[User-Review] Corsair RM 750 - ein kleines Review

Sir Demencia

Enthusiast
Thread Starter
Mitglied seit
06.03.2014
Beiträge
801
Ort
Münchner Süden
Corsair RM 750 ein Review


Einleitend ein Danke an Corsair, Hardwareluxx und Blackbeard. Sie haben mir dieses Review ermöglicht.

Ich teste hier das Corsair RM 750. Momentan ist es für etwa 120,-€ im Fachhandel erhältlich. Den Fokus bei diesem Review lege ich dabei auf
1. Technische Daten
2. die Ausstattung
3. die Verarbeitung (Verpackung)
4. Handling beim Einbau
5. Lautstärke
6. die Spannungen ( Idle und last), gemessen mit Multimeter (Voltcraft VC130 DMM)


Weiter werde ich an einigen Stellen Vergleiche zu meinen bisherigen Netzteil ziehen.
Ein Xilence XP 750 M. Dieses Netzteil ist seit etwa 4 Jahren in Betrieb.

Weiter möchte ich vorab sagen, dass ich vom Öffnen des Netzteils abgesehen habe. Einmal würde ich dabei die Garantie des Netzteils verlieren und im Weiteren kann ich auch keine Aussagen zu den dort verbauten Komponenten machen.

Wer sich dafür interessiert kann sich an dieser Stelle genauer informieren:
Corsair RM Series 750 W Review | techPowerUp
Auch werden hier Tests bezüglich der Spannungen, etc. durchgeführt, die ich so nicht machen kann.


Testaufbau:
CPU: Intel i5 4670k (@ stock)
CPU- Kühler: Thermalright HR- 02 Macho, Rev. A
Mainboard: Gigabyte GA- Z87X UD4H
RAM: 16 GB Corsair Vengeance DDR 3 ( 1600 MHz )
Grafik: Gigabyte GeForce GTX 970 G1 Gaming ( @ stock )
SSD: Sandisk 830 256 GB
HDD: Seagate Barracuda 1TB
Gehäuse: Thermaltake Urban T81
BS: Windows 8.1

CPU und Grafikkarte wurden für den Test nicht übertaktet.
Im Gehäuse sind Lüfter so verbaut: 2 x 200mm (Front), 1x 200 mm (Deckel), 1 x 140mm (hinten); Die Lüfter werden über das Mainboard gesteuert



1. Technische Daten:

Gesamtleistung: 750W

Einzelne Spannungen:
+ 3,3V 25,0A
+ 5,0V 25,0A
+12,0V 62,5A (Single- Rail)
-12,0V 0,8A
+5Vsb 3,0A​

Auf der 12V- Schiene ist es möglich die gesamten 750 W abzurufen.
Die 3,3V- und die 5V- Schiene können gemeinsam 150 W abrufen.
Auf die Vor- und Nachteile von Single- oder Multirail - Systemen möchte ich hier nicht näher eingehen.


Anschlüsse:
1 x MB 20+4 pin
1 x CPU 8/ 4 pin
3 x PCIe 6/ 2 pin
4 x Peripheral / SATA
1 x C- Link


Schutzeinrichtungen:
OVP Überspannungsschutz
UVP Unterspannungsschutz
SCP Kurzschlussschutz
OCP Überstromschutz
OLP Überlastschutz
OTP Überhitzungsschutz


Sonstiges:
semi- passive Kühlung (135mm- Lüfter)
80 PLUS Gold
Vollmodulares Kabelmanagement
mtbf: 100.000 Std
Maße (B/H/L) in mm: 150/ 86/ 180
5 Jahre Garantie​



2. Die Ausstattung:


Kabel:
1 x MB 20+ 4 pin - 610mm
1 x CPU 8/ 4 pin - 650mm
2 x PCIe 6/ 2 pin (mit je 2 Anschlüssen) – 650mm
2 x SATA (mit je 4 Anschlüssen) – 760mm
2 x Molex (mit 1x3 und 1x4 Anschlüssen) – 640mm
2 x Adapter Molex auf floppy – 101mm
1 x Corsair Link Kabel (analog) - Der nötige USB- Adapter zum Auslesen der Daten über die Corsair-Link- Software leigt nicht bei und muss einzeln erworben werden
1 x Kaltgeräte- Kabel


