[User-Review] Cooler Master Silencio 650 Mid Tower

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Einleitung



Nach dem Silencio 450 und 550 hat die Firma Cooler Master mit dem Silencio 650 nun ein drittes Computer Gehäuse im Angebot, welches, wie der Name bereits vermuten lässt, den Schwerpunkt auf leisen Betrieb durch integrierte Schalldämmung legt.
Äußerliche Ähnlichkeiten zur direkten Vorgängerversion 550 lassen sich nicht von der Hand weisen. Die Unterschiede liegen auf den ersten Blick hauptsächlich in Materialwahl und einigen zusätzlichen Features, wie Gehäuselüftersteuerung und DualBoot-Umschalter, die im Folgenden näher betrachtet werden sollen.



Lieferumfang und Verpackung



Der Karton, in dem das Silencio 650 zum Käufer kommt misst etwa 54,5 mal 60,5 mal 26,5 Zentimeter und ist in Weiß und dem typischen Cooler Master Violett gehalten. Auf der Vorderseite findet sich eine große Abbildung und auf den Seiten sowie der Rückseite Spezifikationen des Gehäuses. Die Besonderheiten sind in drei Abbildungen markiert und dargestellt.


Im Inneren des Kartons, findet sich das, in durchsichtige Folie und zwei Styroporformen eingefasste, Gehäuse eine kleines Handbuch. Das Handbuch informiert über Montage der Hardware und Demontage des Gehäuses und sehr klar und verständlich gestaltet.


Das eigentliche Zubehör findet sich im Inneren des Silencio in einem braunen Pappkarton. Es umfasst einige schwarze Kabelbinder, einen Mainboard-Lautsprecher, ein Metallteil für die Montage eines Vorhängeschlosses, ein Adapter für die Verwendung eines 2,5-Zoll-Geräts, entkoppelte Einbauschienen für die Festplattenmontage und Schrauben sowie Abstandshalter für die Hardwaremontage.
Insgesamt ist an Verpackung und Lieferumfang nichts außergewöhnlich, aber alles auf einem guten Stand in vernünftiger, sicherer Ausführung.

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Spezifikationen (nach Cooler Master)


  • Material: Aluminium, Kunststoff, Stahl
  • Abmessungen: 207 x 479 x 525,6mm (Breite x Höhe x Tiefe)
  • Gewicht: 13,0 kg
  • 5,25" Laufwerksschächte: 3 (1x 3.5" HDD-Dock)
  • 3,5" Laufwerksschächte: 7 (versteckt hinter Fronttür) + 1 (X-Dock)
  • 2.5" Festplattenplätze: 2 (versteckt hinter Fronttür) +1 (X-Dock)
  • Frontanschlüsse: USB 3.0 x 2 (int.), USB 2.0 x 2, Mic x 1, Audio x 1 (supports AC97/HD Audio), SD card reader x 1
  • Steckkartenplätze: 7+1
  • Lüfter:
    Front: 120mm fan x 2, 1200 RPM, 17 dBA
    Rückseite: 120mm fan x 1, 1200 RPM, 17 dBA
  • Lüfter optional:
    Front: 1x 140mm
    Deckel: 1x 120mm oder 1x 140mm
    Boden: 1x 120mm
    Festplattenkäfig: 1x 120mm
  • Platz für Grafikkarten:
    268,0 mm mit Festplattenkäfig
    434,0 mm ohne Festplattenkäfig
  • Maximale CPU Kühler Höhe: 168,0 mm



Äußere Ansichten und erste Eindrücke



Das Äußere des Cooler Master Silencio ist in gleichem Maße schlicht wie stilvoll gehalten. Fast komplett schwarz weist das Gehäuse einen hohen Anteil Metall auf und nur an der abnehmbaren Front und dem Deckel wurde Kunststoff zum Einsatz gebracht.


Den einzigen nicht komplett schwarzen Teil des Gehäuses stellen die zwei diamant-geschnittenen Streifen in der Voll-Aluminium Fronttür. Sie glänzen silbern und spiegeln leicht.

