[Kaufberatung] EOS 750D oder Fujifilm X-A2

JanV

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Hallo Profis :)

Meine Freundin sucht eine Kamera, Budget liegt bei maximal 850 Euro.

Ich habe mich leicht in die Thematik eingelesen, wir sind beide Anfänger ohne professionelle Ambitionen.
Verwendungszweck der Kamera sind Urlaubsfotos und im Alltag alles mögliche, von Detailaufnahmen über Landschaft ist eigentlich alles dabei.

Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass eine 750D ganz gut passen könnte, als Objektiv das 18-135 STM. Ich schätze das wäre ein angemessener Allrounder.

Wir waren heute in einem rennomierten Fachgeschäft in Düsseldorf und ließen uns beraten und haben auch einiges angefasst. Darunter neben der 750D und 760D (ist raus, Handling gefällt mir nicht) auch eine Fuji X-A2.
Der Berater war leider ein externer, der direkt von Fujifilm in dem Laden geparkt wurde und wohl auf Kundenfang gehen sollte.
Die Kamera gibt es für ca 650 Euro mit zwei Objektiven. Dabei wären ein 16-55 und ein 50-230.
Meiner Freundin gefiel die Fuji optisch gut wegen dem Retro-Look und der Haptik. Ich hatte Schwierigkeiten die in der Hand zu halten weil ich sie in der rechten Hand eben mit Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger greife und auf dem Ringfinger und kleinen Finger "ablege". Die Griffigkeit war bei der Eos wesentlich angenehmer für mich, der liebsten war sie zu groß in der Hand.

Für welche sollte man sich entscheiden?
Die Fuji ist schließlich eine Ecke günstiger, die Fotos sahen mit unfachmännischem Auge betrachtet nicht wirklich besser oder schlechter aus.
Herauszustellen ist bei der Fuji wohl der Tiefpassfilter, der dank eines "supertollen" Sensors nicht benötigt wird und somit eine höhere ISO ermöglicht.

Ich bin echt überfragt und würde mir jetzt gerne noch weitere Meinungen einholen bevor wir kaufen.


Lieben Gruß
Jan
 
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Sind die zu extrem unterschiedlich? Oder woran liegt es, dass ich keine Antwort bekomme? :)
 
Da ich die 700D selbst mal hatte kann ich die 750D empfehlen (Arbeitskollege hat sich die gekauft und vom Handling unterscheiden die 700D und 750D sich ja nicht wirklich).
Wobei schaut euch doch auch mal die Sony Alpha 6000 an. Finde ich ist eine super Alternative in dem Preissegment.

Die Entscheidung solltet ihr selbst treffen. Hauptargumente wären:
1. hat die Kamera die Funktionen die ihr benötigt?
2. liegt die Kamera gut in der Hand und sind die Buttons für euch gut angeordnet
 
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Man sollte sich halt bewußt sein, daß man sich u.U. längerfristig an ein System bindet. Bei Allerwelts-Ansprüchen mag das weniger kritisch sein, sonst ist oft das Glas am teuersten. Da kann es schon mal sinnvoll sein, die Adaptionsmöglichkeiten zu recherchieren.

Das eine ist eine klassische Spiegelreflex, das andere eine Spiegellose, die noch nicht einmal einen EVF hat.

Im strahlenden Sonnenschein ist man nur mit Bildschirm ggf. ziemlich aufgeschmissen, während die Spiegelreflex zumindest noch LiveView auf dem Schirm bemühen kann, wenn es mal duster wird. (Bei Suchern aller Art auf die Dioptrien-Einstellbarkeit achten, ich habe da mit -3,5 dpt immer so meine Schwierigkeiten.)

Dafür schleppt die DSLR eine Altlast mit sich herum, nämlich das noch vom Kleinbild stammende Auflagemaß - bei der EOS sind das 44,00 mm. Das Fuji-X-System liegt hier mit 17,70 mm in einem für Spiegellose typischen Bereich. Das bringt gerade im Bereich der Weitwinkel-Objektive erhebliche Vorteile, diese können deutlich weniger aufwendig, schwer und teuer ausfallen. Beim Fuji-System braucht man im Prinzip schon ab 18 mm keine Retrofokus-Objektive mehr, die im Gegenzug für verbesserte Ausleuchtung oft gerade im Bereich der Randschärfe ihre Problemchen haben und weniger lichtstark sind.

In der Kombination 16-50 und 50-230 würde ich bessere Performance erwarten als mit einem 18-135. Nur im Bereich um 50 mm ist die Abdeckung etwas (licht-)schwach, aber da könnte man nötigenfalls sicher noch ein olles manuelles 50mm f/1,7 o.ä. adaptieren.
 
Danke, damit hast du mir schon sehr geholfen.
Für meine Perle reicht dann die Fuji aus, evtl. gucken wir uns die Sony Alpha 6000 nochmal an. Vorhandene manuelle Objektive sind vorhanden und passen wohl auch auf die Fuji drauf.
 
