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viel spaß beim lesen. gruß beeker
] Build my Computa
Sers, Jungs. Da ich den halben Sonntag (wieder einmal wink) damit zugebracht habe, einem Freund bei dessen PC-Problemen zu helfen und mit tränengefüllten Augen feststellen musste,
dass eben jener arme Tropf einen nigelnagelneuen X2 5000+ nebst Mainboard ins digitale Nirvana befördert hat,
habe ich mir die Mühe gemacht,die häufigsten Fehler in humorvoller Art und Weise zusammenzuschreiben.
Tut mir den Gefallen und lest es. Lest es ganz! Nicht, weil ich euch zeigen will, was ich für ein toller Hecht in Sachen Hardware bin - sondern weil es nichts Frustrierenderes gibt,
als nach stundenlanger Fehlersuche einem Freund sagen zu müssen, dass er sauer verdiente 800 Öre durch eine banale selbstverschuldete Unachtsamkeit ohne Garantieansprüche in die Tonne treten kann.
Lest es - auch wenn ihr meint, "es drauf zu haben". wink
1. Der Einkauf
Du kommst in den Hardwareshop Deiner Wahl und kaufst Dir für Deine hart verdienten Eurösen die Einzelteile zusammen, mit denen Du glaubst, ein cooles System zusammenbauen zu können.
So 8000 Punkte im neusten Benchmark und aktuelle Spiele mit Full Details, Kantenglättung und HDR-Ausleuchtung und du wärst mehr als zufrieden.
Nach mehreren Diskussionen mit einem in Deinen Augen schwachsinnigen Verkäufer, der Dir in der Regel erzählt, dass gerade Deine Wunschgrafikkarte momentan nicht lieferbar sei,
was aber eigentlich nur von Vorteil für Dich ist, da die ja eh nur Schrott gewesen wäre und Dir letztlich einen anderen Hersteller auflabert, den er zufällig ausreichend auf Lager hat.
Bepackt mit dem schweren Gehäuse und zwei bis drei Tüten, die spätestens in der U-Bahn reißen, weil sie eh viel zu klein waren, kommst Du schließlich nicht mehr so gut gelaunt zu Hause an.
Aber egal, es ist DEIN Tag und Du hast Dich schon lange darauf gefreut.
2. Der Aufbau
Erstmal das Gehäuse auf den Schreibtisch und betrachten: Warum baut sich die Kiste eigentlich nicht von selbst zusammen?
Okay, durchatmen und ran ans Werk. Seitendeckel auf und rein mit dem Mainboard. Wo sind die Abstandshalter?
Ach da! Hm, um die richtig fest zu bekommen bräuchtest Du so einen Schraubendreher, der vorne so ein komisches Loch hat.
Egal, das geht mit der Hand schon auch. (Falsch, Gehäuse- und CPU-Lüfter übertragen ihre Vibrationen auf den Mainboardschlitten.
Handfest angezogene Schrauben lockern sich im Laufe der Zeit, wenn auch nur um ein paar hundertstel Millimeter,
und untermalen die Geräuschkulisse des Rechners mit netten hochfrequenten Perkussions-Arien.
Wer den Sechskant-Schlüssel nicht hat, nimmt eine kleine Zange und ein wenig Fingerspitzengefühl.)
Mist, da sind mehr Löcher als Abstandshalter. Fehlen zwei. Tüte durchsucht, negativ.
Nun gut, dann lassen wir den hinten rechts und den in der Mitte weg. Das Mainboard hält auch so bombenfest.
Mittlerweile hast Du, weil’s Dir scheisswarm ist – verständlich, schließlich hast ja was getan – die Schuhe ausgezogen und rennst mit Deinen dampfenden (lecker!) Socken auf dem Teppich rum.
Du fummelst den edlen Corsair-Speicher mühsam aus der Blister-Verpackung. (Das knisternde ZIP!, als die 5000 Volt statische Ladung aus deinen Fingern in die für max. 2,65 Volt gebauten Leiterbahnen der Speicherplatine rauschen, ist für Dein menschliches Ohr nicht hörbar.
