ASRock X399 Taichi im Test - Ausgewogene Basis für Threadripper

[visar]

Das erste Mal in meinen vielen Jahren als (Hobby) PC-Schrauber scheine ich hier vom Pech verfolgt zu sein.
Nachdem das mit dem Memory schon unglücklich war (natürlich mein Fehler), habe ich in den letzten Tagen den Computer schön sauber verkabelt, zwischendurch mal kurz ein Power-On Test (ohne Monitor) gemacht, um zu sehen, ob alles soweit in Ordnung ist.

Gestern Abend wurde er dann mal an einen Monitor angeschlossen. Hab mich sicher ca. 15 Min. mit dem EFI-BIOS beschäftigt, um dann später mit der erstmaligen Windows 10 Installation fortzusetzen.
USB-Stick mit Windows 10 Installationsmedium gestartet, am Anfang die Sprache ausgewählt und kurze Zeit später machts ein Klack und alles war tot. Dachte schon...oh nein, das fängt ja schon gut an. Absturz schon während der Installation.
Wollte dann den PC vorne am Power-On Schalter einschalten, was aber komischerweise nicht ging. Nur die LED am LAN-Port auf der Rückseite flackerte. Also Schalter des Netzteils ausgeschaltet und wieder eingeschaltet. Motherboard LED leuchtete wieder und ich konnte den Computer wieder normal mit dem Power-Schalter einschalten.

Und dann der Schock: Es kam ein komisches Geräusch aus dem Gehäuse und als ich draufblickte (zum Glück mit Glasfenster) sah ich noch kurz eine kleine Flamme und dann wars aus. Wie ein grober Kurzschluss. Ich natürlich sofort Stromkabel abgehängt und mich versucht zu erinnern, wo die Stelle war. (Ich war dann so frustriert, dass ich ins Bett ging)

Vorhin nun das ganze Board wieder ausgebaut, weil ich die Stelle selbst mit der Taschenlampe nicht mehr richtig lokalisieren konnte. Mein erster Verdacht, dass sich irgend ein Kabel oder Stecker an etwas aufgescheuert hätte und so ein Kurzschluss verursachte, konnte ich nicht bestätigen. Alle Kabel sahen gut aus.
Als ich dann das Board mit der Nase abschnupperte, fand ich dann die Stelle (es riecht immer noch streng).




Man sieht an dem Kühlkörper die Rauchspuren der Flamme. Es scheint, als ob die Schraube mit dem Bauteil unter dem Kühlkörper einen Kurzschluss erzeugte. Oder einfach das Bauteil aus einem anderen Grund "explodierte". Die Schraube war ganz normal befestigt und ist ja an dieser Stelle auch dafür vorgesehen.
[Nachtrag: An der Rückseite dieser Stelle sieht man rein gar nichts. Alles normal.]

Nun meine Frage an euch Spezis: Was für ein Bauteil ist da betroffen und was könnte der Grund dafür sein? Logischerweise gehts für mich jetzt auch darum zu wissen, ob das mein Fehler sein könnte oder ein Garantiefall ist. (Board ist ja nicht grad günstig)

Danke um Hinweise! (Ich befürchte, dass dieses PC-Projekt nun vermutlich erst im neuen Jahr abgeschlossen werden kann. Ausser ich kauf mir einfach wieder ein neues Board...dann wärs aber ein wirklich teurer PC geworden...)

 

[legendMOD]

Hast du evtl. etwas kurzgeschlossen beim Festschrauben deines Boards auf den Mainboardtray?

 

[visar]

Also ich schraube prinzipiell immer spannungslos. Und das Board lief ja eine gewisse Zeit (als ich im BIOS war), da müsste ja ein Kurzschluss schon vorher aufgetreten sein.
Alle Lüfter liefen normal (2x Case und 2x CPU), auch RGB LED leuchtete normal. Im BIOS wurde sowohl die Harddisk wie auch die M2 SSD angezeigt.

