Hallo liebe Hardwareluxxer!
Gegen Ende letzten Jahres haben Hardwareluxx und Crucial wieder zu einem Lesertest aufgerufen. Diesmal bekamen 5 Hardwareluxx-Leser die Möglichkeit jeweils eine der neuen Crucial P5 mit 2 TB zu testen. Ich war einer der Glücklichen und habe die SSD nun gute 3 Wochen ausprobiert und in verschieden Disziplinen gegen meine Crucial Force MP510 antreten lassen.
Mein Test-Setup:
• Prozessor: AMD Ryzen 7 3700X
• Mainboard: Gigabyte X570 Aorus Elite
• Kühler: be quiet! Dark Rock Pro 4
• Speicher: G.Skill Trident Z Neo DDR4-3600 32GB
• Grafikprozessor: Sapphire Nitro+ Radeon RX 5700 XT
• SSD: Corsair Force MP510 960 GB
• Gehäuse: Fractal Design Define C TG
• Netzteil: Corsair HX 850i
• Betriebssystem: Windows 10 Pro
Unboxing und Einbau:
Die SSD kommt relativ unscheinbar, in einer für SSDs üblichen Verpackung, daher. Neben der eigentlichen SSD liegt nur noch ein kleiner Zettel bei, der auf die Crucial Homepage verweist, wo eine Einbauanleitung und diverse SSD Tools zu finden sind. Ein Heatspreader liegt nicht bei.
Der Einbau der SSD ging schnell und unkompliziert. Da in dem ersten M.2-Slot meines Gigabyte X570 Aorus Elite die Corsair SSD verbaut war und Gigabyte nur für diesen Slot einen Heatspreader beilegt, habe ich die Crucial SSD einfach so in dem zweiten Slot verbaut, wie sie daherkommt. Etwas unglücklich kommt zudem hinzu, dass meine Grafikkarte die SSD zusätzlich noch halb verdeckt.
Dass es hierbei eventuell zu einem thermischen Problem kommen könnte war bereits abzusehen. Deshalb war auch ein Schwerpunkt meines Tests, die Performance der SSD in Abhängigkeit der Temperatur etwas genauer zu analysieren. Aber dazu komme ich gleich noch. Zuerst einmal wollte ich die Crucial P5 gegen die Corsair MP510 kurz benchmarken, um mir einen schnellen Überblick zu verschaffen.
Erste Tests:
Für einen ersten Vergleich habe ich beide SSDs durch den CrystalDiskMark 8.0.1 Default geschickt.
Dabei fällt auf, dass die Corsair (links) beim sequenziellen Lesen und Schreiben nur minimal schneller zu Werke geht als die Crucial (rechts), sich bei Random 4K Reads und Writes aber deutlich absetzen kann.
Schon bei diesem ersten Test habe ich gesehen, dass die Temperaturen von Controller und NAND der Crucial P5 (können beide mit HWInfo64 ausgelesen werden) sehr hohe Werte erreichen. Deshalb habe ich direkt mit dem Test der temperaturabhängigen Performance weiter gemacht.
Kopierleistung in Abhängigkeit der Temperatur:
Für diesen Test habe ich die SSD mit CrystalDiskmark sequenziell 5 Runden zu jeweils 60 Sekunden ohne Pause gelesen und geschrieben, sodass die SSD gute 10 Minuten lang an ihrem Limit lief. Mit HWInfo64 habe ich währenddessen die Temperaturen des SSD Controllers und des NAND über die Zeit aufgezeichnet.
Dieses Prozedere habe ich dann einmal im Idle-Betrieb des PCs durchlaufen lassen, was bedeutet, dass auch die Lüfter der Grafikkarte aus waren. Zudem habe ich einen weiteren Durchlauf durchgeführt, bei dem ich zusätzlich noch eine Grafik- oder Spielelast mittels Furmark simuliert habe.
Dass die SSD ohne Heatspreader an ihr thermisches Limit gelangen würde war bereits abzusehen. Dabei bricht die sequenzielle Leserate von ca. 3200 MB/s auf etwa 1100 MB/s und die sequenzielle Schreibrate von ca. 2900 MB/s auf 900 MB/s ein, wenn der NAND eine Temperatur von 77 °C erreicht. Bei einer Temperatur von ca. 71 °C wird wieder die volle Leistung abgerufen.
