[Diskussion] Apples Preispolitik - Begründet oder Unverschämt?

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Hallo zusammen.
Ich möchte hier gerne mal ein Thema anschneiden, dass mich in letzter Zeit immer wieder mal beschäftigt. Und zwar ist das,wie im Titel zu entnehmen, Apples Preispolitik!

Mich treibt die Frage um ob Apple es mit den Preisen, die Sie für Ihre Produkte aufrufen, in letzter Zeit nicht übertreibt? Ich komme dabei immer mehr zu dem Schluss, dass Apple einfach zu gierig wird und den Hals nicht voll bekommt.
Ich hätte deshalb gerne gewusst, wie Ihr das so seht? Dazu möchte ich aber vor allem dazu aufrufen, hier keinen "Glaubenskrieg" loszutreten, sondern das Thema so nüchtern und sachlich wie möglich zu diskutieren.

Um irgendwelchen Verdächtigungen oder Verschwörungstheorien vorzugreifen, hier kurz der Hintergrund zu meiner "Apple-History":
Angefangen habe ich mit dem iPhone 4s, nachdem ich ein neues Handy suchte und nach reiflicher Überlegung entscheiden habe, dass iOS anstelle Android das für mich perfekte Mobiltelefon-Betriebssystem ist.
Von iOS begeistert kam dann nach ein paar Jahren noch ein iPad Air dazu. Das unfassbar komfortable Zusammenspiel dieser beiden Geräte machte mich Neugierig auf Apples Computersparte. So begann ich mich stark für iMac's zu interessieren, hatte aufgrund der hohen Preise aber den Anspruch, dass diese für mich erst mit einem 4K-Display interessant werden (Von wegen zukunftssicher und so...). Gesagt getan, habe ich vor einem Jahr dann den iMac mit 5K-Display erworben. Dieses Jahr wurde dann noch das iPhone 4s durch ein iPhone 6s ersetzt.

Beim iPhone 6s kam ich dann auch richtig ins Grübeln: Fast 1000€ für ein Smartphone...?
Bisher war ich bei jedem meiner Apple-Produkte bereit, den dafür aufgerufenen Preis zu zahlen, da Apple mir die (in meinen Augen) herausragenste Verarbeitungsqualität und einen angemessenen Gegenwert für mein Geld geboten hat. Ich konnte sicher sein, ein wunderbar funktionierendes Gerät zu bekommen, mit dem ich rundum zufrieden bin.
Wenn ich jetzt allerdings die Entwicklung der letzten Jahre sehe, gelingt es mir nicht mehr bei allen Produkten eine ausgewogene Preis-Leistung-Balance zu erkennen.
Beispielsweise die Preise der Apple-Watch-Armbänder: 59€ für ein Kunststoffarmband, welches in der Produktion keine 5€ kostet (Verpackung inklusive)? Bis zu 619€ für ein Metall-Gliederarmband!? Dafür bekam man vor nicht allzulanger Zeit noch ein brandneues iPhone!
Richtig unverschämt wird es jedoch mittlerweile bei eigentlich banalem Zubehör: 25€ für ein 1m Lighting-Kabel?
Oder der für mich bisherige absolute preisliche Tiefschlag ins Gesicht der Kunden: Die sogenannte "Remote Loop" für das neue Apple-TV; eine (gottverdammte) Handschlaufe für 15,01€!?

So, habe mich jetzt doch dazu hinreißen lassen etwas mehr zu schreiben, danke an alle die bis hierhin durchgehalten haben.


Unter dem Strich bleibt meine Frage an Euch: Wie ist Eure Meinung/ Einstellung zu dem Thema?
 
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Mich treibt die Frage um ob Apple es mit den Preisen, die Sie für Ihre Produkte aufrufen, in letzter Zeit nicht übertreibt?

In letzter Zeit? ;)

Sie verlangen die Preise, die die Leute bereit sind zu bezahlen + der Premiumanspruch sowohl des Unternehmens als auch der Kundschaft rechtfertigt das.
Das nicht immer alles auch Premium ist und das es woanders oft ein besseres P/L Verhältnis gibt versteht sich von selbst, denke ich ;)
 
Och bitte nicht, das Thema ist doch nun wirklich schon 300.000 mal durchgekaut worden und es gibt mehr als genug Lesestoff dazu...
 
Los, ich glaube, wo wir schon dabei sind, können wir auch nochmal Android und iOS vergleichen.

Und irgendwer muss dann, ums vollends innovativ zu gestalten, noch OS X mit Windows gezankt sehen und dann im Laufe dessen mit Linux um die Ecke kommen, um das ganze zu komplettieren.
 
