfter oder Pumpe auf 0% (die Pumpe wird aber nach jedem Neustart des Rechners wieder auf 60% gesetzt, wegen der bereits erwähnten BIOS-Einstellungen), laufen diese auf einer Art Minimalgeschwindigkeit weiter:
CPU1 und Gehäuse4 sind dabei die Radiator- und der VRM-Lüfter, CPU2 die Pumpe. Gehäuse 2 sind die Gehäuselüfter, die so eingestellt zum tatsächlichen Stillstand kommen.
Kommen wir zu den ersten Ergebnissen:
Hier gab es bei der Pumpengeschwindigkeit von 100% die nächste Überraschung. Lag bei einer Lüftergeschwindigkeit von 30% die LF III noch vorne, egalisierten sich die Temperaturen bei 50% und bei 100% konnte die Navis tatsächlich die Wärme der CPU besser abführen:
Dieses Schema wiederholte sich bei der Pumpengeschwindigkeit von 60%. Auch hier konnte die LF III bei 30% Lüftergeschwindigkeit mehr Wärme abführen, ungefährer Gleichstand bei 50% und bei 100% Lüftergeschwindigkeit dann hat die Navis wieder die Nase vorn:
Der „Sinush-Aufbau“ (Ja, der ist mittlerweile Standard in der Akustik-Forschung!):
Dämmmatte auf den Schreibtisch, Tasse darauf und darauf dann mein Handy, auf dem ich die App „Schallmessung (Sound Meter)“ von „Abc Apps“ aus dem Play Store betreibe. Für 30 Sekunden messe ich aus einer Entfernung von ca. 50cm (Der Einhornstall steht nicht mehr auf dem Schreibtisch, sondern auf dem Rollcontainer daneben) zum geschlossenen Gehäuse und halte dann den Mittelwert fest. Während der Messungen werden alle anderen Geräuschquellen (Pumpe, Gehäuse- und weitere Lüfter) gestoppt, bzw. auf Minimalgeschwindigkeit gedrosselt.
Grundsätzlich kann ich schon mal sagen:
Die LF III ist insgesamt echt laut.
Leider!
Hab ich z.B. die Pumpe der Navis erst ab einer Geschwindigkeit von ca. 70% in Form eines ganz leichten, leisen Sirrens wahrnehmen können, höre ich die LF III bereits ab einer Geschwindigkeit von 40% heraus. Wird nicht besser mit schnellerer Umdrehung.
Auch die P14 machen sich bei bestimmten Geschwindigkeiten unangenehm bemerkbar durch Geräusche, die hier im HWL und auch anderswo wohl als das sogenannte „humming“ beschrieben werden. Auf Dauer wirklich nervig. Das kenne ich von den P12 auf der Navis oder im übrigen Gehäuse nicht.
Kurios: Die abfallende Lautstärke der LF III-Pumpe bei 60%. Ich habe die Messung noch 2x wiederholt, die Tendenz blieb jedoch die gleiche: Bei dieser Geschwindigkeit ist die Pumpe leiser als bei 40% und 80%. Und ebenfalls kurios: Sie ist dabei nicht weniger wahrnehmbar, ganz im Gegenteil. Ich kann mir darauf keinen Reim machen; falls Euch dazu eine Idee kommt: Immer her damit.
Dass nun die LF III, bzw. die einzelnen Komponenten so deutlich wahrnehmbar sind, hätte ich nicht erwartet. Die Kühlleistung geht dabei völlig klar, vor allem in Geschwindigkeitsbereichen unterhalb der 50% Lüftergeschwindigkeit. Man muss aber auch dazu sagen: Ich betreibe hier „nur“ eine 5600X, die zwar etwas optimized ist, aber ohne zusätzliche Stromaufnahme auskommt. Da kann ich mir die niedrigen Geschwindigkeiten leisten. Ob die LF III dann aber auch mit heißblütigeren Prozessoren ähnlich klarkommt, das können vielleicht meine beiden Mittester @zwerg-05 und @DamnedFreak berichten.