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Das Finish am gesamten Gehäuse, auf Plastik sowie Metallteilen, ist matt und weist eine leichte Struktur auf. Sehr gut gelungen ist dabei die Ähnlichkeit der Oberflächen von Metall und Kunststoff. Etwas vorsichtig sollte man aber mit der Fronttür seien. Sie ist recht anfällig für Fingerabdrücke, weshalb man sofern möglich beim Heben des Gehäuses nur den Kunststoffrahmen berühren sollte und beim Öffnen der Tür wirklich am Rand anfassen sollte. Mit ein bisschen Glasreiniger lassen sich die Fingerabdrücke aber schnell und problemlos entfernen.
Die Wahl dieser Materialien führt zu einem Gewicht des Gehäuses von circa 13 Kilogramm im ungefüllten Zustand, bei einer Größe von 20,7 mal 47,9 mal 52,6 Zentimetern.
Interessant zu wissen ist eventuell, dass durch die Dämmung die Seitenteile bereits je 1,3 Kilogramm ausmachen und die solide Aluminiumfronttür etwa 700 Gramm wiegt.

Letztere ist bereits das Highlight in der Frontansicht. Neben den angesprochenen silbernen Akzenten in Form der Streifen an den Seiten ziert im unteren Bereich auch ein silbernes Cooler Master Logo die Fronttür.


Die Tür ist in einen Kunststoffrahmen ein gehangen, der an den Seiten Schlitze zur Belüftung aufweist, und öffnet im Originalzustand nach links. Allerdings lässt sie sich auch so verbauen, dass sie nach rechts aufschwingt. Sie wird von kleinen eingeschraubten Hülsen im Rahmen verankert.
Von innen ist die Tür mit etwa einem halben Zentimeter dicken, schwarzen Schaumstoffgedämmt, welcher auf die Aluminiumtür geklebt ist. Außerdem findet man hier in den Ecken vier recht starke Magnete, die die Tür geschlossen halten.


Hinter der Tür finden sich die eigentlichen Laufwerksschächte. Zwei beziehungsweise drei 5,25-Zoll-Schächte finden sich oben. In einen von ihnen lässt sich bereits von außen eine Festplatte einführen und über eine Platine im Inneren anbinden lässt, wozu wir aber später kommen.
Direkt darunter findet sich eine etwa 15 mal 25 Zentimeter große, herausnehmbare Blende, welche über Schlitze verfügt, durch die die dahinter liegenden 120-Millimeter-Lüfter Luft ins Innere des Gehäuses befördern können. Auch auf der Blende findet sich ein silbernes Cooler Master-Logo.


An der Unterseite des Silencio 650 fallen die langen fast schienenartigen Füße auf, welche jeweils im vorderen und hinteren Teil mit entkoppelndem, dickem Gummi umgeben sind. Außerdem ist ein abnehmbarer, waschbarer Staubschutzfilter angebracht, der sich sowohl unter Netzteil, als auch der Öffnung für den optionalen 120-Millimeter-Lüfter nützlich macht.
Erfreulich zu sehen und für das gesamte Gehäuse zutreffend ist, dass die verwendeten Schrauben und Nieten von guter Qualität sind und sich bestens in das komplett schwarze Gesamtbild einfügen.


Etwas spannender ist natürlich die Oberseite des Gehäuses. Gänzlich aus Kunststoff weist sie zwei Schiebe-Öffnungen an Vorder- und Rückseite auf. Unter der hinteren Öffnung befinden sich sechs Schlitze, die durch ein engmaschiges, schwarzes Lochgitter ins Innere des Cases führen und dem optionalen 120-Millimeter-Lüfter erlauben Luft in oder aus dem Gehäuse zu befördern. Cooler Master gibt als Grund für die Schiebetür an, praktisch zwei Betriebsmodi mit dem Gehäuse zu ermöglichen, einen für leisen Betrieb, bei geschlossener Tür und einen für Performance mit dem zusätzlichen Lüfter.


Unter der vorderen Schiebetür findet sich das Kontrollpanel des Silencio. Hier ist alles vereint, was ein Gehäuse als technische Features zu bieten hat. Es finden sich zwei USB 3.0, zwei USB 2.0 und zwei Audioanschlüsse, ein Slot für SD-Karten, Power- und Resetbutton und zwei Schieberegler. Letztere realisieren zum einen eine Lüftersteuerung und zum anderen, die in der Einleitung erwähnte Dual-Boot-Funktion. Auch unter der Schiebe-Öffnung verbaut ist eine längliche, zweiteilige Beleuchtung, die Betrieb und Zugriffe auf die Festplatte signalisiert. Das Versammeln aller Bestandteile an einem Platz und zusätzlich unter einer schlichten, schicken Abdeckung trägt sehr dazu bei dem Gehäuse seinen eleganten Charakter zu verschaffen.


