Baden-Württemberg: Lehrer dürfen soziale Netzwerke dienstlich nicht mehr nutzen

Stegan

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<p><img style="margin: 10px; float: left;" alt="facebook" src="/images/stories/logos/facebook.jpg" width="100" height="100" />Das Kultusministerium in Baden-Württemberg hat die Nutzung sozialer Netzwerke für seine Lehrkräfte untersagt. Lehrer des Bundeslandes dürfen ab sofort nicht mehr über Plattformen wie Facebook, Google+, StudiVZ oder Twitter mit ihren Schülern und Kollegen kommunizieren. Darunter fällt nicht nur die Mailkommunikation innerhalb der Netzwerke, sondern auch die Nutzung von Chats oder der dienstliche Austausch personenbezogener Daten wie das Mitteilen von Noten, das Einrichten von Arbeits- und Lerngruppen zum Austausch verschiedener Unterrichtsmaterialien, oder die Vereinbarung schulischer Termine. Auch das kurzfristige Ablegen schulischer Daten innerhalb einer...<br /><br /><a href="/index.php/news/allgemein/hardwareluxx/27220-baden-wuerttemberg-lehrer-duerfen-soziale-netzwerke-dienstlich-nicht-mehr-nutzen.html" style="font-weight:bold;">... weiterlesen</a></p>
 
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Ich kenn keinen Lehrer, der Daten über Facebook verschickt. Wir bei uns auch sicher nicht gemacht, da mindestens einer (ich) in meinen Kursen kein Facebook hat und es auch nicht braucht :d
 
Solange das nur als zusätzliche Option angeboten wird, find ich das Verbot daneben, solange man das ganze ohne Eingabe persönlicher Daten nutzen kann. Hausaufgaben zum nachlesen auf Twitter wäre glaub ich ganz praktisch, wer das nicht nutzen will kann sich die ja wie bisher am Ende der Stunde aufschreiben. Facebook ist allerdings wohl für Lehrer - Schüler Kommunikation ungeeignet, zumindest ich werde auf jeglichen Facebook Seiten sehr schnell dazu genötigt mich zu registrieren - mit nicht entfernbaren Overlay. Wo das Problem beim Austausch von Lehrmaterialien unter Kollegen oder Terminabsprache liegen soll verstehe ich nicht.

Wenn der zweifelhaften Datenschutz der Grund war, wie sieht es denn mit der Speicherung von Telefonnummern und Emailadressen in Googles, Apples und Microsofts Cloud aus? Oder mit Freemail Emailadressen von amerikanischen Unternehmen (Hotmail, Gmail, Yahoo usw)? Konsequenterweise müssten die ja auch nicht erlaubt sein.

Früher (~2001) haben wir auch eine Yahoo Emailgruppe gehabt, an die die Lehrer durchaus auch mal etwas geschickt haben (Korrekturen von fehlerhaften Hausaufgaben in Schulbüchern o.ä., bitten ein Buch mitzubringen, so dass 50% das mit hatten etc.). Da das ganze auch auf dem Yahoo Server gespeichert wurde, müsste das ja analog heute auch verboten worden sein (wenn die Platform denn noch Relevanz hätte).

Weiter gedacht dürften die Lehrer dann ja auch keine Videos auf Youtube mehr empfehlen - zumindest zählt das ja auch so halbwegs als soziales Netzwerk. Mein Kleiner Bruder "musste" sich zur Vorbereitung auf den Satz des Pythagoras "Wie weit ist es bis zum Horizont" von Knorkator anschauen. Ich fand das eine gute Unterichtsmethode.


Das ganze sieht ein wenig wie schlecht überlegter Schnellschuss zum populären Thema aus. Ich glaube, wenn die Schüler vom Lehrer genötigt werden, so etwas zu nutzen schalten sich ganz schnell (und hier dann sogar zurecht) einige übereifrige Eltern ein und das ganze wird verboten. Ich sehe hier den Handlungsbedarf einfach nicht.