Gut, denn so wird wenigstens Dein Ego als Hardware-Freak nicht angekratzt. Tipp: Einfache Putzhandschuhe aus Gummi wirken hier Wunder. 1,29 € bei Obi.)
Dann mal rein die Teile ins Mainboard. Anschließend entjungern wir den Prozessor. Ah, da ist er ja! (wieder ein ZIP!). Warum passt er nicht in den Sockel? Mal etwas fester drücken.
Oh, die Kerbe war auf der anderen Seite. Kein Wunder, dass der nicht rein will. Also gedreht und er fluscht ganz leicht in den Sockel.
(Sofern Du nicht gleich alle Pins verbogen hast).
Der Verkäufer hat gesagt, die boxed Kühler sind schlecht. Also hast Du Dir den fetten Zalman mit 900g gekauft. Wie rum kommt der auf den Prozzi?
Du legst den Kühler probeweise auf die CPU und schaust mal, wie er passen könnte. (Dabei verkratzt Du unwissentlich die weiche Kupferplatte des Kühlers mit der rauen Oberfläche des CPU-Heatspreaders.
Die entstandenen, mit dem Auge kaum sichtbaren Unebenheiten verringern die Kühlleistung des teueren Kühlers deutlich
– die maschinelle Hochglanzpolitur der Kupfer/Gold-Legierung hätte sich Zalman angesichts Deiner Passversuche sparen können. Ebenso wie die beiliegende bebilderte Anleitung.)
Noch ein wenig gedreht, gedrückt und er sitzt. Aber wie befestigt man den – das Rentention-Modul rastet nicht ein?! Also doch mal in die Anleitung geschaut.
Was? Oh nein. Man muss ja vor dem Einbau des Mainboards die Platte unter dem CPU-Sockel austauschen.
Also alles noch mal ausbauen? Oder einfach den boxed Kühler hernehmen und den (verkratzten!) Zalman mit einer faulen Ausrede zum Händler zurückbringen. Egal, weiter.
Wärmeleitpaste auf die CPU. Wie war das noch: Nicht mehr als ein Wassertropfen heißt es immer. Wie groß ist bitte ein Wassertropfen?
Erstmal die CPU und Kühlerauflage mit den Fingern sauber wischen (...und dabei gleich einen wärmeisolierenden Film aus Körperfett und Handschweiß auftragen - kontraproduktiv! Tipp:
Sauberes Tempo-Taschentuch oder Küchenrolle, evtl. mit etwas reinem Alkohol befeuchtet: 100ml reines Isopropanol kosten in der Apotheke 2,- €, rezeptfrei.).
Also die Paste drauf und mit dem verschwitzten Finger etwas verteilen. (Egal ob Intel oder AMD: Die Wärmeleitpaste dient lediglich zum „Auffüllen“ von Unebenheiten zwischen CPU und Kühlerauflage,
und nicht als Brotaufstrich für ein Prozessor-Sandwich! Als Grundsatz gilt: Ein hauchdünner Film aus Paste auf der CPU, wobei die aufgedruckte Seriennummer noch LESBAR sein sollte.
Auf die Kühlerplatte kommt grundsätzlich keine Wärmeleitpaste. Zuviel WLP wirkt wärmeisolierend und erhöht die Prozessortemperatur unter Last erheblich.)
Die dicke Grafikkarte ist auch schnell rein gesteckt. Gut, dass Du den mittleren Abstandshalter vorhin weggelassen hast.
So hast Du die Karte mit beiden Händen (ZIP!) und viel Druck in das schön flexibel nachgebende Mainboard drücken können.
(In der Regel bekommt das Board hierbei schon die ersten Haarrisse, was sich hervorragend auf die Stabilität später auswirkt.
Auch findet man solche Fehler, welche sich in sporadischen oder auch mal zimmertemperaturabhängigen (!) Abstürzen und Bildfehlern äußern, praktisch nie.
Stundenlanges Einzelteiletesten inbegriffen.)
Netzteil rein. Was eine Fummelei. Kaum Platz für Deine Finger (man ahnt es schon: ZIP!). Und jetzt komm Du an den Power-Stecker zwischen CPU-Kühler und Netzteil nicht ran.
