[User-Review] Asus Zenbook Flip S - 2-in-1-Notebook im Lesertest

TjArden

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Bei dem Testgerät handelt es sich um das Asus Zenbook Flip S UX370UA.
Vorgestellt wird es als „eines der weltweit dünnsten, leichtesten und fortschrittlichsten Windows 10 Convertibles“. Ob diese Versprechen zu hoch gegriffen sind, wird sich in diesem Test zeigen.
Bedanken werde ich mich hier im Vorfeld bei Hardwareluxx und Asus für die Bereitstellung des Notebooks. Die Ausschreibung ist HIER zu finden, während Ihr HIER meine Bewerbung einsehen könnt.

Inhaltsverzeichnis:

1. Vorstellung des Gerätes
2. Inbetriebnahme

i. Unboxing
ii. Lieferumfang (Zubehör)
iii. Verarbeitungsqualität
iv. Erster Start und Einrichtung
v. Lieferumfang (Software)
vi. UEFI / Bios Einstellungen
3. Alltagsnutzung
i. Display
ii. Eingabegeräte und -möglichkeiten
iii. Leistung
iv. Temperaturen / Drosselung / Lautstärke
v. Akkulaufzeit
vi. Wartungsmöglichkeiten
vii. Bestehende Probleme
4. Vergleich mit Surface 3
i. Stifteingabe
ii. Leistung
iii. Display
iv. Mobilität
5. Fazit
i. Eigene Meinung
ii. Preis/Leistungs-Verhältnis zum aktuellen Markt
1. Vorstellung des Gerätes
Das Asus Zenbook Flip S ist in mehreren Ausstattungsvarianten erhältlich. Die Ausstattung des Testgerätes ist folgend aufgelistet:
Prozessor: Intel i7-7200U, 2 Kerne, 4 Threads, 2,7GHz Baseclock, 3,5GHz Turbo, 4MB Cache, 15W TPD
Grafikkarte: Intel HD 620, 300-1050MHz, 24 Shader, DX12
Arbeitsspeicher: 16GB DDR3 2133Mhz, Dualchannel, Timings 16-20-20-45-224-1T
Festplatte: 512GB SSD, Samsung PM961, M.2, NVMe
Display: 13,3“ Full HD (1920 x 1080), 100% sRGB, 178° Wide-View, Corning Gorilla Glass
Schnittstellen: 2x USB 3.1 Gen 1 Typ C (mit Power Delivery und Displayport), 1x Klinke (Kopfhörer, Mikro, Headset)
Netzwerk: WLAN 802.11ac (Intel Dual Band Wireless-AC 8260), Bluetooth 4.1
Kamera: 0,3MP VGA Kamera
Audio: Stereo Lautsprecher, Harman Kardon, Array Mikrofon
Betriebssystem: Windows 10 Home
Akku und Netzteil: 39Wh 2-Zellen Lithium-Polymer-Akku, 65W USB-C Netzteil
Farbe und Material: Smoky Grey, 6013 Aluminium
Abmessungen: 1,09 x 31,3 x 21,8 cm, 1.1 kg (Notebook) + 0.2 kg (Netzteil)

Andere Ausstattungsvarianten unterscheiden sich technisch und/oder optisch. Es kann zwischen den Farben „Royal Blue“ und dem hier gezeigten „Smoky Gray“ gewählt werden.

Technische Unterschiede betreffen einen kleineren Arbeitsspeicher von 8GB oder ein UHD Display mit einer Auflösung von 3840 x 2160. Außerdem ließe sich Windows 10 Home auf die entsprechende Windows 10 Pro Version ändern. Beim Prozessor sind weitere Änderungen möglich. Momentan sind dort der i7-7500U sowie der i5-7200U der Kaby Lake Generation von Intel möglich. Allerdings, und das sage ich ohne Garantie, scheint das Notebook einen Refresh mit den i7-8550U und i5-8250U zu bekommen, die echte vier Prozessorkerne bieten. Zumindest waren sie bereits in der Auflistung der offiziellen Seite zu sehen, wurden aber mittlerweile entfernt.