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Warum sollte das aus Sicht Apples nicht begründet sein? Die Leute zahlen es doch, also verlangen sie es nunmal. Welches gewinnorientierte Unternehmen würde das bitte anders machen?!
Und ob es unverschämt ist entscheidet jeder einzelne Käufer für sich.
Beispiel aus meiner Perspektive: War 2009 Android User, dann aus Neugier zum iPhone 3GS gewechselt, hat mir auf Anhieb besser gefallen.
Über die Jahre hatte ich dann verschiedene iPhone Modelle und immer mal wieder einen Blick über den Tellerrand gewagt und mir ein jeweils aktuelles High-End Android Modell gekauft (u.a. Samsung Galaxy S3, HTC One, Nexus 4/5, OnePlus One, ...).
Wurde aber nie richtig glücklich, im Gesamtpaket kam für mich nichts an das iPhone ran.
Was blieb mir also übrig? Entweder ich war bereit den Preis fürs iPhone zu zahlen oder ich hab eben mit den Nachteilen eines veralteten Handys/Konkurrenzmodellen gelebt.
Dieses "Grundmodell" bleibt bestehen und jetzt verschiebt es sich einfach ein wenig, da die Preise eben steigen. Vorm nächsten iPhone Kauf überlege ich mir auch, ob ich über 1000€ zahle oder nur die Hälfte und mich dafür eben an die Nachteile (aus meiner Perspektive) eines Androiden/WPs/whatever gewöhne.
 
"Mich treibt die Frage um ob Apple es mit den Preisen, die Sie für Ihre Produkte aufrufen, in letzter Zeit nicht übertreibt?"

Apple war schon immer teuer als die Konkurrenz. Auch als es Apple nicht so gut ging, waren die Preise nicht gerade klein. Man muss halt auch Bedenken, dass das Geschäftsmodell von Apple zu 95% Hardwareverkäufe sind. 5% kommt noch über den iTunes und AppStore rein.
Bei vielen anderen der großen wie Google ist das Geschäftsmodell ein komplett anderes (Werbung).

In den USA kostet das iPhone in der Basisvariante übrigens weiterhin 649$. Der schlechtere Euro-Kurs macht in Euro-Ländern den Preis halt nochmal höher. Wenn man in nicht Euro-Ländern guckt, gehören wir aber noch zu den "günstigen Ländern". Ein iPhone in vielen Osteuropäischen Ländern ist 100-200€ teurer. In China kostet es ähnlich wie bei uns.

Und Apple ist eine Aktiengesellschaft es gilt als am Ende die Aktionäre zufriedenzustellen (dank dem Finanzkapitalismus). Und das machen Sie momentan so gut wie kein anderer Unternehmen auf der Welt (90% der Gewinn im Smartphone Geschäft streicht Apple ein).

Marktanteile sind für Apple auch wichtig. Aber nicht wichtig genug, um möglicherweise Preisanpassungen durchzuführen.
Das iPhone ist (meiner Meinung nach) auch deutlich öfter bei der "kaufstarken Kundschaft" anzufinden. Anders kann ich mir nicht erklären, wie ein PlayStore, der gut 5x soviele Kunden hat, weniger Umsatz generiert als Apples AppStore.

Apple wird es übrigens auch über die nächsten Jahre noch lange gut gehen. Ben Thompson hat einen gute Blogpost dazu veröffentlicht: https://stratechery.com/2015/stop-doubting-the-iphone-the-macintosh-company-2/
Noch dazu hat man so viel Bargeldreserven das man wohl auch x Jahre operieren könnte ohne ein großartiges Produkt bringen. Mit dem Auto wird Apple versuchen neben dem iPhone ein zweites Standbein einzuführen.
D. h. dieses "Apple is doomed" Gelaber ist sowas von lächerlich. Eher sollte man weiter die Aktie kaufen.
 
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Also der Service von Apple hat in meinen Augen stark nachgelassen. Es werden offensichtliche Produktfehler nicht repariert, ich habe mal einen Staubkorn im 5s gehabt, ein Problem welches sehr viele beim iPhone 5. Im Apple Store hieß es, aufgrund einer kleinen Macke an der Ecke könnte sich das ganze Gehäuse verzogen haben und deswegen ist da ein Staubkorn in der Kamera - mehr Fantasie geht nicht.

Mit meinem MBA bzw mit OS X bin ich jetzt auch nicht 100% zufrieden. Seit Yosemite total viele Probleme. Da lief mein Lappi mit Windows 7 mindestens 10x besser.
 
