denzop
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Vielen Dank an HardwareLuxx und AeroCool, für die Ermöglichung des Testes.
Meine Bewertungskriterien:
Damit mir ein Gehäuse richtig gut gefällt müssen einige Punkte erfüllt werden. Vor allem muss eine, zum Preis passende, Verarbeitung geboten werden. Je nach Preisniveau drück ich auch mal ein Auge zu.
Eine gute Staubfilterung ist mir sehr wichtig. Allerdings muss der Airflow dementsprechend vernünftig sein und das Gehäuse sollte nicht Sauna spielen.
Das Kabelmanagement sollte durchdacht und praktisch umgesetzt sein. Gebotenes RGB Klimbim ist nett, aber für mich nicht wichtig.
Dann lasset das Review beginnen!
Einleitung
Das Cronus Gehäuse ist Teil der ThunderX3 Gaming Marke von AeroCool und kam Ende 2020 auf den Markt.
Es ist ein Mid-Tower Gehäuse in dem Mainboards bis zum E-ATX Formfaktor verbaut werden können.
Es ist 50,2cm hoch, 49,1cm lang und 23 cm breit. Für Kabelmanagement ist 26,55mm Platz.
Die Grundausstattung fällt im Vergleich mit anderen und markeneigenen Gehäusen in diesem Preisbereich etwas mager aus. Besonders das nur ein 140mm Lüfter verbaut ist, ist echt merkwürdig. Dafür sollte ja dann die Verarbeitungsqualität und die Funktionalität besser sein.
Die linke Seite des Gehäuses besteht aus Tempered Glas. Die Front besteht aus ABS mit Carbon-Optik und stellt eine Art X dar. Zudem ist die Front RGB beleuchtet.
Im Cronus können CPU-Kühler mit einer maximalen Höhe von 18cm verbaut werden. Grafikkarten dürfen maximal 38,7cm lang sein.
Produktseite: https://aerocool.io/product/cronus/
Verpackung/ Lieferumfang und erster Eindruck:
Das Cronus wird, in einem AeroCool typischen, braunen Pappkarton geliefert. Darin finden wir gut verpackt, zwischen viel Schaumstoff, das ThunderX3 Cronus. Als ich das Gehäuse ausgepackt habe, musste ich echt staunen. Das Cronus ist so leicht, das es im Vergleich mit dem Define R6 wie ein Fliegengewicht erscheint. Während ich mir das Gehäuse erstmal angeschaut habe, fand ich dann auch die „Accessory Box“. Der erste Eindruck des Gehäuses ist ganz gut und die Optik gefällt mir auch.
Der Lieferumfang:
-Eine GPU-Halterung
-2 weitere Kabelkanäle
-Ein 140mm DUO 14 ARGB PWM Lüfter
-Zudem gibt es noch einen RGB-Lüfter Hub mit 6 Steckplätzen für AeroCool 6pin Lüfter.
-Diverse Schrauben
-zusätzliche Klebepads
Features und innerer Aufbau:
IO-Panel:
Das IO Panel des Cronus ist durchschnittlich ausgestattet. Es gibt 2x USB 3.0 Anschlüsse, 2x Klinke für Kopfhörer und Mikrofon, einen Power + Reset + LED Button und 1 LED für die HDD.
Innerer Aufbau:
Zunächst müssen wir das Glaspanel abnehmen. Dieses ist durch 2 Rändelschrauben an der Rückseite des Gehäuses befestigt. Danach zieht man das Glas aus den vorderen 3 Halte-Schlitzen. Diese Art der Halterung ist deutlich angenehmer als die oft üblichen 4 Rändelschrauben die „direkt“ auf dem Glasfenster sitzen.
Was mir sofort aufgefallen ist, sind die gummierten Kabeldurchführungen. Für AeroCool doch eher untypisch aber auf jeden Fall ein praktisches Feature. Allerdings sind die Durchführungen in der Netzteilabdeckung nicht gummiert.
Beim Blick auf die Erweiterungslots habe Ich echt gestaunt… diese sind nämlich nicht einzeln festgeschraubt, sondern nur vorgestanzt und allesamt zum Rausbrechen. Für um die 90€ hätte ich hier mehr erwartet, aber hey es hat „RGB“. Zusätzlich besteht die Möglichkeit eine GPU mit einem Riser Kabel auch vertikal zu verbauen. Dafür kann dann auch die mitgelieferte GPU-Halterung genutzt werden.
