Berufliche Neuorientierung - Erfahrung IT/Ing (Med) - Arbeitsbedingungen

hellaZ

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28.06.2006
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Moin zusammen,

wollte mir mal hier einen Rat bzw. Erfahrungsberichte einholen, um evtl noch die ein oder andere Idee zu bekommen.
Wie der Titel schon agt, geht es um die weitere berufliche Orientierung/Zukunft.
Im "was bleibt von eurem Gehalt über"-Thread steht zwar auch einiges zum Thema, möchte aber auch die Rahmenbedingungen gerne ein wenig mehr in den Fokus stellen.
Kurz zu jetzigen Situation

Fast 30
Med. Tech. Laborassistent
Arbeit im Krankenhaus mit 24h vor Ort Besetzung, arbeit im Schichtsystem mit diversen verschiedenen Diensten, alles Vollarbeitszeit, max 9h Anwesenheit.
39,5h Woche
Tägliche Überstunden/Längerbleiben so gut wie kaum vorhanden, wenn ÜS, dann eher durch Dienstübernahme
~39k p.a. Mit allen Zulagen

Hört sich ja eventuell garnicht so schlecht an, allerdings spiele ich schon lange mit dem Gedanken mit neu zu orientieren.
Die Routinearbeit an sich ist eher Fließbandarbeit wo man manchmal auch gerne eine Hand mehr hätte, in anderen Fällen sich fragt, was man da gerade eigentlich soll.
An sich werden durch Geräte Messungen durchgeführt und man hält halt alles am Laufen und übermittelt die Werte.
Aufstiegsmöglichkeiten sind in dieser Tätigkeit so nicht vorhanden. Also würde ich in 20 Jahren noch das gleiche machen (abgesehen vom Wandel durch weitergehende Automatisierung).
Primär geht die Tendenz in Richtung "lieber im Hintergrund was machen als "an der Front" z.B. Die ganzen Proben zu bearbeiten und sich um manuelle Sachen oder diverse kleine Probleme zu kümmern"
Jetzt ist die Frage, was ich karrieretechnisch noch machen könnte.

Mir sind allerdings (auch aus gesundheitlichen Gründen) die Rahmnbedingungen mittlerweile sehr wichtig geworden. Nachtdienste z.B. möchte ich in Zukunft unter keinen Umständen mehr machen.
Und auch sonst wären akute Notfall/Stresssituationen eher nicht förderlich.
Am liebten wäre auch eine reduzierte Stelle (so 80%, also 4 Tage Woche) mit ansonsten recht geregelten Arbeitszeiten.
Die Interessen spielen natürlich auch eine Rolle, da eine gute Schnittmenge zu finden, gehaltstechnisch möchte man sich natürlich auch nicht verschlechtern. Klingt jetzt zwar nach "Rosinen picken" aber diese Rosinen sehen ersten für jeden in seiner Situation anders aus und versuchen kann man es ja.
Wenn es nur nach Interesse ginge, fänd ich ein Studium der Medizin, Biologie, Ernährungswissenschaft am interessantesten.
Es besteht auch durchaus eine Affinität zur IT und Technik, wobei ich da über keinerlei "tiefergehende Kenntnise" verfüge.
Die Zukunfsaussicht dürfte gereade in den beiden Richtungen ja schon positiv sein (darum hier auch die Frage, da bestimmt viele in den Sektoren zu finden sind). Nur kann ich mich den Arbeitsalltag z.B. als Informatiker irgendwie so garnicht vorstellen, also was man die ganze Zeit so macht, nur am PC Programmcodes durchgehen? Glaube, das würde mich auch schnell frustrieren.
In der Technik wäre ja Medizintechnik ein Schnittpunkt, wobei da ja nachher viel Richtung Servicetechniker geht (wenn man nicht gerade ein einstrechenden Unternehmen in der Nähe hat) und ob Außendienst so das Richtige ist, denk ich auch nicht. Bin kein Freund von viel durch die Gegend fahren.
Medizin an sich steht auch durchaus zur Debatte, allerdings hält sich der Spaß an Arbeit am Patienten in Grenzen, eine patientenferne Disziplin kann ich mir durchaus sehr gut vorstellen, da ist jedoch immer das Bedenken dabei, das man in dem Bereich nichts finden und doch in die Klinik muss...was ja in Konfikt mit meinem Arbeitszeitwunsch steht.
Außerdem ist natürlich der zeitliche Aspekt der weiteren Ausbildung auch zu beachten, ist mit Bachelor in der IT /Tech/ Ing Branche was vernünftiges zu erreichen?

Nunja, vielleicht hatte der ein oder andere ja mal ähnliche Überlegungen oder kann ein wenig von seiner Situation berichten, was mir dann den ein oder anderen Anreiz bieten könnte.
Vielen Dank schonmal, ist ja doch etwas länger geworden...
 
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Was mir spontan beim Lesen deines Textes zu "reduzierte Stelle" und "geregelte Arbeitszeiten" einfiel wäre natürlich der öffentliche Dienst.
Da gibt es auch medizinische Dienste oder Behörden (Lebensmittelüberwachung, Hygiene, usw.) die medizinisch technische Assistenten einsetzen, bzw. viel Laborarbeit machen.
Vorteil dort wäre neben der Sicherheit eben auch die Flexibilität. Alle die ich kenne, die im öffentlichen Dienst arbeiten, können da problemlos ihre Stunden reduzieren, aufstocken usw.
Nachtdienste dürften dort eben auch kein Thema sein, da es keine klassischen Patienten gibt wie im Krankenhaus ;-)

Ob das inhaltlich dann noch mal eine Steigerung ist, wage ich zu bezweifeln. Eventuell durch Aufstiegsmöglichkeiten.

Weiterbildung halte ich sonst auch immer für wichtig, aber aus dem Berufsleben mit knapp 30 noch mal zurück ins Studium wäre ein harter Schnitt. Du hättest afaik Anrecht auf volles BaFög, aber das wäre finanziell trotzdem ein harter Einschnitt. Ein Begleitendes Studium setzt andersherum auch etwas geregelte Arbeitszeiten voraus - der Freitag und Samstag ist berufsbegleitend dann fest belegt.
Ich meine die Fachhochschule Münster bietet zum Beispiel Medizintechnik als Bachelorstudiengang an. Das hat eine Bekannte dort studiert vor ein paar Jahren - da ging es viel um die Entwicklung von Medizingeräten. Sie arbeitet jetzt als Projektingenieurin in der Technischen Ausstattung von Krankenhäusern (quasi als Raumausstatter für OP-Saal und Schockraum ^^)
 
Hi,

ich bin auch immer mal wieder am Überlegen den Beruf zu wechseln. Grundsätzlich macht mir meine Arbeit Spaß, aber dieses Steinzeitdenken im Maschinenbau mit klar abgegrenzten Hierarchien und Stupide seine 8STD am Tag im Büro abzurocken nervt doch ziemlich. Dann dieses denken "du kommst ohne Titel nicht weiter, auch wenn du vom Wissen klar Qualifiziert wärst" ist noch so ein Punkt der mich immer wieder zweifeln lässt.

Alternativen mit Modernen Führungsstilen sind aber zu 99% IT und Online Firmen und mehr als oberflächliches Wissen habe auch ich nicht. Auf Startups hätte ich mal lust, einfach als Produktentwickler ein Produkt vorantreiben in einem Jungen engagierten Team. Aber da wirst du ja meist Finanziell ausgebeutet (hab ich mal gehört).
 
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