Lancer
Neuling
Hallo luxxer,
ich habe gerade bei Technobase.fm einen wunderbaren Text gelesen und möchte ihn euch nicht vorenthalten.
ich habe gerade bei Technobase.fm einen wunderbaren Text gelesen und möchte ihn euch nicht vorenthalten.
„Die deutsche Gegenwart ist rosig und auch die Zukunft kann viel Positives mit sich bringen, wenn die Weichen zur richtigen Zeit gestellt werden und die Politik alte Denkweisen über Bord wirft“, meint Florian Lillpopp.
Zukunft, das klingt auf den ersten Blick immer noch so weit weg, so irreal, so unbedeutend klein. Doch, und das vergessen wir - aber auch unsere politische Elite - immer wieder, Zukunft ist das, was wir heute machen, denn durch unser Handeln beeinflussen wir die Zukunft derer, die nach uns kommen, derer, die wir in die Welt setzten und all derer, die wir auch gerne mal abwertend „die Jugend von heute“ nennen. Wir also bestimmen heute, wie unsere Zukunft aussieht. Wir können heute entscheiden, in welcher Welt unsere Kinder und Kindeskinder leben sollen und wir müssen ihnen später Rechenschaft für unser Handeln ablegen. Warum handeln wir also so, wie wir handeln? Um selbst ein möglichst schönes Leben führen zu können? Um selbst den geballten Luxus unserer Zeit in vollen Zügen zu genießen, oder doch auch, um unseren Kindern etwas zu hinterlassen, auf das sie stolz sein können?
Häufig, so erscheint es, gibt es in gewissen Personengruppen, eine sehr stark auf das Jetzt bezogene Lebensweise, eine, die auch gerne außer Acht lässt, dass sie das Leben der nachfolgenden Generationen massiv beeinflusst. Hier ist es auch Aufgabe der politischen Eliten, Wege zu gehen, die nicht für jeden angenehm sind, doch aber schlussendlich etwas schaffen, dass unseren Nachkommen eine bessere Zukunft ermöglicht. Wie das gehen kann, haben viele schon im Kleinen bewiesen: Indem sie selbst den Atomaussteig praktiziert haben, lange bevor es die Bundesregierung getan hat, indem sie angefangen haben sich umweltgerecht zu verhalten, lange bevor es gesetzliche Standards gab. Hier war die Regierung gerne einmal einen Schritt zurück, denn, und das ist einer der zentralen Fehler unseres Systems, das Denken und Handeln der politischen Eliten ist immer auch auf Machtgewinn und Machterhalt ausgelegt.
Machterhalt aber, so lehrt uns die Vergangenheit, ist nicht das, was unser Land weiter nach Vorne bringt, was unser Land lebenswert macht und auch nicht das, was den nachfolgenden Generationen ein Land hinterlässt, in dem es sich lohnt zu leben. Hier sind im Jetzt Entscheidungen zu treffen, die nicht immer einfach sind aber welche die Weichen so stellen, dass wir in der Zukunft mit Stolz vor unseren Kindern und Enkeln stehen können. Das jedoch verliert unsere politische Elite immer mehr aus den Augen, wenn es nur noch darum geht, so zu handeln, dass einem eine möglichst breite Wählerschaar zur Verfügung steht. Anstatt gemeinsam im Konsens etwas für die Zukunft zu erreichen, setzt die Politik, allen voran die Bundesregierung, alles auf die kurzfristigen Effekte, ob das Atom-Moratorium vor den wichtigen Landtagswahlen in Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg, die Mövenpick-Steuer kurz nach der Bundestagswahl, die Gesundheitsreform, die nur aufgrund der parteipolitischen Ideologien und nicht wegen des zwingenden Bedarfes zustande gekommen ist oder auch die aktuelle Diskussion über Steuersenkungen. Hier wurden und werden Entscheidungen nicht mehr in Hinblick auf die Zukunftsfähigkeit unseres Landes, sondern nur noch mit Blick auf die Zukunft einzelner Parteien im politischen System getroffen. Die Folgen für die kommenden Generationen jedoch werden ignoriert.
Machen wir uns nichts vor! Jeder würde sich über Steuersenkungen freuen, denn diese bringen auch jedem einzelnen einen Vorteil, im Jetzt zumindest. Was aber ist mit der Generation unserer Kinder? Profitiert diese auch von einer Steuersenkung, die dann, wenn sie an der Spitze dieses Landes stehen schon mehr als einmal revidiert wurde? Wohl eher nicht, denn unsere Kinder und Kindeskinder werden sich vielmehr mit dem finanziellen Erbe der aufgrund von kurzfristigen Steuererleichterungen verpassten Konsolidierung und Sanierung des Bundeshaushaltes befassen müssen. Wieso? Weil wir schon heute beinahe zwei Billionen Euro Schulden haben, weil wir heute schon jede Sekunde über 2.200 Euro neue Schulden machen und weil wir es heute aufgrund von politischen Ideologien nicht schaffen dagegen konsequent anzugehen.
An der Stelle, an der unsere politische Elite auf ganzer Linie versagt, müssen wir endlich aufhören nur auf das eigene Wohl zu achten. Es ist an uns, jetzt aufzustehen und den Regierenden zu zeigen, dass wir uns nicht von kurzfristigen Effekten blenden lassen, sondern auch an unsere Kinder und das schwere Erbe, was wir ihnen bereits jetzt aufbürden, denken.
Ein Staat ist dabei nicht anderes, als ein Familienunternehmen. Wer während seiner „Regentschaft“ nur an den eigenen Profit denkt, und dabei aus den Augen verliert, tut seinen Nachfolgern genau so wenig einen Gefallen, wie es unsere politische Elite tut, wenn sie das Land jetzt, in einer Phase des Aufschwungs, nicht anfängt zu sanieren.
Zukunft, das klingt auf dem ersten Blick immer noch so weit weg, so irreal, so unbedeutend klein, doch Zukunft machen wir heute, durch unser Denken, durch unser Handeln. Wenn wir so weiter machen wie jetzt, wird die Zukunft, das unbedeutend kleine Licht, dass eines Tages das Leben unserer Kinder und Enkel erleuchten wird, eines sein, wie wir es Niemandem im Jetzt wünschen.
Wir leben vielleicht in der Gegenwart unseres Landes, unserer Welt, unseres Planeten, doch das berechtigt uns nicht, die Zukunft nur zu unserem eigenen Wohl auszubeuten. "Zukunft ist kein Schicksalsschlag, sondern die Folge der Entscheidungen, die wir heute treffen." (Franz Alt)