[User-Review] Corsair Carbide 600Q

Boogeyman1301

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Hallo,

hiermit möchte ich nun gerne mein Review zum Corsair Carbide 600Q abgeben, welches ich über die letzte Woche auf Herz und Nieren getestet habe. Zuallererst möchte ich mich jedoch bei Mindfactory und natürlich Corsair für die Ermöglichung dieses Tests bedanken!
Desweiteren habe ich von Mindfactory auch das "Ja" bekommen, mein Review auch in anderen Foren veröffentlichen zu dürfen.
Wer sich für das Gehäuse interessiert:
Corsair Carbide Quiet 600Q gedaemmt Midi Tower ohne


Verpackung, Zubehör & Verarbeitung:

Das 600Q kommt in einer Corsair-typischen Verpackung, auf der das Gehäuse als Explosionszeichung detailliert dargestellt wird. Desweiteren sind Informationen über die Abmessungen, verwendete Materialien etc. abgedruckt. Besondere Alleinstellungsmerkmale wie beispielsweise das invertierte Layout oder die Schalldämmung werden ebenfalls aufgeführt.

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Als Zubehör wird zwischen dem standardmäßigen Montagematerial (Schrauben, Kabelbinder etc.) ein weiterer 140mm Lüfter (insgesamt 3 Stück) und eine detaillierte Bedienungsanleitung mitgeliefert.
Schon beim ersten Auspacken fällt die wertige Verarbeitung des Gehäuses auf. Alle Teile passen haargenau und unterschiedliche Spaltmaße sind nicht zu erkennen. Front- sowie Deckel sind mit Zierplatten aus Stahl verkleidet, welche in einem dunklen, leicht matten Anthrazit beschichtet sind um die Wertigkeit spürbar anzuheben, dabei aber Fingerabdrücken und Kratzer gegenüber unempfindlicher zu sein.
Beim oberen Teil der Frontplatte handelt es sich um eine nach links schwenkbare Klappe, welche den Zugang zu den zwei 5,25" Schächten bietet. Platz für Laufwerke etc. bietet das Gehäuse also schon einmal.
Ist das Frontteil entfernt, können hier zwei 140er oder zwei 120er Lüfter und die entsprechenden Radiatoren verbaut werden.
Auf der Deckelplatte befindet sich das I/O-Panel, welches neben dem Einschalt- und Resetbutton, Indikator-LEDs, sowie Kopfhörer- und Mikrofonbuchsen noch zwei USB 2.0 und zwei USB 3.0 Anschlüsse besitzt. Desweiteren befindet sich auch hier die Lüftersteuerung in Form eines kleinen 3-Wege-Schalters.

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Um die Front abzunehmen und den Filter zu reinigen oder Lüfter zu montieren, müssen 6 Clips per Hand gelöst werden. Hier kommen wir zu meinem ersten Kritikpunkt, denn dafür müssen beide Seitenteile des Gehäuses abgenommen werden, wodurch eine schnelle Reinigung beispielsweise nicht ohne weiteres Möglich ist.
Unten am Gehäuse befindet sich ein langer magnetischer Staubfilter, welcher mit etwas Übung auch von Vorne gelöst und wieder montiert werden kann, ohne das Gehäuse verschieben zu müssen. Hinter dem Filter haben zwei 140er oder drei 120er Lüfter und die entsprechenden Radiatoren Platz.
Rückseitig gibt es keine besonderen Merkmale außer den umgedrehten Aufbau, bedingt durch das invertierte Layout. Hier kann ein 120er oder 140er Lüfter und ebenfalls der entsprechende Radiator verbaut werden.