Interessant hierbei ist, dass es zu einem Einbruch der Schreibrate nur im Idle-Setup (links) kam, bei der simulierten Grafiklast (rechts) jedoch nicht. Daraus lässt sich schließen, dass jeder Luftzug, auch wenn dieser sehr heiß ist, der SSD ohne Heatspreader zugutekommt.
Nachdem ich von diesen doch sehr hohen Temperaturen etwas beeindruckt war, montierte ich auf die SSD kurzerhand einen Heatspreader, den ich mir für ca. 15 Euro hinzugekauft hatte. Dabei hatte ich Glück, dass die SSD gerade noch so unter die Grafikkarte gepasst hat.
Der Heatspreader bewirkte wahre Wunder. Sowohl im Durchlauf mit dem Idle-Setting (links), als auch mit der Grafiklast (rechts), blieb die Temperatur des NAND immer unter 65 °C und damit weit von der kritischen Drosseltemperatur entfernt.
Mit Heatspreader konnte ich dann guten Gewissens zum anderen Schwerpunkt meines Tests, nämlichen den Ladezeiten von Spielen übergehen.
Vergleich der Ladezeiten von Spielen: Corsair vs. Crucial
Ursprünglich hatte ich meine Spielebibliothek auf meiner Corsair System-SSD installiert. Allerdings war diese dadurch immer sehr voll und ich hatte den Eindruck, dass die Performance darunter leidet. Darum habe ich beschlossen, beide SSDs je einmal zu 50% und zu 90% zu füllen und dann zu schauen, ob eine Änderung der Performance mittels CrystalDiskMark gemessen werden kann und ob eventuell auch ein Unterschied bei den Ladezeiten von Spielen beobachtet werden kann.
Bei der Corsair SSD kann im CrystalDiskMark lediglich ein Unterschied in der sequenziellen Schreibgeschwindigkeit festgestellt werden. Die fast volle SSD schrieb dabei nur noch ca. mit der halben Geschwindigkeit, als wenn diese nur zur Hälfte gefüllt ist. In den Abbildungen unten ist links der Vergleich mit dem Default-Setting und rechts der Vergleich mit Realworld-Settings dargestellt.
Bei der Crucial P5 konnte kein Unterschied zwischen 50% und 90% belegtem Speicherplatz durch CrystalDiskmark gemessen werden. Auch hier sind die Werte links mit dem Default-Setting und rechts mit dem Realworld-Setting abgebildet.
Die spannende Frage war nun, ob es Unterschiede bezüglich der Ladezeiten von Spielen zwischen den SSDs gibt. Dafür habe ich die vier Games, die ich am häufigsten spiele, auf beiden SSDs installiert und mit jeweils beiden Füllständen getestet. Bei Shadow of the Tomb Raider, ANNO 1800 und Borderlands 3 kann sowohl zwischen den beiden SSDs, als auch zwischen beiden Füllständen der SSDs kein signifikanter Unterschied bezüglich der Ladezeiten festgestellt werden.
Den einzigen Unterschied konnte ich bei Tom Clancy´s Ghost Recon Wildlands bei der Corsair SSD festellen. Hier war die Ladezeit bei 90% Belegung ein paar Sekunden länger als bei 50%. Allerdings fällt das, meiner Meinung nach, hier nicht sonderlich in Gewicht.
Fazit:
Die Crucial P5 ist in synthetischen Benchmarks etwas langsamer als die Corsair Force MP510. In Spielen ist das nicht messbar. Sie wird daher auch der künfige Speicherort meiner Spielebibliothek werden. Was mich persönlich etwas verwundert ist, dass Crucial der SSD, die immerhin fast 300 Euro kostet, keinen Heatspreader oder einen großen Kupferaufkleber beigelegt hat, da man, wie bei den Temperaturtests beobachtet, mit einem einfachen Heatspreader ein Drosseln, auch unter extremer Belastung, vollständig verhindern kann.
Vielleicht geht man davon aus, dass heutzutage Heatspreader bei Mainbords mit zum Lieferumfang gehören – ich weiß es nicht.
Jedenfalls hat der Test wieder sehr viel Spaß gemacht! Ich möchte mich deshalb noch einmal bei den Mitarbeitern von Hardwareluxx bedanken, dass ihr immer so schöne Kooperationen und Tests für eure Leser auf die Beine stellt.
Ich würde mich über eure Kommentare zum Bericht freuen!
