Bachelor / IHK / Geprüfter Techniker

mikro.

Enthusiast
Thread Starter
Mitglied seit
31.07.2011
Beiträge
2.433
Ort
Dortmund
Hallo Luxxer,

ich hoffe ich bin hier im richtigen Bereich. Wenn nicht, einfach verschieben oder wenn es hier gar nicht hingehört einfach löschen. Ich wende mich nur gerne ans Luxx, da ich weiß dass hier viele Leute aus dem Bereich MINT ihr Unwesen treiben (oder im besten Falle Personaler sind). :fresse:

Nur stehe ich gerade an einem wichtigen Punkt meiner beruflichen Zukunft und die Informationen, welche man im Internet dazu findet sind doch sehr begrenzt oder sehr alt. Kurz gesagt geht es darum, welche der Optionen (Bachelor-)Studium, strategischer Professional bei der IHK oder staatlich geprüfter Techniker für mich am "besten" ist bzw. wo die Vor- und Nachteile sind.

Kurz zu mir:
Ich bin 24 Jahre alt und arbeite aktuell als IT-Systemadministrator mit dem Dienstgrad Feldwebel bei der Bundeswehr (Stand jetzt bis zum 31.12.2028). Ich habe meine Ausbildung zum Fachinformatiker Systemintegration auch beim Bund gemacht, jedoch mit einem Bildungsträger und einem ganz normalen IHK-Abschluss. Zu meinen fachlichen Aufgaben zählt hauptsächlich die Administration von Servern (aktuell Solaris, wird jedoch bald auf Linux und ein bisschen Windows umgestellt) sowie in selteneren Fällen das Führen, Ausbilden und Einarbeiten von Untergebenen bzw. neuen Kameraden. Mit steigender Erfahrung wird dann auch die Personal- und Materialverantwortung steigen, zum Beispiel als Teileinheitsführer oder Projektoffizier.

In der Feldwebel-Laufbahn ist für jeden Soldaten nach ein paar Jahren Dienstzeit dann die Weiterbildung zum "Operative Professional" bei der IHK vorgesehen. Welche der 4 Möglichkeiten (IT-Entwickler, IT-Projektleiter, IT-Berater, IT-Ökonom) ist jedoch nicht festgelegt, ich kann mich da mehr oder weniger frei entscheiden. Diese Weiterbildung ist für mich im Jahr 2022 vorgesehen (Dauer ca. 1 Jahr), jedoch sind wir als Soldaten natürlich Opfer der deutschen Bürokratie und ich muss mich zeitnah entscheiden, ob ich diese Weiterbildung wahrnehmen oder absagen möchte (ist beides möglich). Deshalb wende ich mich auch jetzt schon an euch.

Nach meiner Dienstzeit von insgesamt 13 Jahren stehen mir für max. 60 Monate Übergangsgebührnisse zu, also monatlich grundsätzlich 75% meiner letzten Bezüge und im Falle einer Vollzeit-Bildungsmaßnahme sogar 100%. Dazu gibt es einen gewissen "Topf" an Geld, welchen ich in kostenpflichtige Bildungsmaßnahmen stecken kann (reicht für die hier angesprochenen Optionen mehr als locker aus).
Diese 60 Monate werden aber mit jeder Ausbildung kürzer, durch meine bereits abgeschlossene Ausbildung werden mir 9 Monate gekürzt (also auf 51 Monate gesamt), der Operative Professional würde eine weitere Kürzung um 6 Monate bedeuten.

Nach Ausscheiden aus meinem Dienst bei der Bundeswehr (ich wäre dann 33 Jahre alt) möchte ich langfristig gesehen definitiv Führungsaufgaben im Bereich IT mit - gerne auch hoher - Verantwortung für Personal, Material und Finanzen wahrnehmen, zum Beispiel als Projektleiter oder Consultant.

Soo und jetzt nach der "Einleitung" mein Anliegen. Was soll ich nun machen? Welche der Möglichkeiten haltet ihr für am besten im Hinblick auf berufliche Chancen, angestrebte Tätigkeiten, Gehalt etc.?

Operative Professional wahrnehmen
In diesem Fall würde ich dann nach meiner Dienstzeit den "strategischen Professional" bei der IHK bzw. mit Lehrgang bei einem Bildungsträger dranhängen (Certified IT Technical Engineer, Certified IT Business Engineer) und die restlichen Übergangsgebührnisse in zum Beispiel Weiterbildungen direkt an Systemen oder Zertifikate stecken.

Operative Professional absagen
In diesem Fall würde ich dann die guten 4 Jahre nutzen um ein Bachelor-Studium (z.B. Wirtschaftsinformatik) abzuschließen. Für den Master wird es wohl etwas eng, eventuell geht der ja danach noch berufsbegleitend.
Als Alternative gäbe es hier noch den staatlich geprüften Techniker.


