Einschätzungen von SMART-Werten einer 3TB-HDD aus Intel-RAID1-Verbund

Maku

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Hallo zusammen,

seit 2012 nutze ich in meinem Hauptrechner zwei Seagate 3TB Desktop-HDDs im RAID1-Betrieb (onboard Intel-RAID).

HWiNFO64 beanstandete in all den Jahren aufgrund der SMART-Werte nie eine der beiden Platten (HD Tune Pro zeigt nur das RAID-Volume an und kann/konnte daher die SMART-Werte nicht wiedergeben/überwachen).

Neulich war ich dann leicht schockiert, als ich bei einem Test meines neuen DAS zufällig die Platten mit CDI Portable gecheckt habe.

Zum Einen wurde die erste Platte aus dem RAID mit 6819 Betriebssstunden angegeben (was durchaus realistisch ist) - die zweite Platte, die ja parallel immer lief, wurde nur mit 192 Stunden angegeben.

Kann sich das jemand erklären bzw. hat schon mal jemand ähnliche Erfahrungen mit solch einem Fall gemacht (dass die zweite Platte im RAID nur so wenige Stunden drauf hat)?


Zum Anderen befanden sich laut CDI 5368 wiederzugewiesene Sektoren auf der ersten Platte.
Zurecht wird daher für diese Platte eine Warnung ausgegeben.


Die Frage ist jetzt natürlich, ob man sich auf diese Werte verlassen kann, da die Betriebsstunden der zweiten Platte ja nicht zutreffend sein können?!

Können die SMART-Werte durch den Intel-onboard-RAID-Controller verfälscht werden - eigentlich ja nicht, oder?



Jetzt (gut 3 Monate später) sind die wiederzugewiesenen Sektoren sprunghaft von einem auf den nächsten Tag auf 5376 angestiegen und diese Platte hatte zwischenzeitlich noch dreimal folgendes Phänomen:


Die Werte für "Aktuell schwebende Sektoren" und für "Nicht korrigierbare Sektoren" sind zeitgleich von 100 auf 1 gefallen - mit entsprechender Warnung von CDI.
Nach einigen Minuten haben sie sich wieder "gefangen" und sind beide wieder von 1 auf 100 zurückgesprungen.

CDI zeigt die beiden Werte dann auch nicht mehr gelb sondern wieder blau an.
Der Zähler für diese beiden Werte steht seither logischerweise in der "schlechteste Wert"-Spalte auf 1.


Kann man ungefähr sagen, wie hoch normalerweise die Anzahl der Reservesektoren bei 3TB Festplatten sind?
 
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Poste mal die Screenshots von CystalDiskInfo für beide Platten, ziehe aber das Fenster weit genug auf damit unten in der Tabelle der S.M.A.R.T. Attribute alles zu sehen ist.
 
Nachfolgend die CDI-Screenshots von den beiden HDDs:
HDD1-cdi.PNG

HDD2-cdi.PNG
 
Die Werte sind offenbar verlässlich, die HDD mit den 5368 wiederzugewiesene Sektoren hatte vorher offenbar auch eine Menge schwebender Sektoren, wie der Schlechteste Wert vom Attribut C5 zeigt.
 
Was ja aber definitiv nicht sein kann, dass die zweite Platte im RAID1 nur so wenige Betriebsstunden auf dem Zähler hat.

Der Wert vom C5 und dem C6-Attribut hatte sich ja wie gesagt erst geändert (bzw. dreimal geändert und wieder zurückgeändert) im Zeitraum zwischen den 5368 und den 5376 wiederzugewiesenen Sektoren.
 
Eine ordentliche RAID 1 Lösung überschreibt schwebende Sektoren sofort wieder, die Platten geben beim Versuch diese zu lesen ja Lesefehler aus und die Daten werden dann von der anderen Platte gelesen und auf der Platte mit dem Fehler wieder überschrieben. Damit sollten die schwebenden Sektoren verschwinden und ggf. werden dafür Reservesektoren benutzt, da die Controller der HDDs die neu geschriebenen Daten bei schwebenden Sektoren nach dem Schreiben prüfen und dann eben entsprechend entscheiden, ob ein Reservesektor benutzt werden muss oder nicht.

Die unkorrigierbaren Sektoren sind schwebenden Sektoren, nur wurden diese nicht vom Host gelesen, sondern so von der Platte gefunden, z.B. bei einem Selbsttest oder weil eben der Sektor danach dann vom Host gelesen wurden und die Köpfe schon auf der Spur positioniert waren.
 
Werde die entsprechende Platte dann wohl demnächst mal austauschen müssen.

Was mich aber wirklich extrem stutzig macht ist die viel viel zu geringe Zahl der Betriebsstunden auf dem zweiten Platten (der Power-on-counter ist ja auf beiden identisch und passt daher ja auch).
 
Dies könnte mit LPM zusammen hängen, aber ich kenne es eigentlich nur von SSDs das diese nur die Zeit zählen in der die SATA Lane aktiv ist. Wenn Du die Platten tauscht, wechsel besser auf NAS Platten wie die Seagate NAS, Enterprise NAS / Ironwolf (Pro), WD Red (Pro) oder die HGST Deskstar NAS, in 3TB wäre die HGST mit ihren 7200rpm wohl der P/L Sieger.
 
Schau das du die beiden Platten los wirst. Die sterben wie die Fliegen. In den USA hat Seagate wegen diesem Model eine Sammelklage am Hals.
 