Beim ersten Absturz klang es so, wie wenn man im Haus einen kompletten Stromunterbruch hat (eher dezent aus dem Gehäuse). Ich glaube mich noch an ein ganz kurzes Piepgeräusch zu erinnern. Da muss schon was hingegangen sein. Und beim zweiten Einschalten gab es dann wirklich einen "richtigen" (sicht- und hörbaren) Kurzschluss. Es funkte kurz an der Stelle und ich sah noch eine kleine Stichflamme rauskommen. Und dann war der Strom (im PC) eh schon wieder weg. Danach habe ich nur noch das Stromkabel gekappt und nichts mehr versucht. War für mich klar, dass da jetzt was Gröberes gekillt wurde.

Retten kann man da ja sicher nichts mehr. Die 2 Fragen, die für mich halt jetzt im Raum stehen:

1. Was könnte die Ursache gewesen sein? (Damit mir das bei einem Ersatzboard nicht nochmals passiert, falls es an mir liegen würde)
2. Ist es ein Garantiefall und würde mir das Board ersetzt werden? (Wenn ja, wie lange wird das wohl dauern)

 

[Luxxiator]

Da das Brett ja anscheinend eh nicht mehr funktioniert würde ich Kontakt zum Händler aufnehmen und dem das so schildern.Letztlich muss es eh zurück damit er das Brett testen kann um eine Aussage treffen zu können ob Garantie oder nicht.Es könnte sich ja durchaus sein das Du keinen Fehler gemacht hast sondern das Ding einfach nur abgeraucht ist.Kommt vor...

 

[Kullberg]

Ich halte das für einen klaren Garantiefall.

 

[visar]

Ich gehe normalerweise sehr sorgfältig mit elektronischen Bauteilen um und statische Aufladung ist mir auch kein Fremdwort. (Und spannungslos arbeiten kenne ich schon von der Hauselektrik)
Ich habe auch schon viele Boards erfolgreich zusammengebaut, bin da also nicht ein völliger Anfänger. Klar, mein letzter Zusammenbau liegt ein paar Jahre zurück und die Netzteile haben manchmal neue Kabeltypen erhalten.
Aber eigentlich sollte man ja nichts falsch anstecken können, sodass ein solcher Kurzschluss entsteht. Vorallem die Sachen, die mit Strom zu tun haben, sind ja eigentlich (ohne massive Gewalt) nicht falsch steckbar.
Ich hab ein Corsair RM1000i, den 24pol-Stecker und die eine Hälfte des 8pol-Stecker an das Board angeschlossen.
Da es sich um ein Be Quiet! Dark Base 700 Gehäuse handelt, habe ich die 2 Case-Lüfter an die Platine des Gehäuses angeschlossen und die Platine mit dem vorgesehenen PWM-Kabel an einen Chassis-Lüfter-Stecker des Boards angeschlossen. Das war das einzige, wo ich am Anfang etwas Zweifel hatte. Aber das PWM-Signal wird an die Platine geleitet und diese steuert die Gehäuse-Lüfter.
Die zwei CPU-Lüfter sind direkt (mit Y-Kabel) am Board angeschlossen. Und ALLE Lüfter liefen ja.
Denke nicht, dass ich hier etwas grundlegendes falsch gemacht habe. Offenbar habe ich wirklich nur Pech gehabt (das erste Mal überhaupt, seit ich PCs zusammenbaue).

Nervt mich halt nur, dass ich die CPU wieder entfernen muss (und neue Kühlerpaste kaufen muss) und das Board zum Händler retournieren muss. Und der Händler ist zurzeit bezüglich Kundendienst eh leicht überfordert (vermutlich die Nachwehen des Black Friday Geschäfts), sodass ich da nicht mit einem schnellen Ersatz rechnen darf.
Und wenn ich jetzt einfach ungeduldig zusätzlich ein neues Board kaufe, dann bleibe ich später auf dem Garantie-Ersatz sitzen und muss schauen, ob ichs überhaupt (mit Verlust) verkaufen kann.
Alles halt etwas blöd...aber ja, kann passieren. Man rechnet nie damit, da die Dinger sonst ja selten kaputt gehen.