Weiteres:
diverse Kabelbinder
Schrauben
Gehäuse- Aufkleber
2 Heftchen (Sicherheitshinweis und Garantie)​


Inhalt.jpg



3. Die Verarbeitung (Verpackung):

Geliefert wird das Corsair RM 750 in einem großzügig dimensionierten Karton, der den Inhalt gut vor äußeren Einflüssen schützt.
Das Innere ist in zwei Bereiche geteilt. Einmal das Netzteil selber, welches zu allen Seiten hin durch Hartschaum geschützt ist und weiter ein kleinerer Bereich (nicht extra geschützt) für das Zubehör.

Verpackung_1.jpg Verpackung_2.jpg


Grundlegend ist das Corsair RM 750 sehr gut verarbeitet. Das Netzteil fühlt sich sehr wertig an. Das Gehäuse ist fest und formstabil. Die matte und sich leicht „rau“, aber gut anfühlende Lackierung verstärkt diesen Eindruck nochmals.
NT_1.jpg NT_Steckerseite.jpg NT_unten.jpg NT_Vorderseite.jpg


In diesem Punkt muss sich das Xilence absolut geschlagen geben. Das Gehäuse besteht aus dünnerem Material und die Lackierung scheint auch weitaus weniger wertig.


Die Kabel des Corsair RM 750 hinterließen einen gemischten Eindruck bei mir. Zunächst einmal ist es seit IDE- und Floppy- Zeiten das erste Mal, dass ich wieder mit Flachbandkabeln zu tun hatte.
Und weiter sind, der Optik geschuldet, die Kabel samt Stecker komplett in schwarz gehalten. Das mag ja gut aussehen, hat allerdings auch so seine Nachteile (beim Messen der Spannungen). Aber dazu später mehr.
Hier gefallen mir optisch die schwarz gesleevten Kabel des Xilence besser. Aber das ist reine Geschmackssache und hat nichts mit der Qualität zu tun.
Die Stecker der Kabel geben zunächst keinen Anlass zur Kritik.

Zusammenfassend:
Das Netzteil macht hier einen durchgehend guten bis sehr guten Eindruck. (Die Ausführung als Flachbandkabel und die Optik der Kabel sind rein subjektiv und werden so von mir nicht mitbewertet.)



4. Handling beim Einbau:

Teil 1: Einbau des Netzteils

Der Einbau des eigentlichen Netzteils stellt keine größeren Probleme dar.. Das Corsair RM 750 liegt perfekt im Gehäuse. Ohne Verschraubung wackelt oder kippelt hier nichts. (Das spricht für die Wertigkeit von Netzteil und Gehäuse.) Alle Maße werden sauber eingehalten und Corsair weiß das der „rechte Winkel“ 90° hat :d

Ein kleines Problem hatte ich bei der Verschraubung des Netzteils. Da die Kanten oben abgeschrägt sind, mussten die Bohrungen etwas versetzt werden. Dazu bieten die meisten Gehäuse entsprechende Alternativen an. Leider nicht mein Thermaltake Urban T81 an der oberen rechten Ecke. Hier musste ich auf eine saubere Verschraubung verzichten, da meinem Gehäuse hier schlichtweg ein Quadratzentimeter Blech fehlt. Ich habe es zur Veranschaulichung im Bild grau eingezeichnet. Allerdings stellt dies keinen goßen Mangel dar. Auch mit nur drei Schrauben sitzt das Netzteil fest an seinem Platz. Wer sich dennoch daran stören könnte sollte sein Gehäuse daraufhin überprüfen.
NT_eingebaut_hinten_Korrektur.jpg