Ich habe weder einen Facebook Account, noch einen Twitter Account.

btw Krake ohne ck, sieht schrecklich aus.
 
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Naja, für unsere Oberstufe war Facebook sehr praktisch, da fast jeder es hat und dort auch öfter nebenbei mal reingeschaut wird, als bei extra Diensten, wo man sich nochmals registrieren muss. Ein Großteil der Organisation lief darüber, da dort wichtige Termine, Fragen über Arbeiten und mehr noch auf den letzten Drücker für jeden ersichtlich verbreitet werden können.
Allerdings hat das ganze nur die Schülerseite betroffen.
 
Was mich schokiert ist, dass das für Facebook extra gesagt werden muss.
Persönliche Daten von Schülern sowie Noten haben generell im Internet nichts zu suchen - egal ob fb, Smartphone oder per E-Mail.
Und dass ein Lehrer sich im Internet über das Verhalten von Schülern redet oder sogar Namen nennt geht garnicht.

Genauso wie jedes Unternehmen Daten der Kunden schützen muss, müssen solche Daten in einem separaten Verwaltungsnetz liegen und
die Lehrer gezwungen werden ihren PC am Heimarbeitsplatz entsprechend zu schützen oder sich am besten gleich einen separaten Arbeits-PC zuzulegen.

Und für sowas wie das Einrichten von Arbeits- und Lerngruppen, Austausch verschiedener Unterrichtsmaterialien
oder die Vereinbarung schulischer Termine ist für mich nur eine eigene Internetpräsenz akzeptabel.
Wurde bei uns auch so gemacht mit Moodle (was auch an Hochschulen eingesetzt wird).

Warum man sich hier auf fremde Anbieter stützt auf die man keinen Einfluss hat anstatt freie System wie Moodle zu verwenden ist unverständlich.
Wird Zeit dass das umdenken zu freier Software endlich umgesetzt wird, und zwar in allen öffentlichen Einrichtungen.
 
Sehe das nicht sonderlich kritisch - wir hatten in unserem Wirtschafts-LK eine eigene Gruppe, in der Termine, Klausurfragen und alles mögliche abgehandelt wurden - auch der Lehrer war involviert. Ist übrigends jetzt an der Uni nicht anders, hier laufen 99% der Kommunikation (zugegeben leider) ebenfalls über Facebook. Da wird dann gerne mal morgens um 3 eine wichtige Mitteilung gepostet, die man natürlich sofort lesen soll. In der Schule fand ich es noch ok, denn da war der Leistungsdruck nicht wirklich gegeben - jetzt ist das anders. Bei Moodle + Co. muss immer erst jemand gefunden werden, der alles konfiguriert und administriert - in sozialen Netzwerken hat (fast) jeder einen Account.
 
Ich hatte mal nen Prof. der über facebook viel viel schneller reagiert hat als auf emails, war schon praktisch ;)
 
Ja, stell ich mir auch ziemlich praktisch vor. Man muss die Schüler ja noch nicht mal als Freund hinzufügen, einfach ne Gruppe für den Kurs aufmachen und fertig, viel effektiver kann man nicht kommunizieren. Rundmails waren zumindest an meiner Schule immer ein riesiger Krampf...

Davon abgesehen finde ich es jetzt auch nicht so dramatisch, wenn man auf Facebook mit Schülern Kontakt hat. Ich hab auch jetzt noch einige ehemalige Lehrer in meiner Freundesliste, das sind angenehme Leute mit denen ich ein gutes Verhältnis hatte, wo ist das Problem?