2. Inbetriebnahme

i. Unboxing
Einfach mal ohne große Worte lasse ich hier die Bilder für sich sprechen.





ii. Lieferumfang (Zubehör)

Mit in der Verpackung befinden sich neben dem Eigentlichen Notebook noch das entsprechende Netzteil, der Stift und eine Tasche. Zusätzlich natürlich noch der obligatorische Papierkram für Ersteinrichtung und Garantie, sowie eine Lizenz für das vorinstallierte McAfee.
Der Stift wird bei den Eingabegeräten näher gezeigt, Daher ist dieses Kapitel dem Netzteil und der Tasche vorbehalten. Die Tasche ist dabei ein Umschlag, in den sowohl das Asus Zenbook Flip S, als auch der Stift untergebracht werden können. Primär schützt die Tasche vor Schäden, die beim Transport im Rucksack entstehen. Die Schlaufe des Stiftes ist meiner Meinung nach an einer ungünstigen Stelle angebracht, dass das Notebook beim Herausnehmen über den Stift kratzen würde. Ich selbst nutze die Schlaufe daher nicht. Als Materialien kommt innen ein weicher Stoff zum Einsatz, der sich ähnlich Filz anfühlt.
Außen dagegen befindet sich ein sehr dichter Stoff, welcher sich beschichtet anfühlt und optisch die Struktur von gebürstetem Aluminium aufweist, nur in schwarz. Abdrücke und Kanten, welche durch Gewicht eingedruckt sind, verschwinden nach einiger Zeit. Alles in allem ist die Tasche eine schicke und schützende Umhausung für das Zenbook.
Zum Netzteil gibt es eigentlich wenig zu sagen. Es handelt sich um ein USB-C Netzteil mit fest verbautem Kabel und einer Abgabeleistung von 65 Watt. Bei einer Mehrfachsteckdose wäre anhand der Form eine nebenliegende Steckdose blockiert. Das Kabel ist 2m lang und kann mit einer mitgelieferten Klett-Schlaufe für den Transport zusammengebunden werden.


iii. Verarbeitungsqualität

Das Notebook fühlt sich seit dem ersten Auspacken makellos an. Das eloxierte Aluminium sieht klasse aus und kann jetzt nach 3 Wochen Nutzung als widerstandfähig eingestuft werden. Einzig Fettfinger bleiben länger zu sehen.
Spaltmaße sind immer gleich, da quasi keine Spalten vorhanden sind. Einzig der Displayrahmen könnte als Spalt bezeichnet werden, ist aber rundherum absolut gleichmäßig. Die Kanten des Notebooks sind mit einer glänzenden Fase versehen, ebenso wie das Trackpad.
Positiv beeindruckt hat mich die Verwindungssteifheit des Gerätes. Den Oberteil mit dem Display bekomme ich beim besten Willen nicht verbogen. Die Unterseite auch kaum. Verbiegen wird hier in einem vollen Rucksack nichts. Bei dem dünnen Gehäuse ist das wohl dem guten Gehäusematerial geschuldet. Gequietscht und geknarzt hat während der Biegeversuche nichts. Zum Öffnen des Displays sind zwei Hände von Vorteil, da der Boden sich sonst kurz mit anhebt. An den oberen Ecken des Displays bietet ein magnetischer Verschluss Sicherheit vor versehentlichem Aufklappen.
Die Tastenanschläge der Tastatur werden im entsprechenden Kapitel näher beleuchtet. Der Power-Knopf und die Lautstärkewippe auf der rechten Seite wackeln ein wenig, fühlen sich aber wertig an und besitzen einen gut hörbaren und fühlbaren Druckpunkt.
Alles in allem würde ich die Qualität durchaus dem Preis angemessen bezeichnen. Ich würde sie jedenfalls nicht schlechter erwarten.





