Die aktuelle c't (7/05, S. 178f) berichtet über geheime Feldversuche von Premiere in Zusammenarbeit mit deutschen Energieversorgern zur Einführung von DVBp (p steht für "Powerline", also Stromleitung) in Deutschland: "Trotz der noch schwebenden Rechtslage wird die DVB-P-Technik derzeit im Testbetrieb in verschiedeen Bundesländern offenbar mit großem Erfolg ausprobiert. Sie beruht auf einer Weiterentwicklung der Powerline-Technik, die sich inzwischen als praktisches hausinternes Netzwerk wachsender Beliebtheit erfreut" (S. 178).
Laut c't werde die Entwicklung der Übertragung von DVB über das Stromnetz vor allem in Schweden und Norwegen vorangetrieben, da dort DVBs aufgrund geographischer Gegebenheiten nur mit großen Schüsseln zu empfangen sei und DVBc sich wegen der ländlichen Struktur nur in Großstädten durchgesetzt habe.
Vorraussetzung für den Empfang von DVBp sei eigentlich eine PCI-DVBp-Einsteckkarte für den PC, die allerdings in Deutschland nicht erhältlich ist. Studenten der Uni Uppsala sei es jedoch gelungen, den DVBp-Verkehr mit einer handelsüblichen 100-MBit-Netzwerkkarte im sog. "promiskuitiven Debug-Modus" abzugreifen. "Hierzu ist ein eingestecktes, zur anderen Seite hin offenes Netzwerkkabel (CAT5) oder besser noch ein in den Netzwerkanschluss eingestecktes ISDN-Kabel von drei bis fünf Metern Länge nötig, das man einfach um das Stromkabel des Rechners wickelt, also keinesfalls (!) irgendwie in die Steckdose steckt" (S. 179).
Der schwedische Student Hannes Joachimsson hat eine Software-Anwendung zum Empfang von DVBp mit Netzwerkkarte programmiert. Die c't stellt diese Software zum Download bereit. Um einen Überblick zu erhalten, wie sich die aktuelle bundesweite Versorgunglage mit DVBp darstellt, wurde eine QSL-Rückmeldemöglichkeit in das Programm eingebunden, auf deren Grundlage eine Datenbank auf dem c't-Sender entstehen soll.