Wie würdet ihr euch entscheiden? Oder eventuell eine Mischform aus beiden Möglichkeiten? Theoretisch reichen ja auch 45 Monate für ein Bachelor-Studium.
Ich entschuldige mich sehr für meine Wall-of-Text, aber hoffe dass es hier den ein oder anderen Luxxer gibt, der mir durch Erfahrungen bei der (nicht einfachen) Entscheidung helfen kann oder im besten Falle sogar vor einer ähnlichen Entscheidung stand.

Vielen Dank im Vorraus,
Pommes
 
Wenn Du diese Anzeige nicht sehen willst, registriere Dich und/oder logge Dich ein.
Andere Möglichkeit:
Du studierst in Hamburg oder München und machst direkt den Master mit ;)

MkG

Tatsächlich eine Möglichkeit die ich in Betracht ziehe (für alle die die Bundeswehr nicht kennen, es geht um die Laufbahn als Offizier mit Masterstudium).
Allerdings bin ich doch sehr gerne zu Hause und nachdem die letzten 4 Jahre meiner Dienstzeit einer Rundreise durch ganz Deutschland glichen, bin ich nicht all zu motiviert wieder für 4 Jahre auf "Lehrgang" zu gehen. Ich schließe die Möglichkeit nicht aus, allerdings ist die Frist, den Operative Professional abzusagen, zu kurz um vorher in die Laufbahn der Offiziere zu wechseln, weshalb die Entscheidung aus dem Startpost trotzdem getroffen werden muss.
Kann ja auch sein dass man mich als Offizier nicht will :fresse:
 
Tatsächlich eine Möglichkeit die ich in Betracht ziehe (für alle die die Bundeswehr nicht kennen, es geht um die Laufbahn als Offizier mit Masterstudium).
Tatsächlich war das nicht so gemeint, gemeint war die Möglichkeit das Studium an der UniBW oder HSU als Zivilist über den BFD zu machen.

Ansonsten die Uni ist nicht wie ein Lehrgang, ganz und gar nicht.
 
Oh sorry, die Möglichkeit war mir mal so gar nicht bekannt. Wie lange geht der Bachelor inkl. Master denn dann? Auch nur 4 Jahre?

Dass die Uni nichts mit einem Lehrgang zu tun hat weiß ich, deshalb stand das ja auch in Anführungszeichen. Es ging mir rein um die Tatsache dass ich dann wieder lange weg wäre von zu Hause, wie ich es die letzten 4 Jahre auf meinen Lehrgängen war. Meine Ausbildung war auf dem Papier ja auch nur ein "Lehrgang".
 
Ein vollkommen Ernst gemeinter Rat:
Mach das was dir jetzt akut das Beste erscheint und was heute in deine Lebenssituation passt.. Bis du 33 bist verändert sich noch so viel was du nicht absehen kannst - da ist die Wahl jetzt ziemlich egal. Die Richtung sollte grob passen, alles weitere ein Schritt nach dem anderen und immer nach den sich bietenden Gelegenheiten.

Der Grund warum du etwas tust oder auch nicht ist irrelevant - du bist nur dir selbst Rechenschaft schuldig. Und du musst mit deiner Entscheidung selbst zufrieden sein.
 
Ein vollkommen Ernst gemeinter Rat:
Mach das was dir jetzt akut das Beste erscheint und was heute in deine Lebenssituation passt.. Bis du 33 bist verändert sich noch so viel was du nicht absehen kannst - da ist die Wahl jetzt ziemlich egal. Die Richtung sollte grob passen, alles weitere ein Schritt nach dem anderen und immer nach den sich bietenden Gelegenheiten.

Der Grund warum du etwas tust oder auch nicht ist irrelevant - du bist nur dir selbst Rechenschaft schuldig. Und du musst mit deiner Entscheidung selbst zufrieden sein.

Das ist zwar ein guter Rat und auch sicherlich nicht falsch, aber genau deshalb frage ich hier ja nach. Ich bin schon immer ein ziemlicher Kopfmensch gewesen, Entscheidungen "aus dem Bauch heraus" gibt es bei mir sehr selten. Und da ich halt die besten Möglichkeiten für meine Zukunft haben möchte, frage ich hier nach welche das aus karrieretechnischer Perspektive sind. Sonst würde ich mir mit Sicherheit irgendwann Vorwürfe machen.
Und die Wahl jetzt hat ja einen großen Einfluss auf eben genau die Zeit wenn ich 33 bin.

Ja das macht keinen Unterschied, ich sitze hier auch mit Zivilisten in der Vorlesung.
Hast du Abitur? Wenn nein, bleibt eh nur der Studiengang TIKT.

