Eure Meinung zu 80 Plus

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Hallo
Wir würden heute gerne mit euch über das 80 Plus Zertifikat diskutieren, was auf sehr vielen aktuellen Netzteilen zu finden ist. Daher hier ein paar Fragen, die wir gerne zur Diskussion stellen würden:

Was und wie denkt ihr über das 80 Plus Zertifikat?
Welches Zertifikat sollte ein Netzteil (insbesondere im niedrigen Preissegment) eurer Meinung nach mindestens haben?
Und worin sollten sich die Netzteile mit den unterschiedlichen Zertifikaten (80+ Standard, Bronze, Silber oder Gold) von der Ausstattung her unterscheiden?
 
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Ich finde nicht , dass sich Netzteile innerhalb der Zertifikatsstufen noch durch andere Ausstattungsmerkmale unterscheiden sollte.

Mir persönlich reicht das 80+ Siegel zur Beurteilung der Effizienz der Netzteile; letztenendes entscheidet bei mir aber das Gesamtpaket aus Design, Lautstärker, Verbrauch und (teil-)modularem Aufbau, so dass ich hier gezielt innerhalb der Effizienzklassen auswählen kann.

Würde BQ jetzt aber zB. die Modularität ausschließlich Gold-zertifizierten Netzteilen zusprechen, oder gar an der Qualität des Lüfters oder anderen Komponenten sparen, wäre das meiner Ansicht nach ein zu großer Einschnitt in meine Kaufentscheidung und somit ein KO-Argument gegen BQ.

Denn eines ist klar - mir reicht ein 80+ Silber Netzteil vollkommen aus -> da die Lüfter genau die gleichen sind, wie bei euren Goldnetzteilen, ihr auch innerhalb der E-Serie modulare Netzteile anbietet ging meine Entscheidung dahin. Hätte ich die Entscheidungsfreiheit nicht (das sind nur ausgewählte Ausstattungsmerkmale) und wäre quasi zur Dark Power Serie "gezwungen" wurden um ein ähnliches Paket zu bekommen, hätte ich mich bei der Konkurrenz umgesehen...

Eines fällt mir aber ein - eine 5 Jahres-Garantie ausschließlich auf Goldnetzteile mit 2 Jahren Vor-Ort-Service wäre mir einen kleinen Aufpreis wert und würden es mehr abgrenzen von anderen 80Plus Produkten.
Die Gefahr hierbei: Die Kunden könnten denken, dass ihr den Goldnetzteilen eine bessere (wenige Risiko eines Defekts, daher längere Garantiezeit zu ermöglichen) Qualität oder den anderen Netzteilen eine schlechtere Qualität (kürzere Garantie, daher keine längere Garantie, um Austausche zu vermeiden) suggerieren. Hier hilft vielleicht ein gesunder Mittelweg...

Viel Text - tut mir leid, aber vielleicht ist ja das ein oder andere Brauchbare für euch dabei.

MfG
 
Hallo UnnerveD

Vielen Dank für dein ausführliches Posting.

Ich hätte da aber noch eine Frage: Wie siehst du 80+ im unteren (PReis) Segment?
Welches Zertifikat sollte ein modernes Netzteil hier bieten? Oder ist es, je nach Preis, auch verschmerzbar?
 
Hallo UnnerveD

Vielen Dank für dein ausführliches Posting.

Ich hätte da aber noch eine Frage: Wie siehst du 80+ im unteren (PReis) Segment?
Welches Zertifikat sollte ein modernes Netzteil hier bieten? Oder ist es, je nach Preis, auch verschmerzbar?

Ich klinke mich einfach mal ein:

Also für mich sollte auch ein Netzteil im unteren Preissegment mindestens über das 80+ Standard Zertifikat verfügen.

Ich persönlich verbaue und empfehle keine Netzteile mehr, die nicht mindestens die einfache 80+ Zertifizierung tragen.
 
Hallo!

1)Was und wie denkt ihr über das 80 Plus Zertifikat?
2)Welches Zertifikat sollte ein Netzteil (insbesondere im niedrigen Preissegment) eurer Meinung nach mindestens haben?
3)Und worin sollten sich die Netzteile mit den unterschiedlichen Zertifikaten (80+ Standard, Bronze, Silber oder Gold) von der Ausstattung her unterscheiden?


