[User-Review] Enermax RevoBron 600W

Nonaamee

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Hallo Luxxer,

Ich habe mir das RevoBron 600W von Enermax genauer anschauen dürfen, einen großen Dank an dieser Stelle nochmal an die Redaktion und Enermax!


1 Lieferumfang
Dem Netzteil liegt einiges bei, was ich in dieser Preisklasse nicht erwartet hätte. Als kleines Highlight ist das Coolergenie anzusehen, dazu später mehr.

Kurz aufgelistet sieht das so aus:
• Netzteil inkl. Anleitung
• Kaltgerätestecker
• Befestigungsschrauben
• Enermax Coolergenie mit zwei Lüfter Verlängerungen, Anschlusskabel und Anleitung
• Enermax Schutzhülle
• 2x Klett-Kabelbinderpaar
• 2x Klettstreifenpaar
• 1x Magnetstreifenpaar
• FDD-Molex Adapter​

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2 Anschlüsse
Das Enermax RevoBron ist Teilmodular aufgebaut und bietet maximal folgende Anschlüsse:
• 1x 24Pin ATX (~57cm)​
• 1x 4+4Pin CPU (Teilbar) (~57cm)​

Optional:
• 2x 2 6+2Pin GPU (Teilbar) (~50cm)​
• 2x SATA mit je 4 Anschlüssen (~95cm, erster Anschluss nach 45cm, dann alle 15cm)​
• 1x 4Pin Molex mit 4 Anschlüssen (wie SATA)​
• 1x Coolergenie Anschluss (~60cm)​

2.jpg3.jpg


3 Daten
Auf dem Aufkleber des Netzteils lassen sich die Daten einfach ablesen:

Spannung / Strom / Leistung
3,3V 22A Kombiniert 120W
5V 18A
12V1 30A Kombiniert 600W(50A)
12V2 30A
-12V 0,3A 3,6W
5Vsb 2,5A 12,5W
4.jpg
Das Netzteil ist mit der Effizienzklasse 80PLUS Bronze ausgezeichnet, was einem mindestens 88%igen Wirkungsgrad bei 50% Last vorschreibt.


4 Verarbeitung und Erscheinungsbild
Auf den ersten Blick sind mir auf der Primärseite auch gleich die Nippon Kondensatoren aufgefallen, was auf jeden Fall positiv zu bewerten ist. Neben dem 390µF steht noch ein kleinerer Kondensator, dessen Beschriftung leider nicht erkennbar ist. Ich gehe aber aufgrund der Form und Farbe davon aus, dass es sich dabei ebenfalls um ein Nippon mit ca. 200µF handelt. Somit wäre die Faustformel: So viele µF, wie Leistung sekundärseitig auch erfüllt.
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Allgemein finde ich die Verarbeitung sehr gut, man findet weder schlechte Lötverbindungen, noch gibt das Gehäuse des Netzteils irgendeinen Grund zur Beschwerde. Die Modularen Kabel lassen sich gut anstecken und sitzen danach gut in ihrer Position.
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5 Messergebnisse
Einen Dank an dieser Stelle an meinen Freund und Kommilitonen Steffen, der sich die Zeit genommen hat und mit mir das Netzteil etwas genauer am Oszilloskop unter die Lupe genommen hat.
Der Versuchsaufbau sah folgender maßen aus:
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Als Last wurde eine 120W (10A, 12V) Heizplatte verwendet, da diese wenig Störungen (wie bei Schaltnetzteilen üblich) und einen nahezu konstanten Widerstand hat. Mit dem Multimeter wurde der Strom gemessen und Gleichzeitig diente der Widerstand des Multimeters als Shunt.
Die Spannung wurde am ersten 4Pin Molex Stecker auf der zweiten Schiene des Netzteils gemessen. Somit hat man ein reales Ergebnis, was beim Verbraucher des Netzteils ankommt. Wir haben auch direkt an den Modularen Anschlüssen des Netzteils gemessen, dort fiel der Spannungsabfall natürlich geringer aus, da man sich den Widerstand von zwei Steckverbindungen und ca. 30cm Kabel spart, was aber nicht der Realität im Einsatz entspricht.
Die Leerlaufspannungen betrugen sehr gute 5,00V und 12,08V am Kabel.
Bei allen folgenden Bildern ist auf CH1 (blau) der Spannungsverlauf zu sehen und CH2 (gelb) gibt den Stromverlauf am Shunt wieder.

