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Im aktuellen Vergleich treffen zwei All-In-One-Wasserkühlungen (AiO) aufeinander, die vor allem durch ihre Software zur Steuerung und mit Monitoring-Funktionen punkten wollen. Warum dies gleich am Anfang genannt wird, liegt daran, dass beide Produkte von Asetek entsprechend den Vorstellungen der Auftraggeber angepasst werden und eben jene Alleinstellungsmerkmale aufweisen. Die Rede ist von der Corsair H115i und NZXT Kraken X52 AiO-Komplettwasserkühlungen. Im Test liegt das Augenmerk auf die Software.
Für die Bereitstellung der Produkte gilt ein herzlicher Dank den beiden Herstellern.
Preis zum Testzeitpunkt:
Corsair H115i ~140 EUR (Preisvergleich) (Herstellerlink)
NZXT Kraken X52 ~ 150 EUR (Preisvergleich) (Herstellerlink)
Lieferumfang
Beide Produkte nutzen das gleiche Montagekit für AMD- wie auch Intel-Systeme. Eine Tube Wärmeleitpaste fehlt – diese ist bereits auf der Bodenplatte für eine einmalige Nutzung angetragen. Neben einem USB-Kabel für einen internen USB-2.0-Anschluss sind noch weitere Kabel bei. NZXT hat sich für eine steckbare Variante für den Strom-, Tachosignal- und Lüfteranschluss entschieden. Anders Corsair; hier sind die Kabel fest mit der Kühlerpumpeneinheit verbunden. Natürlich sind auch passende Lüfter den zwei Kühllösungen beiliegend. Corsair mit zwei 140-mm- und NZXT mit zwei 120-mm-Propeller. Obendrein legt NXZT noch passende Schrauben für eine mögliche Push-Pull-Konfiguration, sprich mit insgesamt vier Lüftern am Radiator bei.
Radiator
Wenig Überraschung gibt es beim Blick auf den Radiator der Corsair H115i, da der Aufbau und die Abmessungen mit dem des Cryorigs A80 identisch ist. Der H115i-Wärmetauscher ist genau 140 mm breit, 26 mm hoch und 312 mm lang und kann zweimal je zwei 140-mm-Lüfter aufnehmen. Beim NXZT ist der Radiator mit 123 mm Breite, 30 mm Höhe und 275 mm Tiefe kompakter und es lassen sich auf beiden Seiten jeweils zwei 120-mm-Lüfter montieren.
Das Netz an Lamellen ist recht dicht und eher für schnell drehende Lüfter ausgelegt. Über proprietäre Anschlüsse wird die Kühlflüssigkeit zum Kühlkörper geleitet. Dabei ist der komplette Radiator aus Aluminium gefertigt. Alphacool und be quiet! setzen demgegenüber auf Vollkupfer.
Obwohl auch beim Wärmetauscher der Kraken X52 das Firmenlogo in die Seite eingeprägt ist, wirkt die Lösung der Korsaren mit einer grau lackierten Zierleiste samt Logo eleganter und lockert die sonst sehr schlichte Optik in Einheitsschwarz auf.
Interessant ist auch, dass augenscheinlich der Durchmesser der Anschlüsse bei der H115i deutlich dicker ist als bei der Kraken X52 oder bei der A80 von Cryorig. Leider war es nicht ohne der „Zerstörung“ der Verschlauchung herauszufinden, ob hierbei nur optisch getrickst wurde. Die Schläuche selbst haben den selben Durchmesser von ca. 10 mm. Anders als bei der Cryorig A80 sind bei beiden Testprobanden die Schläuche mit einem schwarzen Gewebeband (Sleeve) aus Nylon aufgewertet wurden.
Kühler-Pumpeneinheit
Vom Radiator wird die Flüssigkeit in die Kühler-Pumpeneinheit befördert. Da die Bodenplatte der H115i und Kraken x52 identisch ist, wird nachfolgend zuerst darauf eingegangen. Die Kontaktfläche zum Prozessor ist aus glänzenden Kupfer mit einer feinen, radialen Struktur. Auffällig sind vor allem die acht Schrauben zwischen Kupferplatte und Gehäuse. Weiterhin ist, wie bereits erwähnt, die Wärmeleitpaste bereits aufgetragen. Dabei handelt es sich um eine dünne Schicht und sollte für einen guten Wärmetransfer sorgen. Weiter außerhalb von der Bodenplatte sind vier weitere Schrauben zu sehen, gefolgt vom Montagering. Auf Grund der höheren Verbreitung von Intel-Systemen ist bei beiden Kühlern die passende Halterung vorinstalliert.
