JackA
Urgestein
Einleitung
Vorweg ein großes Dankeschön von mir an Hardwareluxx und Corsair für die kostenlose Bereitstellung des o.g. Testobjekt. Dieser Umstand wird sich aber definitiv nicht auf das Ergebnis des Reviews auswirken.
Dazu sei gesagt, dass ein Review über ein Audio-Produkt ein sehr subjektives Thema ist, wo viel persönlicher Gusto mit einwirken. Nichts desto trotz kann man aber klangliche Pflaumen auch mit ungeübten Gehör erkennen, spätestens, wenn man das Testmuster gegen echtes Hifi antreten lässt.
Verpackung und Lieferumfang
Das Void Pro kam gut gesichert in einem Pappkarton bei mir an, in dem noch zusätzlich ein 2m USB-Ladekabel, Pop-/Windschutz, Wireless-Adapter, Handbuch und Garantiekarte enthalten waren.
Hätte mehr sein können (Wechsel-Earpads z.B.), aber im Grunde ist es noch i.O.
Technische Daten
Kopfhörer:
Frequenzbereich 20Hz - 20 kHz
Impedanz 32k Ohms @ 1 kHz
Treiber 50mm
Anschluss USB Type A
Gewicht 380g
Mikrofon:
Typ Unidirectional noise cancelling
Impedanz 2.0k Ohms
Frequenzbereich 100Hz to 10kHz
Sensibilität -38dB (+/-3dB)
Verarbeitung
Kopfhörer -> Hier kann ich wirklich nichts beanstanden. Die Kopfhörermuscheln sind an Metallarmen aufgehangen und der Kopfbügel selbst, auch wenn man ihn zieht, dreht, biegt oder windet, er zeigt keine Anzeichen von Materialschwäche. Kein Klappern beim Schütteln und auch das haptische Gefühl, obwohl viel Kunststoff verbaut wurde, sagt einem etwas hochwertig voraus, alleine wenn man es in die Hand nimmt.
Mikrofon -> Man kann es hin- und herbiegen, wie man es gerade braucht, doch leider besteht der Arm aus einer Art Gummi, was nicht sonderlich hochwertig aussieht und sich anfühlt.
USB-Ladekabel -> Hier bekommt man eher Standardware mit einem für mich wieder eklig anfühlenden Gummikabel. Da das Cent-Artikel sind, hätte man hier durchaus ein etwas hochwertigeres Kabel erwarten können,
da so ein Wireless-Headset durchaus öfters mal an so einem Kabel zum Laden hängen muss.
Funktionsumfang
Wie man es bei einem Headset erwartet, bietet es Klangausgabe und Aufnahme in einem .
An der linken Hörmuschel befinden sich zwei Taster, einmal um das Mikrofon stumm zu schalten und einer, der den Kopfhörer abschaltet.
Am unteren Rand findet man dann auch einen Wipp-Schalter, um die Lauststärke zu regeln, und, wenn man ihn kurz drückt, die verschiedenen EQ-Presets durchzuschalten. Drückt man ihn länger, aktiviert/deaktiviert man Dolby-Headphones.
Das Mikrofon, mutet man es nicht über den Taster, kann man es auch über simples hochklappen stumm schalten. Ist es stumm geschalten, wird es über eine sehr gut sichtbare rote LED am Mikrofon-Ende gekennzeichnet.
Jede Einstellung die man tätigt, wird über ein akustisches Signal gekennzeichnet, was ziemlich gut und eindeutig funktioniert.
Geht der Akku zu Ende (ab 5%), wird dies auch über akustische Signale angemerkt, die einem aber mit der Zeit so nerven, dass man das Headset freiwillig zum Laden ansteckt und es nicht leer laufen lässt.
Die Akkulaufzeit beruht sich bei mir auf ca. die angegebenen 16h bei normaler Lautstärke und ohne RGB Beleuchtung (speziell diese braucht viel Strom).
*Die Reichweite zwischen Headset und Empfänger geht bei mir locker auf 10m mit Wänden und Decke dazwischen.
Software
Damit das Headset läuft wird nicht zwangsweise die Software benötigt, dadurch ist aber der Funktionsumfang extrem eingeschränkt, damit sich das ändert wird die Corsair eigene Software "Corsair Gaming" installiert,
in der man ein paar Einstellungen tätigen kann, die aber so überschaubar sind, dass man wenig vewirrt wird.
Darunter zählen im ersten Reiter auf der Linken Seite die Standard Einstellungen bei denen man Profilverknüpfungen mit Programmen tätigen, ein eigenes Profilsymbol einstellen und selbst ein eigenes Hintergrundbild für die Software einstellen kann.
Im zweiten Reiter kann man die RGB Farben und Effekte einstellen.
Im dritten Reiter befinden sich die EQ-Einstellungen, wo man auch eigene Presets erstellen kann.
