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Vorwort: Als erstes ein Dankeschön an COOLTEK und PC-Cooling GmbH für die Bereitstellung des Testmusters und an Hardwareluxx, die mich für den Test aussuchten. Da dies mein erster Lesertest ist, bitte ich um Nachsicht, ich hab mir dennoch große Mühe gegeben, das ganze transparent, verständlich und nutzbar zu machen.
Das Problem: Ziemlich jeder kennt es, keiner mag es . . . der PC ist laut. Die Lüfter geben ein ständiges Geräusch von sich, die Festplatte surrt oder die Pumpe der integrierten Wasserkühlung rattert was das Zeug hält. Wir nehmen uns vor, der PC muss leiser werden! Nur wie stellen wir das an?
Ursachenforschung: Warum ist der PC laut? Das hat unter anderem folgende Gründe:
- Direkte Schallquellen: Dies sind alle Teile, von denen der Hörschall, also Schall, den wir hören können, direkt ausgeht. Dazu zählen die Lüfter, die Festplatte
, Laufwerke und vielleicht sogar noch die ein oder andere fiepende Spule.
- Körperschall: Die Festplatte im System ist ein mechanisches Bauteil, sie dreht sich und erzeugt dadurch Vibrationen. Diese Vibrationen übertragen sich durch die Halterungen auf das Gehäuse. Da das Gehäuse zumeist aus dünnem Stahlblech gefertigt wird können wir uns denken, dass große dünne Metallflächen unter Schwingung Schall erzeugen, und davon nicht wenig! Hier spricht man von Körperschall
- Reflektionen: Da unser PC Gehäuse ja zumeist aus großen glatten Flächen besteht, haben wir ein Problem, der Schall, der in ihm erzeugt wird, reflektiert an allen glatten Flächen und kann sich hier auslöschen oder verdoppeln. Im schlimmsten Fall kommt also mehr Schall aus dem PC, als die Teile eigentlich erzeugen!
Lösung: Die Lösung, die wir auch in diesem Test untersuchen ist, dem Gehäuse seine reflektierende Wirkung zu nehmen und den Körperschall, also die Vibrationen so gut es geht zu unterbinden. Aber wie stellen wir das an? Wir versuchen, dem Problem mittels Dämmmatten Herr zu werden! Nehmen wir die Cooltek Dämmatten einmal unter die Lupe:
- Butyl: Die unterste Schicht besteht aus Butyl, dieses Material ist für seine Masse vergleichsweise schwer und dämpft Körperschall, also Vibrationen direkt auf dem Blech.
- Schaum: Die darüberliegende Schicht Polyurethanschaum nimmt den Schall auf und „verschluckt“ ihn, wir nehmen dem Gehäuse also die reflektierenden Eigenschaften.
- Stoff: Der Stoff dient hier in erster Linie der Optik, manche sagen, er wirke sich auch akustisch aus, ich persönlich bin davon jedoch nicht überzeugt.
Das Objekt der Begierde: ...ist in diesem Falle sogar 2. Denn Cooltek war so großzügig, je ein Dämmset "Basic" sowie "Pro" zur Verfügung zu stellen. Hierzu ein paar Fakten:
Basic | Pro |
5 Matten | 5 Matten |
180mm x 460mm x 3mm | 180mm x 460mm x 13mm |
1,5mm Butyl (3,5kg/m²) | 1,5mm Butyl (3,5kg/m²) |
1,5mm Polyurethanschaum (30kg/m³) | 11,5mm Polyurethanschaum (30kg/m³) |
Temperaturbereich -49°C – 140°C | Temperaturbereich -49°C – 140°C |
Wirklich sinnvoll wird beides natürlich in Kombination, da nicht jeder den Luxus eines XXL-Kabelmanagements im Gehäuse hat, so können die dünneren Matten das Kabelmanagement bedämpfen, wären die mehr als 3x dickeren „Pro“ Matten ihren Dienst im Gehäuseinneren tun. Alle Matten der Sets haben eins gemeinsam, den Grundaufbau, dieser unterscheidet sich hier nämlich "lediglich" durch die Dicke des Schaums, welcher hier aber die wahrscheinlich massivste Wirkung beim Schallschlucken hat.
Die Matten selbst sind durch das Butyl selbstklebend und können direkt ins Gehäuse geklebt werden. Ihr solltet hier für maximale Erfolge jedoch darauf achten, dass das Gehäuse staub- und fettfrei ist. Im Zweifel also einmal sauber machen.
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Vorher: Da der Test ja maximale Erfolge nach sich ziehen soll, nehmen wir als erstes die Ist-Situation:
- Gehäuse: Corsair Graphite 600T
- Mainboard: GIGABYTE Sniper M5
- CPU: Intel i5-4670K im Standardtakt
- CPU-Kühler: Prolimatech Megahalems Black Edition bestückt mit einem NB eLoop B12-PS
- ASUS GTX 760
- Gehäuselüfter: Xigmatek XAF-1451
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Ebenso sagt mir mein Smartphone, dass mein PC viel zu laut ist:
- IDLE offen / geschlossen: Δ3 / Δ2 dBA*
- Prime95 offen / geschlossen: Δ9 / Δ7 dBA*
- Furmark offen / geschlossen: Δ7 / Δ5 dBA*
- Thief 4 offen / geschlossen: Δ4 / Δ3 dBA*
Wir hören die Lüfter im Bootvorgang deutlich und auch der Prime – Lauf lässt die Lüfter direkt hochfahren. Ebenso der Furmark Stresstest der Grafikkarte.
