Computerspiele als Motor der Hardwareentwicklung

chris14465

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Hallo Community,

zuerst ein mal hoffe ich, das hier ist in Off-Topic gut aufgehoben.

Ich werde eine Facharbeit unter dem Thema "Computerspiele als Motor der Hardwareentwicklung" schreiben, in welcher ich die These aufstelle, dass Computerspiele ein "Antreiber" der Hardwareentwicklung sind. Im Grunde kann sich das ja jeder vorstellen: neue Spiele bieten bessere Grafik, infolge braucht der Markt neue, schneller und effizientere Grafikkarten.
Ob es nun wirklich so ist, oder ob für Weiterrentwicklung auch andere Faktoren eine (größere?) Rolle spielen (Rendering, Bild- und Videobearbeitung, Server, Simulationen, CAD...) soll meine Arbeit herausstellen.

Mich würde mal interessieren ob ihr eventuell Meinungen, Ideen oder eventuell Literaturempfehlungen jeglicher Art zu diesem Thema habt. Vielleicht hat ja jemand ein paar Tipps für mich. Würde auch gerne darüber mit euch diskutieren.

Gruß
Chris
 
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Also ich glaube dass die Spiele kaum etwas zum Antrieb leisten. Klar man denkt immer, neue Spiele brauchen die neueste Hardware, also wird immer bessere Hardware entwickelt.
Wenn man aber mal sieht wo sich bewegt wird wenn es in Richtung Forschung usw geht, fließt da wesentlich mehr Geld was ein wesentlich größerer Ansporn sein wird weiter zu entwickeln. Es ist zB bereits jetzt möglich Chips in 20nm Struktur zu fertigen, dafür sind die Kosten allerdings noch so hoch das die Spieleindustrie da keinerlei Ansporn ist.

Also ich glaub der wahre Ansporn sind Großrechner die vorallem in Forschungszentren stehen und natürlich das streben des Menschen immer höher weiter schneller.
 
Zählen Konsolenspiele für dich auch als Computerspiele?
Meine Meinung ist nämlich, dass der PC als Spieleplattform leider immer uninteressanter wird, da der Konsolenmarkt schon jetzt viel stärker vertreten ist und auch in Zukunft dominant sein wird.
 
@Se7enair
Ich denke auch, dass die Forschung wahrscheinlich eine Größere Wirkung hat...
Aber dafür braucht man Belege. Wo könnte man die her kriegen?

@Hagen
Nein, die Hardware einer Konsole ist ja mehr oder weniger fest, sodass ich mich hier nur auf Desktop Computer beziehe.
 
is das echt so?
In meinen bekannten Kreis haben alle keine Konsole nur PC`s.
 
Der Konsolenmarkt ist der Umsatzstärkste bei Spielen.
 
IMHO sehen Spiele auf PCs immer besser aus als auf Konsole und bieten Technisch mehr Möglichkeiten, gerade wenn die Konsolen schon etwas älter sind.
 
Das stimmt ja auch, dennoch ist der Konsolenmarkt für die Spieleentwickler interessanter.
 
Ja, den einzigsten Vorteil den die Konsole meiner Meinung nach bringt ist das man sich mit der Technik nich so auskennen muss, und sie nich so teuer ist wie ein PC halt.
Für uns PC User ist das alles schon Alltag, aber setz mal jemand an den PC der das noch nie gemacht hatt:d.
Achso und ja Konsole bringt der Industrie mehr Geld^^
 
PC-Spiele sind das letzte, worum sich bei der Entwicklung von Hardware gekümmert wird. Natürlich bauen ASUS, MSI und Co. auf die Gamerfraktion, aber der Server- und Workstationbereich ist ungleich profitabler. Die Hardware, die im Luxx kursiert macht prozentual nur einen geringen Prozentsatz am Umsatz aus. Die größten Anteile haben Server, Workstations und das was geheimhin als Office-PC bezeichnet wird. Sprich günstige, stromsparende Hardware, die sich nahezu geräuschlos betreiben lässt, in der Anschaffung wenig kostet, wenig Betriebskosten hat und auf dem gängige Office-Software problemfrei läuft. Der Consumermarkt ist Teil des ganzen aber auch dort wird weniger von dem Zeugs verkauft, was als Gaming-PC über die Theke geht. Viele haben einen PC zu Hause um zu surfen und ihren Office-Kram zu erledigen. Dabei haben Notebooks allerdings den größten Anteil. Gut 50 % aller PCs in deutschen Haushalten sind Laptops. Die, die zum Zocken tauglich sind, kannst du wohl auf einmal tragen.