Ach, das geht schon. Den Kühler mit sachtem Druck etwas zur Seite gebogen (... was durch die enorme Hebelwirkung auch gleich noch den Heatspreader auf der CPU um 0,2mm verbiegt
und die Auflagefläche zum Kühler um die Hälfte verringert.) und schon klickst Du den Stecker in den Stromanschluss.
Noch schnell die anderen Komponenten angesteckt, und Festplatten wie Laufwerke eingebaut.
Warum gehen die Schrauben manchmal ganz leicht und für die letzten beiden hast du gar den Akkuschrauber nehmen müssen?
Wohl übel verarbeitet, der teuere Plextor-Brenner. Und das bei dem Preis. Frechheit eigentlich!
(...insbesondere da sie keinen Hinweiszettel beilegen, in dem darauf hingewiesen wird,
dass es doch tatsächlich 4 unterschiedliche Gewindegrößen bei PC-Schrauben gibt, nicht wahr?
Merke: Zu kleine Schrauben lösen sich später und performen „STOMP!“,
während zu große nebst Gewaltanwendung das Gewinde ausfransen
und elektrisch leitende Metallspäne im Inneren verteilen. Noch Fragen?)
So. Fast fertig. Nun noch die Laufwerke und Platten auf der anderen Seite verschrauben. Also Gehäuse umdrehen und den... oh man!
Wie sieht denn der Deckel aus? Total zerkratzt! (Klar, Du hast das Ding ja beim Einbauen hin- und hergedreht).
Naja, hilft nix. An die Laufwerksverschraubungen kommst Du allerdings auch von dieser Seite nicht ran. Du musst wohl die Käfige aus dem Gehäuse nehmen.
Aber da sind jetzt schon Grafikkarte und Speicher im Weg – ach scheiss drauf, die Platten halten auch mit zwei Schrauben an einer Seite.
(Da hast du sogar recht. Aber schon mal einen Schwingschleifer mit dem kleinen Finger festgehalten?
Neben den hochfrequenten Vibrationen, die du dank 7.1-Boxen eh nicht hörst, arbeiten sich die mit 7200 Umdrehungen pro Minute rotierenden Festplatten,
dank der schraubenlosen Unwucht des Gehäuses, langsam aber sicher zum Headcrash.
Immerhin sind dann deine illegalen MP3s auch futsch und Du sparst Dir einen Haufen Anwaltskosten.)
So. Eigentlich fertig. Aber die wilden und teils überflüssigen Kabelstränge trüben das Bild auf Deine High-End-Komponenten durch das 100 € teure Window-Kit nebst Kaltlichtkathode.
Entnervt gelingt es Dir schließlich, die widerspenstigen, viel zu langen Kabel im Gehäuse zusammenzurollen und in sämtlichen Winkeln zu verstauen.
Schon ist der Blick auf die LED-beleuchteten Corsair-Module wieder frei. (Und du hast mit den fein säuberlich aufgerollten Kabelsträngen des Netzteils
gleich noch ein paar elektrische Magnetspulen im Gehäuse - Kabel niemals eng zusammenrollen! Besser: Netzteile mit modularem Kabelsystem verwenden.)
Fertig. Gehäusedeckel drauf, eingeklippt und endlich ist es soweit: Dein neuer PC! Voll freudiger Erregung pfrimelst Du noch Monitor,
Keyboard und Mouse in die vorgesehenen Anschlüsse und drückst mit zittrigen Fingern auf den Start-Button.
Nichts passiert. (Gratz!)
3. Die Wartung
Entgegen der Meinung mancher Media-Markt- und Aldi-PC-Käufer ist ein PC nicht ganz wartungsfrei.
Je nach Betriebsbelastung sollten nachfolgende Schritte bei jedem hochwertigen Rechner im drei bis maximal 6-Monatsrythmus durchgeführt werden.
Vor der Wartung:
Rechner herunterfahren, am Netzteil ausschalten. Anschließend das Stromkabel am Netzteil abziehen.