An jener Stelle enden auch die Gemeinsamkeiten. Während NZXT die runde Form nach oben beibehält, geht Corsair zu einer quadratischen Grundform über. Genauer: einem Achteck. Das Gehäuse der H115i ist in einem matten Schwarzton gehalten. Auf der Oberseite ist wie schon am Radiator ein graues Zierelement samt Logo integriert. Das Logo selbst ist farblich beleuchtet und ist standardmäßig weiß illuminiert.
Ein Highlight der Kraken X52 ist die Oberseite der Kühler-Pumpeneinheit. Im ausgeschalteten Zustand ist nur eine spiegelnde Oberfläche, die mit mittig einen kleinen NZXT-Logo verziert ist. In Betrieb genommen, wird ein Ring des runden Gehäuses beleuchtet und erzeugt einen sogenannten „Endlos-Effekt“, einer optischen Täuschung.
Mittels Software lassen sich bei der X52 allerlei Effekte für die Ringbeleuchtung und den Ring einstellen. Hier sind deutlich mehr Möglichkeiten der Individualisierung gegeben als bei Corsair, da lediglich die Farbe angepasst werden. Natürlich ist das auch eine Frage des persönlichen Geschmacks und in beiden Fällen lässt sich komplett die trendige RGB-Beleuchtung deaktivieren. Hierzu später mehr.
Auch seitens der Anschlüsse gehen die zwei Hersteller unterschiedliche Wege. Während bei der Corsair H115i die Schläuche von oben in den Kühler die Flüssigkeit transportieren, sind jene bei der NZXT Kraken X52 seitlich angebracht. An dieser Stelle des Gehäuses sind bei der H115i die Kabel für den Stromanschluss sowie für die Lüfter und des Tachosignals. Diese sind fest mit der Kühler-Pumpeneinheit verbunden. Soll der Corsair-Schriftzug in einem normalen (m)ATX-Gehäuse nicht auf den Kopf stehen, heißt das, dass die Kabel an den RAM-Steckplätzen vorbeigeführt werden müssen. Ebenso ungünstig ist der Mini-USB-Stecker auf der Unterseite. Das Kabel muss also sichtbar auf der Vorderseite zum internen USB-2.0-Header verlegt werden.
Deutlich eleganter ist die Lösung bei der X52. Alle Anschlüsse befinden sich steckbar auf der Oberseite, sodass diese hinter dem Mainboard verlegt werden können. Nachteil dieser Lösung ist, dass je nach Gehäuse und Mainboard das mitgelieferte Kabel zu kurz sein könnte. Weiterhin positiv anzumerken ist, dass am Lüfter-Anschlusskabel neben den zwei beiliegenden Exemplaren am Radiator zwei weitere Lüfter angeschlossen werden können.
Die integrierte Pumpe lässt sich über die herstellerspezifische Software etwas in der Drehzahl anpassen. Auch hierzu später mehr.
Lüfter und Lautstärke
Als typisch lässt sich die Charakteristik der Lüfter beschreiben. In beiden Sets liegen hochtourige Propeller bei. Corsair kombiniert die H115i mit den hauseigenen SP140L 140-mm-Lüftern. Ungedrosselt, sprich mit voller Geschwindigkeit, drehen die zwei mit 2.000 U/min. Konstruiert sind jene für einen „Luftdurchsatz mit hohen statischen Druck bei minimalen Turbolenzen und Geräuschen“. (Hydro Seriesâ„¢ H115i 280 mm Extreme Performance CPU-Flüssigkeitskühler
) Voll aufgedreht sind die Lüfter sehr laut mit einem starken Luftrauschen sowie einem surrenden Geräusch seitens des Motors. Im Bereich unter 800 U/min sind die SP140L durchaus angenehm leise. Nebengeräusche in Form eines leichten Brummen sind allerdings wahrnehmbar. Minimal lassen sie sich mit 20% Spannung (ca. 2,4V) betreiben und drehen dabei 450 U/min.