Letztlich hier zu beschreiben ist die äußere Rückseite des Cooler Master Silencio 650. Von unten nach oben finden sich die Öffnung für das Netzteil, welche eine Montage um 180° erlaubt, sieben Slots, plus einen, vertikal montierten, welcher mittels einer von außen erreichbaren Rändelschraube montiert ist, die Öffnung für das I/O-Shield des Motherboards und drei weitere Öffnungen für den 120-Millimeter-Lüfter und zwei Schlauchdurchführungen. Der Durchmesser der Schlauchdurchführungen beträgt knapp drei Zentimeter.


Insgesamt fällt der erste Eindruck sehr positiv aus. Die Qualität und Verarbeitung kann sich sehen lassen und auch optisch wirkt das Silencio 650 dank seiner Schlichtheit sehr hochwertig. Wir werden sehen ob sich dieser erste Eindruck auch im Inneren bestätigt.



Innere Ansichten



Wiederrum angefangen bei der Front gelingt das Entfernen eben dieser leicht durch ein Ziehen am unteren Teil des Kunststoffrahmens. Die gesamte Front inklusive Aluminium-Front-Tür löst sich und man erlangt freien Blick auf die zwei freien 5,25-Zoll-Schächte, den 3,5-Zoll-Festplatten-Slot und die zwei 120-Millimeter-Lüfter. Auch sieht man nun die Platine für die das einschiebbare 3,5-Zoll-Gerät. Sie scheint im Wesentlichen die Stromversorgung der Festplatte von Sata auf 4-Pin-Molex.


Die Rückseite der abnehmbaren Front offenbart den in der herausnehmbaren Blende verbauten, abnehmbaren Staubfilter, und vier Metallklötze an den Ecken, die als Kontaktpunkt für die Magneten der Tür dienen.

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Entfernt man nun auch noch die beiden, mit Rändelschrauben montierten, Seitenteile, erlangt man einen Blick ins Innere des Silencio. Die Seitenteile verfügen natürlich über Dämmmaterial. Auf der linken Seite ist dies etwa einen halben, auf der rechten 0,25 Zentimeter dick.



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Im Inneren findet man die Laufwerkskäfige, von denen zwei eine werkzeugfreie Befestigungsmöglichkeit aufweisen, welche einfach umgelegt werden muss um beispielsweise eine optisches Laufwerk im Schacht zu halten. Auch findet sich hier der Einschub für 3,5-Zoll-Geräte welcher bereits von außen sichtbar war.


Direkt darunter findet sich ein herausnehmbarer Festplattenkäfig, welcher mittels vier Schrauben auf der rechten Seite fixiert ist. Er ist außerdem so einbaubar, dass die Anschlüsse der Festplatten in Richtung Mainboard zeigen.


Weiter unten findet sich ein zweiter Festplattenkäfig. Dieser ist allerdings nicht ohne Weiteres herausnehmbar. An ihm montiert ist auch die Platine zur Realisierung der Dual-Boost-Funktion. Auch diese Platine versorgt die zwei Festplatten über einen vier-poligen Molex-Stecker. Außerdem hat sie einen Anschluss für das Kabel, welches direkt zum bereits beschriebenen Schieberegler am Gehäusedeckel führt. Zwei schwarze Schienen aus Kunststoff sitzen bereits in diesem Käfig und lassen sich einfach heraus ziehen.


Vor den beiden Festplattenkäfigen befinden sich die zwei 120-Millimeter-Front-Lüfter. Ihre Bezeichnung lautet A12025-12CB-3BN-F1 / DF1202512SELN und sie drehen bei 12 Volt mit 1200 Umdrehungen in der Minute. Sie sind direkt ans Gehäuse geschraubt und demnach nicht entkoppelt.

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Im unteren hinteren Bereich des Innenraums findet sich der Platz für das Netzteil. Es wird auf vier kleine Füße gestellt, welche mit dünnem Gummi bedeckt sind, welches vermutlich stärker den Lack des Netzteils schützt als auch eine gewisse Entkoppelung der Lüfterschwingung bietet. Unter dem Netzteil findet sich das wabenförmige Lochgitter, was bereits von der Unterseite zu erkennen war.

