[User-Review] Arctic P324 BT

Henn1

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Etwas verspätet möchte ich euch in diesem Leserreview das Bluetooth Sport Headset P324 BT von Arctic vorstellen. Zunächst mich möchte ich mich dafür bei Hardwareluxx für die Auswahl und Arctic für die Bereitstellung des Testgerätes bedanken.

1. Einleitung
Arctic ist den meisten wahrscheinlich durch ihre Kühllösungen für CPUs und GPUs bekannt. Ich selber habe auch schon vor einiger Zeit Erfahrungen mit einem Freezer Modell und dem Accelero S1 gesammelt. Auch die Wärmeleitpasten MX2 und MX4 dürften vielen bekannt sein. Bis 2010 lag der Schwerpunkt des Unternehmens ausschließlich bei Kühlern. Durch die Erweiterung auf Audio-Produkte wurde aus dem ursprünglichen Namen das „Cooling“ gestrichen, da die Produktpalette ausgeweitet wurde. Wie man unlängst merkt, ist das hier vorgestellte P324 also wohl nicht das erste Audio Produkt, was man auch an dem Zusatz „Gen 2“ erkennt.

2. Unboxing und erster Eindruck
Das Headset wird in einem, für mich, überraschend kleinem Karton geliefert. Der Karton wirkt sehr wertig, ist aber nicht sehr auffällig gestaltet. Die Vorderseite hält eigentlich schon einige Informationen bereit. So erkennt man, dass das Headset für den Sport ausgelegt ist. Weiterhin verfügt es über Bluetooth 4.0 sowie, dass ein Mikrofon eingebaut ist. Auf der Seite sind dann weitere wichtige Hinweise zur Auslegung des Headsets angebracht. Da das Headset für den Sport ausgelegt sein soll, ist besonders wichtig zu nennen, dass es besonders leicht ist und die Ohrpolster abnehmbar und abwaschbar sind. Auch die lange Laufzeit von 20h und der Klappmechanismus für den sicheren Transport im Hardcase sprechen für einen sportlichen Einsatz.

Auf der Rückseite sind neben ein paar Hinweisen zum Aufbau des Headsets auch technische Angaben untergebracht. Für den Endverbraucher sind wohl am wichtigsten 20h Laufzeit, 400h Standby Zeit und das Gewicht von 78g.

Kommen wir also nun zum Verpackunginhalt. Neben dem Headset beinhaltet die Verpackung ein Hardcase, ein Micro USB Kabel, sowie eine Anleitung.

Das Hardcase wird auf der Verpackung als schick bezeichnet. Das kann man wohl als Geschmackssache verzeichnen. Mich erinnert es an das Hardcase meiner PSP. Was man auf jeden Fall sagen kann ist, dass es sehr passgenau ist, der Reisverschluss nicht hakt und es auf jeden Fall eine praktische und sichere Lösung ist das Headset zu transportieren.

Bei dem USB Kabel hat Arctic auch Hand angelegt und die Stecker mit dem Arctic Logo versehen.

Sehen wir uns nun das Headset an. Der Headset Aufbau wird von Arctic als „Supra-aural, Neck Band“ bezeichnet. Übersetzung: Supra-aural bezeichnet On-Ear, also auf den Ohren aufliegende, Kopfhörer. Neckband bedeutet, dass der Bügel nicht über dem Kopf sondern im Nacken verläuft. Das gesamte Headset ist in schwarz gehalten. Das Nackenband ist dabei matt wohingegen die Ohrmuscheln ein glänzendes Schwarz vorweisen. Auch wenn das glänzende Schwarz schick aussieht, so habe ich außen immer bei hochglanz Kunststoff die Befürchtung, dass es Kratzer anzieht. Bei einem für den Sporteinsatz ausgerichteten Gerät hätte es meiner Meinung nach auch komplett matt sein dürfen. Die Außenflächen sind wiederum mattiert und weisen eine leicht rauhe Struktur auf. Da auf der einen Seite auch die Bedienelemente untergebracht sind, macht beides für mich Sinn. Auch hier hat Arctic wieder das Logo aufgebracht.

Als Bedienelemente kann man die Multifunktionstaste, die Skiptasten und Lautstärketasten nennen. Relativ in der Mitte ist auch eine rot-blaue-LED untergebracht, welche durch verschiedene blinkende Modi den aktuellen Betrieb anzeigt.

Die Ohrpolster sind mit Magneten fixiert und lassen sich daher sehr leicht entfernen. Die Lösung finde ich ganz gut bzw. besser als mit irgendwelchen Klipsen, da diese bei mir oft dazu neigen abzubrechen. Der Schaumstoff ist mit einer Art gelochtem Kunstleder überzogen.

Ich habe die Ohrmuscheln geöffnet, um zu sehen, wie das Innere realisiert wurde. Auf der linken Seite ist der Akku enthalten. Dieser ist von Shenzhen BiYate und weißt bei 3,7V 400mAh auf. Genauere Infos konnte ich nicht finden, allerdings wird auf der Herstellerseite unter der aufgedruckten Nummer ein Akku mit 380mAh aufgeführt.