Ein ähnliches Bild liefern die beiden 120-mm-Lüfter von NZXT mit der Modellbezeichnung RF-A120-FP. Mit einer Spannung von 12 Volt drehen die zwei Propeller mit 2.100 U/min (2.000 +/- 300 U/min Herstellerangabe) und sind somit störend laut. Die Geräuschkulisse ist etwas heller als bei den 140-mm-Gegenstücke von Corsair, das Luftrauschen weniger, dennoch deutlich zu hören. Angenehmer wird es unter 1.000 U/min. Auch diese Lüfter neigen zu einem intervallartigen Brummen.
Andere Lüfter am Markt sind bei gleicher Drehzahl leiser. Dennoch sind es solide Lüfter, die Corsair als auch NZXT beilegen.
Wie schon in den anderen Reviews zu AiO-Kits ist bei einem richtigen Silent-System das Betriebsgeräusch der Pumpe die größte Störquelle. Auch bei der H115i und bei der X52 sind die Pumpeneinheiten mit einem hohen Surren bzw. Fiepen zu hören. Im Silent-Modus (über die Software auswählbar) sind die zwei Probanden bei einen Meter Entfernung nicht aus dem Gehäuse hörbar. Dies repräsentiert in etwa den Abstand, wenn der Anwender am Schreibtisch sitzt und der PC unter jenen steht. Mit höchster Drehzahl von ca. 3000 U/min ist die Pumpe allerdings wahrnehmbar, wenn die übrigen Lüfter im Gehäuse (120- und 140-mm-Lüfter) unter 750 U/min laufen. Besonders bei der Kraken X52 ist die Drosselung der Drehzahl nervig.
Silent-Fans sollten sich eher die Silent-Loop-Varianten näher anschauen.
Montage
Es wurde weiter oben schon angedeutet, dass die Montage für beide Probanden identisch ist und auch analog zur Cryorig A80 ist. Mittels einer Backplate an der Mainboard-Rückseite und Abstandhaltern auf der Vorderseite wird die Halterung mit großen Daumenschrauben auf der CPU arretiert. Dies geschieht recht einfach und alle Schrauben sind weitestgehend gut erreichbar. Bei Intel-Systemen ist man im Regelfall mit der Ausrichtung der Kühler-Pumpeneinheit prinzipiell frei. Das Herstellerlogo sollte für eine optimale Einbaulage nicht auf den Kopf stehen.
Software
Getestete Versionen:
Corsair LINK 4.6.0.86
NZXT CAM Version 3.3.1
Möglich den größten Mehrwert der Testkandidaten gegenüber anderen Konkurrenzprodukten ist die Steuerung per Software. Sowohl die Corsair LINK als auch die NZXT CAM Software eignen sich nicht nur zum Überwachen der Wasserkühlung, sondern bieten noch die Möglichkeit andere verbaute Komponenten zu überwachen.
Auf der Startseite wird ein allgemeiner Überblick über die wichtigsten Parameter geboten wie CPU-Takt, -Temperatur, -Last, belegten RAM sowie Daten zur AiO wie Lüftergeschwindigkeit und Wassertemperatur. Beide Software-Lösungen bieten die Möglichkeit per Graphen den Verlauf von Temperaturen oder Lastzuständen zu protokollieren und zeigen übersichtlich die Minimal- und Maximalwerte an.
Optisch lassen sich die zwei Tools den eigenen Bedürfnissen individualisieren. Neben hellen und dunklen Hintergründen kann die Auswahl- bzw. Akzentfarbe aus einer breiten Palette bestimmt werden. Subjektiv empfand der Redakteur die CAM Software übersichtlicher und aufgeräumter.
Speziell bei der Steuerung der All-In-One-Wasserkühlung können die Lüfter und die Pumpe separat mit Profilen oder fixen Werten angepasst werden. Einschränkend ist zu erwähnen, dass in LINK lediglich zwischen zwei Pumpen-Profilen, Performance und Silent, gewechselt werden kann. NZXT lässt den Nutzer ein eigenes Profil anlegen, wobei die minimale Drehzahl bei 60% festgelegt ist. Oberndrein kann bestimmt werden, ob die Regelung nach der CPU, GPU oder Wassertemperatur erfolgen soll.
Ähnlich können die Lüftergeschwindigkeit an die CPU, GPU oder Wassertemperatur gekoppelt werden. Zusätzlich erlaubt Corsair die Abhängigkeit zu weiteren, erkannten Temperatur-Sensoren wie beispielsweise im Gehäuse, auf dem Mainboard oder aus einer SSD einzustellen. Wie bereits erwähnt, können bei der Kraken X52 insgesamt vier Lüfter angeschlossen werden, die allesamt über das selbe Profil gesteuert werden.