Viele Grüße
Paul
Gegen Ende letzten Jahres haben Hardwareluxx und Crucial wieder zu einem Lesertest aufgerufen. Diesmal bekamen 5 Hardwareluxx-Leser die Möglichkeit jeweils eine der neuen Crucial P5 mit 2 TB zu testen. Ich war einer der Glücklichen und habe die SSD nun gute 3 Wochen ausprobiert und in verschieden Disziplinen gegen meine Crucial Force MP510 antreten lassen.
Mein Test-Setup:
• Prozessor: AMD Ryzen 7 3700X
• Mainboard: Gigabyte X570 Aorus Elite
• Kühler: be quiet! Dark Rock Pro 4
• Speicher: G.Skill Trident Z Neo DDR4-3600 32GB
• Grafikprozessor: Sapphire Nitro+ Radeon RX 5700 XT
• SSD: Corsair Force MP510 960 GB
• Gehäuse: Fractal Design Define C TG
• Netzteil: Corsair HX 850i
• Betriebssystem: Windows 10 Pro
Unboxing und Einbau:
Die SSD kommt relativ unscheinbar, in einer für SSDs üblichen Verpackung, daher. Neben der eigentlichen SSD liegt nur noch ein kleiner Zettel bei, der auf die Crucial Homepage verweist, wo eine Einbauanleitung und diverse SSD Tools zu finden sind. Ein Heatspreader liegt nicht bei.
Der Einbau der SSD ging schnell und unkompliziert. Da in dem ersten M.2-Slot meines Gigabyte X570 Aorus Elite die Corsair SSD verbaut war und Gigabyte nur für diesen Slot einen Heatspreader beilegt, habe ich die Crucial SSD einfach so in dem zweiten Slot verbaut, wie sie daherkommt. Etwas unglücklich kommt zudem hinzu, dass meine Grafikkarte die SSD zusätzlich noch halb verdeckt.
Dass es hierbei eventuell zu einem thermischen Problem kommen könnte war bereits abzusehen. Deshalb war auch ein Schwerpunkt meines Tests, die Performance der SSD in Abhängigkeit der Temperatur etwas genauer zu analysieren. Aber dazu komme ich gleich noch. Zuerst einmal wollte ich die Crucial P5 gegen die Corsair MP510 kurz benchmarken, um mir einen schnellen Überblick zu verschaffen.
Erste Tests:
Für einen ersten Vergleich habe ich beide SSDs durch den CrystalDiskMark 8.0.1 Default geschickt.
Dabei fällt auf, dass die Corsair (links) beim sequenziellen Lesen und Schreiben nur minimal schneller zu Werke geht als die Crucial (rechts), sich bei Random 4K Reads und Writes aber deutlich absetzen kann.
Schon bei diesem ersten Test habe ich gesehen, dass die Temperaturen von Controller und NAND der Crucial P5 (können beide mit HWInfo64 ausgelesen werden) sehr hohe Werte erreichen. Deshalb habe ich direkt mit dem Test der temperaturabhängigen Performance weiter gemacht.
Kopierleistung in Abhängigkeit der Temperatur:
Für diesen Test habe ich die SSD mit CrystalDiskmark sequenziell 5 Runden zu jeweils 60 Sekunden ohne Pause gelesen und geschrieben, sodass die SSD gute 10 Minuten lang an ihrem Limit lief. Mit HWInfo64 habe ich währenddessen die Temperaturen des SSD Controllers und des NAND über die Zeit aufgezeichnet.
Dieses Prozedere habe ich dann einmal im Idle-Betrieb des PCs durchlaufen lassen, was bedeutet, dass auch die Lüfter der Grafikkarte aus waren. Zudem habe ich einen weiteren Durchlauf durchgeführt, bei dem ich zusätzlich noch eine Grafik- oder Spielelast mittels Furmark simuliert habe.
Dass die SSD ohne Heatspreader an ihr thermisches Limit gelangen würde war bereits abzusehen. Dabei bricht die sequenzielle Leserate von ca. 3200 MB/s auf etwa 1100 MB/s und die sequenzielle Schreibrate von ca. 2900 MB/s auf 900 MB/s ein, wenn der NAND eine Temperatur von 77 °C erreicht. Bei einer Temperatur von ca. 71 °C wird wieder die volle Leistung abgerufen.