Jetzt dürfte der PC gefahrlos zu öffnen und zu säubern sein, oder? Falsch! Sowohl Mainboard als auch das Netzteil besitzen starke Kondensatoren,
welche immer noch geladen sind. Deshalb jetzt mindestens zwei bis dreimal den Powerknopf betätigen.
(Meist ist sogar beim ersten Druck noch ein schwaches Aufleuchten der Power-LED, oder kurzes Anlaufen der Lüfter festzustellen.)
Vor dem Öffnen des Rechners empfiehlt sich die Selbsterdung mit einem schnellen Griff an eine unlackierte Stelle eines Heizkörpers in der Wohnung.
Zusätzlich sollten Gummihandschuhe getragen werden. Einfach Putzhandschuhe reichen dabei völlig aus
– teuere antistatische Spezialhandschuhe sind allenfalls für Vielbastler rentabel.
Das Reinigen:
Rechner ist abgesteckt, Gehäuse offen. Was nun? Vermutlich befindet sich im Rechner jede Menge sicht- und unsichtbarer Staub.
Besonders bei Gehäusen von High-End-Rechnern saugen die Lüfter kalte Luft vorne unten ein und blasen die erwärmte Luft an der Rückseite aus.
Jeglicher Hausstaub, Kleiderfusseln, Menschen-, Hunde- wie Katzenhaare und Insekten in der unmittelbaren
Umgebung des PCs werden dabei über Wochen und Monate mit angesaugt.
So what? Ist doch nur Dreck! Falsch. Denn Staub hat drei unangenehme Eigenschaften:
Er isoliert Wärme, ist statisch geladen und – jaaa...“ZIP!“ – elektrisch leitend!
Die metallischen Kühlrippen der Grafikkarten- und CPU-Kühler werden also durch die Gehäuselüfter langsam mit einem mehr oder weniger dicken Staubfilm bedeckt.
Die isolierende Wirkung verschlechtert die Abgabe von Wärme an die Umgebungsluft, was mit der Zeit die Prozessortemperatur erhöht.
Zur Reinigung bietet sich die Verwendung eines Druckluftsprays (500ml-Dose ca. 5,- € im Baumarkt, reicht locker für 10 Wartungen) an:
Kurze Luftstöße zwischen die Kühlrippen und aufgewirbelten Dreck mit einem Staubsauger entsorgen.
Mit letzterem kümmert man sich auch um die Staubflocken im Gehäuse. Einfach mit einer schmalen Kunststoffdüse aussaugen.
Keinesfalls aber mit einem trockenen Lappen, der bloßen Hand oder gar einem Statikstaubtuch auswischen!
Die Bewegungsenergie bei Wischbewegungen kann starke Entladungen verursachen..
Zu guter Letzt die Sache mit der Leitfähigkeit. Dies betrifft insbesondere alle Schnittestellen mit Pin-Kontakten im Rechner,
aber auch die Steckverbindungen. Staub als lose Schicht oder in Flocken besitzt entgegen meiner einleitenden Aussage keine elektrische Leitfähigkeit.
Anders sieht es jedoch aus, wenn der Staub durch den Druck einer Steckkarte mit in den Slot gedrückt
und dabei auf ein Hundertstel seiner Größe komprimiert wird. Im Hausstaub und vor allem in einem PC-Gehäuse
befinden sich meist auch winzige metallische Komponenten - beispielsweise Staubreste vom Ausfräsen der Gehäuseteile
- welche durch die Kompression „verbunden“ werden und eine zumindest schwach leitfähige Einheit bilden.
Für das Überbrücken der Pins eines RAM-Riegels reicht’s aber allemal – ZIP!)
Die Lösung: Bei gebrauchten Systemen in jedem Fall die Slots vor dem Einsetzen von Komponenten mit Druckluft ausblasen.
Auch das Reinigen der Pins auf gebrauchten Steckkarten mit Isopropanol (Alkohol) kann nicht schaden.
Abschließend das Gehäuse wieder verschließen, Netzteil anstecken, fertig.
Die Prozedur dauert max. 30 Minuten und verlängert Lebensdauer und hohe Kühlleistung Deines Systems um ein Vielfaches.
Have Fun!