Airlflow und Kühlungsmöglichkeiten:
Wer das Gehäuse zum ersten Mal betrachtet fragt sich bestimmt, wo denn da Luft angesaugt werden soll. Die Antwort sind die relativ breiten Schlitze(zwischen 3 – 10mm Breit) in der Front. Dort können, je nach Wunsch bis zu 3x 120mm/2x 140mm Lüfter ihren Platz finden. Auch im Deckel können bis zu 2x 120mm/140mm Lüfter verbaut werden, zusätzlich gibt es ja noch den vormontierten 140mm RGB Lüfter im Heck.
Überraschend, für mich, ist definitiv der fehlende Staubfilter in der Front. Aber am Boden und an der Oberseite sitzen Filter.
Also genügend Montagemöglichkeiten für Lüfter gibt es schonmal, ob das reicht und funktioniert, sehen wir später an den Temperaturen.
Der Lüfter:
Der mitgelieferte 140mm ARGB Lüfter ist ein DUO 14 von AeroCool. Anschließen kann man diesen leider nur über einen passenden RGB-Hub da hier ein Custom-6 Pin Anschluss genutzt wird. Leider kann nicht ausgelesen werden wie viel RPM der Lüfter gerade macht und somit ist die Einstellung der Lüfterkurve etwas schwieriger.
Damit die Beleuchtung besser aussieht wird bei den leuchtenden Elemente ein trüber weißer Kunstoff verwendet. Gelagert ist der Lüfter in einem günstigen Öl-Lager, also leider kein Kugellager. Leider hat sich AeroCool dazu entschieden bei diesem Lüfter die Gummipads weg zu lassen. Spoiler: diese wären durchaus nötig
Rückseite und Kabelmanagement:
Auf der Rückseite haben wir um die 2,65cm Platz für unsere Kabel und SSDs. Insgesamt ist es möglich bis zu 2x 2,5 Zoll und 3x 3,5 Zoll Laufwerke zu verstauen. Sehr schön finde ich die angebrachten Kabelkanäle aus Kunststoff, und die vielen Ösen um Kabelbindern zu befestigen.
In der Netzteilabdeckung ist trotz HDD-Käfig genug Raum für große Netzteile mit bis zu 20cm Länge. Wem der Platz trotzdem nicht ausreicht, kann den HDD-Käfig einfach abschrauben und entfernen. Für das Netzteil kommt hier ein sehr günstiger Staubfilter zum Einsatz. Leider hat dieser auch relativ große Löcher und wird einiges an Staub durchlassen.
Zudem sitzt auf der Rückseite auch der RGB/Lüfter-Hub mit Platz bis zu 6x 6pin AeroCool Lüfter und 2 zusätzlichen Headern für anderes RGB Klimbim. Schade finde ich das man keine normalen 4-Pin PWM Lüfter anschließen kann.
Einbau der Hardware:
Mein Testsystem für das AeroCool Cronus besteht aus Folgenden Komponenten:
CPU | Mainboard | RAM | Kühler | Grafikkarte | Speicher | Netzteil |
Ryzen 7 3800x | MSI B550 Gaming Carbon WiFi | 16GB Corsair Vengeance LPX 3200mhz | Arctic Freezer 50 | Sapphire RX-590 Nitro+ SE | Crucial P2 500GB, Samsung 850 EVO 250GB, 2TB HDD | Be quiet! PowerZone 850w |
Vor dem Einbau habe ich erstmal die Seitenteile entfernt. Danach musste ich echt aufpassen, dass das Gehäuse aufgrund des geringen Gewichtes nicht davonfliegt
Um mein ATX Mainboard samt Kühler und RAM einzubauen, musste ich die noch fehlenden Abstandshalter einschrauben. Da AeroCool die Schrauben nicht sortiert hat, war also der erste Schritt die Schrauben zu sortieren.
Dann beim Mainboard einsetzten das erste Problem. Die vorinstallierte IO-Blende blieb an einem der Abstandshalter und an dem Lüfterrahmen des RGB Lüfters hängen. Teilweise habe ich sogar das Lüfterkabel angekratzt da am Lüfter noch eine kleine Kabelschlaufe hängt. Also habe ich erstmal das verkantete Mainboard raus manövriert. Danach habe ich dann den Lüfter abgeschraubt und dann das Mainboard eingesetzt. Wichtig ist, bevor man das Mainboard einsetzt, die Erweiterungsslot-Blenden rauszubrechen.
Als nächstes war das Netzteil dran. Da das be quiet! PowerZone 850w Netzteil relativ groß ist, war das in der Netzteilkammer echt ne knappe Nummer. Um das Netzteil etwas zu entkoppeln hat AeroCool auf kleine Schaumstoff-Pads gesetzt.
