Da ich jetzt alle Komponenten beisammen habe, hier mal ein kleiner Erfahrungsbericht. Also nochmal eine Zusammenfassung, was alles im PC drin ist (ist ja von meinen Systemvorschlägen fast 1zu1 System 4):
Cpu: A64 Winchester 3000+
Kühler: Coolermaster Susurro
Mainboard: MSI RS482M4-ILD
Arbeitsspeicher: 1GB Extremememory DDR400
Festplatte: Seagate Momentus 5400.3 (80GB)
Netzteil: PicoPSU + 84 Watt 12V-Netzteil
Gehäuse: gebrauchtes HP Vectra Slimlinegehäuse
DVD-Laufwerk: MATSHITA DVD-ROM SR-8177 (Notebooklaufwerk)
Als Betriebsystem ist Windows 2000 Professional SP4 installiert.
Den ersten Test habe ich noch mit einem normalen ATX-Netzteil gemacht, bin dann aber auf die PicoPSU umgestiegen (Test siehe weiter unten). Beim ersten Test gabs dann erstmal einen Schock, da das Board einen Alarm hat, wenn kein CPU-Lüfter angeschloßen ist. Nachdem ich das im Bios abgeschaltet habe, habe ich kurz auf das Stromverbrauchsmessgerät geäugt, die Werte waren über 60 Watt. Die Windowsinstallation ging auch reibungslos, ebenso die Installation der Treiber. Mit dem ATX-Netzteil habe ich dann auf dem Desktop erste Verbrauchswerte von fast 60 Watt gehabt, was zwar heutzutage auch wenig ist, aber nicht ganz dass was ich mir erhofft habe. Mit dem Tool CrystalCPUID konnte ich dann den Stromverbrauch dann deutlich auf ca. 45 Watt reduzieren. Da das immernoch weit überhalb meinem Ziel (40W Stromverbrauch) war, konnte ich nur noch über das Netzteil etwas herausholen. Also musste ein neues Netzteil her
Einer meiner Favoriten war das PicoPSU + externem Netzteil, das nach verschiedenen Berichten im Internet einen hohen Wirkungsgrad haben sollte.
Getestet habe ich folgende Netzteile:
FSP 300-60ATV (ATX), Samsung SFX-108B (Micro-ATX), PicoPSU+84W 12V-Netzteil Lien Electronics (extern), PicoPSU+ 60W 12V-Netzteil Benq (extern, Monitornetzteil).
Die PicoPSU und das 84W 12V-Netzteil wurden mir freundlicherweise von
cartft.com
zur Verfügung gestellt und sind dort erhältlich.
Hier das System und das Stromverbrauchsmessgerät:
Gemessen wurde bei allen Netzteilen der primärseitige Stromverbrauch (also der an der Steckdose) im IDLE-Modus (mit zusätzliche heruntergetakteter CPU auf 1Ghz bei 0,85V Vcore) und unter Last (Bios). Bei den externen Netzteilen wurde zusätzlich auch noch der Strom zwischen PicoPSU und externem Netzteil gemessen um den Wirkungsgrad des externes Netzteils zu ermitteln. Da das DVD-Laufwerk aufgrund der Enge im Gehäuse über dem ATX-Stecker auf dem Mainboard schwebt, habe ich es für die Messungen einfach weggelassen, der Rest der Hardware ist wie oben beschrieben.
Der Testaufbau:
(von links nach rechts: ohne Netzteile, mit externem Netzteil und PicoPSU, Strommessung mit Multimeter, ATX-Netzteil)
Hier also die Messwerte:
Nach diesem Test kann ich das PicoPSU nur wärmstens empfehlen. Einzig der höhere Preis im Vergleich zu den neuerdings erhältlichen 80plus-ATX-Netzteilen (d.h. garantierter Wirkungsgrad über 80 Prozent) schreckt etwas ab. Dafür bekommt man aber eine lautlose und kompakte Netzteilkombination, die die Wärme außerhalb des Computers produziert und dadurch das Gehäuse nicht zusätzlich aufheizt. Bei geschickter Wahl des 12V Netzteils dürfte auch ein Gesamtwirkungsgrad von fast 90% drin sein. Das bei cartft.com erhältliche 12V-Netzteil mit 84W ist für diejenigen interessant, die eine fertige Lösung kaufen wollen und Leistung auch brauchen. Alle anderen dürften auch mit 60W Netzteilen auskommen, da diese billiger und weiter verbreitet sind (z.B. bei Laptops und Monitoren), nur kann es bei diesen Netzteilen sein, dass der Stecker nicht passt und man einen passenden Stecker anlöten muss. Abschließend muss man noch sagen, dass diese externen Schaltnetzteile bauartbedingt nicht völlig lautlos sind. Sie geben ein leises hochfrequentes Pfeifen ab, dass bei absolut ruhiger Umgebung auch noch in 2-3m Entfernung wahrgenommen werden kann.
Zuletzt noch einige Impressionen vom Test:
FSP 300-60ATV
PicoPSU
84W 12V-Netzteil Lien Electronics
60W 12V-Netzteil Benq (Monitornetzteil)
Um wieder zum PC an sich zurückzukommen: Das Ding läuft zur Zeit (unabhängig von verwendetem Ram und Netzteil) etwas unstabil. Früher ist er auch auf dem Desktop ab und zu mal eingefroren, seitdem ich aber wieder den originalen CnQ-Treiber von AMD anstatt CrystalCPUID benutze, geht Filme gucken und Arbeiten wieder wunderbar. Nur stürzt mir die Kiste in 3D-Spielen regelmäßig ab. Vielleicht bringt mir der Wechsel auf Windows XP etwas, das wäre mal ein Projekt für ein verregnetes Wochenende.
Ich hoffe der Bericht hat euch weitergeholfen.
Nighthawk