(inspired by Computer Galerie | Der Händler für PC-Komponenten und Modding in München wink)
viel spaß beim lesen. gruß beeker
] Build my Computa
Sers, Jungs. Da ich den halben Sonntag (wieder einmal wink) damit zugebracht habe, einem Freund bei dessen PC-Problemen zu helfen und mit tränengefüllten Augen feststellen musste,
dass eben jener arme Tropf einen nigelnagelneuen X2 5000+ nebst Mainboard ins digitale Nirvana befördert hat,
habe ich mir die Mühe gemacht,die häufigsten Fehler in humorvoller Art und Weise zusammenzuschreiben.
Tut mir den Gefallen und lest es. Lest es ganz! Nicht, weil ich euch zeigen will, was ich für ein toller Hecht in Sachen Hardware bin - sondern weil es nichts Frustrierenderes gibt,
als nach stundenlanger Fehlersuche einem Freund sagen zu müssen, dass er sauer verdiente 800 Öre durch eine banale selbstverschuldete Unachtsamkeit ohne Garantieansprüche in die Tonne treten kann.
Lest es - auch wenn ihr meint, "es drauf zu haben". wink
1. Der Einkauf
Du kommst in den Hardwareshop Deiner Wahl und kaufst Dir für Deine hart verdienten Eurösen die Einzelteile zusammen, mit denen Du glaubst, ein cooles System zusammenbauen zu können.
So 8000 Punkte im neusten Benchmark und aktuelle Spiele mit Full Details, Kantenglättung und HDR-Ausleuchtung und du wärst mehr als zufrieden.
Nach mehreren Diskussionen mit einem in Deinen Augen schwachsinnigen Verkäufer, der Dir in der Regel erzählt, dass gerade Deine Wunschgrafikkarte momentan nicht lieferbar sei,
was aber eigentlich nur von Vorteil für Dich ist, da die ja eh nur Schrott gewesen wäre und Dir letztlich einen anderen Hersteller auflabert, den er zufällig ausreichend auf Lager hat.
Bepackt mit dem schweren Gehäuse und zwei bis drei Tüten, die spätestens in der U-Bahn reißen, weil sie eh viel zu klein waren, kommst Du schließlich nicht mehr so gut gelaunt zu Hause an.
Aber egal, es ist DEIN Tag und Du hast Dich schon lange darauf gefreut.
2. Der Aufbau
Erstmal das Gehäuse auf den Schreibtisch und betrachten: Warum baut sich die Kiste eigentlich nicht von selbst zusammen?
Okay, durchatmen und ran ans Werk. Seitendeckel auf und rein mit dem Mainboard. Wo sind die Abstandshalter?
Ach da! Hm, um die richtig fest zu bekommen bräuchtest Du so einen Schraubendreher, der vorne so ein komisches Loch hat.
Egal, das geht mit der Hand schon auch. (Falsch, Gehäuse- und CPU-Lüfter übertragen ihre Vibrationen auf den Mainboardschlitten.
Handfest angezogene Schrauben lockern sich im Laufe der Zeit, wenn auch nur um ein paar hundertstel Millimeter,
und untermalen die Geräuschkulisse des Rechners mit netten hochfrequenten Perkussions-Arien.
Wer den Sechskant-Schlüssel nicht hat, nimmt eine kleine Zange und ein wenig Fingerspitzengefühl.)
Mist, da sind mehr Löcher als Abstandshalter. Fehlen zwei. Tüte durchsucht, negativ.
Nun gut, dann lassen wir den hinten rechts und den in der Mitte weg. Das Mainboard hält auch so bombenfest.
Mittlerweile hast Du, weil’s Dir scheisswarm ist – verständlich, schließlich hast ja was getan – die Schuhe ausgezogen und rennst mit Deinen dampfenden (lecker!) Socken auf dem Teppich rum.
Du fummelst den edlen Corsair-Speicher mühsam aus der Blister-Verpackung. (Das knisternde ZIP!, als die 5000 Volt statische Ladung aus deinen Fingern in die für max. 2,65 Volt gebauten Leiterbahnen der Speicherplatine rauschen, ist für Dein menschliches Ohr nicht hörbar.