iv. Erster Start und Einrichtung

Der erste Start verläuft so problemlos, wie man es mittlerweile von einer neuen Windows 10 Installation gewohnt ist.
Man Drückt auf den Start-Knopf, das UEFI Logo von ASUS erscheint. Nach kurzer Ladezeit spricht dann Cortana. Anmeldung am Kabellosen Netzwerk, Updates laden und installieren und schließlich die Anmeldung mit dem Microsoft Konto. Hiernach das erste mir neue: Einrichten von Windows Hello mit dem Fingerabdrucksensor. Das funktioniert sehr intuitiv und geht mit 10-15 mal Finger unterschiedlich auflegen. Übrigens werde ich seitdem immer mit dem Finger angemeldet, sofern ich den Sensor richtig treffe.
Nachdem Windows dann auf dem Desktop war und ich manuell nochmal App- und Windows-Updates angestoßen hab, widmete ich mich der mitgelieferten Software.


v. Lieferumfang (Software)

Zum Thema der vorinstallierten Software war es nicht sehr einfach, von Asus bewusst zusätzlich installierte Software zu differenzieren. Das liegt zum einen an installierten Treibern, zum anderen an Windows 10 und der damit einhergehenden „Werbung“.
Am Ende bleiben mehrere Treiber aufzulisten:
• Asus Flip Lock (erkennt Tablet bzw. Notebookmodus)
• Asus PTP Driver
• Asus ATK Package
• Asus Device Setup
• Goodix Fingerprint Driver
• Viele Intel Treiber (WLAN, Chipsatz, Grafik, Sensoren)
• Realtek Audio Driver
Des Weiteren sind Asus Programme zur Verwendung und Wartung vorgesehen:
• Asus Live Update (Hält vorinstallierte Software und Treiber aktuell)
• Asus Splendit Video Enhancement (Auswählbare Display Profile mit unterschiedlicher Sättigung / Kontrast)
• ICEpower Audio Wizard (Auswählbare Profile für interne und externe Lautsprecher)
• Asus Winflash (Bios in Windows aktualisieren)
Zusätzlich ist McAfee als einzige „Bloatware“ vorinstalliert.

vi. UEFI / Bios Einstellungen

Das UEFI des Gerätes zeigt einen meiner Meinung nach normalen Umfang für ein Notebook. Die grafische Übersicht des vereinfachten Modus zeigt bereits alle Einstellungen, die auch im erweiterten Modus verfügbar sind. Neben der Anzeige der Systeminformationen bleibt die Zeit und die Bootreihenfolge als einstellbar.

3. Alltagsnutzung

i. Display
Zum Einsatz kommt ein Display mit IPS-Panel, welches eine gute Blickwinkelstabilität in alle Richtungen aufweist. Es hat eine Größe von 13,3“ bei einer Auflösung von 1920 x 1080 Pixeln.
Das ergibt eine Pixeldichte von 165 ppi. Konkret heißt das, dass in Windows 10 eine Skalierung von 150% empfohlen wird. Es besteht aber für meine 24 Jahre alten Augen auch kein Problem darin, bei 125% zu arbeiten, um die Arbeitsfläche zu vergrößern.
Die volle Auflösung ohne vergrößernde Skalierung (100%) empfinde ich als kritisch. Das ist aber sicherlich Geschmackssache. Alte Programme, die nicht skaliert werden, sind ohne Lupe bedienbar. Da kenne ich andere Fälle bei Freunden, wo solche Programme viel zu klein dargestellt werden und kaum bedienbar sind (13,3“ bei 3840 x 2160). Die FullHD Auflösung sehe ich daher als guten Kompromiss bei dieser Größe an.
Die Helligkeit kann ich gleichermaßen als gut und als weniger gut bezeichnen. Am oberen Ende ist das Display hellgenug, um auch im Außenbereich zu arbeiten. Zumindest, wenn nicht unmittelbar in der Sonne gearbeitet wird. Mangels viel Sonne ist dieser Punkt zwar nicht viel validieren. Erste Eindrücke belegen das aber.
Am unteren Ende hingegen bleibt mir das Display zu hell. Gemütlich im Bett wird man trotz Windows 10 Night Mode wesentlich mehr geblendet, als beim Surface oder meinem iPhone 6 plus. Als Ansatz, wie hell es bleibt: ich schreibe grade um kurz vor 12 Uhr mittags an diesem Text, sitze dabei an einem wolkigen Tag draußen. Bei einer eingestellten Helligkeit von 0% - 10% kann ich immer noch alles erkennen. Das ist eindeutig zu hell für diese Einstellung.
Die Restlichen Eigenschaften des Displays sind eindeutig nach meinem Geschmack. Auch ohne professionelles Messgerät schreibe ich dem Display eine gute Farbwiedergabe zu. Dabei wirken die Farben satt und kräftig.
Der Kontrast ist auch auf einem hohen Level, da selbst bei 100% Helligkeit das Schwarz kaum vom Rahmen zu unterscheiden ist.
Das sogenannte "Backlight Bleeding" ist bei meinem Gerät nicht vorhanden. Zudem ist der Abstand zwischen Glas und Display sehr klein.
Unter jedem Blickwinkel bleibt die Farbwiedergabe treu.