Auf dem Foto kann man zudem sehen das der HDD-Käfig einiges an Platz wegnimmt. Wer allerdings keine HDD verbaut kann den Käfig auch einfach abschrauben. Da ich eine HDD nutze, bleibt dieser verbaut.
Wo wir doch gerade bei Festplatten sind. Um die HDD in den Käfig zu bauen wird die Daumenschraube am Boden des Gehäuses gelöst. Dann kann man den Käfig, mit etwas Kraft, rausziehen. Die HDD wird dann einfach in den passenden Slot geschoben und festgeschraubt. Dabei werden keine Gummipads oder sonstige Entkoppler benutzt. Nur der HDD-Käfig selbst ist etwas entkoppelt. Die SSD habe ich an einem der 2 Rahmen montiert.
Die Montage der Grafikkarte war tatsächlich etwas schwieriger als gedacht. Beim Festschrauben ist mir aufgefallen das die Löcher an der Slotblende meiner RX-590 nicht ganz mit den Löchern der Erweiterungsslots übereinstimmen. Da dies bei meinem Define R6 auch der Fall ist, weiß ich nicht, ob das an der Fertigungstoleranz des Gehäuses oder an meiner GPU liegt. Nach dem Festschrauben der GPU klappt man die vertikale Slotblende wieder hoch, und dreht die Daumenschrauben wieder rein. Nach bedarf kann man dann auch die GPU-Halterung nutzen.
Das Verlegen der Kabel geht wiederum gut. Wer noch bedarf hat kann die zusätzlichen Kabeltunnel anbringen. Ansonsten ist auch genug Platz zwischen dem Mainboard Tray und dem Seitenteil, wenn man sich keine Mühe geben mag.
Die Kabeldurchführungen sind alle gut durchdacht und passend platziert. Nur das Kabel des Hecklüfters kann nicht so schön verlegt werden, da keine Möglichkeit zur Durchführung in der oberen Ecke besteht.
Um in der Front Lüfter oder einen Radiator zu montieren, muss man erstmal die Front abziehen. Diese ist mit Kunststoff-Nasen eingerastet. Dann muss man auf die Verkabelung der Front-Beleuchtung aufpassen. Diese war bei mir zumindest sehr stramm verlegt. Danach schraubt man halt seinen Lüfter fest und befestigt die Front wieder.
Verarbeitungsqualität:
Grundsätzlich ist die Verarbeitung des Gehäuses O.K., passt aber nicht zu einem 85€ Gehäuse. Das Stahlblech ist dünn und lässt sich teilweise locker eindrücken und verbiegen. Dazu kommt das einige Bohrlöcher noch kantige/scharfe Ränder/Grate haben. Wenn man den Lüfter festschraubt, sieht man deutlich wie sich das Blech vom Gehäuse leicht verbiegt. Das Seitenteil aus Blech ist zudem auch etwas wabbelich. Die Glasscheibe ist hochwertig und die angeklebten Montageteile sind auch stabil und zuverlässig.
Unsaubere Bohrgrate
Also ingesamt eher naja. Gerade für 85€ sollte man hier mehr erwarten können. Ich ziehen mal als Vergleich das AeroCool Tor Pro heran. Das Tor Pro kostet 20 € mehr und hat:
4 ARGB PWM Lüfter, rausschraubare PCiE Blenden, stabileres Blech und keinerlei scharfe Kanten, bessere Staubfilterung.
Auch andere Hersteller werden in diesem Preisbereich eine bessere Verarbeitung und Ausstattung bieten als das Cronus. Nicht nur andere Hersteller, sondern auch AeroCool selbst macht sich hier echt Konkurrenz und bietet für 85€ etwas an, was auch günstiger gehen sollte. Damit meine ich, dass das Cronus in diesem Preisbereich nichts verloren hat und AeroCool sogar zeigt das es besser geht (siehen z.B. das Tor Pro oder auch das NightHawk).
Optik:
Die Optik des Cronus ist sicherlich nicht jedermanns Sache, und etwas speziell. Mir persönlich gefällt sie aber.
Die beleuchtet X-Front mit dem „ThunderX3“-Logo und der RGB Lüfter im Heck sehen aus meiner Sicht aber gut aus. Die Steuerung der RGB Elemente erfolgt über den RGB Hub und einem kompatiblem RGB Header am Mainboard, oder mit dem LED Button an der Front.