Auf der rechten Seite wurde ein Lautstärkeregler für das Mikrofon, einen Abhörregler und einen Button um von Stereo auf Dolby Headphones schalten zu können, platziert.
Wie gesagt, die Einstellungen sind sehr überschaubar und machen das, was sie sollen.
Geht man auf das Zahnrad in die "Globalen Einstellungen" sieht man die restliche Akkukapazität, mögliche Firmware upgrades, Umschaltung zwischen Pieptöne und Frauenstimme (wobei ich zweiteres bevorzuge), Regelung der Standbyzeit, Regelung der RGB-Helligkeit und allgemeine Einstellungen wie Sprache, beim Systemstart starten, SDK aktivieren (das sind, soweit ich weiß, Beleuchtungssteuerungen je nach Game), nur die verbundenen Geräte anzeigen (was ich sehr empfehlen kann, sonst zeigt mir die Software auch Tastatur- und Mauseinstellungen an, obwohl ich nur ein Headset dran hängen habe), Exportfunktion und wieder die Möglichkeit die Software selbst auf Updates checken zu lassen.
Tragekomfort
Das ist ein Punkt bei mir, der mir Zähneknirschen beschehrt. Der Kopfhörer ist für große Köpfe mit großen Ohren konzipiert. Da ist mein Durchschnittskopf zu klein und das Void Pro sitzt etwas lose um die Ohren. Man merkt auch, wenn man die Ohrmuscheln nur etwas an die Ohren drückt, dass der Klang sich gleich um einiges verbessert.
Ansonsten kann ich weiter nichts zu Meckern finden. Die Ohrpolster in Textil-Gewebe gefallen mir sehr gut und sind wohltuend weich, genauso wie der Kopfband, was mir noch softer als die Ohrpolster vor kommt.
Wiedergabequalität
Die Disziplin, in der sich die Spreu vom Weizen trennt. Ich höre normal mit "besserem" Hifi Kopfhörern und bin von Haus aus skeptisch, wenn ich ein Headset probiere, das auch noch groß mit Gaming und Wireless beworben wird,
denn geschätzt sind 99% davon kernschrott, die man sich nicht freiwillig antun will.
Doch das Corsair Void Pro ist anders. Es klingt gefällig, warm und es sind keine üblichen Bassschleudern. Im Vergleich zu meinen offenen Hifi-Kopfhörern klingt es etwas undifferenzierter und gepresster, aber das liegt definitiv an der geschlossenen Bauweise, denn im Vergleich mit den ebenfalls geschlossenen Ultimate Ears 6000 (200€ UVP), ist es klanglich auf min. gleichen Level. Soviel zum Stereomodus.
Doch das Void Pro bietet auch einen Dolby Headphones/Kopfhörer Modus, den sie mMn. gut umgesetzt haben. Ich war gewohnt, dass der Sound damit blechern und verwaschen wird, doch hier wird man einfach nur in einen Raum versetzt, was genau der Sinn und Zweck dahinter ist. Rein fürs Musikhören würde ich diesen Modus nicht einsetzen, aber bei Spielen und Filmen, die keine eigene virtuelle Surround-Unterstützung anbieten, ist dies eine sehr elegante Lösung. Beim Orten in CSGO und PUBG hatte ich absolut keine Probleme und in Filmen wurde eine sehr gute Räumlichkeit erzeugt.
Aufnahmequalität
Das hier ist die größte Schwäche des Void Pro, es werden zu viele Details der Stimme nicht aufgenommen und sie wirkt leicht blechern. Das ist kein Thema in Voicechats, wo meine Kumpels absolut kein Problem mit meiner Aufnahme hatten, aber zum Streamen oder Videos drehen würde ich eher auf was professionelleres zurückgreifen. Ich muss den Regler auf 100% einstellen um gut verstanden zu werden, es gibt aber kein erkennbares Hintergrundrauschen oder übersteuern.
Zusammengefasst
Positiv:
+ Verarbeitung
+ Wiedergabequalität
+ Dolby Headphones
+ Akkulaufzeit
+ Software
Neutral:
o Tragekomfort
o Lieferumfang
Negativ:
- Aufnahmequalität
- Gummi bei USB-Kabel und Mikrofonarm
Fazit
Ich würde dem Corsair Void Pro RGB Wireless eine Kaufempfehlung an jedem geben, der auf "Wireless" nicht verzichten kann. Wer nur ein geschlossenes Headset sucht, was auch mit Kabel sein darf, der kommt bei entsprechenden Altnerativen günstiger und ggf. klanglich besser weg.
Aber dafür, dass es sich um ein Gaming Headset handelt, das eben kabellos arbeitet, macht es keine schlechte Figur und ist preislich (119,90€ UVP) damit mMn. auch vertretbar und eher günstig, wenn man es mit entsprechenden Konkurrenzprodukten vergleicht, die aber in mehreren Punkte schlechter abschneiden.
*Und hier noch die Bilder in Größer:
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