ii. Eingabegeräte und -möglichkeiten

Das Asus Zenbook Flip S zeichnet sich unter anderem durch seine vielseitigen Eingabemöglichkeiten aus. Klassisch bietet es eine Tastatur und ein Trackpad, auf die ich zuerst eingehen werde.

Die Tastatur ist ohne Numpad ausgeführt. Bis auf die Funktionstasten und die Pfeiltasten sind die Tasten durchweg groß gehalten. Die Funktionstasten sind zudem über die Fn-Taste doppelt belegt mit verschiedenen Einstellungen. Soweit so normal.
Positiv empfinde ich das Gefühl, das man mit der Tastatur hat. Die Tastenanschläge sind klar definiert und nicht schwammig. Der hub ist dabei geschätzt knapp unter 1mm. Die Tastatur biegt bei Tippen oder Drücken nicht durch und wippt nicht nach.
Die integrierte Hintergrundbeleuchtung leuchtet die aus dem Lack geätzten Buchstaben recht gleichmäßig aus, unterschlägt aber Zusatzsymbole unten rechts auf manchen Tasten (z.B.: @, µ, ² und ³). Die Beleuchtung ist schräg unter den Tasten sichtbar und stört hier leicht das ansonsten gute Erscheinungsbild.
Weiterhin positiv: Im Tablet Modus (Display oben, Tastatur unten) liegt die Tastatur nicht direkt auf dem ebenen Boden auf. An den Seiten sind jeweils kleine Gummipuffer, welche als Standfuß dienen. Klar, Kies wird man damit nicht ausgleichen können, aber ein Sandkorn auf dem Schreibtisch hinterlässt damit keinen bleibenden Eindruck.
Das Trackpad bietet derweil ein gutes Bediengefühl. Die Kanten lassen sich erfühlen, da das Trackpad etwas unterhalb der Handballenauflage liegt. Die Größe ist angemessen, die Oberfläche fühlt sich nach Glas an. Taktiles Klicken ist auf dem Trackpad überall möglich, wobei es nach oben hin immer schwerer auszulösen ist. Dennoch ist überall ein definierter Auslösepunkt fühl- und hörbar. Gesten mit vielen Fingern werden problemlos erkannt.
Eine weitere Eingabemöglichkeit stellt der Touchscreen dar. Dieser bietet im Großen keine Besonderheiten und Auffälligkeiten. Er funktioniert halt einfach. Der Abstand zwischen Display und Displayglas ist sehr klein. Man bedient also „direkt“ das Display und nicht weit davor. Unter großen Blickwinkeln ist also keine Verzerrung zu bemerken. 10 Finger werden so problemlos erkannt, wie nur einer.
Das Displayglas fühlt sich dabei angenehm glatt an, verschmiert aber bei fettigen Fingern sofort. Das ist allerdings ein allgemeines Touch Screen Problem und fließt hier nicht negativ in eine Bewertung mit ein. Die Scharniere sind fest genug, um bei Eingaben mit dem Finger nicht nachzugeben. Lediglich ein leichtes Wippen ist vorhanden.

