Elkos defekt - Wie auslöten???

Tasse

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Hi,

ich habe hier ein ASUS Mainboard aus einem Pundit-Barebone. Es lässt sich nix installieren, da der PC nach kurzer Zeit mit nem Bluescreen abstürzt (Win-Installation). Der Rechner lief vorher (ca. 4 Jahre) problemlos... bis dieses Phänomen auftrat.

Als Ursache habe ich 4 aufgeblähte und teilweise ausgelaufene Elkos am CPU-Sockel (478) ausgemacht und mir hierfür Ersatz besorgt.

Nun stehe ich aber vor dem Problem, dass ich trotz spannungsfreier Lötstation (200° - 450° C) die alten Elkos nicht rausgelötet bekomme. Der alte Lötzinn wird nichtmal flüssig. Kann es sein, dass da noch irgendein Überzug (Lack etc.) drauf ist und mein Vorhaben verhindert?

Evtl. hat jemand hier Erfahrung und kann mir helfen...

Danke!
 
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Meist werden die Platinen noch mit einem Schutzlack überzogen, der aber nur bedingt das schmelzen behindern sollte.

Versuch mal mit etwas neuem Lötzinn die Punkte zum schmelzen zu bringen. Einfach ein wenig neues drauf und dann klappt es meistens.
Achte aber darauf, das du nicht zu lang drauf rumbrutzelst, denn sonst werden umliegende Bauteile in mitleidenschaft gezogen.

Und auch zu erwähnen wäre, das die neuen (sehr wahrscheinlichh) Low-ESR Elkos sein müssen.

Zum entfernen eignet sich ganz gut Entlötlitze, die entfernt Lötzinn meist sauberer als ne Entlötpumpe.

Viel erfolg

Gruß
 
Jipp,

das von dir Beschriebene habe ich alles da.

Werde das mit dem frischen Lötzinn mal ausprobieren...

Danke!
 
Einfach ist es die Elko erst mit den Seitenschneider zu entfernen und dann nur noch die Drähte auszulöten.

Mike
 
Hmm...läufst aber dann gefahr, die elkos ein wenig zu reissen. Würd ich pauschal nicht empfehlen. Der Schneidevorgang, sofern man mit nem Seitenschneider überhaupt gut rankommt, reisst dann ziemlich an den Elkos. Kratzer auf der Platine und schlimmeres sind möglich. Würd ich mir überlegen.

Kommt natürlich auch auf den Seitenschneider an...
 
Wenn du einen Heißluftföhn hast mit einer reduzier Düse der so ähnlich . Damit klappt es auch gut
 
Was teilweise auch hilft:
Lötzinn draufklatschen und dann mit dem alten Lötzinn erwärmen. So habe ich einen alten BIOS Chip von meinem Mainboard entfernt bzw. man hat mir gezeigt wie es ging.
Hat zwar etwas gedauert, aber dafür war das Teil perfekt ausgelötet!
 
Nen bißchen frisches Lötzinn oder Flußmittel dabei machen kann nicht schaden.
Das Problem dürfte aber eher die Leistung des Lötkolbens sein, wenn die zu klein ist bekommst du die Lötstelle nicht schnell genug heiß, so das die Wärme über die Leiterzüge abfließt und das Lötzinn sich nicht verflüssigt.

@TE: Wieviel Watt hat denn deine Lötstation?
 
Mit einem großen Lötkolben und ordentlich Leistung sollte das auslöten kein problem sein zuerst das größere Lötauge erwärmen und dann zu kleineren übergehen!
 
Hallo zusammen,

also der Tip mit dem frischen Lötzinn war´s... habe eine platte Lötspitze genommen, so dass ich von oben auf das Füßchen vom Elko drücken konnte und habe gleichzeitig von der anderen Seite ordenlich am Elko gezogen. Daraufhin kamen alle nacheinander raus.

Dann habe ich mit einem Bastelmesser mit austauschbarer Schneide die Löchlein im Mainboard "nachbearbeitet" und dann die neuen Elkos durchgefädelt und angelötet.

UND ZU MEINER ÜBERASCHUNG FUNKTIONIERT DER ASUS PUNDIT-R350 WIEDER!!!!
 
och ja, hab da auch nen Elitegroup board hier, ein paar kodensatoren sind aufgebläht, wollte die jetzt ersetzten. ist es wichtig, dass sie die gleiche Kapatziät haben, oder können die auch mehr haben? Ich würde jetzt alle Kondesatoren der gleichen sorte ersetzen, auch wenn die andern nicht beschädigt sind. Das sind dann 8 stück
 
Ich würde aufjedenfall zur gleichen Kapazität greifen, du könntest eventuell bessere Kondis nehmen. Das wars dann aber auch schon.

Grüße,
e.v.o
 
Wie oben schon erwähnt -> Low ESR Elkos verwenden.
Die Größe sollte/muss die gleiche sein, da sich deren verhalten sonst auch ändert. Die Spannung ist da eher nebensächlich. Sollte aber nicht unter den bisherigen sein.
 
@ e.v.o

Hab keine Bilder gemacht... sieht auch nich so toll aus ;-) aber Hauptsache ist ja, dass es wieder funktioniert.

Hier mal der link zu einer Anleitung mit Bildern. So ungefähr sieht´s auch bei meinem Board aus. Aus dem shop habe ich auch meine Elkos. Wichtig ist wie schon erwähnt unbedingt auf die korrekte Kapazität und zusätzlich auf den gleichen Durchmesser (wg. evtl. Platzprobleme)zu achten.
 
Hallo,

ich habe schon zahlreiche Mainboards und Netzteile recappt. Folgendes muss man beachten: zum Auslöten am besten mit dem alten, bleihaltigen(!) Lötzinn die beiden Lötstellen mit einem kräftigen Lötkolben (40-60W bzw. Temp-Regelung auf 450 Grad, bei bleifreiem Lötzinn 500 Grad) wechselseitig erhitzen und den Elko Stück für Stück rausziehen.

Elkos

Geeigneten(!) Ersatz beschaffen (z.B. Ebay). Damit die neuen Elkos nun auch länger halten und die Systemstabilität nicht leidet, zu japanischen Marken(!) Elkos statt taiwanesischem NoName Ramsch greifen. Die genaue Kapazität ist nicht so wichtig, aber der innere Widerstand (ESR) darf nicht grösser sein, als bei den alten Elkos!

Einsatzzweck: CPU-Spannungsversorgung - hinter dem Spannungsregler

Die bei Ebay häufig angebotenen Low ESR Panasonic FC/FM sind für die CPU-Spannungsregler allenfalls noch auf Pentium3 Boards brauchbar. Modernere Boards brauchen bessere Ultra Low ESR Typen!

Heutige Top-Standardtypen sind:
Rubycon MCZ, Nippon Chemicon KZJ, Nichicon: HN

Einsatzzweck: Mainboard und Netzteil

Spannungsfestigkeit beachten: 6.3V Typen können an der 5V Schiene (vor dem CPU Spannungsregler bei P3 und manchen K7 Boards) und 16V Typen an der 12V Schiene eingesetzt werden. Ultra Low ESR Typen können auch in Netzteilen eingesetzt werden, hier sind jedoch Long Life Typen die bessere Wahl, so z.B. Rubycon ZLH oder Panasonic FM.

mfg, Reina.
 
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