@Bob und Flint
Wenn man noch etwas tiefer einsteigt, wird's noch lustiger.
Cable bedeutet nicht zwangsläufig, dass es ein shared medium ist. Im Grunde ist es von der SPEC her so umsetzbar, es muss aber so nicht zur Anwendung kommen.
Shared medium ist dann ein Problem, wenn der selbe Kanal von mehreren gleichzeitig benutzt werden soll, wenn das nicht mehr geht, dann wird gewartet.
Kanal kann ein physischer, zeitlicher oder "frequenzlicher" Kanal sein. (oder sogar codebasiert)
Im einfachsten Fall spricht man von nonshared medium, wenn man getrennte Physiken hat. (also jeder hat sein eigenes Kabel bis zum Knoten)
Zeitlich bedeutet, dass von zum Beispiel 8 Zeitschlitzen jeder einem User zu gewiesen ist. Wenn man also alle eine Leitung haben, jeder aber nur 1/8 der Zeit nutzt und das auch so vorgesehen ist um den vollen Dienst zu erreichen, dann ist das zwar immer noch im klassischen Sinne ein shared medium, obwohl alle maximale Dienstqualität haben.
Das gleiche im Frequenzbereich. Beispiel WLAN, 4 User, alle haben je einen nicht überlagerten Frequenzbereich. Volle Dienstqualität. Zwar immer noch shared medium, aber eben kein Nachteil.
Das ist z.B. auch bei Cable der Fall. Es gibt etliche Frequenzen die genutzt werden können. Wenn also der Provider nur so viele User zulässt dass die Summer der benötigten Kanäle <=Nutzkanäle ist, dann ist das IO.
Wenn man also mit den angedachten Multiplexverfahren die 100% Dienstqualität liefern kann, ist shared medium kein Problem, im Gegenteil, es ist eine günstige Variante. Jeder User hat seinen eigenen logischen(Zeitmultiplex)/physischen(Leitung oder Frequenz) Kanal und wird von niemandem beeinflusst.
Interessant wird es, wenn man dann auf CDMA gepaart mit OFDM setzt. Dann hat man plötzlich alles auf der selben Physik, der selben Frequenz und zur selben Zeit. Wenn die SPEC gut ist und z.B. zur maximalen Dienstqualität 100 User zulässt, dann können tatsächlich 100 User zur gleichen Zeit alles machen.
Das ist dann zwar wieder shared medium in reinstform, durch die Zugriffsverfahren wird allerdings sichergestellt, dass eben 100 getrennte logische Kanäle existieren und daher ist wieder alles schön.
Man könnte ein shared medium also so auslegen, dass letztendlich jeder wieder eine eigene "Leitung" hat und keiner vom anderen genervt ist.
Allerdings widerstrebt das den Providern, bzw. kann man so, wenn weniger User da sind, dort eben eine höhere Dienstqualität liefern, muss aber am Ende dann mit einer Schlechteren leben, wenn es mal voll ist. Man darf dann nicht vergessen, dass man dann als User für einen Kanal Geld bezahlt, den man nicht nutzt. Mal also eine relativ hohe Grundgebühr hat, wenn man so will. Wenn man sich aber mit mehreren User diesen Kanal teilt, dann sinkt die Grundgebühr, muss dann damit leben, dass es langsam wird, wenn alle gleichzeitig was wollen.
DOCSIS, UMTS, LTE und so ziemlich jede aktuelle andere shared medium-Technik nutzen CDMA zur Nutzbarmachung der gleichen Frequenz.
Wenn man, wie es aktuell auch bei DOCSIS angedacht ist, den CMTS in den Keller legt, dann hat man wieder ein nonshared medium. Aktuelle DOCSIS Installationen sind zumindest inhouse ab HÜP sternverkabelt und allenfalls in der Wohnung dann in Reihe oder über einen WSP wieder Stern. Nur so erreicht man, gerade in größeren Strukturen, eine gute Rückkanalqualität.
Über das Thema kann man Stunden reden. Am Ende ist für ein gutes shared medium nur entscheidend, wie gut die Umsetzung ist.
EDIT:
Ich weiß jetzt nicht woher die Frage kommt bzw. was der Hintergedanke ist
Das Auslegen eines Backbones ist schon eine Kunst für sich. Man hat halt eine Schraube, viel oder wenig Bandbreite. Allerdings beeinflusst man damit 2 Ausgangsgrößen "Dienstqualität" und "Kosten", wobei die Kosten wohl eher überproportional mit der Qualität steigen.