Zu guter Letzt bietet das Display noch eine Stifteingabe. Diese funktioniert ebenso tadellos, wie schnell. Der mitgelieferte Stift liegt angenehm in der Hand und hat ein Gewicht von 22 g. Das entspricht einem hochwertigen Kugelschreiber. Dabei ist er ein wenig Kopflastig, weshalb man eine kurze Eingewöhnungszeit notwendig ist. Mit Energie wird der Stift mittels einer AAAA-Batterie. Eine Bluetooth-Verbindung ist nicht nötig, da der Stift keine Taste am Radiergummi-Ende bietet. Nur die für den Daumen gut erreichbaren zwei Tasten unten sind vorhanden. Der Digitizer im Asus Zenbook Flip S ist übrigens auch mit dem Stift des Surface 3 kompatibel.

iii. Leistung

Beim Thema Leistung scheiden sich die Geister. Wie viel Leistung braucht ein Notebook, wieviel gar ein Tablet…oder eben die Kombination daraus?
Die Antwort ist aber recht klar. Soviel, wie möglich, ohne Kompromisse bei der Portabilität eingehen zu müssen.
Das Zenbook Flip S besitzt mit seinem i7-7500U, den 16GB Ram und der 512GB NVMe SSD auf jeden Fall das Potential dazu, schnell zu sein. Und tatsächlich ist die „gefühlte Geschwindigkeit“ des Systems enorm. Wirklich festhalten kann man das in Benchmarks nicht. Im Vergleich zum Surface 3 mit EMMC Speicher liegt es an vielen Kleinigkeiten, die das Erlebnis verbessern. Und sei es nur, dass der Browser oder ein Office Programm eine Sekunde weniger zum Starten brauchen. Auch der Systemstart fühlt sich schneller an. Grade auch wegen des tadellos funktionierenden Fingerabdrucksensors.
Das einzige, was meiner Meinung nach die Leistung trübt, ist die integrierte Intel HD 620, welche sich das enge Korsett von 15Watt mit den Prozessorkernen teilen muss. Doch dazu im Kapitel der Drosselung mehr.
Jetzt folgen erstmal ein paar Grafiken und Tests.
Es handelt sich dabei jeweils und die aktuellen Versionen, wobei der Standardtest ohne Abweichung durchgeführt wurde.


3D Mark Timespy: 382
3D Mark Firestrike: 865
PC Mark 10: 3131

Essentials
Anwendungsaufstarten 9687
Video Konferenz 6386
Web Browsing 5978

Produktivität
Tabellenkalkulation 6231
Schreiben 5330
Digital Content Creation
Photobearbeitung 2577
Rendering 1178
Videobearbeitung 2693

CrystalDiskMark
CDM.PNG


iv. Temperaturen / Drosselung / Lautstärke
Zu den Temperaturen ist anzumerken, dass sich das Package aus CPU und GPU unter Last über lange Zeit immer bei zusammen 15 Watt Verbrauch einpendelt. Das trifft auf CPU Last, GPU-Last und kombinierte Last zu.
Das resultiert in anderem Frequenzen je nach anliegender Last.

CPU only:
Kurzzeitig Turbo bis 3,5 GHz (~25 Watt)
Langfristig 2,6 GHz (~15Watt)
Dabei max. 70°C anliegend

CPU.png


GPU only:
Langfristig 1000 – 1050 Mhz (~15 Watt)
Dabei max. 70°C anliegend
GPU.png


CPU & GPU:
CPU Langfristig 1,5 - 1,6 GHz (~6 Watt)
GPU Langfristig 900 Mhz (~7,5 Watt)
CPU&GPU.png