In einem separaten „Tuning“-Untermenü der CAM-Software lässt sich die auffällige RGB-LED-Beleuchtung auf der Oberseite der Kühler-Pumpeneinheit einstellen. Hier kann eine Vielzahl an Effekten wie pulsierend, im Kreis drehend oder zweifarbig ineinander verlaufend und die Farbtöne justiert werden. Wer möchte, wählt eine Illumination in Abhängigkeit der Wassertemperatur und auch hier sind die Farben frei wählbar oder aus Voreinstellungen zu übernehmen.
Bei Corsair hingegen kann nur die Farbe des beleuchteten Logos variiert werden. Eher ein optisches Detail als ein Eyecatcher. Obendrein kann das Logo beim Überschreiten einer bestimmten Temperatur in eine bestimmte Farbe geändert werden - als Warnsignal.
Beide Lösungen erlauben Benachrichtigungen bei auffälligen Verhalten oder wenn bestimmter Werte überschritten werden..
Insofern die Grafikkarte in der CAM-Software korrekt erkannt wird, ermöglicht jene ein separates Overclocking-Menü. Dies umfasst je nach Karte das Power Limit, Core Clock und Memory Clock sowie das Überarbeiten des Lüfter-Profils.
Weiter lässt sich das Tool per Smartphone-App überwachen und auch vorhandene Profile auswählen. Hierfür ist ein Account beim Hersteller notwendig und beide Geräte müssen eine Verbindung zum Internet haben.
Positiv ist natürlich auch, dass weitere Produkte der Hersteller sich in den jeweiligen Tools integrieren lassen und so eine umfassende Monitoring- & Controlling-Software dem Anwender bietet. Klasse!
Screenshots:
TESTSYTEM und -METHODEN
Die folgenden Testszenarien werden mit den Probanden durchgeführt:
TESTERGEBNISSE
Erwartungsgemäß ordnet sich die Corsair H115i an der Spitze ein und zeigt eine ähnliche Charakteristik in der Kühlleistung wie die Cryorig A80. Die besseren Ergebnisse befinden sich größtenteils im Bereich der Messgenauigkeit, da die Kerntemperaturen lediglich ganzzahlig ausgelesen werden. Analog dazu reiht sich die NZXT Kraken X52 dahinter ein, auf Grund der geringeren Kühlfläche, jedoch mit einem Gewissenabstand vor der Alphacool-Konkurrenz mit 240-mm-Radiator (Eisbaer 240).
FAZIT
Die zwei Testprobanden haben sich im Test sehr gut geschlagen! Sie zeigten eine außerordentliche Kühlleistung, blieben gleichwohl im Bereich der Erwartungen. Im Vergleich liegen sie etwas oberhalb der Wettbewerbsprodukte. Nichtsdestotrotz belegt die Corsair H115i aktuell den ersten Platz in den Charts und auch die NZXT Kraken X52 liegt vor der Eisbaer 240, die ebenfalls auf einen 240-mm-Radiator setzt.
Mittels der Möglichkeit die Pumpe als auch die Lüfter per Software zu steuern, kann sowohl die Corsair H115i wie auch die NZXT Kraken X52 den individuellen Vorlieben angepasst werden. Dennoch sollten sich Super-Silent-Fanatiker bei anderen Produkten umsehen, denn die Pumpe ist durchaus hörbar und auch die mitgelieferten Lüfter sind nicht die leisesten Vertreter. Dabei sind die Lüfter solide und überzeugen vorrangig mit einem hohen statischen Druck. Die hohen Drehzahlen eignen sie sich auch für ambitioniertes Overclocking!
Ein Highlight sind auch die RGB-Effekte der NZXT Kraken X52! Besonders durch die vielen Einstellungsmöglichkeiten bleiben wohl keine Wünsche offen.
Für die Bereitstellung der Produkte gilt ein herzlicher Dank den beiden Herstellern.