Gut, denn so wird wenigstens Dein Ego als Hardware-Freak nicht angekratzt. Tipp: Einfache Putzhandschuhe aus Gummi wirken hier Wunder. 1,29 € bei Obi.)
Dann mal rein die Teile ins Mainboard. Anschließend entjungern wir den Prozessor. Ah, da ist er ja! (wieder ein ZIP!). Warum passt er nicht in den Sockel? Mal etwas fester drücken.
Oh, die Kerbe war auf der anderen Seite. Kein Wunder, dass der nicht rein will. Also gedreht und er fluscht ganz leicht in den Sockel.
(Sofern Du nicht gleich alle Pins verbogen hast).
Der Verkäufer hat gesagt, die boxed Kühler sind schlecht. Also hast Du Dir den fetten Zalman mit 900g gekauft. Wie rum kommt der auf den Prozzi?
Du legst den Kühler probeweise auf die CPU und schaust mal, wie er passen könnte. (Dabei verkratzt Du unwissentlich die weiche Kupferplatte des Kühlers mit der rauen Oberfläche des CPU-Heatspreaders.
Die entstandenen, mit dem Auge kaum sichtbaren Unebenheiten verringern die Kühlleistung des teueren Kühlers deutlich
– die maschinelle Hochglanzpolitur der Kupfer/Gold-Legierung hätte sich Zalman angesichts Deiner Passversuche sparen können. Ebenso wie die beiliegende bebilderte Anleitung.)
Noch ein wenig gedreht, gedrückt und er sitzt. Aber wie befestigt man den – das Rentention-Modul rastet nicht ein?! Also doch mal in die Anleitung geschaut.
Was? Oh nein. Man muss ja vor dem Einbau des Mainboards die Platte unter dem CPU-Sockel austauschen.
Also alles noch mal ausbauen? Oder einfach den boxed Kühler hernehmen und den (verkratzten!) Zalman mit einer faulen Ausrede zum Händler zurückbringen. Egal, weiter.
Wärmeleitpaste auf die CPU. Wie war das noch: Nicht mehr als ein Wassertropfen heißt es immer. Wie groß ist bitte ein Wassertropfen?
Erstmal die CPU und Kühlerauflage mit den Fingern sauber wischen (...und dabei gleich einen wärmeisolierenden Film aus Körperfett und Handschweiß auftragen - kontraproduktiv! Tipp:
Sauberes Tempo-Taschentuch oder Küchenrolle, evtl. mit etwas reinem Alkohol befeuchtet: 100ml reines Isopropanol kosten in der Apotheke 2,- €, rezeptfrei.).
Also die Paste drauf und mit dem verschwitzten Finger etwas verteilen. (Egal ob Intel oder AMD: Die Wärmeleitpaste dient lediglich zum „Auffüllen“ von Unebenheiten zwischen CPU und Kühlerauflage,
und nicht als Brotaufstrich für ein Prozessor-Sandwich! Als Grundsatz gilt: Ein hauchdünner Film aus Paste auf der CPU, wobei die aufgedruckte Seriennummer noch LESBAR sein sollte.
Auf die Kühlerplatte kommt grundsätzlich keine Wärmeleitpaste. Zuviel WLP wirkt wärmeisolierend und erhöht die Prozessortemperatur unter Last erheblich.)
Die dicke Grafikkarte ist auch schnell rein gesteckt. Gut, dass Du den mittleren Abstandshalter vorhin weggelassen hast.
So hast Du die Karte mit beiden Händen (ZIP!) und viel Druck in das schön flexibel nachgebende Mainboard drücken können.
(In der Regel bekommt das Board hierbei schon die ersten Haarrisse, was sich hervorragend auf die Stabilität später auswirkt.
Auch findet man solche Fehler, welche sich in sporadischen oder auch mal zimmertemperaturabhängigen (!) Abstürzen und Bildfehlern äußern, praktisch nie.
Stundenlanges Einzelteiletesten inbegriffen.)
Netzteil rein. Was eine Fummelei. Kaum Platz für Deine Finger (man ahnt es schon: ZIP!). Und jetzt komm Du an den Power-Stecker zwischen CPU-Kühler und Netzteil nicht ran.