Dem Lüfter ist es mit gleichbleibender Verlustleistung relativ egal, wie stark etwas belastet wird, er dreht gleich auf.
Er dreht aber auch erst bei anliegender Last auf. Beim Surfen oder bei Office bleibt der Lüfter stehen. Komplett Lautlos ist das Notebook jedoch nicht, da zumindest mein Modell beim Laden unter leichtem Spulenfiepen aus der Richtung der ESC-Taste leidet, welches man unter Stille wahrnehmen kann. In einem Büro oder einem Hörsaal würde es nicht auffallen. Ebenso wenig wie der Lüfter. Dieser „kann“ laut werden, wenn man es provoziert. Auf der Dicken Decke im Bett, wo die Lufteinlässe quasi blockiert sind, wird er laut und warm. Auf dem Tisch bzw. einer glatten Oberfläche ist er recht zurückhaltend. Vergleichen würde ich es mit einer laufenden alten Festplatte. Es ist kein Schleifen und kein penetrantes Auf- und Abregeln vorhanden.

v. Akkulaufzeit

Die Tests zur Akkulaufzeit wurden unter GTA V (Last) und Youtube über WLAN bei niedriger Helligkeit durchgeführt.
Last: 2h 32min
Youtube: 7h 24min
Idle: 15h 22min

Stromverbrauch
Nur Netzteil: 0.0 Watt
Laptop (Ausgeschaltet): 26.9 Watt (FastCharge)
Laptop (Eingeschaltet, Idle): 10.1 Watt bis 14.5 Watt (Je nach Helligkeit)
Laptop (Eingeschaltet, Last): 28.7 Watt
Da das Netzteil bis 45 Watt spezifiziert ist, ist hier noch Spielraum.

Ladeverhalten
Um zu testen, wie Schnell der PC am Alltag auflädt, folgt ein Ladeverlauf.
Das Zenbook war dabei stehts eingeschaltet, der Bildschirm jedoch nur alle 15min. zum ablesen des Akkustandes aktiviert.
Wie aus dem obigen Stromverbrauch ersichtlich, zieht der gesamte Laptop dabei rund 10Watt aus der Steckdose.
Das FastCharge im ausgeschalteten Zustand ist daher nicht berücksichtigt.


Zeit [min]0153045607590105120
Akkustand [%]32039577184929799

Unbenannt.png


vi. Wartungsmöglichkeiten
Die Wartungsmöglichkeiten habe ich wie versprochen nach den Akkutests und Temperaturtests vorgenommen, damit das Gerät bis zum Testende im Originalzustand verbleibt .
Bzw. ich hab es versucht.
Beim Thema Wartung werde ich nicht auf die allgemeine Reparierbarkeit des Gerätes eingehen. Allerdings sollte gezeigt werden, welche Komponenten „einfach“ ausgetauscht werden können bzw. welche gut erreichbar sind. Dazu wird das Zenbook Flip S an der Unterseite von den Schrauben befreit. Anschließend lässt sie die Unterschale abnehmen.
Die Torx Schrauben auf der Unterseite sind gut erreichbar und auch einfach zu lösen.


Die Unterschale (ist danach immer noch an den Rändern und in der Mitte eingeklipst, sodass ein Spudger genutzt werden muss.
Verklebt ist allerdings nichts! Man kann diesen Schritt also ohne Risiko und Beschädigung durchführen.
Zum Vorschein kommt das Mainboard, die Kühlung, die SSD, der Lüfter und als größte Einheit der Akku.


Das Erfreuliche: Soweit ich das erkennen kann, sind alle Bauteile nur verschraubt. Unter anderem Akku sollte sich also recht einfach austauschen lassen, sollte er in den kommenden Jahren an Leistung verlieren.


Ebenso sind Lüfter und Kühler einfach abzunehmen, um sie von Staub zu befreien und die Wärmeleitpaste zu erneuern.


Die SSD ist eine Standard M.2 SSD, sehr einfach erreichbar und damit problemlos aufrüstbar.