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Auf der Rückseite ist außerdem ein weiterer 120-Millimeter-Lüfter verbaut. Es handelt sich um das gleiche Modell, das bereits in der Front zum Einsatz kam. Mit einem Bick in den Deckel offenbart sich die Aussparung für einen Top-Lüfter. Dieser kann entweder 120 oder 140 Millimeter im Durchmesser aufweisen und bewegt Luft direkt durch das darüber gelegene Lochgitter, welches von außen unter der Schiebetür sichtbar war. Weiter zur Mitte des Deckels befindet sich eine weitere Dämmplatte mit einer Stärke von etwa einem halben Zentimeter.

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Der Mainboardschlitten ist von der rechten Seite gut zugänglich. Der Abstand zum geschlossenen Seitenteil beträgt aufgrund einer Wölbung zwischen 1,8 und 1,5 Zentimeter. Dies ist genug Platz für die meisten Kabel die man hinter dem Mainboardtray verlegen möchte. Begünstigt wird genanntes Verlegen der Kabel durch drei gummierte und einige weitere offene Kabeldurchführungen. Die größte findet sich im unteren Bereich um misst etwas sieben mal zehn Zentimeter. Zwei Öffnungen an der vorderen Seite des Schlittens messen je neun mal vier Zentimeter. Zwei weitere wichtige Öffnungen sind auf Höhe der USB-Anschlüsse des Mainboards und am oberen Ende um die CPU mit Strom zu versorgen. Außerdem ist eine 19 mal 12 Zentimeter große Öffnung vorgesehen um an die Backplate des Mainboards zu kommen auch wenn dieses bereits im Gehäuse verbaut ist.


Letztlich lässt sich auch über den Innenraum des Silencio 650 kaum etwas Schlechtes sagen. Alles wirkt gut durchdacht, ist gut zugänglich und wirkt, nicht zuletzt durch die durchgängig schwarze Färbung, gut verarbeitet und hochwertig. Zum Abschluss dieses Teils des Reviews gelang es mir noch den Deckel aus Kunststoff vom Gehäuse zu lösen. Im Handbuch ist dies nicht erklärt und daher denke ich, dass es von Cooler Master nicht als häufig gewünschte Funktion der Käufer gesehen wird. Dies bestätigt sich auch darin, dass es wesentlich weniger komfortabel ist den Deckel zu entfernen. Es ist aber möglich und eventuell für den einen oder anderen interessant, der am Silencio kleinere oder größere Modifikationen vornehmen möchte. In jedem Fall erhält man einen Blick auf das erfreulich sauber gestaltete Frontpanel mit Beleuchtung, Buttons und der Platine. Auch alle Kabel sind komplett schwarz.

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Einbau der Hardware und Eindrücke während der Benutzung



Beginnend mit Netzteil und Mainboard verläuft der Einbau problemlos und geht schnell von der Hand. Das Netzteil kann sowohl mit dem Lüfter nach oben als auch nach unten verbaut werden. Die Kabel können durch die gummierten Öffnungen hinter dem Mainboardtray verlegt werden, beziehungsweise überflüssige Kabel im unteren Bereich des Silencio verstaut werden. Für die Montage des Mainboards müssen zunächst noch die beiliegenden kupferfarbenen Abstandshalter eingeschraubt werden. Dabei hilft eine mitgelieferte Metallhülse, die über die Abstandsbolzen gestülpt wird um mittels Kreuzschlitz die Bolzen einschraubt. Anschließend kann das Mainboard verbaut und die Grafikkarte eingesteckt werden. Letztere darf bei längs verbautem Laufwerkskäfig 268 Millimeter und ohne Käfig 434 Millimeter messen. Den CPU-Kühler kann man dank der großen Öffnung getrost nach Einbau des Mainboards aufsetzen. Er darf maximal 168 Millimeter in der Höhe messen.


Alle Frontanschlüsse können anschließend verbunden werden. Ihre Länge reicht gut aus um an die jeweiligen Stecker am Mainboard zu gelangen. Auf dem folgenden Bild erkennt man alle Stecker die mit dem Mainboard verbunden werden können. Wichtig zu bemerken ist, dass die USB-3.0-Anschlüsse ausschließlich über einen internen 20-PIN-Sockel angebunden werden können. Mein Testmainboard (Asus Crosshair IV Formula) verfügt beispielsweise leider über keinen internen Header, weshalb es ohne Adapter nicht möglich war die USB-3.0-Anschlüsse zum Einsatz zu bringen.