Ach, das geht schon. Den Kühler mit sachtem Druck etwas zur Seite gebogen (... was durch die enorme Hebelwirkung auch gleich noch den Heatspreader auf der CPU um 0,2mm verbiegt
und die Auflagefläche zum Kühler um die Hälfte verringert.) und schon klickst Du den Stecker in den Stromanschluss.
Noch schnell die anderen Komponenten angesteckt, und Festplatten wie Laufwerke eingebaut.
Warum gehen die Schrauben manchmal ganz leicht und für die letzten beiden hast du gar den Akkuschrauber nehmen müssen?
Wohl übel verarbeitet, der teuere Plextor-Brenner. Und das bei dem Preis. Frechheit eigentlich!
(...insbesondere da sie keinen Hinweiszettel beilegen, in dem darauf hingewiesen wird,
dass es doch tatsächlich 4 unterschiedliche Gewindegrößen bei PC-Schrauben gibt, nicht wahr?
Merke: Zu kleine Schrauben lösen sich später und performen „STOMP!“,
während zu große nebst Gewaltanwendung das Gewinde ausfransen
und elektrisch leitende Metallspäne im Inneren verteilen. Noch Fragen?)
So. Fast fertig. Nun noch die Laufwerke und Platten auf der anderen Seite verschrauben. Also Gehäuse umdrehen und den... oh man!
Wie sieht denn der Deckel aus? Total zerkratzt! (Klar, Du hast das Ding ja beim Einbauen hin- und hergedreht).
Naja, hilft nix. An die Laufwerksverschraubungen kommst Du allerdings auch von dieser Seite nicht ran. Du musst wohl die Käfige aus dem Gehäuse nehmen.
Aber da sind jetzt schon Grafikkarte und Speicher im Weg – ach scheiss drauf, die Platten halten auch mit zwei Schrauben an einer Seite.
(Da hast du sogar recht. Aber schon mal einen Schwingschleifer mit dem kleinen Finger festgehalten?
Neben den hochfrequenten Vibrationen, die du dank 7.1-Boxen eh nicht hörst, arbeiten sich die mit 7200 Umdrehungen pro Minute rotierenden Festplatten,
dank der schraubenlosen Unwucht des Gehäuses, langsam aber sicher zum Headcrash.
Immerhin sind dann deine illegalen MP3s auch futsch und Du sparst Dir einen Haufen Anwaltskosten.)
So. Eigentlich fertig. Aber die wilden und teils überflüssigen Kabelstränge trüben das Bild auf Deine High-End-Komponenten durch das 100 € teure Window-Kit nebst Kaltlichtkathode.
Entnervt gelingt es Dir schließlich, die widerspenstigen, viel zu langen Kabel im Gehäuse zusammenzurollen und in sämtlichen Winkeln zu verstauen.
Schon ist der Blick auf die LED-beleuchteten Corsair-Module wieder frei. (Und du hast mit den fein säuberlich aufgerollten Kabelsträngen des Netzteils
gleich noch ein paar elektrische Magnetspulen im Gehäuse - Kabel niemals eng zusammenrollen! Besser: Netzteile mit modularem Kabelsystem verwenden.)
Fertig. Gehäusedeckel drauf, eingeklippt und endlich ist es soweit: Dein neuer PC! Voll freudiger Erregung pfrimelst Du noch Monitor,
Keyboard und Mouse in die vorgesehenen Anschlüsse und drückst mit zittrigen Fingern auf den Start-Button.
Nichts passiert. (Gratz!)
3. Die Wartung
Entgegen der Meinung mancher Media-Markt- und Aldi-PC-Käufer ist ein PC nicht ganz wartungsfrei.
Je nach Betriebsbelastung sollten nachfolgende Schritte bei jedem hochwertigen Rechner im drei bis maximal 6-Monatsrythmus durchgeführt werden.
Vor der Wartung:
Rechner herunterfahren, am Netzteil ausschalten. Anschließend das Stromkabel am Netzteil abziehen.