CPU, Arbeitsspeicher und WLAN-Modul hingegen sind verlötet. Alles in allem sehe ich aber für ein modernes Ultrabook relativ einfache und ausreichende Wartungsmöglichkeiten.

vii. Bestehende Probleme

Während des Testes sind mir nicht nur positive Dinge ins Auge gesprungen. Auch nervige oder unnütze Punkte sind zum Vorschein gekommen.
Größter und auch nicht behebbarer Kritikpunkt ist hier eindeutig die Kamera.
Während Display, Lautsprecher und Mikrofone bestens ausgelegt sind für (Video-)Telefonie, scheint die Frontkamera 10 Jahre alt zu sein.
0,3 Megapixel zeichnen ein sehr verwaschenes und verrauschtes Bild. Ein Punkte, der nicht hätte nötig sein müssen.
Die restlichen nervigen Punkte sind vermutlich über ein Bios Update zu beheben, da sie größtenteils mit dem Energiesparmodus zu tun haben.
Nach dem einfachen Zu- und wieder Aufklappen hakt mal das WLAN, mal das Display. Da hilft ein Reboot oder Hard Reset.
Nervig und für produktive Arbeit unzumutbar. Im Alltag weniger dramatisch.
Soll beides hier aber erwähnt werden.

4. Vergleich mit Surface 3

Mangels anderer Alternativen wird hier ein kurzer Vergleich zu meinem bisherigen Studiumsbegleiter gemacht. Dabei handelt es sich um ein Surface 3 mit der 4GB/128GB Ausstattung. Zusätzlich ist hier das Typecover in hellblau sowie der Surface Stift der Surface Pro 3 Generation vorhanden.
i. Stifteingabe

Bei der Stifteingabe sind kaum Unterschiede zu bemerken.
Der Stift des Asus bietet eine Taste weniger, muss dafür nicht mit Bluetooth für dessen Funktion verbunden. Der Stift ist etwas kopflastiger, was das Schreiben zu Beginn ungewohnt erscheinen lässt.
Die Latenz der Stifteingabe ist vergleichbar. Ich erkenne keinen Unterschied beim Verzug von Stift und gezeichneter Linie. Beide sind hier nicht perfekt, aber auch nicht störend langsam. Das gleiche gilt für die Druckstufen, welche für meine Zwecke (Onenote, Autodesk Sketchbook) keinen Unterschied ausmachen lassen.
ii. Leistung

Die Leistung des Surface 3 ist spürbar langsamer. Updates dauern wesentlich lange. Programmstarts auch. Spielen kann man im Grunde nur 2D Spiele sowie ältere Spiele mit geringen Leistungsanforderungen und geringen Qualitätseinstellungen (Left 4 Dead). Rocket League als prominentes aktuelles Beispiel war auf 720p mit geringsten Einstellungen im Bereich von 22FPS.
Die integrierte HD 620 des Flip S ist hier auf jeden Fall schneller. Der Unterschied zwischen Core i7 und Atom x7 ist ebenso groß, wie der zwischen NVMe und EMMC. Da machen sich die Jahre und der Anschaffungspreis ohne Frage bemerkbar.
iii. Display

Beim Display scheiden sich die Geister. Allgemein lässt sich sagen, dass die Leuchtkraft und die Farbwiedergabe des Asus besser sind. Andersherum ist die Minimale Helligkeit des Surface 3 im Vergleich wesentlich dunkler, und damit für mich besser.
Das 3:2 Display des Surface 3 fühlt sich in keinem Format ungewohnt an, während mir 16:9 Hochkant zu schmal vorkommt, um damit angenehm zu arbeiten. Generell bietet das Surface mehr Platz zum Arbeiten an Dokumenten, als das Asus. Das liegt aber wie gesagt an dem Format, und nicht an dem Super Display. Die ppi des Surface sprechen klar für sich. Wo man beim Asus bei näherer Betrachtung leicht Pixel ausmachen kann, fällt das beim Surface 3 schwerer, ist aber auch dort nicht unmöglich.
iv. Mobilität

Ein 10“ Tablet ist auf jeden Fall mobiler, als ein 13,3“ Notebook. So sollte man es zumindest meinen. In der Realität sind hier mehrere Ansprüche zu erfüllen. Dazu gehört nicht nur das Gewicht, sondern auch das Zubehör, was mitgenommen werden muss.
Insgesamt inkl. Netzteil und Tastatur muss man auch beim Surface 3 ein Gewicht von 1,04kg mit im Rucksack einplanen. Dafür hält es sich als Tablet ohne Tastatur wesentlich besser.
Ein großer Kritikpunkt, den ich am Asus Zenbook Flip S schon schmerzlich bemängeln musste, ist der fehlende USB Typ A Anschluss. Das war damals ein ausschlaggebender Punkt für das Surface im Vergleich zu den Mitbewerbern. Und auch jetzt ist „schnell mal einen USB Stick anschließen“ nicht mehr so leicht. Daher habe ich mir auch direkt einen Adapter (USB-C auf HDMI und USB-A) kaufen müssen.

