Externe (Crucial-)SSDs, mitgelieferte USB-Kabel minderwertig?

Txxxxs

Enthusiast
Thread Starter
Mitglied seit
17.11.2004
Beiträge
257
Hallo zusammen,

ich habe mir in den letzten Wochen zwei Crucial X9 Pro mit je 2 TB sowie eine Crucial X10 Pro mit 1 TB besorgt. Das „Storage Executive“-Programm von Crucial zeigte mir – im Gegensatz zur Crucial-Website – für beide Modelle Firmware-Updates an, die ich darüber auch installierte. Beim Testen mit Rufus, Windows 11 23H2 und 24H2 – jeweils eine Windows-to-go-Installation –, fiel mir auf, dass die Performance manchmal sehr schlecht ausfällt. Mittels CrystalDiskMark unter Windows oder dem Leistungstest von „Laufwerke“ unter einer aktuellen GNOME-basierten Linux-Distribution konnte ich feststellen, dass die durchschnittliche Leserate auf etwa 40 MB/s gemessen wurde. Die X9 Pro oder X10 Pro war jeweils am Front-USB-C-Anschluss des Gehäuses (be quiet! DARK BASE 700; Mainboard: MSI MAG B550 TOMAHAWK, d. h. USB 3.2 Gen 1 mit 5 Gbit/s) angesteckt; direkt am Mainboard hinten (USB 3.2 Gen 2 mit 10 Gbit/s) angesteckt war die Performance OK (~970 MB/s).

Ich ging nun davon aus, dass das Problem an der Verkabelung des Gehäuses zum Mainboard oder durch irgendwelche Störeinflüsse begründbar ist, doch drehe ich den USB-C-Stecker um und stecke die externe SSD vorne erneut ein, werden erwartbare Geschwindigkeiten (~470 MB/s) erreicht. Ich kann das ganze Spiel beliebig wiederholen – in einer Richtung wird bei jeder der genannten SSDs die volle Performance erreicht, umgedreht jedoch nicht, und hier werden sie manchmal nicht mal erkannt. Eine Samsung Portable SSD T5 hat in beiden Richtungen am Front-USB-C-Anschluss keine Probleme. Testweise habe ich dann ein LINDY „USB 3.1“-Kabel aus der Anthra Line zwischen die Crucial-SSDs und den Front-USB-Port gesteckt und siehe da, in beiden Richtungen volle Performance, und gefühlt auch ein schnelleres Erkennen bzw. Einbinden der SSD im Betriebssystem.

Wie ist das erklärbar? Hat die Gehäuse-Verkabelung doch keinen (negativen) Einfluss?
Legen sogar Hersteller wie Crucial minderwertige USB-Kabel bei, die selbst in normalen Umständen zu entscheidenden Problemen führen können? Drei neue und versiegelte externe SSDs mit beiliegenden, recht kurzen (20–25 cm) USB-Kabeln, die ich alle getestet habe, und derartigen Fehlern? Das beschriebene LINDY-Kabel ist paar Jahre alt und hat 100 cm, und sorgt für absolut zuverlässige Funktion und Performance in unzähligen Tests. Oder ist das purer Zufall? :unsure:
 
Wenn Du diese Anzeige nicht sehen willst, registriere Dich und/oder logge Dich ein.
Kein Zufall - da ist mit dem Frontanschluss irgendwas. Habe auch eine neue Crucial und funktioniert überall wunderbar - habe halt extra na diversen Ports getestet und mehrmals angesteckt (und dabei ganz sicher unwissentlich mehrmals gedreht). Um tiefer zu graben, empfehle ich Dir das Programm von Uwe Siebert -> USBTreeView: https://www.uwe-sieber.de/usbtreeview.html
So kannst Du die Möglichkeiten eines Ports und der Hardware dran besser erforschen.
Es ist schon passiert, dass die verschiedenen USB-Ports an verschiedenen Controllern hängen, obwohl für den Nutzer USB-10G vorne wie hinten - alles gleich scheint. Z.B. hinten am Mainbord am Chipsatz und vordere an einem Asmedia Controller, der zum Beispiel unter Linux einen falschen Treiber bekommt usw...
 
Legen sogar Hersteller wie Crucial minderwertige USB-Kabel bei, die selbst in normalen Umständen zu entscheidenden Problemen führen können? Drei neue und versiegelte externe SSDs mit beiliegenden, recht kurzen (20–25 cm) USB-Kabeln, die ich alle getestet habe, und derartigen Fehlern?
Diese Fragen haben mich dazu bewogen extra in den Keller zu laufen und die Box von meiner X10 Pro zu suchen - ob ich was übersehen habe? -> Ja, tatsächlich war/ist ein ca. 24cm langer Kabel dabei. Werde mit ihm jetzt auch an allen Ports (plus drehen) testen und schreibe später noch was dazu.
 