Preis zum Testzeitpunkt:
Corsair H115i ~140 EUR (Preisvergleich) (Herstellerlink)
NZXT Kraken X52 ~ 150 EUR (Preisvergleich) (Herstellerlink)
Lieferumfang
Beide Produkte nutzen das gleiche Montagekit für AMD- wie auch Intel-Systeme. Eine Tube Wärmeleitpaste fehlt – diese ist bereits auf der Bodenplatte für eine einmalige Nutzung angetragen. Neben einem USB-Kabel für einen internen USB-2.0-Anschluss sind noch weitere Kabel bei. NZXT hat sich für eine steckbare Variante für den Strom-, Tachosignal- und Lüfteranschluss entschieden. Anders Corsair; hier sind die Kabel fest mit der Kühlerpumpeneinheit verbunden. Natürlich sind auch passende Lüfter den zwei Kühllösungen beiliegend. Corsair mit zwei 140-mm- und NZXT mit zwei 120-mm-Propeller. Obendrein legt NXZT noch passende Schrauben für eine mögliche Push-Pull-Konfiguration, sprich mit insgesamt vier Lüftern am Radiator bei.
Radiator
Wenig Überraschung gibt es beim Blick auf den Radiator der Corsair H115i, da der Aufbau und die Abmessungen mit dem des Cryorigs A80 identisch ist. Der H115i-Wärmetauscher ist genau 140 mm breit, 26 mm hoch und 312 mm lang und kann zweimal je zwei 140-mm-Lüfter aufnehmen. Beim NXZT ist der Radiator mit 123 mm Breite, 30 mm Höhe und 275 mm Tiefe kompakter und es lassen sich auf beiden Seiten jeweils zwei 120-mm-Lüfter montieren.
Das Netz an Lamellen ist recht dicht und eher für schnell drehende Lüfter ausgelegt. Über proprietäre Anschlüsse wird die Kühlflüssigkeit zum Kühlkörper geleitet. Dabei ist der komplette Radiator aus Aluminium gefertigt. Alphacool und be quiet! setzen demgegenüber auf Vollkupfer.
Obwohl auch beim Wärmetauscher der Kraken X52 das Firmenlogo in die Seite eingeprägt ist, wirkt die Lösung der Korsaren mit einer grau lackierten Zierleiste samt Logo eleganter und lockert die sonst sehr schlichte Optik in Einheitsschwarz auf.
Interessant ist auch, dass augenscheinlich der Durchmesser der Anschlüsse bei der H115i deutlich dicker ist als bei der Kraken X52 oder bei der A80 von Cryorig. Leider war es nicht ohne der „Zerstörung“ der Verschlauchung herauszufinden, ob hierbei nur optisch getrickst wurde. Die Schläuche selbst haben den selben Durchmesser von ca. 10 mm. Anders als bei der Cryorig A80 sind bei beiden Testprobanden die Schläuche mit einem schwarzen Gewebeband (Sleeve) aus Nylon aufgewertet wurden.
Kühler-Pumpeneinheit
Vom Radiator wird die Flüssigkeit in die Kühler-Pumpeneinheit befördert. Da die Bodenplatte der H115i und Kraken x52 identisch ist, wird nachfolgend zuerst darauf eingegangen. Die Kontaktfläche zum Prozessor ist aus glänzenden Kupfer mit einer feinen, radialen Struktur. Auffällig sind vor allem die acht Schrauben zwischen Kupferplatte und Gehäuse. Weiterhin ist, wie bereits erwähnt, die Wärmeleitpaste bereits aufgetragen. Dabei handelt es sich um eine dünne Schicht und sollte für einen guten Wärmetransfer sorgen. Weiter außerhalb von der Bodenplatte sind vier weitere Schrauben zu sehen, gefolgt vom Montagering. Auf Grund der höheren Verbreitung von Intel-Systemen ist bei beiden Kühlern die passende Halterung vorinstalliert.
An jener Stelle enden auch die Gemeinsamkeiten. Während NZXT die runde Form nach oben beibehält, geht Corsair zu einer quadratischen Grundform über. Genauer: einem Achteck. Das Gehäuse der H115i ist in einem matten Schwarzton gehalten. Auf der Oberseite ist wie schon am Radiator ein graues Zierelement samt Logo integriert. Das Logo selbst ist farblich beleuchtet und ist standardmäßig weiß illuminiert.
Ein Highlight der Kraken X52 ist die Oberseite der Kühler-Pumpeneinheit. Im ausgeschalteten Zustand ist nur eine spiegelnde Oberfläche, die mit mittig einen kleinen NZXT-Logo verziert ist. In Betrieb genommen, wird ein Ring des runden Gehäuses beleuchtet und erzeugt einen sogenannten „Endlos-Effekt“, einer optischen Täuschung.
