Einkommensteuer und sonstige Abzwackungen vom Lohn?

Ych

Semiprofi
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Hallo, ich bin sicher hier sind Leute die sich mit Steuer- und Arbeitsrechtlichen Angelegenheiten auskennt, daher frag ich mal eben.

Ich bin Student, ehemals Schüler, und habe daher in meinem Leben noch nie was anderes gearbeitet als kleine Nebenjobs mit Vergütung von unter 400 euro im Monat, die daher für mich Steuerfrei waren. (Wie ich das mitbekommen habe, haben wohl meine Arbeitsgeber für mich eine Pauschale bezahlen müssen, aber das hat mich ja nicht interessiert)

Nun bin ich auf der Suche nach einem neuen Job, und habe mir überlegt ob ich wieder nen 400 euro job suchen soll, oder vielleicht irgendwas wo ich ein bisschen mehr verdienen kann.

Kommen wir also zu meiner eigentlichen Frage.... was muss ich dann effektiv alles bezahlen wenn ich mehr verdiene?

Ich hab bereits eine Formel gefunden die einem Anhand seines zu versteuernden Einkommens seinen Steuerbetrag berechnet, und hab das ganze mal für 800 euro im Monat (9600 euro im Jahr) ausgerechnet, was relativ knapp über dem Grundfreibetrag liegt, und mein Ergebnis war etwa 277 euro im jahr, also 23 euro im Monat.

Diese Ausgabe könnte ich bei einem Lohn von 800 euro schon gut verkraften, aber wie sieht es denn aus - muss ich sonst irgendwas bezahlen?
Stichwort Rentenversicherung, Sozialversicherung, etc.
Hängt das auch irgendwie von der Art meines Beschäftigungsverhältnisses ab? Muss ich die überhaupt bezahlen? Wenn ja, wie teuer ist sowas?

Hoffentlich kann mir jemand weiterhelfen, danke im Voraus.
 
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guggemalhier: http://www.bmfsfj.de/bmfsfj/generator/wegweiser/stichwortverzeichnis,did=70030.html

Dort gibt es auch detailliertere Infos, aber in Amtsdeutsch...

Vielen Dank für den Link, das hat mir schon einiges weitergeholfen.

Zunächst mal

... die Kranken- und Pflegeversicherung:
bleibt der alte Status "familienversichert" oder "studentisch versichert" erhalten und es ergeben sich keine Änderungen.
Soll dieser Status auch bei Jobs, die über 400 Euro einbringen, beibehalten werden, so darf eine Wochenarbeitszeit von 20 Stunden nicht überschritten werden. Nur dann überwiegt die Erscheinungsform "Student/in" mit der Folge, auch weiterhin versicherungsfrei zu sein.

Dieser Absatz ist für mich unmisverständlich, und eine gute Nachricht, da ich zeitlich sicher nicht in der Lage wäre mehr als 20 Stunden in der Woche zu arbeiten, also würde ich auch bei einem besser verdienenden Job keine Versicherungsbeiträge zahlen müssen.

....die Lohnsteuer:
Studierende haben steuerrechtlich dieselben Rechte und Pflichten wie andere Arbeitnehmer.

Soweit auch unmisverständlich, bleibt also bei den 23€ pro Monat die ich für das Beispiel 800€ ausgerechnet habe. Gut.

Dann kommen wir noch zu diesem teil:

... die Rentenversicherung:
Wird von einem Studenten/einer Studentin ein Job im Niedriglohnsektor (400,01 Euro bis 800 Euro) ausgeführt, ist er versicherungspflichtig, zahlt aber niedrigere Beiträge.

"niedrigere Beiträge" hört sich ja gut an... aber niedriger als was? Und wie niedrig ist niedrig?

Desweiteren:

Beträgt das Einkommen mehr als 800 Euro ist ein Student/eine Studentin grundsätzlich versicherungspflichtig. Die Studierenden zahlen in diesem Fall die Hälfte des Rentenversicherungssatzes.

Was ist der Rentenversicherungssatz? Ich hab ein bisschen den Wikipedia Artikel überflogen, und meine was von 19% gelesen zu haben. Bedeutet das also dass ich bei einem Einkommen von 850€ im Monat 9.5% davon als Rentenversicherung zahlen müsste, also 80€ im Monat?
Das wäre schon ein Haufen, da bliebe ich doch lieber bei 800€, was auch immer diese "niedrigeren Beträge" bedeuten sollen....


Kann also noch jemand die Sache mit der Rentenversicherung aufklären?
 
Dieser Absatz ist für mich unmisverständlich, und eine gute Nachricht, da ich zeitlich sicher nicht in der Lage wäre mehr als 20 Stunden in der Woche zu arbeiten, also würde ich auch bei einem besser verdienenden Job keine Versicherungsbeiträge zahlen müssen.

also zunächst mal: 0 - 400€ werden nicht versteuert (versteuerung beginnt ab 400,01 €), der arbeitgeber zahlt aber beiträge in renten- und krankenkasse, sofern du familienversichert oder über studentenwohnheime etc. versichert bist (schulweg gilt als versicherung, ist rechtskräftig ab verlassen des hauses zur schule und zurück, ausgenommen umwege)

mit anderen worten: brutto = netto

hast du mehr als einen 400 € basis job, werden beide versteuert mit LST-klasse 6



Soweit auch unmisverständlich, bleibt also bei den 23€ pro Monat die ich für das Beispiel 800€ ausgerechnet habe. Gut.

die lohnsteuer bei 400€ jobs entfällt. geht die auszahlung höher, musst du deinen steuersatz in der lohnsteuertabelle nachlesen

"niedrigere Beiträge" hört sich ja gut an... aber niedriger als was? Und wie niedrig ist niedrig?

niedrige löhne gehen von 400,01 € bis 800,00 €
wie hoch genau die summe ist, kann ich leider nicht sagen, aber ich glaub die %-sätze werden halbiert (nur eine vermutung)



Was ist der Rentenversicherungssatz? Ich hab ein bisschen den Wikipedia Artikel überflogen, und meine was von 19% gelesen zu haben. Bedeutet das also dass ich bei einem Einkommen von 850€ im Monat 9.5% davon als Rentenversicherung zahlen müsste, also 80€ im Monat?
Das wäre schon ein Haufen, da bliebe ich doch lieber bei 800€, was auch immer diese "niedrigeren Beträge" bedeuten sollen....


Kann also noch jemand die Sache mit der Rentenversicherung aufklären?

der rentenversicherungssatz beträgt 19,9 %, davon zahlst du und dein arbeitgeber je die hälfte -> 9,95%
der gilt ebenfalls ab 400,01 €
der rentenversicherungssatz ist sowas wie die sozialversicherung, bzw. ein zweig davon, würd ich mal meinen.
das ganze entfällt, wenn du privat rentenversichert bist. dann zahlst du deinen standard-tarif direkt an die rentenversicherungsstelle/kasse und das wird dir vom arbeitgeber auch nicht in rechnung gestellt.

erklärung fett markiert, verbessert mich, wenns falsch ist ;)
 
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