Wenn man die Beleuchtung per Software steuern möchte, muss man den LED Knopf 3s gedrückt halten. Dann wechselt die Steuerung zum Mainboard ARGB Header. Wer die Beleuchtung komplett abschalten will muss den LED Knopf 6s halten. Die Möglichkeit die Beleuchtung auch komplett abzuschalten finde ich sehr schön, gerade weil man nicht einfach das RGB Kabel des Lüfter abziehen kann(ist ja ein 6pin Kombi Header). Das Zusammenspiel aus meinem Arctic Freezer 50 und dem Gehäuse funktioniert problemlos. Ich musste lediglich den 3-Pin RGB Header an den HUB anschließen und los gings.
Aus Interesse habe ich auch mal die Front auseinandergeschraubt. Insgesamt sind hier 54 LEDs verbaut, wovon 4 das Logo beleuchten und der Rest die X-Form.
Praxis:
Während meines „Homeschoolings“ habe ich das Cronus jeden Tag in Gebrauch gehabt und kann somit umfangreich berichten. Am deutlichsten aufgefallen sind mir die HDD Geräusche. Kaum gedämpft und durch das platte Blech schön wiedergegeben hör man diese gut. Im Define R6 ist die HDD auch hörbar, allerdings deutlich leiser. Hin und wieder trat dann beim Hecklüfter ein starkes Klackern auf. Ob das nur das PWM Signal ist, oder das Lager geschädigt ist kann ich nicht sagen. Zudem tritt dies nur hin und wieder auf. Auch das Fehlen eines Staubfilters in der Front machte sich bemerkbar. Durch das Nutzen eines zusätzlichen 120er PureWings Lüfter, hat sich im Gehäuse nach wenigen Tagen deutlich mehr Staub angesammelt als in meinem Define R6 nach 2 Wochen. Die Beleuchtung ist sehr kräftig, macht einen guten Eindruck und lässt sich auch problemlos anpassen.
Ein Staubfilter in der Front wäre doch ganz nett
Die Temperaturen sind auch nicht zu vernachlässigen. Weder GPU noch CPU erreichen kritische Punkte und bleiben kühl.
Genaue Werte:
*Diese Werte sind kein wirklicher Temperarturtest sondern sind nur Werte zufälliger Messungen*
Idle: Word, Chrome etc… (CPU: ca. 41-45c durchschnittlich; GPU: ist passiv bei geringer Nutzung)
Last: BFV(CPU: max. 75c; GPU: max. 77c)
Also alles im grünen Bereich.
Fazit:
Das AeroCool Cronus ist grundsätzlich ein schönes Gehäuse. Enttäuschend ist vor allem das dünne Blech sowie ein fehlender Staubfilter in der Front. Die Blenden zum rausbrechen sind ok, aber eigentlich erwartet man für 85€ schraubbare Blenden. Der RGB Hub ist ein nettes Accessoire aber leider mit Lüftern anderer Hersteller nutzlos. Das Bauen ist sehr einfach und Platz bietet das Gehäuse mehr als genug. Passive Netzteil sollte man aufgrund des geschlossenen Netzteilkäfigs aber nicht nutzen. Praktisch für Nutzer mit schweren GPUs ist natürlich die mitgelieferte GPU-Halterung.
Insgesamt ist das AeroCool also ein nettes, optisch besonderes, Gehäuse. Die Verarbeitung ist, zumindest bei meinem Modell, zum Großteil gut. Aber einige Stelle sind unsauber gearbeitet. Auch der Einbau verlief ohne großartige Probleme, bis auf das verkantete Mainboard. Die Beleuchtung ist sehr kräftig und einfach anpassbar. Nur der Preis von 85€ ist zu hoch. Passend wären vielleicht eher 60€.
Also wurde am Material und der Verarbeitung gespart, nur weil das Gehäuse leuchtet. Oder zumindest würde ich so eine Begründung erwarten. Nachvollziehen kann ich das nicht. Dann lieber höhere Qualität und ein paar LEDs weniger.
Hier nochmal eine kurze Übersicht der Pro`s und Con`s:
Pro`s:
-Sehr guter Airflow
-praktisches und einfaches Kabelmanagement
-gummierte Kabeldurchführungen
-viel RGB Beleuchtung (Subjektiv)
-geringes Gewicht (Subjektiv)
-viel Zubehör
-Halterung der Glasscheibe ist sehr gut gelöst.
Con`s:
-kein Staubfilter in der Front
-dünnes Blech
-PCiE Blenden zum Rausbrechen
-nur 1 Lüfter
-unsaubere, scharfe Bohr-Grate
-Platz im Netzteilkäfig mit HDD-Käfig knapp bemessen
Vielen Dank fürs Lesen!
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