Noch ein paar Worte von mir dazu, nur eins vorweg: Ich hatte letztes Jahr eine Zeit lang eine Fuji X-E1 mit dem 16-50 und einem XF 27mm 2.8. Die Kamera habe ich letztes Jahr recht spontan aus den Gründen die @hardwear schon aufgeführt hat gekauft, aber aus gutem Grund sind jetzt meine Eltern die Eigentümer.

Das liegt jetzt nicht daran, dass die X-E1 eine schlechte Kamera wäre, aber das Fuji-System hat einige Eigenheiten denen man sich bewusst sein sollte.
Nummer 1: Fuji setzt - normalerweise - auf X-Trans-Sensoren, die sich durchaus positiv von der Menge abheben, aber das Problem haben, von Bearbeitungssoftware nicht richtig unterstützt zu werden. Nicht so tragisch, man kann auf RAW verzichten weil die JPEG-Engines wirklich super sind. Die X-A2 hat einen konventionellen CMOS-Sensor, ohne diese Eigenheiten.
Nummer 2: Die Objektive von Fuji sind allesamt nicht übel. ABER: Bis auf die VC 16-50 und das VC 50-230 sind alle schweineteuer. Das VC 16-50 ist dazu einfach nicht hochwertig verarbeitet. Die X-A2 ist für das, was sie bietet im Dualzoom-Kit mit 650€ schlicht zu teuer.
Nummer 3: Zum Thema Objektive - Manuelles Fokussieren ist im Vergleich zu anderen Kamerasystemen (Canon, Nikon, Sony, µFT) einfach ... ungewöhnlich gelöst - und spielt die Stärken die prinzipiell vorhanden wären nicht gut aus. Im Gegensatz zu anderen Fokus-By-Wire-Objektiven gibt es eine spürbare Verzögerung zwischen drehen und Fokus, und die Fokusgeschwindigkeit ist dabei leider auch nicht konsistent, denn wenn man sich dem Schärfebereich (den man im AF-Menü ausgewählt hat) nähert, verlangsamt sich die Geschwindigkeit für mehr Präzision. Muss nicht stören...man hat ja AF.
Nummer 4: Und DAS ist an der X-A2 ein Problem: Nur Kontrast-Autofokus. Das heißt: Bei suboptimalem Licht sucht sich die Kamera blöde, außer du beleuchtest dein Ziel beim Fokussieren. Ich hatte jetzt schon mehrere Kameras in der Hand, die für guten Kontrast-AF gelobt wurden, nur setzt das ganze bei nicht-optimalem Licht halt gerne aus. Lichtschwache Objektive wie die VC-Kitobjektive machen das Ganze nicht besser.
Nummer 5: Akkulaufzeit. Fuji gibt für die X-A2 mit einem unstabilisierten Objektiv 410 Bilder an. Mit Stabilisierung (ich übertrage mal die Differenz vom X-E1-Datenblatt auf meine Erfahrung) kommt man dann auf so max. ~300 Bilder. Bildschirm-An-Zeit ohne Fotos nicht berücksichtigt. Mit einer Canon 700D + stabilisiertes Objektiv bin ich im Schnitt bei 600-650 Bilder in RAW. Da ist es mir auch noch nicht passiert, dass bei Kamera-An-Vergessen nach 2 Stunden der Saft leer war...
Nummer 6: Sind Videos gefragt, um Fuji besser einen Bogen machen...Ebenfalls allgemeiner Konsens im DSLR-Forum.

Und wenn man das ganze aus der Größenansicht betrachtet: Die X-A2 hat trotz ihrer Kompaktheit eine Schwäche. Die Objektivgröße. Das recht starre Objektiv macht den Größenvorteil der X-A2 ggü. anderen Kameras zunichte. Wenn man aber ohnehin immer die Tasche mit Kamera+Objektive+Zubehör mitnimmt, braucht man nicht weiter über Kameragrößen diskutieren. Hier sind einfahrende Objektive wie bei der A6000 oder A5100 im Vorteil. Oder man guckt sich gleich die "Edelkompakten" an, das sind dann echte Immer-Dabei-Kameras.

Für die 750D würde ich übrigens statt dem 18-135mm eher beim 18-55mm STM bleiben und als System eher ein 50mm 1.8 STM dazu nehmen, das ist ein gutes Set für Landschaften, Nahaufnahmen und Abendfotos. Wir der Bereich jenseits von 55mm interessant (Tiere) kann man sich recht günstig ein 55-250mm STM dazu kaufen und ist dann schon gut ausgestattet. Neu- und Gebrauchtpreise sind da auch deutlich humaner und einsteigerfreundlicher. Ähnliches gilt für Nikon.
Da sind dann die Kameras größer, aber man hat: Schnellen Phasen-AF, einen optischen Sucher und günstigere Gebrauchtpreise - und bessere Unterstützung der Communities und Tutorials.

*) Adaptieren ist durchaus mal was, das gerade im Fuji-Kontext zwar theoretisch gut möglich ist, aber nur mit alten bzw. vollmanuellen Objektiven. Anfängerfreundlich ist anders.
 
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