Teil 2: Die Verkabelung

Zunächst vorab zu den Längen der einzelnen Kabel. Hier gibt es nichts zu bemängeln. Trotz meines Bigtowers reichen die Kabel in jede Richtung ohne das es in irgendeiner Art zu Problemen oder „faulen“ Kompromissen geführt hat. Ich konnte alle Kabel sauber verlegen. Kein Ziehen oder schärferes Abknicken um den letzten Millimeter zu erreichen war nötig.
Sehr gut gemacht.
Das Handling der Flachbandkabel erwies sich, entgegen meiner ersten „Skepsis“ als durchgehend gut.
Gerade im Bereich hinter dem MoBo- Tray zeigen sich die großen Vorteile der Flachbandkabel. Hier fällt der Einbau deutlich leichter als bei den Rundkabeln des Xilence.
Natürlich muss man die Kabel an der einen oder anderen Stelle etwas „knicken“ um die Laufrichtung der Kabel zu ändern. Aber es macht auf mich nicht den Eindruck, dass es an diesen Stellen gleich zu einem Kabelbruch kommt.
Ich sehe also auch einem weiteren Einbau in ein anderes Gehäuse gelassen entgegen.
An dem BIld kann man sehr gut sehen, dass die Verkabelung im Gehäuse einen sehr sauberen und aufgeräumten Eindruck hinterlässt. Und sehr wichtig: Auch der Luftstrom wird an keiner Stelle durch die Verkabelung gestört. Ich habe in meinem System auf einen Lüfter im Boden verzichtet. Wer an dieser Stelle einen Lüfter verbauen will, kann auch die Kabel am Boden noch soweit anders verlegen, dass sie auch dort den Luftstrom nicht behindern würden.
Corsair_eingebaut.jpg

Hier ein Vergleich zum Xilence:
Xilence_eingebaut.jpg



Anlass zur Kritik sehe ich allerdings sehr deutlich bei den Steckern. Obwohl diese bei oberflächlicher Betrachtung einen guten Eindruck machen.
Sowohl auf Netzteilseite als auch auf Abnehmerseite (GraKa, Mainboard, etc.) wirken die Verbindungen etwas „schwammig“. Die Verbindungen zwischen Stecker und Buchse scheinen nicht so sauber, fest und „klar“ zu sein, wie beim Xilence.
Ich hatte hier öfter das Gefühl kontrollieren zu müssen ob der Stecker auch wirklich richtig fest sitzt. Die Steckersicherungen des Xilence geben hier akustisch und haptisch eine bessere Rückmeldung. Beim Einstecken hört man ein kurzes und sehr klares „Klacken“ beim Einrasten der Sicherung. Und man fühlt dies auch.
Diese Klarheit fehlt mir bei Corsair RM 750. Da es sich hierbei um ein rein akustisches und haptischens "Problem" handelt kann ich an dieser Stelle auch keine Bilder zur besseren Verdeutlichung einfügen.

Zusammenfassend:
Der Einbau des Corsair RM 750 und die Verkabelung hinterlassen einen gemischten Eindruck.
Der guten Verlegbarkeit und Organisationsmöglichkeit der Verkabelung stehen die Kritikpunkte bei den Steckern gegenüber.
Wobei man dazu sagen muss, dass dies aber auch eine Kritik auf hohem Niveau ist.



5. Lautstärke:

Hier gibt es nicht viel zu sagen. Im Idle- Betrieb (Office, Surfen, etc.) ist das Netzteil unhörbar. Der Lüfter steht still.

Auch wenn das System unter Last betrieben wird ist das Netzteil unhörbar. Ich konnte keine zuverlässigen Temperatur- Messungen machen.
Allerdings ist es so, dass der Lüfter des Corsair RM 750 in jeder Betriebsart immer deutlich leiser ist als jeder andere Lüfter im Test- PC.
Sobald ich ein Spiel oder Benchmark laufen ließ waren die anderen Lüfter immer deutlich lauter (CPU, GraKa, Gehäuse- Lüfter).

Als „Gegentest“ stellte ich den CPU- Lüfter auch unter Idle auf Drehzahlen, die eigentlich einem Last- Betrieb entsprachen.
Ich konnte also testen ob das Betriebsgeräusch mit und ohne Netzteillüfter anders oder lauter war.
Und genau das war nicht der Fall.
Genauso testete ich auch mit den Gehäuselüftern und den Lüftern der Grafikkarte.

Um festzustellen ob der Lüfter des Corsair RM 750 läuft oder nicht musste ich nachsehen.
Das ging so, dass ich den PC auf kleine Holzstücke stellte und einen kleinen Spiegel unter dem PC platzierte. Ich wollte mich hier nicht auf eine Softwarelösung verlassen.