...
Ganz aufgeben wollte ich die LF III aber dann doch nicht und habe vor Beendigung meines Fazits nochmal ein wenig getweaked:
VRM-Lüfter bei 60% und Pumpe bei 30% fest eingestellt (jeweils kurz unterhalb der Wahrnehmungsgrenze), die Radilüfter entsprechend meiner bisherigen Lüfterkurve. Ich hab dann prime mit den Einstellungen noch einmal laufen lassen und nach 30 Minuten hatte ich 60,5°C in HWiNFO stehen.
Suits for me! Die LF III bleibt also doch im Einhornstall, um ihn zukünftig angemessen auszuleuchten:
Beste Grüße in die Runde und vielen Dank für eure Aufmerksamkeit. Ich hoffe, Ihr hattet genauso viel Spaß beim Lesen, wie ich beim Schreiben.
Euer Sinush
Tante Edith betreibt noch ein wenig gestalterischen Feinschliff.
Willkommen zurück zu einem neuen Lesertest von mir, dem Sinush. Dieses Mal möchte ich euch von meinen Erfahrungen mit der Arctic Liquid Freezer III in der schwarzen 280er-Variante berichten.
An dieser Stelle dann auch gleich meinen Dank erneut an den „HWL“ und ebenfalls erneut an Arctic.
Seid Ihr soweit? Wunderbar, los geht’s!
Einführung
Wie schon in meiner Bewerbung geschrieben, leistet die Navis F360 von Endorfy einen wirklich guten Dienst. Sie ist aber nun einmal in einem µATX-Gehäuse verbaut, und so müssen die Schläuche zum/vom Radi immer etwas an meinem Netzteilkäfig vorbeigeführt werden, welches wiederum ganz nach unten verschoben werden musste. So können sowohl die Schläuche des Radiators nicht ganz frei hängen (Träger zu enger Slips haben eine Vorstellung davon, wie unangenehm das zuweilen sein kann), als auch die Kabel meines Netzteiles darunter werden nun ein wenig gequetscht:Was zugegeben jetzt nicht wirklich schlimm ist.
Wirklich glücklich bin ich damit aber auch nicht.
Da kam also die Möglichkeit für einen Lesertest der Liquid Freezer III wie gerufen, alldieweil bereits der Testartikel wie auch die dort erwähnte Rabattaktion Arctics mich bereits aufhorchen ließen.
Ich werde hier also meine Erfahrungen mit der Arctic Liquid Freezer III 280 A-RGB Black-AiO (im Weiteren "LF III") schildern, und zwar sowohl was den Einbau als auch den Betrieb in meinem System anbelangt. Dort wird sie sich gegen die momentan noch verbaute Navis F360 ARGB von Endorfy schlagen müssen. Hinweis: Die ursprünglich auf dem Radiator verbauten Fluctus 120 ARGB-Lüfter von Endorfy sind mittlerweile Arctic P12 PWM PST A-RGB-Lüftern gewichen.
Soweit für diesen Test relevant, hier einige Komponenten meines Systemes:
- CPU: AMD Ryzen 5 5600X @stock
- AiO: Endorfy Navis F360 ARGB mit 3x Arctic P12 PWM PST A-RGB (push, out)
- GPU: AMD RX 6800 XT Ref. (Horny, das Einhorn und Namensgeber seines Unterstandes, dem „Einhornstall“)
- MoBo: ASRock B550M PRO4
- Gehäuse: ASUS Prime AP201
- Gehäuselüfter: Arctic P12 PWM PST (2x unten in, 1x hinten out)
Gespannt bin ich bei dem Test vor allem auf die Kühlleistung in Verbindung mit der Kühlfläche. Bietet die Navis eine theoretisch belüftete Radiatorfläche von 3x120mmx120mm=43.200mm², so stehen bei der LF „nur“ 2x140mmx140mm=39.200mm² theoretisch belüftete Radiatorfläche zur Verfügung. Die LF bietet also eine 4.000mm² kleinere theoretisch belüftete Radiatorfläche; dies entspricht einem Quadrat von ca. 63mm Kantenlänge, um welches die Navis größer ist.