Einschaltvorgang mit 5V, 4,2A: Hier sieht man, dass die Spannung um ca. 250mV einbricht. Das ist in erster Linie den Steckverbindungen und der Kabellänge geschuldet. Direkt am Netzteil viel der Spannungsabfall geringer aus.
01P.png

Analog dazu der Ausschaltvorgang:
03P.png

Der Einschaltvorgang mit 12V, 10,1A:
06P.png

Analog der Ausschaltvorgang:
05P.png

Bei 10,1 Ampere wurden Außerdem die Schaltflanken am Kabel gemessen:
07P.png

Direkt am Ausgang des Netzteils sehen die Flanken so aus:
08P.png

Bitte auf die Skalierung (200mV vs. 50mV) beim Vergleich achten!
Wir wollten auch noch die Ripple/Noise Spannungen messen, allerdings kam dort das Oszilloskop wohl an seine Grenzen und ich kann die Ergebnisse nicht interpretieren, weshalb diese hier nicht veröffentlicht werden.

Als letztes die Ein- bzw. Ausschaltvorgänge AC gekoppelt direkt am Netzteil:
010P.png09P.png

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich das Netzteil hier auf einem guten Niveau bewegt und sich beim Schalten von mittleren Lasten keine Blöße gibt. Es gab keine Ausreißer und somit durfte das Netzteil nun im Rechner zeigen, was es kann.


6 Einbau, Testsystem und Lautsärke
Der Einbau hat sich unkompliziert gestaltet und ging auch recht flott von statten, da ich nicht der absolute Kabelverstecker bin. Ich lege wert auf einen guten Airflow, was mit den flachen und nicht gesleevten Kabeln vom RevoBron kein Problem ist. Ich habe die XFX Vega56 bewusst auf nur eine 12V Schiene gelegt, da die Spezifikation von 30A (=360W) die Karte locker versorgen können muss.
Die Kabellängen waren mehr als ausreichend, sodass man auch mit größeren Gehäusen als dem Zahlmann Z11 keine Probleme haben sollte.
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CPU: AMD FX8350 @ 4,6 GHz
Mainboard: ASRock 990FX Extreme3
GPU: XFX RX Vega56 +50% PT (250W)
Speicher: 2x8 GB Geil Black Dragon, 1866
Gehäuse: Zahlmann Z11 + 6x120 Lüfter
Laufwerke: SSD + WD Black 500GB + ODD

Das erste Einschalten verlief, wie zu erwarten war, Problemlos und der Rechner bootete normal. Erwähnenswert dabei ist, dass der Lüfter beim einschalten ca. 10 Sekunden rechts herum läuft um unerwünschte Staubanhaftungen los zu werden. Als erster Test wurde der Superposition Benchmark von Unigine gestartet, bei dem es hin und wieder mal zu Problemen bei schnellen Takt- bzw. Lastwechseln der RX Vega kommen kann. Ich hatte dabei immer wieder einen Absturz des Grafiktreibers nach erfolgreichem Durchlauf des Benchmarks.
Mit dem neuen RevoBron gehört das nun der Vergangenheit an! Die Grafikkarte läuft ohne Probleme auch an nur einer 12V Schiene des Netzteils durch, so wie ich mir das gewünscht hatte.