Mittels Software lassen sich bei der X52 allerlei Effekte für die Ringbeleuchtung und den Ring einstellen. Hier sind deutlich mehr Möglichkeiten der Individualisierung gegeben als bei Corsair, da lediglich die Farbe angepasst werden. Natürlich ist das auch eine Frage des persönlichen Geschmacks und in beiden Fällen lässt sich komplett die trendige RGB-Beleuchtung deaktivieren. Hierzu später mehr.
Auch seitens der Anschlüsse gehen die zwei Hersteller unterschiedliche Wege. Während bei der Corsair H115i die Schläuche von oben in den Kühler die Flüssigkeit transportieren, sind jene bei der NZXT Kraken X52 seitlich angebracht. An dieser Stelle des Gehäuses sind bei der H115i die Kabel für den Stromanschluss sowie für die Lüfter und des Tachosignals. Diese sind fest mit der Kühler-Pumpeneinheit verbunden. Soll der Corsair-Schriftzug in einem normalen (m)ATX-Gehäuse nicht auf den Kopf stehen, heißt das, dass die Kabel an den RAM-Steckplätzen vorbeigeführt werden müssen. Ebenso ungünstig ist der Mini-USB-Stecker auf der Unterseite. Das Kabel muss also sichtbar auf der Vorderseite zum internen USB-2.0-Header verlegt werden.
Deutlich eleganter ist die Lösung bei der X52. Alle Anschlüsse befinden sich steckbar auf der Oberseite, sodass diese hinter dem Mainboard verlegt werden können. Nachteil dieser Lösung ist, dass je nach Gehäuse und Mainboard das mitgelieferte Kabel zu kurz sein könnte. Weiterhin positiv anzumerken ist, dass am Lüfter-Anschlusskabel neben den zwei beiliegenden Exemplaren am Radiator zwei weitere Lüfter angeschlossen werden können.
Die integrierte Pumpe lässt sich über die herstellerspezifische Software etwas in der Drehzahl anpassen. Auch hierzu später mehr.
Lüfter und Lautstärke
Als typisch lässt sich die Charakteristik der Lüfter beschreiben. In beiden Sets liegen hochtourige Propeller bei. Corsair kombiniert die H115i mit den hauseigenen SP140L 140-mm-Lüftern. Ungedrosselt, sprich mit voller Geschwindigkeit, drehen die zwei mit 2.000 U/min. Konstruiert sind jene für einen „Luftdurchsatz mit hohen statischen Druck bei minimalen Turbolenzen und Geräuschen“. (Hydro Seriesâ„¢ H115i 280 mm Extreme Performance CPU-Flüssigkeitskühler
) Voll aufgedreht sind die Lüfter sehr laut mit einem starken Luftrauschen sowie einem surrenden Geräusch seitens des Motors. Im Bereich unter 800 U/min sind die SP140L durchaus angenehm leise. Nebengeräusche in Form eines leichten Brummen sind allerdings wahrnehmbar. Minimal lassen sie sich mit 20% Spannung (ca. 2,4V) betreiben und drehen dabei 450 U/min.
Ein ähnliches Bild liefern die beiden 120-mm-Lüfter von NZXT mit der Modellbezeichnung RF-A120-FP. Mit einer Spannung von 12 Volt drehen die zwei Propeller mit 2.100 U/min (2.000 +/- 300 U/min Herstellerangabe) und sind somit störend laut. Die Geräuschkulisse ist etwas heller als bei den 140-mm-Gegenstücke von Corsair, das Luftrauschen weniger, dennoch deutlich zu hören. Angenehmer wird es unter 1.000 U/min. Auch diese Lüfter neigen zu einem intervallartigen Brummen.
Andere Lüfter am Markt sind bei gleicher Drehzahl leiser. Dennoch sind es solide Lüfter, die Corsair als auch NZXT beilegen.
Wie schon in den anderen Reviews zu AiO-Kits ist bei einem richtigen Silent-System das Betriebsgeräusch der Pumpe die größte Störquelle. Auch bei der H115i und bei der X52 sind die Pumpeneinheiten mit einem hohen Surren bzw. Fiepen zu hören. Im Silent-Modus (über die Software auswählbar) sind die zwei Probanden bei einen Meter Entfernung nicht aus dem Gehäuse hörbar. Dies repräsentiert in etwa den Abstand, wenn der Anwender am Schreibtisch sitzt und der PC unter jenen steht. Mit höchster Drehzahl von ca. 3000 U/min ist die Pumpe allerdings wahrnehmbar, wenn die übrigen Lüfter im Gehäuse (120- und 140-mm-Lüfter) unter 750 U/min laufen. Besonders bei der Kraken X52 ist die Drosselung der Drehzahl nervig.