„Theoretisch belüftet“ – nach meinem Verständnis – deswegen, weil die Lüfter rund und nicht quadratisch sind und der Luftstrom – einmal im Radiator – aufgrund der Lamellen nicht mehr zur Seite ausbrechen kann.
Ziehe ich lediglich die Kreisflächen der Lüfter zur Rate, ergibt sich ein
ΔA=(3xπx60²)-(2xπx70²)≈3.142mm²
zugunsten der Navis, was wiederum einem Quadrat mit einer Kantenlänge von ca. 56mm entspricht.
Die Radiatoren sind unterschiedlich dick. Bietet die Navis lediglich eine Dicke von 28mm, mutet der Radiator der LF III mit seinen 38mm schon gehörig wuchtiger an. Ausgehend von den oben errechneten Kreisflächen ergibt sich somit ein Radiatorvolumen von
ΔV=(3xπx60²x28)-(2xπx70²x38)≈-219.911mm³
Das bedeutet, dass die Navis trotz größerer Fläche ein kleineres belüftetes Radiatorvolumen hat, welches einem Würfel mit einer Kantenlänge von ca. 60mm entspricht.
Ja, ich gehöre zu den Freaks, die in Mathematik Schönheit erkennen.
Was wird nun die Kühlleistung eher positiv beeinflussen? Größere Fläche oder größeres Volumen?
Bevor ich euch jetzt alle auf dem Weg in den mathematischen Wahnsinn weiter verliere, komme ich lieber schnell zur Praxis und wir schauen uns die LF III im Detail an.
Unboxing
Verpackung
Die Verpackung erinnert in ihrer Gestaltungssprache gleich an die Verpackung der P12 PWM PST A-RGB-Lüfter – die Leute, die bei Arctic in der Marketingabteilung sitzen, verstehen offensichtlich ihren Job!Die LF III wird in einem vornehmlich schwarz-weiß gehaltenen Karton geliefert, auf dem die AiO dargestellt ist, zusammen mit der Bezeichnung des Inhaltes und weiteren technischen Infos dazu. Bunt ist lediglich der Hinweis auf die A-RGB-Variante der AiO. Auf Prägung oder Hochglanz verzichtet Arctic.
Packungsinhalt
Zum Verpackungsinhalt gehören:- Die AiO mit auf dem Radiator vormontierten Lüftern
- Das VRM-Lüftermodul
- je ein PWM-Kabel für individuelle oder AiO-Steuerung (dazu später mehr) zur Befestigung am Pumpenkopf
- ein Tütchen mit Schrauben und Unterlegscheiben
- intel-Befestigungsmaterial (Contactframe, Torx-Schlüssel, Schulterschrauben)
- AMD-Befestigungsmaterial (Montage-Module, Abstandshalter, Schrauben)
- Eine kleine Tube Arctic MX-6 WLP
Radiator
Also, der Radiator ist schon ein properes Kerlchen, muss ich echt mal sagen: 140mm in der Breite, dazu eine Dicke von 38mm – das mutet schon kräftig an.Der Radiator besteht aus schwarz lackiertem Aluminium, darauf montiert die zwei P14 PWM A-RGB-Lüfter. Die P14 sehen dabei genauso aus wie ihre kleineren Brüder, nur eben imposanter.
Der Pumpenkopf offenbart eine aufgeschraubte Kühlerplatte aus Kupfer. Vom Pumpenkopf ab geht ein A-RGB-Kabel, wie auch die gesleevten Schläuche zum Radiator. Smart: Die Verkabelung von Lüftern und deren A-RGB-Signal wird in einem der Schläuche innerhalb des Mantelmateriales versteckt geführt.