Und für sowas wie das Einrichten von Arbeits- und Lerngruppen, Austausch verschiedener Unterrichtsmaterialien
oder die Vereinbarung schulischer Termine ist für mich nur eine eigene Internetpräsenz akzeptabel.
Wurde bei uns auch so gemacht mit Moodle (was auch an Hochschulen eingesetzt wird).
Wir haben an der Uni auch so eine E-Learning Plattform, die sieht aus als wäre sie 1990 in drei Stunden Arbeit von zwei Studenten zusammengeklatscht worden und bedient sich auch so. Völlig unbrauchbar das Teil, bin froh dass ich damit nicht mehr arbeiten muss. Aber Hauptsache sie ist nicht kommerziell, ganz super... -.-

Bei Facebook hat man außerdem halt den Vorteil, dass dort auch noch der letzte Depp angemeldet ist. Eine neue Plattform zu etablieren ist immer schwierig, wenn den Leuten erst wochenlang hinterherlaufen muss und die dann auch nur alle paar Tage da mal reinschauen, kann man das Ganze auch vergessen.
 
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Hallo,

ich befürworte den Einsatz von Facebook nach einer Schulung der Schüler hinsichtlich Datenschutz, Medienkompetenz, Privatsphäre und Anonymität im Internet. Facebook sollte meiner Ansicht nach ein Angebot sein, dass von den Schülern durch Absolvierung entsprechender Unterrichtsblöcke verdient werden kann. Es darf ja auch niemand ohne Führerschein Auto fahren :)

Unsere "Digital Natives" sind leider eher Digital Ignorants. Das große Erwachen kommt dann erst, wenn die gesammelten persönlichen Daten im Netz sind und das Mobbing über anonyme Webseiten losgeht.

Verbieten greift hier viel zu kurz, genau wie bei Drogen. Es wird kein Schüler seine Facebook-Nutzung einstellen, weil es jetzt an Schulen verboten ist.

JM2C.

Grüße
 
unsere matherlehrerin hat uns immer auf facebook mit den hausaufgaben geholfen, was soll der scheiss??
 
unsere matherlehrerin hat uns immer auf facebook mit den hausaufgaben geholfen, was soll der scheiss??

Wenn die gut ist, dann könnte sie bitte mal den Europapolitikern helfen? Ich habe den Eindruck die können auch nicht rechenen.
 
Ich finde es richtig, da ein Großteil der Lehrer generell im Umgang mit Facebook so unbedarft sind, wie die Schüler. Außerdem hat ein Datendinosaurier wie das Fressenbuch im Schulalltag nichts verloren. Braucht man eine Plattform, wo man die Skripte hochladen möchte, dann kann man das ggf. auch über die schuleigene Homepage machen, wo der Zugang für Außenstehende gesperrt ist.
 
... Braucht man eine Plattform, wo man die Skripte hochladen möchte, dann kann man das ggf. auch über die schuleigene Homepage machen, wo der Zugang für Außenstehende gesperrt ist.

Oder das ganze öffentlich machen? Immerhin bezahlen die Bürger ja auch die Bildung, da kann die ruhig auch allen zur Verfügung stehen.

Wie sieht denn das mit Twitter aus, ich hab da keinen Account nutze das aber häufiger mal um Downtimes von Servern nachzuschauen u.ä.. Für zusätzliche Hausaufgabendistribution scheint mir die Platform sehr geeignet, das wird ja nun auch unterbunden. Ich wurde bei Twitter auch nie genötigt mir einen Account zu erstellen.

josen hat ja auch schon wichtige Sachen angesprochen. Medienkompetenz muss den Kindern erst vermittelt werden, eigentlich von den Eltern, da das aber zuviele versäumen oder nicht können gehört das genauso wie Sexualkunde in den Unterricht.
 
Ich finde das um ehrlich zu sein sehr gut. Ich kenne Schulen da wurde Unterrichts spezifische Sachen auf Facebook breitgestellt, wieVertretungsplan oder ähnliches. So wird man ja dazu gezwungen sich bei Facebook anzumelden.
 
Also, dass persönliche Daten wie Noten, Schüleradressen usw. usf. nichts in einem sozialen Netzwerk zu suchen haben sollte doch wohl völlig selbstverständlich sein.

Für die Organisation von Lerngruppen oder terminliche Absprachen sind diese Netzwerke doch aber ideal und sogar mal wirklich sinnig einsetzbar.
 
Gut so, nicht jeder hat Facebook. Und die Argumentation mit dem Datenschutz ist korrekt.
 
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