Bedämpfen: Es geht an’s Eingemachte! Ich rupfe die Schutzfolien von den matten und klebe, was das Zeug hält. Und das Zeug klebt echt wie hulle! Ich hab 3 von 5 Basic Matten und 3,5 von 5 Pro-Matten verklebt, dabei aber bewusst darauf geachtet, dass der PC noch seine Erweiterungsmöglichkeiten behält, so habe ich die Lüfterplätze, Netzteil und die Slots bzw. den Freiraum unter dem Mainboard bewusst frei gelassen, um, sollte ich mal erweitern, das auch ohne "umkleben" tun kann. Schade ist lediglich, dass das Butyl weiß ist, an schwarzem Stahl bleibt das natürlich nicht unsichtbar. Es wäre also schön, wenn COOLTEK die Matten hier auch in komplett schwarz anbieten könnte, sodass man auch mal getrost über einen freien Lüfterplatz kleben kann. Weiter sind die Firmenlogos auf den Matten zwar an sich nicht störend, wenn man jedoch, wie ich, sämtliche Stückchen nutzt, um alle Freiräume zu bedämpfen, sieht das dann leider schonmal "krumm und schief" aus.
Die Ergebnisse der Klebeaktion seht ihr hier in Details:
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Nachher: Und wir hören . . . überraschenderweise gar keinen sooo großen Unterschied.
Was das Smartphone wohl sagt:
- IDLE offen / geschlossen: Δ2 / Δ2 dBA*
- Prime95 offen / geschlossen: Δ9 / Δ7 dBA*
- Furmark offen / geschlossen: Δ7 / Δ5 dBA*
- Thief 4 offen / geschlossen: Δ4 / Δ3 dBA*
Ein anderer wichtiger Aspekt der Dämmung ist die Temperatur, dazu hier folgende Werte (Angaben in Abweichung zur Raumtemperatur - beim Test: 28°C):
vorher | nachher |
IDLE offen / geschlossen (CPU): Δ 12°C / Δ 16°C | IDLE offen / geschlossen (CPU): Δ 12°C / Δ 12°C |
Prime95 offen / geschlossen (CPU): Δ 61°C / Δ 63°C | Prime95 offen / geschlossen (CPU): Δ 60°C / Δ 62°C |
Furmark offen / geschlossen (GPU): Δ 46°C / Δ 50°C | Furmark offen / geschlossen (GPU): Δ 49°C / Δ 49°C |
Thief 4 offen / geschlossen (GPU): Δ 33°C / Δ 35°C | Thief 4 offen / geschlossen (GPU): Δ 33°C / Δ 34°C |
Hier nochmal die Dezibel-Werte im Vergleich (in Differenz zum stillen Raum angegeben - 30cm vom Gehäuse entfernt):
vorher: | nachher: |
IDLE offen / geschlossen: Δ 3 dbA / Δ 2 dbA | IDLE offen / geschlossen: Δ 2 dbA / Δ 2 dbA |
Prime95 offen / geschlossen: Δ 9 dbA / Δ 7 dbA | Prime95 offen / geschlossen: Δ 9 dbA / Δ 7 dbA |
Furmark offen / geschlossen: Δ 7 dbA / Δ 5 dbA | Furmark offen / geschlossen: Δ 7 dbA / Δ 5 dbA |
Thief 4 offen / geschlossen: Δ 4 dbA / Δ 3 dbA | Thief 4 offen / geschlossen: Δ 4 dbA / Δ 4 dbA |
By the way, wer Thief nicht kennt, mehr Infos zum Spiel gibt's hier
Hier ein kleiner Screenshot der Testszene:
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Fazit: Ich bin sehr erstaunt, dass die Matten bei mir keine Besserung brachten, ich gehe aber davon aus, dass die Hauptursache darin liegt, dass das Gehäuse hier einfach zu offen ist und zu viel Schall nach außen dringen kann. Hätte ich den Test mit einem normalen Gehäuse ohne Fenster und ohne Mesh Gitter oben und in den Laufwerksblenden durchgeführt, würde das Ergebnis sicher anders aussehen.
Ich bin eigentlich kein Gegner von Markennamen auf den Produkten, aber hier bei solchen "Zuschnittprodukten" kann das schon leicht mal nach hinten los gehen, wenn man so viel wie möglich verwurstet, dann ist das halt alles krumm und schief (siehe Bilder). Da ich aber eh quasi nie in den PC schaue, ist das jetzt nicht sooo wild.
Dennoch bedanke ich mich für den Test, hoffe, er hilft euch bei eurer Entscheidung
Video: Zum Schluss noch ein Leckerli . . . . ich habe meinen Camcorder gezückt und alle Messergebnisse auf Video protokolliert, so könnt Ihr euch euren eigenen subjektiven Eindruck der Klangkulissen schaffen, ich hoffe, es ist euch von Nutzen! Da das eine Kurzschlussentscheidung war, bitte ich um Nachsehen bei der Bildqualität / Einstellung. Ich denke aber, dass der Zweck hier erfüllt ist.
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