Das VRM-Modul wird auf dem Pumpenkopf mittels Magnethalterung arretiert. Sowohl auf dem Kopf wie auch dem Modul sind Kontakte, die – miteinander verbunden – die Signale von Pumpe, VRM-Lüfter wie auch A-RGB empfangen, bzw. weitergeben.
VRM-Lüftermodul
Wie bereits geschrieben, wird das Modul mittels Magnethalterung auf den Pumpenkopf gesteckt, bekommt über die dann geschlossenen Kontakte Strom für VRM-Lüfter und Lichtshow und übermittelt außerdem dann auch die Geschwindigkeit des VRM-Lüfters.Die Oberseite ziert ein Arctic-Logo nebst -Schriftzug darunter, das Ganze auf einer schwarzen, runden Fläche, die von einem „Deko-Lüfterrad“ umrahmt wird (dreht sich nämlich nicht), die wiederum von einem schwarzen Rahmen…nun ja…umrahmt wird („Du hast uns gerettet, Rhetorik-Man, danke!“). Das Ganze dient als Sichtblende für den darunter liegenden eigentlichen VRM-Lüfter.
sonst. Material
Einbau
Zum Einbau selbst gibt es kaum etwas zu sagen:Alte AiO abmontieren, Halterungen rechts und links von der CPU anschrauben (AMD-Variante!), Pumpenkopf darauf schrauben, Radiator verschrauben, Anschlüsse verbinden, VRM-Modul aufstecken, fertig. Eine Anleitung selbst liegt der Packung nicht bei, mittels QR-Code wird man jedoch zu einer Anleitung im Netz geführt. Praktisch!
Wichtig dabei: Im Vorfeld schon überlegen, welches der beiden PWM-Kabel man anbringen möchte. Im Falle der individuellen Steuerung sollte man sicherstellen, welche drei(!) PWM-Anschlüsse man auf dem Board benutzen möchte, bzw. kann. Ansonsten benutzt man besser das AiO-Kabel und steuert die drei Komponenten Pumpe, VRM- und Radiator-Lüfter gemeinsam über einen PWM-Anschluss auf dem Board.
Aufgrund der größeren Dicke des Radiators musste ich aufpassen, dass ich auf der Rückseite dem Hecklüfter nicht in die Quere komme. Glücklicherweise bietet das ASUS Prime AP201 genug Spiel, um den Radiator etwas nach vorne verschieben zu können.
Dennoch ist es da drin etwas zu eng geworden: das Kabel vom 4+4-CPU-Anschluss hatte ich vorher direkt nach oben hinter das MoBo weggeführt. Durch den Knick (bzw. der Vermeidung davon) ragte das Kabel etwas in das Gehäuse rein, und zwar so sehr, dass ich tatsächlich den Radiator der LF III nicht ganz hineingeschoben bekommen habe, ohne das Kabel weiter zu knicken. Ich musste letztendlich das Kabel an der Unterseite der AiO entlang etwas zur Seite führen und dann einen anderen Schlitz im Tray nutzen, um dann das Kabel nach hinten führen zu können:
Einen weiteren kleinen Downer gibt es noch: Die Schläuche sind mit ihren 45cm für das AP201 etwas zu lang und stoßen darum an die Glasseite. Nicht wirklich kacke, aber auch nicht wirklich geil: Es ist einfach nicht „perfekt“.
Temperaturen
Die Temperaturen werden am Ende einer 30minütigen Stresstest-Phase ermittelt. Am Ende der 30 Minuten wird der Höchstwert festgehalten. Diese werden mit HWiNFO64 in der Version 8.00-5400 ermittelt.Auf Temperatur bringe ich die CPU mit dem Small-FFTs-Lauf von prime95 (v28.10, build 1).