Interessant hierbei ist, dass es zu einem Einbruch der Schreibrate nur im Idle-Setup (links) kam, bei der simulierten Grafiklast (rechts) jedoch nicht. Daraus lässt sich schließen, dass jeder Luftzug, auch wenn dieser sehr heiß ist, der SSD ohne Heatspreader zugutekommt.
Nachdem ich von diesen doch sehr hohen Temperaturen etwas beeindruckt war, montierte ich auf die SSD kurzerhand einen Heatspreader, den ich mir für ca. 15 Euro hinzugekauft hatte. Dabei hatte ich Glück, dass die SSD gerade noch so unter die Grafikkarte gepasst hat.
Der Heatspreader bewirkte wahre Wunder. Sowohl im Durchlauf mit dem Idle-Setting (links), als auch mit der Grafiklast (rechts), blieb die Temperatur des NAND immer unter 65 °C und damit weit von der kritischen Drosseltemperatur entfernt.
Mit Heatspreader konnte ich dann guten Gewissens zum anderen Schwerpunkt meines Tests, nämlichen den Ladezeiten von Spielen übergehen.
Vergleich der Ladezeiten von Spielen: Corsair vs. Crucial
Ursprünglich hatte ich meine Spielebibliothek auf meiner Corsair System-SSD installiert. Allerdings war diese dadurch immer sehr voll und ich hatte den Eindruck, dass die Performance darunter leidet. Darum habe ich beschlossen, beide SSDs je einmal zu 50% und zu 90% zu füllen und dann zu schauen, ob eine Änderung der Performance mittels CrystalDiskMark gemessen werden kann und ob eventuell auch ein Unterschied bei den Ladezeiten von Spielen beobachtet werden kann.
Bei der Corsair SSD kann im CrystalDiskMark lediglich ein Unterschied in der sequenziellen Schreibgeschwindigkeit festgestellt werden. Die fast volle SSD schrieb dabei nur noch ca. mit der halben Geschwindigkeit, als wenn diese nur zur Hälfte gefüllt ist. In den Abbildungen unten ist links der Vergleich mit dem Default-Setting und rechts der Vergleich mit Realworld-Settings dargestellt.
Bei der Crucial P5 konnte kein Unterschied zwischen 50% und 90% belegtem Speicherplatz durch CrystalDiskmark gemessen werden. Auch hier sind die Werte links mit dem Default-Setting und rechts mit dem Realworld-Setting abgebildet.
Die spannende Frage war nun, ob es Unterschiede bezüglich der Ladezeiten von Spielen zwischen den SSDs gibt. Dafür habe ich die vier Games, die ich am häufigsten spiele, auf beiden SSDs installiert und mit jeweils beiden Füllständen getestet. Bei Shadow of the Tomb Raider, ANNO 1800 und Borderlands 3 kann sowohl zwischen den beiden SSDs, als auch zwischen beiden Füllständen der SSDs kein signifikanter Unterschied bezüglich der Ladezeiten festgestellt werden.
Den einzigen Unterschied konnte ich bei Tom Clancy´s Ghost Recon Wildlands bei der Corsair SSD festellen. Hier war die Ladezeit bei 90% Belegung ein paar Sekunden länger als bei 50%. Allerdings fällt das, meiner Meinung nach, hier nicht sonderlich in Gewicht.
Fazit:
Die Crucial P5 ist in synthetischen Benchmarks etwas langsamer als die Corsair Force MP510. In Spielen ist das nicht messbar. Sie wird daher auch der künfige Speicherort meiner Spielebibliothek werden. Was mich persönlich etwas verwundert ist, dass Crucial der SSD, die immerhin fast 300 Euro kostet, keinen Heatspreader oder einen großen Kupferaufkleber beigelegt hat, da man, wie bei den Temperaturtests beobachtet, mit einem einfachen Heatspreader ein Drosseln, auch unter extremer Belastung, vollständig verhindern kann.
Vielleicht geht man davon aus, dass heutzutage Heatspreader bei Mainbords mit zum Lieferumfang gehören – ich weiß es nicht.
Jedenfalls hat der Test wieder sehr viel Spaß gemacht! Ich möchte mich deshalb noch einmal bei den Mitarbeitern von Hardwareluxx bedanken, dass ihr immer so schöne Kooperationen und Tests für eure Leser auf die Beine stellt.
Ich würde mich über eure Kommentare zum Bericht freuen!
Viele Grüße
Paul
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