5. Fazit

i. Eigene Meinung
Das Zenbook Flip S ist ohne Frage ein tolles Gerät. Die getestete Ausstattung ist leistungsstark genug für fast alle Szenarien. Das geringe Gewicht wird durch den schicken dünnen Displayrahmen ermöglich und mit dem Verzicht auf Schnittstellen erkauft. Adapter sind heutzutage nicht zu vermeiden. Das könnte sich aber durch den Einsatz des USB-C Steckers zukünftig ändern. Thunderbolt 3 ist hier wünschenswert, aber leider nicht verbaut.
Alles in allem empfehle ich das Zenbook Flip S in diesem Forum all denjenigen, denen das Geld nicht weh tut und welche zuhause für Spiele und zum Basteln einen Desktop zuhause stehen haben.
Ich selbst würde mir das Gerät nicht kaufen. Besonders nicht zu dem Preis. Mir fehlt einfach Thunderbolt als zukünftige und zumindest ein USB Typ A als aktuelle Schnittstelle.
Den Premium-Aufpreis für die 512GB SSD würde ich ebenfalls nicht bezahlen und zum Mittelklasse-Modell tendieren.

ii. Preis/Leistungs-Verhältnis zum aktuellen Markt

Das Zenbook Flip S ist in der getesteten Ausstattungsvariante ab 1599€ erhältlich. (Geizhals 18.09.2017)
Sucht man bei Preisvergleichen nach einem ähnlich ausgestatteten Notebook (i7 – 13“ – max. 1,4kg), bleiben nicht viele Alternativen. Los geht es knapp über 1000€ mit dem Lenovo Yoga 720. Darüber sind das Vorgängermodell Asus Zenbook Flip (1100€) und das HP Spectre x360 (1350€).
Hier bezahlt man nach meiner Einschätzung einen Aufpreis für die Verarbeitungsqualität, wobei ich das mangels der anderen Geräte nicht verifizieren kann. Die 16GB Ram Ausstattung erkauft man sich mit dem Verzicht auf Schnittstellen.
 
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Hallo zusammen,
ich habe mir vor ein paar Tagen das Asus Zenbook Flip S bestellt und bin mit dem Gerät bisher sehr zufrieden. Allerdings bin ich mit dem Stift etwas unzufrieden. Die Spitze des Stifts hat bei etwas Spiel an den Seiten, das bedeutet wenn ich mit dem Stylus auf dem Zenbook schreibe wackelt die Stiftspitze hin und her. Leider kenne ich niemanden mit einem Zenbook Flip S. Darum meine Frage, ist das allgemein so beim Asus Stylus oder ist mein Stylus defekt?

Vielen Dank schon mal im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen,
Julian
 
Moin Julian,
Wilkommen im Forum.
Ich hab den Stift jetzt schon ein wenig in Gebrauch und habe ihn auf deinen Kommentar hin nochmal genauer unter die Lupe genommen.

In Richtung "Auf und Ab" habe ich keinerlei Spiel bei der Spitze.
In Querrichtung ein wenig. Vergleichbar mit einem Kugelschreiber. Keinesfalls störend.

Das gleiche Verhalten konnte ich auch damals bei meinem Surface Pen beobachten.
Ich hoffe, ich konnte helfen :)
 
Update zum Zenbook Flip S UX370UA Lesertest:
- Wartungsmöglichkeiten "endlich" beschrieben und bebildert :)
- Inkl. Disassembly / Aufrüsten / Öffnen / Warten
 
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