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5,25-Zoll-Geräte werden wie oben beschrieben einfach mittels der werkzeugfreien Montageteile befestigt. Sie halten anschließend sicher im Laufwerksschacht. Um Festplatten in den herausnehmbaren Käfig zu installieren, müssen zunächst zwei der mitgelieferten, entkoppelten Schienen am 3,5-Zoll-Gerät verschraubt werden. So präpariert kann die Festplatte einfach eingeschoben und auch später wieder herausgezogen werden. Ähnlich funktioniert es im unteren statischen Käfig. Hier werden die Platten auf einen Schlitten geschraubt und eingeschoben, bis sie in die Anschlüsse der Dual-Boost-Platine rutschen.


Ist alles sauber im Gehäuse verbaut kann das System über den Power-Button gestartet werden. Das Auswählen der Boot-Festplatte mittels des Schiebeschalters ist eine gleichermaßen einfache wie sinnvolle Funktion. Es ist damit möglich praktisch zwei separate Computersysteme in einem Gehäuse zu beherbergen und ohne weiteres zwischen ihnen zu wechseln. Auch die Lüftersteuerung funktioniert wie sie sollte. Ihr Effekt auf die mitgelieferten Cooler Master Lüfter ist allerdings nicht zu groß. Die Lüfter sind sowohl bei maximaler, als auch bei minimaler Spannung zwar hörbar, aber dennoch leiser als der Lüfter der im Test verwendeten XFX HD4890 (gekühlt via Scythe Setsugen ver. 2). Dennoch ist die kleine Einsparung des Lautstärkepegels für den absoluten Silent-Betrieb hilfreich.


Eben diesem hilft auch die verbaute Schallisolierung mittels des gezeigten Dämmmaterials. Insgesamt ist der Lärmpegel im Vergleich zum offenen Testaufbau schon deutlich geringer. Ich würde mich auch so weit aus dem Fenster lehnen, zu sagen, dass der Boxed-Kühler und die HD4890 in meinem Lian Li A-05 NB deutlicher wahrzunehmen waren, aber leider fehlen mir zur genauen Messung des Schalldrucks zu diesem Zeitpunkt noch die nötigen Testwerkzeuge.
Vergleichen konnte ich allerdings die Temperaturen im offenen Testaufbau und im Silencio 650. Als Messpunkt nahm ich die Temperatur der CPU (AMD Phenom X4 955 @ 3,6 GHz), die für den Temperatur-Test mit einem Noctua NH-D14 gekühlt wurde. Auf dem NH-D14 war ein 120-Millimeter-Lüfter (Noctua NF-F12 PWM) montiert, der nacheinander mit 12, 7 und 5 Volt Spannung versorgt wurde. Die CPU wurde mittels der Software CoreDamage ausgelastet und auch im Leerlauf gemessen.
Verglichen werden die Temperaturen im offenen Testaufbau und im Silencio 650, wobei letzteres in zwei Modi unterteilt wird. Im Silent-Modus wird die Spannung mittels der integrierten Lüftersteuerung auf das Minimum reduziert, auf zusätzliche Lüfter neben den mitgelieferten von Cooler Master verzichtet und die Schiebetür hinten am Deckel geschlossen. Für den Performance Modus fügte ich einen weiteren 120-Millimeter-Lüfter im Deckel hinzu, der ähnliche Eigenschaften hat wie die von Cooler Master (Scythe S-Flex SFF21E maximal 1200 Umdrehungen/Minute) und öffnete natürlich die Schiebetür. Deutlich zu bemerken war sofort der Anstieg des Lautstärkepegels. Subjektiv erschien im Performance Modus mit allen Lüftern auf 12 Volt das System lauter als im offenen Testaufbau. Allerdings ist das Ziel des Performance Modus natürlich Kühlleistung, welche im folgenden Diagramm festgehalten ist.

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Es wird deutlich, dass der Noctua NH-D14 deutlich auf die Lüfter angewiesen ist. Besonders bei niedriger Lüfterspannung des Lüfters auf dem NH-D14 steigen die Temperaturen. Da die umliegenden Lüfter im Inneren des Silencio 650 im Test trotzdem noch mit 12 Volt drehten blieben die Temperaturen hier deutlich niedriger. Das Silencio ohne Lüfter zu betreiben ist daher nicht von Vorteil, da ein Gehäuse an sich schlechtere Temperaturen hervorruft als ein offener Aufbau. Dem entgegen hat sich das Silencio 650 mit seinen Lüftern sehr gut geschlagen. Die Temperaturen können sich sehen lassen und dass trotz Schalldämmung.
Insgesamt macht das Silencio sowohl während des Einbaus der Hardware, als auch im Betrieb einen guten Eindruck und kann mit guter Benutzerfreundlichkeit und leisem Betrieb punkten.