Die andere Ohrmuschel beherbergt das Bluetooth-Modul. Dieses stammt von CSR (Subunternehmen von Qualqomm). Genauer handelt es sich um den CSR 8635. Arctic hat so gut wie alle Funktionen des Moduls ausgenutzt, außer dem anbringen eine Audiobuchse. Die Verarbeitung scheint ganz okay. Was mir aber immer wieder sorgen macht, sind die sehr dünnen Kabel, vor allem da das Headset klappbar ist.

3. Die Funktionen und der Klang
Als Zuspieler muss mein Lumia 640 herhalten. Die Kopplung mit dem Headset funktioniert einfach und wie bei den meisten Bluetooth Geräten. Die Skiptasten sowie Lautstärkeeinstellungstasten tun das, was man von ihnen erwartet. Was ich allerdings bemängeln möchte ist der schwammige Druckpunkt. Vor allem die Multifunktionstaste löst leicht aus, sodass bei leichter Berührung das Gerät bereits eingeschaltet wird, obwohl man es nur weglegen wollte. Ein deutlicherer Tastendruck mit etwas mehr Widerstand wäre an dieser Stelle wünschenswert. Bei den anderen Tasten stört es nicht so sehr.
Klanglich sind die Kopfhörer besser als erwartet. Aufgrund des geringen Preises habe ich nicht mit einem guten Klang gerechnet. Weder Rauschen noch Knacken stören den Ton. Für On-Ear Kopfhörer ist der Bass okay. Ich habe mit Hip Hop und Trap probegehört welche beide eigentlich sehr Basslastig sind. Ich finde, dass der Klang, gerade wenn man den Einsatzzweck bedenkt, in Ordnung geht. Wesentlich besser wird der Klang allerdings dann, wenn man die Ohrmuscheln auf die Ohren drückt. Bei mir stehen die Muscheln unten nach Außen weg. Einerseits ist das beim Sport ganz gut, da man so auf jeden Fall seine Umgebung mitbekommt. Andererseits wird etwas vom Potenzial der Kopfhörer verschenkt. Die Lautstärke ist auch angemessen. Ob beim Radfahren oder beim Arbeiten mit lautem Werkzeug, die Musik bleibt verständlich.
Das Mikrofon funktioniert auch super. Ich habe es beim Radfahren ausprobiert und beide Seiten konnten nicht über Verständnisprobleme klagen.

4. Der Tragekomfort
In meinem Fall kann ich nicht unbedingt von Komfort sprechen. Da sie als Neckband ausgelegt sind, werden die Ohrmuscheln über die Ohren geklemmt um nicht zu verrutschen. Hier ist das erste Problem. Der Abstand zwischen Bügel und Muschel ist nicht unbedingt für meine Ohren geeignet. Das Bedeutet sie drücken auf den Knorpel. Zwar kann ich mit Fummelei auch eine Position finden, sodass das nicht passiert, aber das empfinde ich etwas aufwendig zumal sie beim Sport auch wieder verrutschen. Das nächste Problem ist der Verlauf des Nackenbügels. Bei mir drückt er etwas hinter den Ohren, wohingegen er im Nacken weit absteht. Da es keine Größenanpassung gibt, muss man natürlich eine Größe festlegen. Dass diese nicht bei jedem Ideal ist, sollte klar sein.
Für mich hat sicher herausgestellt, dass für das Radfahren ein Kopfhörer mit Nackenband wohl nicht ideal ist. Ich find den Bügel im Nacken ziemlich störend. Aber das wird wohl nicht nur mit dem Modell von Arctic so sein. Beim Laufen fand ich ihn wiederum ganz okay. Er verrutschte nicht stark und hielt selbst bei den leichten Erschütterungen schneller Schritte am Kopf. Das geringe Gewicht trägt sicherlich positiv hierzu bei.
Insgesamt gesehen, ist der Kompromiss aus festem Sitz und Komfort in meinem Fall leider nicht sehr gelungen. Die Ohrhörer selber sind okay und drücken auch nach längerer Zeit nicht. Dies trifft bei dem gesamten Bügel leider nicht zu. Ich bin gespannt, ob es nicht nur mir so ergeht.

5. Fazit
Ich finde, Arctic hat vieles richtig gemacht. Für mich ist das Design eines Sportkopfhörers nebensächlich, dennoch gefällt es durch das schlichte Auftreten. Die Abnehmbaren Ohrmuscheln sind eine super Sache und gerade für die Auslegung als Sportkopfhörer ein Pluspunkt. Beim Akku wurde ein guter Kompromiss zwischen Gewicht und Kapazität getroffen. Auch die Technik überzeugt, wobei die Taster etwas wertiger sein könnten. Auch der Ton ist für seine Auslegung angemessen. Über die Qualität der Technik kann ich nicht viel sagen. Allerdings könnten die Taster einen besseren Druckpunkt haben. Auch wenn man bei einem Sportheadset keinen weichen oder komfortablen Sitz erwartet, so muss ich für meinen Fall sagen, dass die Druckstellen am Kopf, vor allem auf Dauer, sehr stören sind.

Also noch einmal kurz zusammengefasst:
Positiv:
  • Geringes Gewicht
  • Abnehmbare Ohrmuscheln
  • Lange Akku-Laufzeit

Neutral:
  • Schlichtes Design
  • Klang und Mikrofon
  • Technik

Negativ:
  • Fester Sitz verursacht Druckstellen
 
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