Hinsichtlich der Szenarien lasse ich einen Mix aus unterschiedlichen Lüfter- und Pumpen-Umdrehungen laufen, sodass am Ende 12 30-Minuten-Läufe auf der Uhr stehen.
Wie schon beim Lesertest der Navis festgestellt, kann ich im BIOS keine Geschwindigkeiten von unter 60% einstellen, wenn die Pumpenfunktion angewählt ist. Darum habe ich die Läufe jeweils mit 60% und mit 100% Pumpengeschwindigkeit durchgeführt.
Radiator
Beim ersten Temperatur-Lauf mit 100% Pumpengeschwindigkeit gab es direkt die ersten Überraschungen in diesem Test:Zum einen habe ich festgestellt, dass Arctic (vermutlich) so etwas wie eine Schutzfunktion eingebaut hat: Stelle ich in ASRocks „A-Tuning“ die Radiator-Lüfter, den VRM-Lüfter oder Pumpe auf 0% (die Pumpe wird aber nach jedem Neustart des Rechners wieder auf 60% gesetzt, wegen der bereits erwähnten BIOS-Einstellungen), laufen diese auf einer Art Minimalgeschwindigkeit weiter:
CPU1 und Gehäuse4 sind dabei die Radiator- und der VRM-Lüfter, CPU2 die Pumpe. Gehäuse 2 sind die Gehäuselüfter, die so eingestellt zum tatsächlichen Stillstand kommen.
Kommen wir zu den ersten Ergebnissen:
Hier gab es bei der Pumpengeschwindigkeit von 100% die nächste Überraschung. Lag bei einer Lüftergeschwindigkeit von 30% die LF III noch vorne, egalisierten sich die Temperaturen bei 50% und bei 100% konnte die Navis tatsächlich die Wärme der CPU besser abführen:
Dieses Schema wiederholte sich bei der Pumpengeschwindigkeit von 60%. Auch hier konnte die LF III bei 30% Lüftergeschwindigkeit mehr Wärme abführen, ungefährer Gleichstand bei 50% und bei 100% Lüftergeschwindigkeit dann hat die Navis wieder die Nase vorn:
VRM-Lüfter
Ob der VRM-Lüfter etwas bringt oder nicht, konnte ich leider nicht validieren: Mein Board übermittelt an HWiNFO keinerlei eindeutig zuweisbare Temperaturdaten der Spannungsregler.Lautstärke
Für die Ermittlung der Lautstärke kommt erneut mein hochprofessionelles Lautstärke-Ermittlungs-Labor-Equipment zum Tragen, welches ich bereits für meine bisherigen Lesertests genutzt habe:Der „Sinush-Aufbau“ (Ja, der ist mittlerweile Standard in der Akustik-Forschung!):
Dämmmatte auf den Schreibtisch, Tasse darauf und darauf dann mein Handy, auf dem ich die App „Schallmessung (Sound Meter)“ von „Abc Apps“ aus dem Play Store betreibe. Für 30 Sekunden messe ich aus einer Entfernung von ca. 50cm (Der Einhornstall steht nicht mehr auf dem Schreibtisch, sondern auf dem Rollcontainer daneben) zum geschlossenen Gehäuse und halte dann den Mittelwert fest. Während der Messungen werden alle anderen Geräuschquellen (Pumpe, Gehäuse- und weitere Lüfter) gestoppt, bzw. auf Minimalgeschwindigkeit gedrosselt.
Grundsätzlich kann ich schon mal sagen:
Die LF III ist insgesamt echt laut.
Leider!
Hab ich z.B. die Pumpe der Navis erst ab einer Geschwindigkeit von ca. 70% in Form eines ganz leichten, leisen Sirrens wahrnehmen können, höre ich die LF III bereits ab einer Geschwindigkeit von 40% heraus. Wird nicht besser mit schnellerer Umdrehung.