Die sterben nur wie die Fliegen, wenn man sie nicht bestimmungsgemäß nutzt und dann auch erst nach etwas über 2 Jahren. Die sind nämlich auch bei Backblaze auf deren Daten sich die Sammelklage und das miese Image stützt, die aber die HDDs komplett entgegen jeglicher Spezifikation 24/7 und mit 45 oder neuerdings sogar 60 HDD in einem Gehäuse betreiben, in den ersten 2 Jahren der Nutzung sehr unauffällig gewesen:
Dafür das die Platten doch auch noch mit sehr vielen HDDs zusammen in einem Gehäuse betrieben werden, waren die Ausfallraten einschl. Q3 2013 wirklich nicht sehr hoch und sind dann vor allem in 2014 gewaltig gestiegen, als die eben so etwa 2 Jahre rum hatten. In Betrieb genommen wurden sie ja vor allem in Q1, Q2 und Q3 von 2012 und damit haben alle wenigstens ein Jahr, als bis Q3 2013 gut durchgehalten und als dann der Anstieg der Ausfallraten erfolgte, waren schon einige bei knapp 2 Betriebsjahren und als in Q3 die Ausfälle die Spitze erreicht haben, waren alle etwa 2 Jahre in Betrieb, außer denen die später nachgekauft wurden. Interessant wäre halt eine Statistik wie alt eine Platte war als sie ausgefallen ist, dann könnte man sehen wie viele Stunden die so einen Betrieb ausgehalten haben, für den sie gar nie gemacht wurden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hatte einen Pool mit diesen Seagate Constellation 3TB in einem Zweit-Backupsystem als ZFS Raid-Z3 aus 11 Platten in einem massiven SuperMicro Case. Der lief knapp 2 Jahre völlig unauffällig und dann starben die Platten so schnell hintereinander dass ich wegen der langen Rebuild Zeiten fast das Z3 Array verloren hätte. Ich habe dann alle entsorgt da die Garantie abgelaufen war.

Es kursierte damals die Vermutung dass der Luftfilter die Ursache war indem er nach dieser Zeit Staub in das Gehäuse lies. Für mich war das kein Problem wegen PLattenanzahl, Laufzeit oder Vibrationen sondern ein Fertigungsfehler.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die sterben nur wie die Fliegen, wenn man sie bestimmungsgemäß nutzt und dann auch erst nach etwas über 2 Jahren.
Meinst Du das genau so oder fehlt da noch das Wort "nicht"? Sonst würde das ja heißen, dass man sie lieber nicht im vorgesehenen Einsatzbereich nutzen sollte :)
 
Ich hatte einen Pool mit diesen Seagate Constellation 3TB in einem Zweit-Backupsystem als ZFS Raid-Z3 aus 11 Platten in einem massiven SuperMicro Case. Der lief knapp 2 Jahre völlig unauffällig und dann starben die Platten so schnell hintereinander dass ich wegen der langen Rebuild Zeiten fast das Z3 Array verloren hätte. Ich habe dann alle entsorgt da die Garantie abgelaufen war.

Es kursierte damals die Vermutung dass der Luftfilter die Ursache war indem er nach dieser Zeit Staub in das Gehäuse lies. Für mich war das kein Problem wegen PLattenanzahl, Laufzeit oder Vibrationen sondern ein Fertigungsfehler.
Es geht hier um die Seagate Barracuda

Seagate Constellation war schon immer Enterprise Class (Barracuda früher auch mal - man entsinne sich an die ersten 10K U/Min)
 
rv73566, Danke für den Hinweis, ist korrigiert.

Seagate Constellation 3TB ... lief knapp 2 Jahre ... die Garantie abgelaufen
Die Seagate Constellation sind Enterprise HDDs mit 5 Jahren Garantie, wenn die aber schon vorher 3 Jahre gelaufen sind, dann ist nach weiteren 2 Jahren und damit insgesamt 5 Jahren Nutzungsdauer Schluss, denn die HDDs sind nur auf 5 Jahre service life ausgelegt. Das schreiben die Hersteller leider meist allenfalls indirekt, aber hier steht es mal wirklich genau so drin:
Sonst erkennt man es zuweilen nur aus Angaben wie 50.000 Start-Stopp Zyklen insgesamt und 10.000 pro Jahr.
 
Damit ich nichts falsches sage, habe ich nachgeschaut.
Es waren Seagate ST 3000NC01 Const CS 3TB von Alternate

Die ersten Ausfälle wurden wurden noch auf Garantie getauscht,
leider hatten die aber keine 5 Jahre Garantie.
 
Oha, ich weiß schon, warum ich Seagate meide.

Die erste Platte würde ich wohl eher in ein externes Gehäuse stecken für ein gelegentliches Backup. Die zweite schaut doch noch recht fit aus :)
 
Schau das du die beiden Platten los wirst. Die sterben wie die Fliegen. In den USA hat Seagate wegen diesem Model eine Sammelklage am Hals.

Damals habe ich 3 Stück davon gekauft (2 Stück im Rechner als RAID1 und eine im USB-Gehäuse für die Backups).

Aber los werde ich die Dinger wohl nicht - zumal da meine ganzen wichtigen Daten drauf sind. Werde aber zumindest die eine im RAID wenigstens ersetzen müssen.

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Oha, ich weiß schon, warum ich Seagate meide.

Die erste Platte würde ich wohl eher in ein externes Gehäuse stecken für ein gelegentliches Backup. Die zweite schaut doch noch recht fit aus :)

Kaufe eigentlich seit Jahres nur noch Seagate-HDDs.

Bei der Zweiten sind die Werte soweit ok - nur der Betriebsstundenzähler muss halt definitiv falsch sein.
 
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