In Zeiten wo Konsolen zusehends an Bedeutung gewinnen und den PC als Leadplattform ablösen, verschwindet die Bedeutung von PC-Spielen umso mehr. Früher war der PC die einzige Möglichkeit zu spielen, dann kamen Konsolen auf. Vor einigen Jahren wurden zusehends Crossplattform-Spiele entwickelt - in etwa mit dem Release von XBox 360 und PS3. Seitdem laufen Konsolen dem PC den Rang ab, besonders in den USA.
 
Das mit der Verkonsolisierung stimmt leider, aber dennoch sind Computerspiele immer noch ein wichtiges Thema für Hardwareentwickler. Spezielle "Gamer Hardware" wird den Herstellern nur so aus den Händen gerissen, Nvidia bastelt ihren Supercomputing Prozessor extra so zurecht, dass er immer noch als Spiele-GPU taugt, Intel und AMD bieten besondere CPUs extra für Spieler/Enthusiasten an, etc...

Ich würde aber vor allem auch auf die Vergangenheit eingehen, denn dort steht die Entwicklung doch in einem sehr engen Zusammenhang mit Spielen. Wohl die meisten Leute haben sich ihre ersten Heimcomputer gekauft, nur um damit zu spielen (C64, Amigas & Co). 3D-Grafik war ein schlechter Witz, bevor 3dfx Voodoo Beschleuniger mit den dazugehörigen Spielen den Markt revolutioniert haben. Überhaupt wurden generationenlang Grafikkarten fast nur für Spiele gebaut und insbesondere AMD hat schon immer die Spieler abseits des MediaSaturn-Massenmarktes angesprochen, ohne die Spieler wäre die Firma wohl nie konkurrenzfähig geworden (ob sie das jetzt immer noch ist, sei mal dahingestellt :fresse:).

Da würde ich schon einige Worte zu verlieren, ohne die Spiele wäre wir heute in Sachen Computertechnologie nicht an dem Punkt, an dem wir sind. Dann kann man ja quasi die Kurve zur heutigen Situation nehmen, wo sich die Konsolen vieles verändert hat und neben dem Massenmarkt für Ottonormalanwender natürlich ganz klar Server und Workstations im Vordergrund stehen. Vielleicht kommst du an genauere Zahlen, wie viel Umsatz AMD & Co mit Gaminghardware machen, aber viel wird es in Relation wohl nicht sein.
 
Also ich glaube dass die Spiele kaum etwas zum Antrieb leisten. Klar man denkt immer, neue Spiele brauchen die neueste Hardware, also wird immer bessere Hardware entwickelt.
Wenn man aber mal sieht wo sich bewegt wird wenn es in Richtung Forschung usw geht, fließt da wesentlich mehr Geld was ein wesentlich größerer Ansporn sein wird weiter zu entwickeln. Es ist zB bereits jetzt möglich Chips in 20nm Struktur zu fertigen, dafür sind die Kosten allerdings noch so hoch das die Spieleindustrie da keinerlei Ansporn ist.

Also ich glaub der wahre Ansporn sind Großrechner die vorallem in Forschungszentren stehen und natürlich das streben des Menschen immer höher weiter schneller.


Also der Ansporn der Halbleiterei zu immer kleineren Strukturgrößen zu gehen - und auch damit verbundene Probleme zu bewältigen (Kupfer statt Aluminium, Elektromigration etc.) - ist auf jeden Fall zu einem Großteil die Kapazität auf Speicherchips (RAM) zu steigern (Moore´s Law wird bis heute in der Branche als Gebot gesehen und auch immer wieder durch neue Technologien bestätigt) Durch diese Lernprozesse lassen sich dann nach und nach auch bei Transistoren kleinere Strukturen fertigen, welche dann uns in Form von Prozessoren aller Art (CPU, GPU, etc.) zu Gute kommen.
Allerdings darf man nich vergessen, dass inzwischen durch die Verwendung von neuen Materialien (Silizium ist da echt schon arg angestaubt) sogar Leistungselektronik auf Halbleiterbasis gefertigt werden kann. Hier ist natürlich die Automobilindustrie ein treibender Faktor (Leistungselektronik im Hybrid oder Elektrofahrzeug).
Wenn du auf Computerspiele eingehen willst, würde ich am Rande auch die CD/ DVD/ Blue Ray erwähnen. Diese Medien wären ohne hochentwickelte Halbleiterlaser nicht möglich.