Auch die P14 machen sich bei bestimmten Geschwindigkeiten unangenehm bemerkbar durch Geräusche, die hier im HWL und auch anderswo wohl als das sogenannte „humming“ beschrieben werden. Auf Dauer wirklich nervig. Das kenne ich von den P12 auf der Navis oder im übrigen Gehäuse nicht.
VRM-Lüfter
Der ist (als einziger und im Vergleich zu den übrigen Komponenten) erstaunlich leise. Die Lautstärke-Schwankungen bis 70% Lüftergeschwindigkeit liegen an den Umgebungsgeräuschen hier (Raum im Keller, Geräusche von draußen dringen über einen Lichtschacht herein). Wirklich wahrgenommen habe ich den Lüfter dann erst ab 60% („!“) und wie man an den Werten ablesen kann wird er dann ab 80% deutlich wahrnehmbarer:Radiatorlüfter
Wie bereits erwähnt, geht hier die LF III mit ihren P14 lauter zu Werke als die Navis mit den kleineren Brüdern P12. Es sind keine eklatanten Unterschiede, aber dennoch messbar und somit mit einer evidenten Tendenz:Pumpe
Wie weiter oben schon geschrieben, ist die Pumpe der LF III im Vergleich zur Navis deutlich wahrnehmbarer:Kurios: Die abfallende Lautstärke der LF III-Pumpe bei 60%. Ich habe die Messung noch 2x wiederholt, die Tendenz blieb jedoch die gleiche: Bei dieser Geschwindigkeit ist die Pumpe leiser als bei 40% und 80%. Und ebenfalls kurios: Sie ist dabei nicht weniger wahrnehmbar, ganz im Gegenteil. Ich kann mir darauf keinen Reim machen; falls Euch dazu eine Idee kommt: Immer her damit.
Fazit:
Hmmm…ich muss ehrlich sagen, ich bin ein wenig ernüchtert. Von Arctic hatte ich bereits die unbeleuchteten P12er und 14er im Gehäuse und war echt zufrieden mit denen. Dann kam die AiO und kurz darauf der Tausch der Fluctus mit den beleuchteten P12ern auf dem Radi und im übrigen Gehäuse. Mega-happy!Dass nun die LF III, bzw. die einzelnen Komponenten so deutlich wahrnehmbar sind, hätte ich nicht erwartet. Die Kühlleistung geht dabei völlig klar, vor allem in Geschwindigkeitsbereichen unterhalb der 50% Lüftergeschwindigkeit. Man muss aber auch dazu sagen: Ich betreibe hier „nur“ eine 5600X, die zwar etwas optimized ist, aber ohne zusätzliche Stromaufnahme auskommt. Da kann ich mir die niedrigen Geschwindigkeiten leisten. Ob die LF III dann aber auch mit heißblütigeren Prozessoren ähnlich klarkommt, das können vielleicht meine beiden Mittester @zwerg-05 und @DamnedFreak berichten.
...
Ganz aufgeben wollte ich die LF III aber dann doch nicht und habe vor Beendigung meines Fazits nochmal ein wenig getweaked:
VRM-Lüfter bei 60% und Pumpe bei 30% fest eingestellt (jeweils kurz unterhalb der Wahrnehmungsgrenze), die Radilüfter entsprechend meiner bisherigen Lüfterkurve. Ich hab dann prime mit den Einstellungen noch einmal laufen lassen und nach 30 Minuten hatte ich 60,5°C in HWiNFO stehen.
Suits for me! Die LF III bleibt also doch im Einhornstall, um ihn zukünftig angemessen auszuleuchten:
Beste Grüße in die Runde und vielen Dank für eure Aufmerksamkeit. Ich hoffe, Ihr hattet genauso viel Spaß beim Lesen, wie ich beim Schreiben.
Euer Sinush
Tante Edith betreibt noch ein wenig gestalterischen Feinschliff.
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