 

[emperator]

[*]Ist es ein Garantiefall und würde mir das Board ersetzt werden? (Wenn ja, wie lange wird das wohl dauern)

Garantie ist eine freiwillige Leistung des Herstellers mit von diesem festgelegten Spielregeln. Daher kann es gut sein, das der Hersteller dir deinen Garantiefall ablehnt und du auf den Schaden sitzen bleiben würdest.
Daher ist es sinnvoller bei Händler das ganze als Gewährleistungsfall abwickeln zu lassen, denn innerhalb der ersten 6 Monate nach Kauf, gibt es für den Verkäufer fast keine Möglichkeit dir einen kostenlosen Austausch/Reparatur zu verweigern.
Garantie und Gewährleistung: Was sind die Unterschiede?

 

[Luxxiator]

Also wenn klar ersichtlich ist das beim Brett Pfusch am Bau entstanden ist kommt kein Händler oder gar der Hersteller für den Schaden auf.So blöd sind die nämlich nun auch wieder nicht....

 

[Kullberg]

@visar
hattest Du etwa den 8-poligen CPU Stecker nicht angeschlossen und nur den 4-poligen? Dann hättest tatsächlich Du es getötet.

 

[visar]

hattest Du etwa den 8-poligen CPU Stecker nicht angeschlossen und nur den 4-poligen? Dann hättest tatsächlich Du es getötet.

Hast mich jetzt grad etwas verunsichert.
Habe nochmals im Gehäuse nachgeschaut (die verwendeten Kabel sind ja noch im Innenbereich, nachdem ich das Board jetzt ausgebaut habe).
Es ist das 24pol-Kabel drin und 2x ein 8pol-Kabel, wobei eines davon gehälftet ist, da ich beim 2. Stecker nur 4pol brauchen konnte.
Ich habe also 24pol, 8pol und 4pol Power am Board angeschlossen gehabt.

Gemäss dieser Skizze vom Handbuch:


Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ich das 8pol-Kabel verlegt habe, aber am Ende "vergessen" habe einzustecken.

Was wären aber die Auswirkungen, wenn man dieses 8pol-Kabel wirklich vergessen hätte? (4pol und 24pol waren garantiert angesteckt)
Das Motherboard wäre unterversorgt, oder? Würde das BIOS (bzw. Dr. Debug) das nicht anzeigen?
Und kann das eine gewisse Zeit so laufen? (knallte ja erst beim Starten des W10 Installations Programm und auch dort erst nach einer Weile).

Und wie soll man als Kunde beweisen können, dass man den 8pol Stecker angeschlossen hat? Oder wäre das Problem ganz typisch, wenn man zuwenig angeschlossen hätte und ein anderer Grund für meinen Kurzschluss würde sonst praktisch zu 99% nie in der Praxis vorkommen?

Aber wie gesagt...ich bin zu 80% sicher, dass ich ALLES angeschlossen habe. (Habe das Gehäuse über mehrere Tage zusammengebaut...also ohne Hektik und viel gelesen, was die Buchsen bedeuten etc.)

 

[Kullberg]

Naja, du hattest es oben nicht erwähnt. Mit nur nem 4 Pol Stecker kann ne Leitung durchbrennen - theoretisch. Ich weiß nicht, ob Asrock ne Sicherung dagegen eingebaut hat - und werde es bei meinem Board sicher nicht ausprobieren. Wenn Du (nur etwas) mutig bist, schließt Du nochmal alles an incl. 8 - Pol und startest. Eine durchbebrannte Leiterbahn kann den Schaden nicht mehr vergrößern.