LG
Frannie


€dit: In welchem Fach schreibst du die Facharbeit, wenn ich fragen darf?
 
Zuletzt bearbeitet:
Nvidia bastelt ihren Supercomputing Prozessor extra so zurecht, dass er immer noch als Spiele-GPU taugt

Genau das meine ich. Die GPU ist zu allererst für Server/Supercomputer entwickelt worden und wird dann um zusätzliche Einnahmen zu erzielen modifiziert/kastriert und dann Gamern als Nonplusultra verkauft. Die eigentliche Entwicklung ist aber nie für den Spielemarkt gemacht und genau das widerspricht doch der These. Der Motor ist der Einsatz in Supercomputern, die Spiele-GPUs ein weiterer Markt, den man nicht liegen lassen will. Das ist imo ein deutlicher Unterschied.
 
Stimmt schon, die dort eingesetzte Technologie ist aber wiederum überhaupt erst entwickelt worden, um Computerspiele darzustellen. CUDA-Cores sind nichts anderes als Direct3D Shader, ohne GeForce kein Tesla.

Insofern kann man das drehen und wenden^^
 
Ich sehe schon, die Diskussion verläuft hier genau so wie ich mir das gedacht hatte :d

Man kann es von beiden Seiten sehen.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass neue Hardware erstmal für den Einsatz im "prosumer" Bereich gedacht ist. Und anschließend wird sie für den Consumer angepasst.
Aber gibt es hierfür belege?

@Frannie
In Informatik. Ein Problem ist auch, dass die Vorgabe lautet, max. 10 Seiten (ohne Titelblatt, Anhang etc.)
Das heißt, das Problem ist erstmal eine Gliederung zu finden.
 
Ich würd meinen, dass es da Rückschlüsse in beide Richtungen gibt.

Und egal aus welcher Riege man kommt, das Ziel ist ja immer die Leistungssteigerung. Und das ist bei Supercomputern, Workstations für CAD oder Spiel-Computern genau dasselbe.
Deswegen würd ich da nicht so differenzieren, die Anforderungen sind ja größtenteils dieselben.

Man sollte nicht vergessen, dass Computer lediglich große Taschenrechner sind.
 
Sonst nimm dein Thema, häng ein Fragezeichen dran und sammle weiter Informationen. Dann kannst du deine These entweder be- oder widerlegen. :P
 
Wollt grad sagen, du kannst die aufgestellte These ja wiederlegen. Dass am Ende dabei rauskommt das eben die Spieleindustrie die Chipindustrie nicht so stark beeinflusst.
 
Der Sockel 2011 ist momentan preislich für den Spieler absolut uninteressant, trotzdem wurde er entwickelt und trotzdem wird die Plattform auch verkauft. Wieso nur?
In kaum einer größeren Firma kann man sein Produkt ohne ausreichende Simulation auf den Markt werfen. Ob das nun Finanzdienstleister sind, die sich permanent Trends von Aktien oder Rohstoffen berechnen lassen, ob das die Versicherungen sind, welche die voraussichtlichen Schadensfälle simulieren oder ein Industrieunternehmen, was den neusten Wirkstoff, einen Motor, ein Hochfrequenzkabel oder ein anderes, neues Produkt simuliert.
Das alles muss möglichst schnell gehen und im besten Falle auch noch kostengünstig und effizient sein. Denn Zeit ist bekanntlich Geld und Geld hat keiner.

Simulationsprogramme in unseren Unternehmen wären für mich also schonmal Entwicklungsgrund 1.
Dazu kommt dann noch Weltraumforschung/Militäranwendungen, welche meistens ein exorbitantes Budget haben und jede Mehrleistung gerne kaufen. Man muss hier so viele Faktoren berechnen und z.T. auch schätzen, also stochastische Rechnungen tätigen.. je schneller desto besser.
Daher nimmt auch die Forschung in diesem Bereich gerne einen Mehrpreis in Kauf und kurbelt damit diesen Markt an.