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Öffnet man nun das Gehäuse, fällt der Unterschied zu normalen Towern doch schon deutlicher auf, denn durch die oben genannte invertierte Bauform wird das Mainboard auf dem Kopf stehend verbaut, sodass die CPU im Gehäuse nun unter der Grafikkarte sitzt. Dies bedeutet, dass auch das Netzteil ganz "Oldschool" wieder oben im Tower montiert wird. Dieses wird durch eine Blende aus Plastik verdeckt, welche ebenfalls genug Platz bietet um den Kabelsalat gekonnt zu verstecken. Der Mainboard-Tray bietet genug Platz für mITX bis hin zu E-ATX-Boards. Desweiteren können CPU-Kühler bis zu einer Höhe von 200mm und Grafikkarten bis zu einer Länge von 370mm verbaut werden.
Hinter dem Mainboard-Segment können mithilfe von Rahmen insgesamt drei 2,5" Laufwerke werkzeuglos verbaut werden. Desweiteren befinden sich dort zwei Schlitten für 3,5" Laufwerke, die mithilfe von Gummistreifen entkoppelt montiert werden können.
Wie schon oben erwähnt, wird das Netzteil mithilfe einer Einbau-Blende unter dem Deckel verbaut. Da der Deckel jedoch komplett geschlossen ist, muss das Netzteil mit der Lüfteröffnung nach Innen, also in Richung der Komponenten verbaut werden. Ob sich dies auf die Leistung auswirkt, wird später noch genauer untersucht.
Um der Silent-Tauglichkeit gerecht zu werden, sind hinter der Frontplatte, unter dem Deckel sowie an beiden Seitenteilen großflächige Dämmmatten angebracht um entstehende Vibrationen und Geräusche abzudämpfen.
Allen in allem gefällt neben der äußeren auch die innere Qualität durchwegs...nur die Seitenteile könnten eine etwas stärkere Materialdicke vertragen.


Montage & Leistung:

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Nachdem meine Komponenten aus meinem alltäglichen Gehäuse ausgebaut wurden, wanderten diese direkt in das Corsair. Durch die Größe des Gehäuses und den durchdachten Features wie beispielsweise den werkzeuglosen 2,5"-Schächten konnte ich keinerlei Schwierigkeiten beim Einbau ausfindig machen.
Um die Kühlfähigkeit des Gehäuses zu untersuchen und diese auch möglichst vielseitig darzustellen, wurden zwei Tests durchgeführt. Dabei wurden an erster Stelle die drei standardmäßig verbauten Corsair-Lüfter verbaut (vorne 2x und hinten 1x) und mit der Lüftersteuerung verbunden. Diese wird per Sata-Kabel mit Strom gespeist und besitzt drei 3-Pin-Buchsen, an die aber sicherlich auch ein paar mehr Lüfter angeschlossen werden können (eine Garantie darauf gibt es von mir aber nicht und getestet wurde dies auch nicht).
Im zweiten Teil wurden dann meine Referenzlüfter (4x Noctua NF-A14 PWM) verbaut (2x vorne, 1x hinten und 1. hinten unten).

Mein System:
Intel i7 6700K
Palit GTX 980 Super Jetstream
Asus Maximus VIII Gene
Hyper-X DDR4-2400 16GB
Crucial MX200 250GB, Crucial MX 200 500GB
Corsair RM550x

Testprozedur: 30 min. Prime95 27.9 1344FFT + FurMark

Leider konnten mich die standardmäßig verbauten Lüfter von Corsair nicht ganz überzeugen. Selbst auf niedrigster Stufe (vermutlich 5V...Corsair liefert leider keine Informationen über die Abstufung der Steuerung) waren die Lüfter hörbar und wiesen ebenfalls ein leichtes Rattern auf. Die Kühlleistung war jedoch trotz leistungsstarkem System ausreichend.
Die zweite Stufe der Lüftersteuerung lieferte für mich den besten Kompromiss aus noch erträglicher Lautstärke und guter Leistung. Mit den vollen 12V wurden die Lüfter jedoch unerträglich.
Bedingt durch die invertierte Bauweise und der daraus resultierenden Position war ich auf die Temperatur des Netzteils gespannt, denn dieses muss sich mithilfe der erwärmten Innentemperatur kühlen. Mithilfe eines Thermometers wurde die ausströmende Luft gemessen und wie erwartet wurde auch ein "erheblicher" Unterschied zu der heutigen standardmäßigen Bauweise von Towern (Netzteil unten mit Öffnung nach Unten) festgestellt. Die ausströmende Luft wurde im Phanteks Enthoo Evolv mit 26,5°C gemessen, während sie im Corsair bei 3x Corsair-Lüftern 42,5°C betragen hat. Nachdem meine Referenzlüfter verbaut wurden, stieg die Temperatur sogar auf 49°C an. Ob sich diese Temperaturen jedoch auf die Lebensdauer eines Netzteils negativ auswirken, lässt sich nicht so einfach sagen, denn einen richtigen Anhaltspunkt über die tatsächliche Temperatur der Bauteile im Inneren des Netzteils gibt so ein Test nicht...Fakt ist jedoch, dass das Netzteil im Corsair deutlich wärmer wird und der Lüfter bei temperaturgesteuerten Netzteilen möglicherweise schneller und damit lauter arbeiten muss.

