Das stimmt heute nicht mehr so ganz. Gerade die Akkus aus E-Fahrzeugen kann man sehr gut wiederaufbereiten, da man ihre Zusammensetzung und Aufbau kennt und die nötigen elektrochemischen Verfahren bei der Hand hat. Das ist bei kleinen Akkus (Notebook zum Beispiel) viel schwerer, weil das Recyclingunternehmen zig verschiedene Akkus bekommt. Alle sind sie unterschiedlich aufgebaut (z. B. Zellen von Sanyo oder Li-Tec). Das macht einem Recycler wirklich Kummer.
Bis vor ca. zehn Jahren dachten auch die großen Autounternehmen (die entsprechende Patente bereits seit Ewigkeiten in der untersten Schublade haben), dass man im "grünen Zeitalter" mit Wasserstoff fahren würde. Tatsächlich hat aber bisher kaum ein Unternehmen wirklich Ambitionen gezeigt, ein Netzwerk entsprechender Tankstellen aufzubauen. Denn neben der Gewinnung des Wasserstoffes, der heute hauptsächlich durch Steam Reforming aus Erdgas gemacht wird, ist auch die Speicherung und Versorgung ein echtes Problem. Wasserstoff ist das kleinste bekannte Molekül. Um ihn zu speichern braucht es Hochdruckbehälter mit keramischen Dichtungen. Beides teuer. Und irgendwie muss das Zeug auch zur Tankstelle. Lediglich für Privatanwender die eher wenig Autofahren und ein eigenes Haus mit Garage besitzen gibt es die Möglichkeit, den Wasserstoff einfach mittels Solarzellen selbst herzustellen. Aber hier stellt sich natürlich die Frage der Sicherheit. Die Abspaltung von Wasserstoff und Sauerstoff nach der Elektrolyse ist nämlich nicht einfach. Und schon relativ kleine Mengen Wasserstoff können bei Entzündung sehr großen Schaden anrichten.
Die Geschichte, warum bis heute kaum Wasserstoff-Autos auf den Straßen sind, ist sehr lang. Und dabei habe ich noch kein Wort zu den technischen Problemen der verwendeten Brennstoffzellen gesagt. Aber lange Rede, kurzer Sinn: Die genannten Punkte sind mit ein Grund, warum wir heute eher Hybrid-Autos oder Elektroautos sehen. Die fackeln zwar auch ganz hervorragend ab, sobald nur Spuren von Wasser in den Akku kommen, aber dieses Risiko wird als kalkulierbar eingestuft. Zudem scheint "der gute alte Akku" bei den Menschen eine höhere Akzeptanz zu genießen, als es ein Hochdruck-Wasserstofftank tut. Dabei geben sich in Sachen Sicherheit beide Techniken nicht viel. Beim Wasserstoff ist der Tank bzw. dessen Dichtungen das Problem. Beim Lithium-Ionen-Akku ist es der Akku selbst, der schon bei Eintritt von Luftfeuchte in Flammen aufgeht. Deshalb legen die Anwender wie Daimler und BMW auch großen Wert darauf, dass die Dinger sehr gut "verpackt" sind, um auch bei einem Unfall nicht zu bersten und in Fallem auf zu gehen. Das ist übrigens auch das Phänomen, dass hinter den Nachrichten von angeblich explodierenden Handyakkus steht.
Und nur nebenbei: Vielleicht hat der ein oder andere während seiner Schulzeit mal das Vergnügen gehabt mit anzusehen, wie der Lehrer ein kleines Stück elementares Natrium in ein Glas Wasser wirft. Lithium reagiert ähnlich, nur noch eine ganze Spur heftiger, weil es sogar mit der Luftfeuchte sofort reagiert. Deshalb wird es in der Regel unter Paraffin gelagert.
So, genug der Chemiestunde. Zeit etwas zu schaffen.