1) Ich bin der Meinung, dass 80 Plus Zertifikate zum Standard aktueller Netzteile gehören sollten. Insbesondere, wenn die in Stromhungrigen Systemen eingesetzt werden. Zum einen leben wir schließlich in einer Zeit, in der der Klimawandel stark diskutiert wird, und wo man - wenn man sich schon nicht in Enthaltung üben kann - zumindest auf die Effizienz der verbauten Komponenten achten sollte. Zum anderen schlägt sich der immer weiter zunehmende Stromdurst mit den steigenden Energiepreisen im Geldbeutel nieder.
Ob das für euch als Unternehmen jetzt Vorrang bei der Entwicklung neuer Netzteile haben sollte weiß ich nicht. Jeder trägt ein Stück Verantwortung für Umweltfreundlichkeit, und so wären effiziente Netzteile auf jeden Fall Imagepflege. Dem gegenüber stehen dann wieder Extrema wieder Gamer mit HighEnd Systemen, die für deren Anschaffung ein Heidengeld ausgeben, und sich über Folgekosten wohl eher weniger Gedanken machen. Interessanterweise sind in diesem Segment zunehmenst die effizientesten Netzteile zu finden.
Ein wichtiger Punkt, den man aber als Hersteller nicht ognorieren sollte ist halt die Assoziation von effizienten Netzteilen mit allgemeiner Qualität. Eine Zertifizierung der drei Abstufungen in den Effizienzklassen erweckt in mit spontan den Vergleich mit den DLG Auszeichungen im Nahrungsmittelgewerbe...

2) In niedrigen Preissekmenten sollte meiner Meinung nach eine Bronze Zertifizierung drinne sein.
Ich verfolge dabei den Gedankengang, dass Käufer wenig teurer Produkte auch seltener das Produkt nutzen. Da wäre ein Silber/ Gold Zertifikat sicherlich zu hoch.
Bronze halte ich aber bei einem namenhaften und altem Hasen im Netzteilgeschäft wie BeQuiet auch bei den "Low Budget" Produkten für angemessen. Ihr verkauft schließlich Qualität, und keinen 0/8/15 à la - ja ich bringe das häufig genannte Beispiel - "Chinaböller" von anderen Herstellern. Es geht dabei um die Imagepflege.

3) Wie schon aus 2) zu entnehmen halte ich "Bronze" im LowBudget Bereich (zumindest bei Namenhaften Herstellern) für angemessen. Da es aber der LowBudget Bereich ist, läge ich auf die restlichen Zugaben/ Features wenig Wert. Wer so ein Netzteil kauft, der will auch wirklich nur ein Netzteil. Lieber auf jegweden entbehrlichen Schnick Schnack verzichten und das ersparte in Form von Preisnachlässen oder hochwertigeren Komponenten an den Kunden weitergeben (evtl. Lüfter etc.).

Silber ist für mich der MidRange Bereich. Ich persönlich mag dieses Segment in so gut wie keinem Bereich meines Lebens: So auch nicht bei Netzteilen: Entweder ich habe wenig Geld zur Verfügung und kaufe mir ein "günstiges" Netzteil, das seine Aufgabe erfüllt, oder ich habe das Geld und setze auf Qualität, die ja mitlerweile auch durch 5 Jahresgarantien bei vielen Herstellern gesichert wird. Alles dazwischen ist nichts halbes und nicht ganzes.
Aber gut, so denken halt nicht alle, und ihr wollt ja eure Produkte in allen Preisbereichen verkaufen - sonst wäre das nicht im Geschäftssinne.
Daher würde ich zu der besseren Effizienz ein Teilmodulares Kabelmanagement mit drein geben. Aus Kostenersparnis, zur besseren Abgrenzung gegenüber der Premiumprodukte, aber auch um klar zu machen, dass man den LowBudget Bereich mit diesen Netzteilen verlässt würde ich bei diesem Teilmodularem Kabelmanagement den Mainboard-, Cpu-, jeweils einen 6 und/oder 8-Pin Stecker (für die Grafikkarte) und zwei Molexstecker fest Vorinstallieren. So etwas macht sicherlich aber auch erst ab bestimmten WattLeistungen Sinn, da man bei einem beispielsweise 400W Netzteil garantiert nicht viel mehr anschließen wird.