In diesem Bereich schlägt das Corsair das Xilence um Längen. Denn das war z.B. im idle- Betrieb durchaus wahrnehmbar.

Zusammenfassend:
Das Corsair RM 750 erfüllt hier alle Erwartungen. An keiner Stelle Platz für Kritik.
Sehr gut.


6. Die Spannungen:

Die Messungen wurden von mir mit einem Multimeter (Voltcraft VC130 DMM) vorgenommen.
Ich nahm die Spannungen dabei an den jeweiligen Steckern an den Verbraucherenden ab.
Im Idle lief Windows 8 ohne Programme. Nur im Hintergrund liefen meine Firewall/ Virenscanner, MSI Afterburner und die Logitech-Software für Maus und Tastatur.
Im Last- Betrieb ließ ich zeitgleich „Heaven Benchmark 4.0“ und „Prime 95“ (In-place large FFTs) laufen.
Auf einen Test im Spielbetrieb verzichtete ich ganz bewusst, da ich die Ergebnisse ja zwischen zwei verschiedenen Netzteilen vergleichen wollte. Ich war mir dabei nicht sicher ob es dabei einen Unterschied macht, wenn nicht immer exakt die gleiche Spielszene abläuft.

Und hier musste ich jetzt, wie eingangs beschrieben bei den Steckern des Corsair RM 750 ganz genau hinsehen. Es gibt hier keine Unterschiede bei den Kabelfarben. Das war beim Xilence deutlich einfacher.
Ich stelle dies hier nur fest und möchte es in keiner Weise als negativen Kritikpunkt verstanden wissen.

Messungen:

Corsair RM 750 (idle/last)Xilence XP 750 M (idle/last)
12,0V11,99 / 11,9312,40 / 12,19
5,0V 5,05 / 5,03 4,99 / 5,00
3,3V 3,30 / 3,32 3,32 / 3,30


Die Messungen wurden mehrfach wiederholt und waren reproduzierbar mit nur geringen Abweichungen. Die Werte wurden dann von mir gemittelt.
(So lagen z.B. die Spannung des Corsair RM 750 auf der 12V- Schiene im idle zwischen 11,96V und 12,02V. )
Die Spannungen liegen alle im zulässigen Bereich und entsprechen den Vorgaben der ATX- Spezifikation 2.3.1

Zusammenfassend:
Das Cosair hält alle Spannungen sehr nah an den Vorgaben. Die Abweichungen sind alle sehr weit davon entfernt an die Grenzen der der ATX- Spezifikation zu stoßen.
Im Vergleich zum Xilence zeigt das Corsair RM 750 ein sehr ähnliches Bild. Allerdings liegt das Corsair auf der 12V- Schiene näher an der Vorgabe von 12V.
Ich kann dabei allerdings nicht beurteilen in wieweit das Alter des Xilence hierbei eine Rolle spielt.



7. Fazit:
Das Corsair RM 750 macht einen durchgängig guten Eindruck in allen Bereichen. Einzig die Kritikpunkte bei der Qualität der Stecker trüben das ansonsten sehr gute Testergebnis.
Auch der fehlende USB-Adapter sei noch erwähnt. Schade wenn man den Preis des Netzteils bedenkt.
Abschließend darf ich sagen, dass ich das Corsair RM 750 im Ganzen empfehlen kann.

P.S.: Sollten mir bei dem Review Fehler unterlaufen sein, oder andere hier im Forum zu einem ganz anderen Schluss im Gesamten, oder einzelnen Punkten kommen, bitte ich um Information. Ich würde mein Review nach Prüfung ggf. anpassen.
Danke!
 

Anhänge

  • NT_eingebaut_hinten.jpg
    NT_eingebaut_hinten.jpg
    202 KB · Aufrufe: 66
Zuletzt bearbeitet:
Hardwareluxx setzt keine externen Werbe- und Tracking-Cookies ein. Auf unserer Webseite finden Sie nur noch Cookies nach berechtigtem Interesse (Art. 6 Abs. 1 Satz 1 lit. f DSGVO) oder eigene funktionelle Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir diese Cookies setzen. Mehr Informationen und Möglichkeiten zur Einstellung unserer Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.


Zurück
Oben Unten refresh