Jetzt dürfte der PC gefahrlos zu öffnen und zu säubern sein, oder? Falsch! Sowohl Mainboard als auch das Netzteil besitzen starke Kondensatoren,
welche immer noch geladen sind. Deshalb jetzt mindestens zwei bis dreimal den Powerknopf betätigen.
(Meist ist sogar beim ersten Druck noch ein schwaches Aufleuchten der Power-LED, oder kurzes Anlaufen der Lüfter festzustellen.)
Vor dem Öffnen des Rechners empfiehlt sich die Selbsterdung mit einem schnellen Griff an eine unlackierte Stelle eines Heizkörpers in der Wohnung.
Zusätzlich sollten Gummihandschuhe getragen werden. Einfach Putzhandschuhe reichen dabei völlig aus
– teuere antistatische Spezialhandschuhe sind allenfalls für Vielbastler rentabel.
Das Reinigen:
Rechner ist abgesteckt, Gehäuse offen. Was nun? Vermutlich befindet sich im Rechner jede Menge sicht- und unsichtbarer Staub.
Besonders bei Gehäusen von High-End-Rechnern saugen die Lüfter kalte Luft vorne unten ein und blasen die erwärmte Luft an der Rückseite aus.
Jeglicher Hausstaub, Kleiderfusseln, Menschen-, Hunde- wie Katzenhaare und Insekten in der unmittelbaren
Umgebung des PCs werden dabei über Wochen und Monate mit angesaugt.
So what? Ist doch nur Dreck! Falsch. Denn Staub hat drei unangenehme Eigenschaften:
Er isoliert Wärme, ist statisch geladen und – jaaa...“ZIP!“ – elektrisch leitend!
Die metallischen Kühlrippen der Grafikkarten- und CPU-Kühler werden also durch die Gehäuselüfter langsam mit einem mehr oder weniger dicken Staubfilm bedeckt.
Die isolierende Wirkung verschlechtert die Abgabe von Wärme an die Umgebungsluft, was mit der Zeit die Prozessortemperatur erhöht.
Zur Reinigung bietet sich die Verwendung eines Druckluftsprays (500ml-Dose ca. 5,- € im Baumarkt, reicht locker für 10 Wartungen) an:
Kurze Luftstöße zwischen die Kühlrippen und aufgewirbelten Dreck mit einem Staubsauger entsorgen.
Mit letzterem kümmert man sich auch um die Staubflocken im Gehäuse. Einfach mit einer schmalen Kunststoffdüse aussaugen.
Keinesfalls aber mit einem trockenen Lappen, der bloßen Hand oder gar einem Statikstaubtuch auswischen!
Die Bewegungsenergie bei Wischbewegungen kann starke Entladungen verursachen..
Zu guter Letzt die Sache mit der Leitfähigkeit. Dies betrifft insbesondere alle Schnittestellen mit Pin-Kontakten im Rechner,
aber auch die Steckverbindungen. Staub als lose Schicht oder in Flocken besitzt entgegen meiner einleitenden Aussage keine elektrische Leitfähigkeit.
Anders sieht es jedoch aus, wenn der Staub durch den Druck einer Steckkarte mit in den Slot gedrückt
und dabei auf ein Hundertstel seiner Größe komprimiert wird. Im Hausstaub und vor allem in einem PC-Gehäuse
befinden sich meist auch winzige metallische Komponenten - beispielsweise Staubreste vom Ausfräsen der Gehäuseteile
- welche durch die Kompression „verbunden“ werden und eine zumindest schwach leitfähige Einheit bilden.
Für das Überbrücken der Pins eines RAM-Riegels reicht’s aber allemal – ZIP!)
Die Lösung: Bei gebrauchten Systemen in jedem Fall die Slots vor dem Einsetzen von Komponenten mit Druckluft ausblasen.
Auch das Reinigen der Pins auf gebrauchten Steckkarten mit Isopropanol (Alkohol) kann nicht schaden.
Abschließend das Gehäuse wieder verschließen, Netzteil anstecken, fertig.
Die Prozedur dauert max. 30 Minuten und verlängert Lebensdauer und hohe Kühlleistung Deines Systems um ein Vielfaches.
Have Fun!
(inspired by Computer Galerie | Der Händler für PC-Komponenten und Modding in München wink)