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Eine tatsächliche Silent-Tauglichkeit konnte das Gehäuse aber erst nach der Montage meiner Referenzlüfter aufweisen. Mithilfe dieser wurde das System im Idle absolut unhörbar und selbst unter Last sehr leise, während die Temperaturen auf dem selben Level gehalten werden konnten.


Fazit:

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Corsair mit dem 600Q ein überzeugendes Produkt auf den Markt gebracht hat, welches nicht nur durch eine sehr gute Verarbeitung, sondern auch durch eine hohe Leistungsfähigkeit und einem sehr guten Raumangebot punktet.
Einzig die verbauten Lüfter, der schwer zu erreichende Staubfilter in der Front und die etwas dünnen Seitenteile konnten mich nicht ganz überzeugen.

Punktevergabe (0 Punkte = schlecht, 5 Punkte = hervorragend)

Verarbeitung & Aufbau: 4 Punkte
Leistung: 4 Punkte
Preis-Leistung: 3 Punkte

Ich hoffe, dass ich mit diesem Review einige Fragen beantworten konnte und dadurch so manche Kaufentscheidung in die korrekte Richtung lenken konnte.

Gruß
Dominik
 
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Danke für den Test, das Gehäuse steht bei mir schon länger auf der Liste, aber man findet fast nur Tests zur "C" Variante..
Eine Aussage zum Platz für Radiatoren wäre noch toll gewesen, aber die Info habe ich schon selbst gefunden :)
 
Ich habe bei allen Angaben über die Lüfter auch immer direkt dahinter geschrieben, dass die entsprechenden Radiatoren verbaut werden können :)
 
Ich habe bei allen Angaben über die Lüfter auch immer direkt dahinter geschrieben, dass die entsprechenden Radiatoren verbaut werden können :)
Ich meinte damit auch die mögliche Dicke der Radiatoren :)
War auch nichts als Kritik gemeint ;)

Bringt es eigentlich was wenn man die unteren Lüfter einblasend montiert?

Zum Thema Netzteil: Ich würde in dem Fall immer ein aktiv belüftetes NT benutzen, kein Semi-Passives..
"Früher" war es ja üblich das Netzteile oben montiert waren, um die Entlüftung zu unterstützen!
 
Ach stimmt...das hatte ich vergessen, sorry!
Also ich hatte ein Last-Szenario einmal so getestet, wie es oben beschrieben ist und einmal habe ich den Lüfter direkt unter dem CPU-Kühler einblasend montiert...das hatte aber nicht wirklich was gebracht, dennoch würde ich den Lüfter einblasend montieren...es hat einfach keinen Sinn, ihn an der untersten Stelle ausblasend zu montieren. Ich habe den Test dennoch so durchgeführt, wie es von Corsair scheinbar vorgesehen ist:
Carbide Series® Quiet 600Q Inverses ATX-Full-Tower-Gehäuse

Ebenfalls zum Thema Netzteil: Also im Idle, bzw. im normalen Windows-Betrieb ist das mit dem Semi-Passiv eigentlich wurscht, da der Innenraum kaum eine höhere Temperatur hat als die Raumtemperatur. Unter Last schaltet sich der Lüfter ja dann auch an. Ich glaube auch nicht, dass das mit der erhöhten Temperatur Probleme geben wird...ich wollte halt nur drauf hinweisen.
 
sehr schönes case. Habe erst gestern die C Variante bei MF entdeckt, gefällt mir richtig gut. Einzig diese obere Abdeckung im Gehäuse wirkt so extrem "wuchtig", das drückt den Innenraum irgendwie sehr zusammen.

Reverse ATX gefällt mir wirklich sehr gut!
 
Ja das stimmt. Aber es hat den Vorteil, dass selbst mein mATX-Mainboard gar nicht so verloren aussieht wie ich zunächst gedacht habe :fresse:
 
hehe, so kann man es natürlich auch sehen ;)

Trotzdem halte ich mir das Gehäuse mal für eins der nächsten Builds im Hinterkopf ;) Also die C Variante
 
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