Silent-Fans sollten sich eher die Silent-Loop-Varianten näher anschauen.
Montage
Es wurde weiter oben schon angedeutet, dass die Montage für beide Probanden identisch ist und auch analog zur Cryorig A80 ist. Mittels einer Backplate an der Mainboard-Rückseite und Abstandhaltern auf der Vorderseite wird die Halterung mit großen Daumenschrauben auf der CPU arretiert. Dies geschieht recht einfach und alle Schrauben sind weitestgehend gut erreichbar. Bei Intel-Systemen ist man im Regelfall mit der Ausrichtung der Kühler-Pumpeneinheit prinzipiell frei. Das Herstellerlogo sollte für eine optimale Einbaulage nicht auf den Kopf stehen.
Software
Getestete Versionen:
Corsair LINK 4.6.0.86
NZXT CAM Version 3.3.1
Möglich den größten Mehrwert der Testkandidaten gegenüber anderen Konkurrenzprodukten ist die Steuerung per Software. Sowohl die Corsair LINK als auch die NZXT CAM Software eignen sich nicht nur zum Überwachen der Wasserkühlung, sondern bieten noch die Möglichkeit andere verbaute Komponenten zu überwachen.
Auf der Startseite wird ein allgemeiner Überblick über die wichtigsten Parameter geboten wie CPU-Takt, -Temperatur, -Last, belegten RAM sowie Daten zur AiO wie Lüftergeschwindigkeit und Wassertemperatur. Beide Software-Lösungen bieten die Möglichkeit per Graphen den Verlauf von Temperaturen oder Lastzuständen zu protokollieren und zeigen übersichtlich die Minimal- und Maximalwerte an.
Optisch lassen sich die zwei Tools den eigenen Bedürfnissen individualisieren. Neben hellen und dunklen Hintergründen kann die Auswahl- bzw. Akzentfarbe aus einer breiten Palette bestimmt werden. Subjektiv empfand der Redakteur die CAM Software übersichtlicher und aufgeräumter.
Speziell bei der Steuerung der All-In-One-Wasserkühlung können die Lüfter und die Pumpe separat mit Profilen oder fixen Werten angepasst werden. Einschränkend ist zu erwähnen, dass in LINK lediglich zwischen zwei Pumpen-Profilen, Performance und Silent, gewechselt werden kann. NZXT lässt den Nutzer ein eigenes Profil anlegen, wobei die minimale Drehzahl bei 60% festgelegt ist. Oberndrein kann bestimmt werden, ob die Regelung nach der CPU, GPU oder Wassertemperatur erfolgen soll.
Ähnlich können die Lüftergeschwindigkeit an die CPU, GPU oder Wassertemperatur gekoppelt werden. Zusätzlich erlaubt Corsair die Abhängigkeit zu weiteren, erkannten Temperatur-Sensoren wie beispielsweise im Gehäuse, auf dem Mainboard oder aus einer SSD einzustellen. Wie bereits erwähnt, können bei der Kraken X52 insgesamt vier Lüfter angeschlossen werden, die allesamt über das selbe Profil gesteuert werden.
In einem separaten „Tuning“-Untermenü der CAM-Software lässt sich die auffällige RGB-LED-Beleuchtung auf der Oberseite der Kühler-Pumpeneinheit einstellen. Hier kann eine Vielzahl an Effekten wie pulsierend, im Kreis drehend oder zweifarbig ineinander verlaufend und die Farbtöne justiert werden. Wer möchte, wählt eine Illumination in Abhängigkeit der Wassertemperatur und auch hier sind die Farben frei wählbar oder aus Voreinstellungen zu übernehmen.
Bei Corsair hingegen kann nur die Farbe des beleuchteten Logos variiert werden. Eher ein optisches Detail als ein Eyecatcher. Obendrein kann das Logo beim Überschreiten einer bestimmten Temperatur in eine bestimmte Farbe geändert werden - als Warnsignal.