Die Lautstärke im Leerlauf empfinde ich als extrem leise bis unhörbar. Man muss schon direkt mit dem Ohr an den Lüfter gehen um ein ganz leichtes Lagergeräusch wahrnehmen zu können. Dabei ist das Luftgeräusch vernachlässigbar.
Die Drehzahl des Lüfters bei den Tests mit dem Oszilloskop und 120W Last, was locker einen PC im Idle entspricht, war unverändert zur Leerlaufdrehzahl und somit immer noch unhörbar aus einem geschlossenem Case.
Lautstärkeangaben unter Last sind in meinem System nicht ganz einfach, da entweder die Luftgekühlte RX Vega bei Grafikbenchmarks oder die CPU Lüfter bei CPU Benchmarks das Netzteil deutlich übertönen. Ich konnte trotz mehrerer Versuche keinen Anstieg der Lautstärke unter Prime95 ausmachen.


7 Coolergenie
Das Coolergenie von Enermax ist eine kompakte Lüftersteuerung mit der man seinen PC Semi-Fanless betreiben kann. Man schließt die kleine Steuerung am Netzteil, sowie am Mainboard und natürlich an sämtlichen Lüftern im PC an. Dazu liegen neben den Anschlusskabeln fürs Mainboard und das Netzteil eine weitere Lüfterkabelverlängerung bei.
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Ich habe das System nur kurzzeitig zum Testen verbaut gehabt, da ich 6 Lüfter in meinem PC ansteuern muss und das Coolergenie nur drei Gehäuselüfter plus CPU Lüfter ansteuern kann.
Es stehen 3 Modi zur Verfügung, die per Knopfdruck verändert werden können:
1. Whisper: Die Lüfter bleiben stehen, bis 40% der Systemlast erreicht sind
2. Silence: Die Lüfter bleiben stehen, bis 55% der Systemlast erreicht sind
3. OFF: Deaktiviert die fanless-Funktion

Die Anleitung dazu ist einfach und mit guten Bildern versehen, sodass der Einbau sehr einfach abläuft.
Die Drehzahl des Netzteils im Idle bleibt allerdings unangetastet, d.h. es wird nicht Semi-Fanless.
Bei meinem kurzen Test sind die Lüfter, bis auf den CPU Lüfter, dieser läuft durchgehend mit niedrigen RPM, nicht angelaufen. Zum Simulieren der Last wurde wieder Prime95 verwendet bzw. Superposition. In beiden Fällen blieben die Gehäuselüfter auch nach mehreren Minuten regungslos. Die Lüftersteuerung war auf „Whisper“ konfiguriert, so dass die 40% Last des Netzteils mit Superposition definitv erreicht waren und ich erwartet hätte, dass die Lüfter langsam anlaufen. Eventuell ist es ein Konfigurationsproblem im Bios oder aber es liegt an den 3-poligen Gehäuselüftern. Da ich die Steuerung nicht verwende, habe ich mir dir weitere Fehlersuche erspart.
Gesagt sei noch, dass an der Lüftersteuerung auch wenn der PC aus ist eine sehr helle, blaue LED leuchtet, die in meinen Augen extrem störend ist.
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8 Fazit
Abschließend kann man sagen, dass das Netzteil genau meine Anforderungen getroffen hat. Ein günstiges, qualitativ durchaus höherwertiges Netzteil, dass im Idle nicht aus dem Gehäuse heraus zu hören ist. Es bleibt definitiv die nächsten Jahre in meinem Rechner.

Pros:
• Leise im Idle
• Relativ günstig
• Sehr gute Verarbeitung
• Teilmodular aufgebaut
• Gute Spannungsstabilität​

Cons:
• Beigelegte Lüftersteuerung:
o Funktioniert nicht auf Anhieb​
o Extrem helle, störende blaue LED auch im Standby​
• Messbarer Spannungsabfall durch Steckverbindungen und Kabel​

Da das hier mein erstes Review im Forum ist, bin ich für (konstruktive) Kritik offen! Falls ihr Verbesserungsvorschläge oder weiterführende Tests/Angaben benötigt liefere ich das gerne nach.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Erstmals finde ich gut wegen mehreren Details im Test. Aber es fehlt Angaben der Kabellänge einzelner Kabelstrang.
 
Danke für das Feedback, ich werde heute Abend die Kabellängen messen und oben ergänzen.
 
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