Kein Zufall - da ist mit dem Frontanschluss irgendwas.
Aber wie kann das sein, wenn jede Crucial-SSD mit dem LINDY-Kabel an eben diesem Anschluss völlig einwandfrei funktioniert, und auch die Samsung T5, egal wie der USB-C-Stecker gedreht ist? Wäre der Front-Anschluss nicht in Ordnung, dürfte das Kabel danach doch keinen Einfluss mehr haben? Und auch Treiber kann ich ausschließen, die SSDs verhalten sich mit den jeweiligen Kabeln unter Windows und Linux identisch.

Ich bin immer noch überzeugt, dass das Problem an den beiliegenden Kabeln zu suchen ist, entweder am Kabel selbst oder an den Steckern. Ich werde Crucial mal anschreiben und ggf. hier berichten!
 
Mangelhafte USB-Kabel von externen Gehäusen gab es auch mal, wie ich in Produktbewertungen lesen konnte. Insofern kann man Defekte bei beiliegenden Kabeln nicht von vornherein ausschließen.
 
Aber dann deutet das ja auf ein Massen-Problem hin bzw. auf fehlerhafte Chargen, zumindest bei Crucial? Zwei verschiedene Modelle, insgesamt drei externe SSDs jeweils mit ihrem beiliegenden Datenkabel verbunden, und alle zeigen das gleiche Problem? :unsure:
 
Der Crucial-Kundenservice schreibt u. a.:
Das USB-C-Kabel und der USB-C-auf-A-Adapter haben eine geformte Linie, die anzeigt, wie das C-Kabel beim Einstecken ausgerichtet werden muss. Das Kabel kann verkehrt herum eingesteckt werden, aber dies reduziert die Leistung auf USB 2-Geschwindigkeiten (max. 50 MB/Sek.).
Das ergibt Sinn bzw. deckt sich mit meiner Feststellung, und ich muss zugeben, dass mir die Markierung überhaupt nicht aufgefallen ist – sie wird auch in keinem mir bekannten Test der beiden SSDs erwähnt, auch nicht in der Dokumentation bzw. den Webseiten von Crucial, oder ich habe diesen Umstand überlesen/übersehen. 🫣

Weiß jemand, warum Crucial die Kabel bzw. Stecker so gestaltet? Kostengründe oder hat das einen technischen Vorteil?
Meines Erachtens macht es das unnötig kompliziert – wie bereits erwähnt bieten die SSDs mit den anderen Kabeln (Samsung, LINDY) in jeder Richtung der USB-C-Stecker volle Performance. Hier muss man nicht auf die richtige Richtung achten bzw. wissen, ob ein Symbol nun oben oder unten sein muss …
 
Aber wie kann das sein, wenn jede Crucial-SSD mit dem LINDY-Kabel an eben diesem Anschluss völlig einwandfrei funktioniert, und auch die Samsung T5, egal wie der USB-C-Stecker gedreht ist? Wäre der Front-Anschluss nicht in Ordnung, dürfte das Kabel danach doch keinen Einfluss mehr haben?
Es kann auch einfach an der Kabellänge liegen. Dies ist Hochfrequenztechnologie und das spielt die Impedance einen Rolle und die Tatsache, dass es zu Reflektionen des Signals an Stellen kommt, wo die Impedance sich ändert, was an den Buchsen der Fall ist. Je nach Frequenz und Länge der Kabel können diese das Signal so massiv stören, dass die Kommunikation gestört wird, selbst wenn das Kabel in Ordnung ist. Das die USB Kabel der Gehäuse die zur Frontblende führen auch nicht immer optimal abgeschirmt sind und sich dann Störungen vom Mainboard oder internen Laufwerken einfangen können, macht die Sache nicht besser.

Die Tatsache das es mit einem Kabel an der Frontbuchse keine Probleme gibt und mit dem anderen schon, beweist also nicht zwingend das letztere defekt minderwertig wäre. Da wäre ein Test an der rückseitigen USB Buchse schon aufschlussreicher, da hier das Problem der Signalreflektionen weit geringer ist.
 
Hardwareluxx setzt keine externen Werbe- und Tracking-Cookies ein. Auf unserer Webseite finden Sie nur noch Cookies nach berechtigtem Interesse (Art. 6 Abs. 1 Satz 1 lit. f DSGVO) oder eigene funktionelle Cookies. Durch die Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir diese Cookies setzen. Mehr Informationen und Möglichkeiten zur Einstellung unserer Cookies finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.


Zurück
Oben Unten refresh