Fazit



Mit dem Silencio 650 hat Cooler Master ein stattliches Silent-Gehäuse auf den Markt gebracht, welches eine würdige Nachfolge seiner Vorgänger darstellt. Neben guter Schalldämmung konnte das Gehäuse auch besonders mit hochwertiger Verarbeitung und schickem Äußeren punkten. Zum einen komplett schwarz lackiert sind auch alle Kabel, Schrauben und sogar Nieten im Silencio 650 schwarz gefärbt. Auch die Fronttür, die komplett aus Aluminium besteht trägt dazu bei dem Gehäuse einen Eindruck hoher Güte und Stabilität zu verleihen. Neben diesen optischen und qualitativen Stärken, weißt das Gehäuse auch noch eine Vielzahl an kleineren und größeren Features auf, die den Wert deutlich steigern. Zunächst sind das die technischen Features. Neben Dingen wie USB-3.0 und SD-Karten-Slot die aus meiner Sicht extrem sinnvoll und erfreulich sind, aber von manchen als „nichts Besonderes“ deklariert werden, weist das Silencio auch ein integrierte Lüftersteuerung und die laut Cooler Master einzigartige Dual-Boost-Funktion auf. Letztere ist zum Beispiel auch sehr praktisch wenn man auf zwei verschiedene Betriebssysteme angewiesen ist, oder auch einfach nur Privat- von Berufsrechner trennen möchte. Auch der leicht von außen zugängige Einschub für 3,5-Zoll-Festplatten ist praktisch um zum Beispiel Datensicherung ohne zusätzliches Festplattengehäuse zu realisieren. Weitere erwähnenswerte Punkte sind die abnehmbaren und waschbaren Staubschutzfilter, gummierten Kabeldurchführungen und zusätzliche von außen zugängliche Slotblende für Lüftersteuerungen oder Schalter im Slotformat. Nicht nur zur aufgeräumten Design tragen auch die schließbaren Schiebetüren am Deckel bei. Während die vordere auch die Frontanschlüsse vor Staub schützt ermöglicht die hintere zwischen mehr Kühlleistung und noch leiserem Betrieb zu wählen.
Der Einbau der Hardware verlief ohne Probleme. Alle Kabel für Frontanschlüsse und Lüfter wurden glücklicherweise lang genug ausgeführt und auch größere Hardware findet im Silencio 650 ohne weiteres, beziehungsweise durch weiteres in Form des Entfernens des Festplattenkäfigs.
Auch im Betrieb machte das Cooler Master Silencio eine gute Figur. Gute Schalldämmung und Temperaturen waren ein weiterer Grund das Gehäuse empfehlen zu können.
Kritikpunkte am Gehäuse selbst zu finden fiel mir nicht leicht. Aufgefallen ist mir eigentlich nur die Inkompatibilität der USB-3.0-Anschlüsse mit meinem Mainboard und die Fingerabdrücke, dich ich während des Entfernens der Front auf der Tür hinterlassen habe. Letztere ließen sich aber wie gesagt leicht entfernen.
Beides sind aber nur kleine bis keine Probleme, da sie sich mittels Adapter und Reiniger ohne weiteres beheben lassen. Der einzige Punkt bei dem ich ein paar Bedenken hatte betrifft den Preis des Cooler Master Silencio. Momentan kostet das Gehäuse etwa 110€. In vielen anderen Testberichten wurde dem Silencio dies als großer Kritikpunkt angelastet. Ich persönlich finde nach diesem Test den Preis, gemessen an vergleichbaren Gehäusen anderer Hersteller, in Ordnung. Es ist sicher kein Schnäppchen, aber aus meiner Sicht liegt das Silencio 650 qualitativ vor gleichpreisigen Gehäusen wie dem Antec Eleven Hundred oder dem Fractal Design R4 und stellt einen so guten Mantel für die eigene Hardware dar, dass es den Preis wert ist.