Ich hab Abitur, also wäre das eine durchaus interessante Option. Danke für den Einwand :)
 
Dann schau doch Mal nach Stellen bei Rewe und Amazon. Die haben extra Stellen für Ex Militärs in der IT und Supplychain.
Vielleicht gibt das einen Impuls welcher Weg gefragt ist.

Der einzige Bundi welcher sich 13 Jahre verpflichtet hatte und den ich kenne ist 33, damit kurz vor Ende und hat im Bereich Sicherheit und Terrorabwehr ein Master Studium abgeschlossen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich schaue natürlich immer mal wieder auf den Stellenmarkt im Bereich IT, also auch bei anderen Firmen. Die Broschüre von Rewe extra für Soldaten habe ich schon gefunden, danke für den Hinweis.

Wenn ich mir aber zum Beispiel diese Stellenanzeige ansehe, welche von der Beschreibung in etwa dem entspricht was ich mir später vorstelle, steht unter Grundqualifikationen (auch bei anderen Firmen) immer:

Ein abgeschlossenes Studium mit informationstechnischem Schwerpunkt oder eine vergleichbare IT Berufsausbildung mit entsprechender Berufserfahrung

Und daher frage ich mich halt immer, was denn von den Personalern bevorzugt behandelt wird. Studium oder Aus- und Weiterbildungen?

Der einzige Bundi welcher sich 13 Jahre verpflichtet hatte und den ich kenne ist 33, damit kurz vor Ende und hat im Bereich Sicherheit und Terrorabwehr ein Master Studium abgeschlossen.

Hat er das während der Dienstzeit oder danach über den BFD abgeschlossen?
 
Also meiner Erfahrung nach, die in diversen Groß-Konzerne sammeln konnte, würde ich dir unbedingt zu einem Studium raten.
Auch wenn es leider nicht immer Sinn ergibt, ist dies für viele gutbezahlte Jobs im technischem Bereich leider eine Voraussetzung. Dass ein Studium nicht über die konkrete Qualifikation aussagt ist hier leider nicht immer bei HR bekannt.
 
Das betrifft auch Stellen im Öffentlichen Dienst.
Wenn du also zu einer Behörde gehst, ist es schon entscheiden, ob studiert und dann welcher Abschluss. Oftmals ist dann noch nicht mal der Studiengang oberwichtig.

Evtl. nochmal was zu "sein Leben lang lernen":
Ich mache aktuell nebenbei nen Masterstudium, 2 Kumpels von mir eben so. wir sind 35+. Also mach dir da mal keine sorgen, dass deine Entscheidung endgültig ist. Das Problem ist eher, ob man denn die Zeit und Geld für sowas aufbringen kann.
Wer 35h arbeiten muss und nebenbei noch 2 Kinder hat, der hat andere Voraussetzungen wie einer, der mit 2k Netto alleine in einer 35m² Bude hockt und nicht weiß, wie er die Kohle loswird.

Das aller wichtigste ist aber, dass die der Job auch liegt. Was bringt die nen Dr. Informatik, wenn du eher einer bisst, der den ganzen Tag Switche und Router konfiguriert.
 
Danke für eure Antworten.

Ja das dachte ich mir schon, dass ein Studium halt doch häufig noch etwas "mehr Wert" ist als eine nicht-akademische Ausbildung mit Weiterbildungen. Vor allem im öffentlichen Dienst ist man da sehr unflexibel.
Sowohl finanziell als auch zeitlich wäre ein Studium aber für mich locker drin, sofern nicht irgendwas extrem unerwartetes passieren sollte. Deshalb stehe ich dem ja doch recht positiv gegenüber.


Was ich nur schon öfter gehört habe, dass viele Hochschulen einen Master auf Basis des Operative Professionals anbieten. Jetzt auf die Schnelle gegoogelt finde ich zum Beispiel dieses Beispiel. Weiß da jemand Bescheid? Würden Unternehmen das genau so wie den klassischen Master akzeptieren? Ich kenne mich mit dem Punkt der Akkreditierung überhaupt nicht aus, aber die ist hier ja anscheinend gegeben (oder nicht?)

Grüße
 
Ich würde immer ein Studium machen wenn ich die Wahl hätte. Die hast du.

P.s. In der zivilen Welt niemals von Untergebenen reden. Das kommt gar nicht gut an.
 
Hardwareluxx setzt keine externen Werbe- und Tracking-Cookies ein. Auf unserer Webseite finden Sie nur noch Cookies nach berechtigtem Interesse (Art. 6 Abs. 1 Satz 1 lit. f DSGVO) oder eigene funktionelle Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir diese Cookies setzen. Mehr Informationen und Möglichkeiten zur Einstellung unserer Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.


Zurück
Oben Unten refresh