Und dann sind da noch die Serverfarmen unserer modernen Gesellschaft. Sowohl an mehr Leistung, als auch an weniger Platz-, Strom- und Ressourcen- (damit Preis)verbrauch interessiert. Das Potenzial ist hier groß, denn das Internet schrumpft ja nicht, sondern wächst stetig. :)

Außerdem sind da die modernen Kleinstgeräte. Handys, Tablet-PCs, Fernseher mit mittlerweile integriertem PC. Die ganze Elektronik schreit nach immer kleiner und trotzdem leistungsfähiger werdenden Chips. Handys-GPUs mit 8 Kernen? No Problem! Auch das treibt die Entwicklung voran, hier liegt ein riesiger Markt, der bedient werden will.
Zusätzlich darf man die von Frannie genannte Automobilindustrie nicht vergessen. Für AMD/Intel nicht ganz so interessant, aber andere Halbleiterhersteller ala TI/Samsung/Toshiba/Sony/Hynix/Infineon usw. usf. machen mit Logik- und auch Speicherbausteinen ihr Hauptgeschäft.

Also alles in allem könnte man darüber bestimmt auch ein paar Diplomarbeiten verfassen. :)
Den Spielermarkt halte ich da eher weniger ausschlaggebend..
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr interessante Theorie. Vielleicht kriegt man ja irgendwo raus, wie viel Budget z.B. durch das Militär in technische Weiterentwicklung fließt.

Den Spielermarkt halte ich da eher weniger ausschlaggebend..

Das denke ich allerdings nicht. Wenn ich mir überlege, wie oft ich irgendwelche Computer Hardware mit dubiosen Namen oder Verpackungen sehe, denke ich schon, dass da ein größerer Einfluss vorliegt. Namen wie nVidia lese ich auch sonst nirgends außer in der Spielebranche (von den Quadro Karten mal abgesehen).

Ich könnte meine Arbeit ja auf ein paar Beispiele aufteilen. A) Einfluss durch Computerspiele B) Einfluss durch moderne Gesellschaft (?) C) Einfluss durch Militär (ich könnte mir echt vorstellen, dass das ein großer Antrieb ist)
 
Sehr interessante Theorie. Vielleicht kriegt man ja irgendwo raus, wie viel Budget z.B. durch das Militär in technische Weiterentwicklung fließt.

Überraschend wenig. Das "Militär" existiert so nicht mehr, und sogenannte "Rüstungskonzerne" schwimmen auch nicht grade in Geld.
Da wird nicht mehr geforscht als anderswo, schon gar nicht wenn kein Profit in Aussicht ist.
Was nichts abwirft, wird eingestampft.

In Sachen Hardware fließt da bedeutend mehr Geld in Rechenzentren für wissenschaftliche Zwecke. Fusionsforschung, Strömungsmechanik, bliblablubb.
Insofern wär ich mir da gar nicht so sicher, ob die Spieleindustrie so wenig Geld einspielt.
 
Sehr interessante Theorie. Vielleicht kriegt man ja irgendwo raus, wie viel Budget z.B. durch das Militär in technische Weiterentwicklung fließt.



Das denke ich allerdings nicht. Wenn ich mir überlege, wie oft ich irgendwelche Computer Hardware mit dubiosen Namen oder Verpackungen sehe, denke ich schon, dass da ein größerer Einfluss vorliegt. Namen wie nVidia lese ich auch sonst nirgends außer in der Spielebranche (von den Quadro Karten mal abgesehen).

Ich könnte meine Arbeit ja auf ein paar Beispiele aufteilen. A) Einfluss durch Computerspiele B) Einfluss durch moderne Gesellschaft (?) C) Einfluss durch Militär (ich könnte mir echt vorstellen, dass das ein großer Antrieb ist)

Du siehst halt den Einzelhandel. Dort wird teure schnelle Hardware meist nur an Gamer verkauft. Andere Endnutzer wie zB Grafiker usw die viel Leistung brauchen lassen sich die Rechner bauen, da braucht es keine bunte Werbung.
Und insgesamt ist das wohl eher ein kleiner Teil von dem was letztendlich die Firmen verlässt.
 
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