Wichtigste Pro- und Kontra-Punkte


Pro:

  • Verarbeitung und Qualität
  • Optik
  • Funktionen wie Dual-Boost und Lüftersteuerung
  • Kompatibilität
  • Schalldämmung



Contra:

  • nur Kleinigkeiten wie ausschließlich interner USB-3.0-Anschluss und Fingerabdrücke

Update 18.01.2013

  • Wie mir leider erst im Nachhinein aufgefallen ist, ist der Anschluss der beiden Frontlüfter etwas kompliziert gelöst.
    Auf die Frage eines Forennutzers hin habe ich das Problem hier versucht zu beschreiben und zu lösen.
    An meinem endgültigen Fazit ändert es nichts, daher verzichte ich darauf das Review groß anzupassen. Als Contrapunkt muss es dennoch benannt werden.


Update 03.03.2018

  • Erstaunlicherweise gibt es auch fünf Jahre nach der ursprünglichen Veröffentlichung dieses Reviews noch interessierte Leser. Ich möchte hanne39 danken, der mich darauf hingewiesen hat, dass die HDD Boot Switch-Lösung des Cooler Master Silencio 650 tatsächlich nur traditionelle HDDs unterstützt. Die inzwischen dominierenden SSDs machen offenbar Probleme. Wer das Gehäuse unter anderem aufgrund dieses Features in Erwägung zieht sollte dies bitte beachten.



Award

Ich möchte dem Cooler Master Silencio 650 sowohl für Qualität und Verarbeitung, als auch für ansprechendes Design einen Award verleihen, da es mich im Laufe dieses Test von seiner Leistung überzeugen konnte.
Danken möchte ich an dieser Stelle Cooler Master und besonders Jens für die Bereitstellung des Test-Samples.

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Zuletzt bearbeitet:
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Erstmal vielen Dank für das review. Sehr sauber und schön geschrieben, schöne explikative Bilder und in ausreichender Anzahl!
Das Silencio steht auf meiner Liste der zu kaufenden Gehäuse (für meinen nächsten PC): deshalb eine Frage an dich. Wie ist der Deckel des Gehäuses aufgebaut? Gibt es deiner meinung irgendeine Möglichkeit sich von dem ganzen Plastik zu trennen und Alu einzubauen, genauso wie die Front aufgebaut ist?

Danke
 
Hi madpenguin, erstmal schön, dass dir mein Test gefallen hat und vielleicht helfen konnte.
Ich freue mich auch über deine Pläne das Case ein bisschen zu modden, da es dazu aus
meiner Sicht super geeignet ist.
Dein Plan für den Deckel ist allerdings nicht allzu einfach. Ich schätze du möchtest die beiden
Schiebetüren behalten Falls dem so ist würde ich einfach die lange Kunststoffplatte, unter
der die Schiebetüren liegen aussägen und versuchen eine Aluminiumplatte auf die Größe zu-
zuschneiden und die Türen wieder auszusparen. In jedem Fall hättest du dann schon eine
Schablone mit dem Kunststoffteil.
Solltest du dich dafür entscheiden das Silencio zu modden, würde ich gerne sehen was du
so damit anstellst, könntest es auch gerne hier posten und ich verlinke es in den Startpost!

Viel Spaß und falls du noch Fragen hast, meld dich einfach!
 
Danke für die schnelle Antwort! Ich würde die beiden Schiebetüren verschwinden lassen, Start und Restknopf mit kapazitativen touch-Schaltern ersetzen und direkt in das Alu einsetzen, einen Radiator befestigen und die warme Luft mit einem "Sandwich" aus 2 Aluschichten (so ähnlich wie das Anidee-gehäuse) entweichen lassen. Deshalb meine Frage: das Grundgerüst des Deckels müsste erhalten bleiben, um das Einrasten der Seitenwände zu ermöglichen. Wie ich aus deiner Antwort entnehme, sind die Plastikteile, wie z.B. die Schiebetüren Plastik aus einem Guss und mit dem restlichen Teil des Deckels verschmolzen und müssten ausgeschnitten werden, richtig?

Danke nochmals für die Mühe!
 
Ne da habe ich dich flasch verstanden. Auf dem Bild, siehst du, dass der Deckel aufgesetzt ist, du kannst ihn abnehmen, darunter liegt direkt das Chassis, die beiden Schiebetüren sind am Deckel befestigt und auch alle Anschlüsse.
Dein Plan sollte sich gut umsetzten lassen!
 
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