Ich hab mittlerweile auch das selbe Gefühl, dass sie den Hals nicht voll genug bekommen.
Zum Beispiel gibt es kein Ledercase mehr für das iPad Mini4, stattdessen gibt es nun ein Silikoncase für 69€ zudem man noch für 39€ das Cover kaufen soll. Die Preise der neuen Eingabegeräte sind auch gefühlt um das Doppelte gestiegen.
Anstatt endlich mal die Einstiegsgeräte mit 32GB anzubieten, drängen sie die Kunden weiterhin unnötig dazu upzugraden.
Der Mac Mini ist der günstigste Einstieg in die Applewelt, aber da man ihn nicht mehr aufrüsten kann, kann man gleich noch 300€ mehr ausgeben.
 
Gutes war schon immer teurer :fresse:


Im Ernst, es ist halt nix für Pfennigfuchser. Und wem das Zubehör zu teuer ist: gibt es für irgendwas einen grösseren 3.-Anbieter Markt als für Apple?
 
Was mich immer stört sind die Aufpreise für mehr Speicher. Da bezahlt man dann die Standardkonfiguration mit 128+ der großen SSD. Als ob die kleine erst eingebaut und dann weggeworfen wird.

Eigentlich sollte der Aufpreis ja die Differenz der beiden SSDs sein.
 
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Ich habe mir Ende 2012 eine Liste gemacht und nach einem "Ultrabook" gesucht. Pro und Contra, sowie die Besichtigung vor Ort haben dann (auch dank Angebot) zu einem MBA mit 8GB Ram geführt. Es läuft bis heute wie am ersten Tag und die Bedienung ist einfach unfassbar gut. Ende 2014 wurde mir mein HTC One geklaut und ich habe wieder eine Liste gemacht, am Ende war das iP6 das Gerät der Wahl und auch hier wurde ich nicht enttäuscht.

Was will ich damit sagen? Meiner Meinung nach sind Apple Produkte im Vergleich mit Top-Produkten der Konkurrenz gar nicht teurer, können aber mehr bieten. Das liegt am Nutzungsverhalten des Kunden und ist natürlich nie gleich..

Die Preispolitik ist offensichtlich begründet und solange die Menschen es kaufen auch gerechtfertigt.
 
Ich finde die Preispolitik auch übertrieben. Wenn ich allerdings in der Stuttgarter Bahn Sitze und jeden zweiten mit einem iPhone 5S oder höher sehe, denke ich, dass es noch nicht teuer genug ist ;-) .

Mich stört an Apple eher dieses Pseudo-Status-Symbol. Ich habe auch ein iP6. Aber aus dem Grund, weil mir Android/Win nicht (mehr) zusagen. Auch vor allem, weil sich mein User-Verhalten und Anwendungsbereich stark verändert hat.

Ich würde auch gerne meinen Desktop PC mit Win10 durch einen MacMini (gerne auch mit deutlich schwächerer HW) tauschen. Allerdings kann und will ich es aktuell noch nicht zahlen.
Ich war kurz davor mir das MacBook 12" zu zulegen. Hätte Apple dann nicht einen so absurden Preis verlangt.

Wenn ich allerdings überlege, wie viel Geld ich durch mein Gaming-PC verbrannt habe, da ist ein iMac oder ähnliches vergleichsweise günstig :banana: (zugegeben , komplett anderer Anwendungsbereich).

Kurzum: Die Preise sind zu hoch und generieren dadurch einen pseudo-luxus Effekt, wodurch es NOCH mehr Leute haben wollen (auch die, die die eigentlichen Vorzüge von iOS/OSX nicht benötigen) ... dadurch steigen die Preise weiter. Und wer ist der dumme in der Geschichte? ICH! Weil ich mir ein iPhone kaufe und es mich nicht stören würde, wenn der Apfel nicht drauf wäre 8[
 
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Premiumaufpreis hat nichts mit Luxus zu tun und Statussymbole sind auch nur was die Menschen daraus machen. Luxus iPhones bekommt man von diesen russischen Anbietern für 50.000€ aufwärts.
 
Premiumaufpreis hat nichts mit Luxus zu tun und Statussymbole sind auch nur was die Menschen daraus machen. Luxus iPhones bekommt man von diesen russischen Anbietern für 50.000€ aufwärts.

Ja. Richtig.
War das jetzt auf meinen Post davor bezogen oder einfach so in den Raum geworfen?
Denn ich habe nicht umsonst immer das Wörtchen "Pseudo" davor gesetzt.
 

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