Beide Lösungen erlauben Benachrichtigungen bei auffälligen Verhalten oder wenn bestimmter Werte überschritten werden..
Insofern die Grafikkarte in der CAM-Software korrekt erkannt wird, ermöglicht jene ein separates Overclocking-Menü. Dies umfasst je nach Karte das Power Limit, Core Clock und Memory Clock sowie das Überarbeiten des Lüfter-Profils.
Weiter lässt sich das Tool per Smartphone-App überwachen und auch vorhandene Profile auswählen. Hierfür ist ein Account beim Hersteller notwendig und beide Geräte müssen eine Verbindung zum Internet haben.
Positiv ist natürlich auch, dass weitere Produkte der Hersteller sich in den jeweiligen Tools integrieren lassen und so eine umfassende Monitoring- & Controlling-Software dem Anwender bietet. Klasse!
Screenshots:
TESTSYTEM und -METHODEN
- Intel Core i7 2600k @4,4 GHz (1,32 V)
- ASUS A8Z77 V Deluxe
- Patroit DDR3-1866 RAM @1,5V
- Gigabyte GeForce GTX 970 G1.Gaming
- Corsair HX850
- 2x 256GB Crucial M4 SSD
- 1x 1TB Samsung 2.5“ HDD
- Phanteks Evolv ATX TG
- Gehäuselüfter: 2x Noiseblocker BlackSilent Pro Fan PK2 (140 mm, 1.200 U/min max)
- Referenzlüfter 120 mm: Noiseblocker BlackSilent Pro Fan PL2 (1.400 U/min max)
- Referenzlüfter 140 mm: Noiseblocker BlackSilent Pro Fan PK2 (1.200 U/min max)
- Wärmeleitpaste: Prolimatech PK-3 Nano
Die folgenden Testszenarien werden mit den Probanden durchgeführt:
- Test 1: maximale Drehzahl der Serienlüfter (falls im Lieferumfang enthalten) - Gehäuselüfter @max. U/min
- Test 2: Serienlüfter @1.000 U/min - Gehäuselüfter @1.000 U/min
- Test 3: Referenzlüfter @1.200 U/min Gehäuselüfter @1.200 U/min
- Test 4: Referenzlüfter @900 U/min Gehäuselüfter @900 U/min
- Test 5: Referenzlüfter @750 U/min Gehäuselüfter @750 U/min
- Test 6: Referenzlüfter @600 U/min Gehäuselüfter @600 U/min
TESTERGEBNISSE
Erwartungsgemäß ordnet sich die Corsair H115i an der Spitze ein und zeigt eine ähnliche Charakteristik in der Kühlleistung wie die Cryorig A80. Die besseren Ergebnisse befinden sich größtenteils im Bereich der Messgenauigkeit, da die Kerntemperaturen lediglich ganzzahlig ausgelesen werden. Analog dazu reiht sich die NZXT Kraken X52 dahinter ein, auf Grund der geringeren Kühlfläche, jedoch mit einem Gewissenabstand vor der Alphacool-Konkurrenz mit 240-mm-Radiator (Eisbaer 240).
FAZIT
Die zwei Testprobanden haben sich im Test sehr gut geschlagen! Sie zeigten eine außerordentliche Kühlleistung, blieben gleichwohl im Bereich der Erwartungen. Im Vergleich liegen sie etwas oberhalb der Wettbewerbsprodukte. Nichtsdestotrotz belegt die Corsair H115i aktuell den ersten Platz in den Charts und auch die NZXT Kraken X52 liegt vor der Eisbaer 240, die ebenfalls auf einen 240-mm-Radiator setzt.
Mittels der Möglichkeit die Pumpe als auch die Lüfter per Software zu steuern, kann sowohl die Corsair H115i wie auch die NZXT Kraken X52 den individuellen Vorlieben angepasst werden. Dennoch sollten sich Super-Silent-Fanatiker bei anderen Produkten umsehen, denn die Pumpe ist durchaus hörbar und auch die mitgelieferten Lüfter sind nicht die leisesten Vertreter. Dabei sind die Lüfter solide und überzeugen vorrangig mit einem hohen statischen Druck. Die hohen Drehzahlen eignen sie sich auch für ambitioniertes Overclocking!
Ein Highlight sind auch die RGB-Effekte der NZXT Kraken X52! Besonders durch die vielen Einstellungsmöglichkeiten bleiben wohl keine Wünsche offen.
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