Das Goldzertifikat sollte dann wirklich den Premiumnetzteilen vorbehalten sein. Denn sicherlich ist diese Effizienz mit höheren Herstellungskosten verbunden, die man in den niedrig liegenderen Bereichen nicht an den Kunden weitegeben kann, weil die Netzteile dann für das jeweilige Segment zu teuer wären.
Diese Art von Netzteilen sollte dann aber auch über ein Vollmodulares Kabelmanagement verfügen und die bestmögliche Kühllösung anbieten. Dabei geht es mir nicht nur um die Temperaturen, sondern auch insbesondere um die Lautstärke. Diesbezüglich wäre eine Semipassive Kühlung sehr anstrebenswert. Andere Netzteilhersteller machen das ja bereits vor, und ich könnte mir vorstellen, dass ich daraus ein Trend entwickelt. Da sollte man in Zukunft mithalten können!
Im Rahmen von "Premium" sollten dann auch demenstsprechend hochwertigere/ langlebigere Komponenten verbaut werden, um den hohen Standard zu unterstreichen. Damit einhergehend sollte man auf sein Produkt soweit vertrauen können, dass man eine 5 Jahresgarantie beilegt.

Ein Feature auf dass ich absolut keinen Wert lege - welches Ihr aber zunehmends bei den Topprodukten anbietet - ist ein "Overclocking Key". Beim Kauf eines Netzteils achte ich zu allererst darauf, dass mir ausreichend Leistung zu Verfügung steht. Am besten noch mit einem Buffer nach oben, um bei eventuell noch anstehenden Aufrüstungen ein bischen Luft nach oben zu haben. Das gesparte Geld sollte man lieber in etwas anderes stecken.

Teilweise (von einigen Herstellern) übertrieben finde ich die Verpackung/ Darbietung von Premiumnetzteilen. Samttäschchen etc. machen vielleicht einen hochwertigeren Eindruck des Gesamtpakets beim Auspacken, aber mal ganz ehrlich: Das Netzteil soll in meinem Rechner Platz finden - nicht in der Verpackung. Dahingehend wäre eventuell eine Möglichkeit zur Entkopplung des Netzteils sinvoll. Zum Beispiel ein Silikonrahmen, damit das Netzteil nicht direkt am Gehäuse anlieg, oder eine Gummierung der Auflageflächen.

Ein Feature, dass ich persönlich noch sehr genial fände wären flache Kabel!!! Bisher haben (glaube ich zumindest) alle Netzteilhersteller immer rund Gesleevte Kabel angeboten. Diese sind an sich ja auch absolut ausreichend gewesen. Allerdings sollte man den Trend von Kabelroutung Möglichkeiten in Gehäusen nicht ausser Acht lassen. In der Regel reichen da normal gesleevte Kabel aus. Allerdings fällt die Möglichkeit des Routings fast immer weg, wenn man das Gehäuse mit Matten schalldämmen möchte. Bis auf den großen noch recht neuen Corsair Tower bieten einem andere Gehäuse immer sehr wenig Platz zum Kabelrouting zur Verfügung, sodass man bei verbauten Dämmmatten dieses System nicht mehr nutzen kann. Und das muss nicht sein - speziell im Premiumsegment. Schön wären flache, dafür vielleicht bereitere Kabel. Vom Prinzip her einem IDE Kabel ähnelnt.
Ein weiterer Punkt, der sinnvoll wäre (Ich weiß jetzt allerdings nicht ob Ihr das nicht vielleicht schon macht) ist ein längeres CPU Kabel (länger gegenüber den anderen Kabeln), weil die bei Kabelrouting manchmal zu kurz sind, weil man sie ja (aufgrund der oben am Mainboard platzierten CPU Stromstecker) einmal hinter dem gesamten Mainboardtray verlegt werden müssen. Alternativ täte es wohl auch ein Verlängerungskabel.


Das war jetzt viel mehr Text als ich ursprünglich schreiben wollte - aber ich hoffe ihr seid froh über jegweden Imput :)

Gruß, Chris



Edit:
Was mir gerade noch in den Sinn kam - es ist eher eine Spielerei, aber vermutlich recht günstig umzusetzen - ist eine Drei(oder Mehrstufige) Auslastungsanzeige hinten am Netzteil. Ich dachte da an eine Art Ampelsystem bestehend aus drei Led Leuchten, die übereinander sitzen. Bei geringer Auslastung leuchten die Grüne, bei mittlerer die Gelbe, bei annähernd Volllast und bei Volllast selbst dann die Rote. Die Idee wäre ein wenig dem Dominator Kühlaufsatz von Corsair abgekupfert, allerings mit dem Unterschied, dass es hier eher Sinn macht: Oft genug lese ich hier im Forum die Frage "Reicht mein Netzteil?", oder "Packt mein Netzteil das noch?". Ein Blick auf die Lämpchen würde da für Klarheit sorgen. Gerade nach Overclocking von CPU und/ oder Grafikkarte sind sich oft viele unsicher darüber, ob sie ihrem Netzteil nicht vielleicht doch zu viel abverlangen. Da fände ich das eine nette Idee!
 
Zuletzt bearbeitet:
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