Für Profis: die wohl härteste Nuss aller Zeiten -> abrupte Abstürze trotz Tausch _aller_ relevanter Komponenten

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Für Profis: die wohl härteste Nuss aller Zeiten -> abrupte Abstürze trotz Tausch _aller_ relevanter Komponenten

Hier darf sich die Profi-Liga gerne mal die Zähne ausbeißen, ich bin mit meinem Latein vollkommen am Ende:

Mein Rechner rebootet in jedem möglichen Zustand, in dem sich das System befinden kann, selbständig. Das heißt noch auf dem Mainboard-Bootscreen, beim Laden von Windows, in Windows selbst ganz gleich ob unter Last oder in Ruhe, und selbst im BIOS-Menü. In der Regel bootet er nach wenigen Minuten neu, manchmal aber auch in einer Minute mehrmals, und selten läuft er sogar 6-8 Stunden am Stück durch bis zum Reboot. Das Phänomen ist von heute auf morgen aufgetreten, nach 9 Jahren stabilem Betrieb, ohne Veränderungen an der Hardware.

Ich hatte bereits zum Testen alle nicht notwendigen Komponenten entfernt (Graka, alle Festplatten/Laufwerke, Soundkarte, WLAN-Karte), so dass also nur noch übrig blieben: Netzteil (BeQuiet Straight Power 650 Watt), Mainboard (Asrock Z68 Pro3 Gen3), CPU (Intel Core i5 2500k), RAM (G-Skill).

Ich habe sodann ein bootfähiges Linux via USB geladen. Dasselbe Phänomen: immer wieder willkürlicher Absturz wie unter Windows. In Windows im Ereignis-Log erscheint stets ein kritischer Fehler: Kernel-Power 41, Bugcheck Code 0 (entspricht dem Fehler, den man auch bekommnt, wenn man den Netztstecker ziehen würde), mit weiterer Information "NIC Compliance" (wohl irrelevant).

Jetzt ging das Leiden erst richtig los:

1. Netzteil durch ein baugleiches ersetzt -> Abstürze.
2. Mainboard durch ein baugleiches ersetzt (mit selber aktuellster BIOS-Version) -> Abstürze.
3. RAM vollständig ausgetauscht durch identisches RAM -> Abstürze.
4. CPU ausgetauscht -> Abstürze.
5. Alle Stromkabel zu und vom Netzteil ersetzt -> Abstürze.
6. Alle SATA-Kabel abgesteckt -> Abstürze.
7. Den Power-Button ausgetauscht -> Abstürze.
8. Alle Lüfter-Kabel temporär abgesteckt (CPU-Kühler ist auch passiv sehr potent) -> Abstürze.

=> Ich habe also sämtliche für die Ursache der willkürlichen Abstürze in Frage kommenden Komponenten ausgetauscht und das Phänomen der willkürlichen Abstürze hält an! Ich bin jetzt vollkommen mit meinem Latein am Ende, denn für mich ergibt es keinen Sinn. Etwas davon muss es eigentlich gewesen sein. Einen Kurzschluß durch ein Kabel habe ich ja im Grunde auch vollkommen ausgeschlossen (siehe oben).

An was kann es denn noch liegen?

Bitte nochmals zur Erinnerung: der Rechner stürzt auch regelmäßig im BIOS-Menü ab, alle Hardware-Komponenten wurden getauscht. Im Betrieb selbst (wenn er mal nicht abstürzt) funktioniert alles wie es soll.

PS: Absturz ist in diesem Text gleichbedeutend mit Reboot.
 
Lösung
Problem gelöst!

Man sollte es kaum glauben, aber der Rechner läuft nun seit über 8h durch (was ein neuer Rekord seit Beginn der Probleme ist).

Und was man noch weniger glauben sollte: Ursache für die ständigen willkürlichen Reboots (Windows-Event-Fehler: Kernel-Power 41, Bugcheck Code 0) ist in der Tat der verstaubte Reset-Knopf des Gehäuses (der übrigens in 9 Jahren nie betätigt wurde). Der (Haus-)Staub dient dabei als Überbrücker des Reset-Signals. Abhängig von der Luftfeuchtigkeit scheint dieser Staub ein mehr oder weniger guter Leiter zu sein.

Was lernt man daraus: wenn man denkt bereits alle Fehlerursachen ausgeschlossen zu haben hat man halt doch noch nicht alle ausgeschlossen. Thinking out of the box heißt das Stichwort. Im...
Welches Gehäuse? USB Stecker am IO Panel Front? Offener Aufbau schon getestet?

Weil wenn du sagst, du hast sämtliche Hardware schon getauscht, ist es ja ein neuer Rechner und kann somit eigentlich nicht mehr auftreten.
 
Ich hatte mal einen ähnlichen Fall über den Kundensupport eines ehemaligen Arbeitgebers. Sollte selbstverständlich unsere Software schuld sein.

Die Ursache wurde identifiziert: Es wurden direkt vor der Haustür des Betroffenen Strassenbauarbeiten durchgeführt und immer wenn die schweres Gerät ein- oder ausgeschaltet haben, gabs Spannungsspitzen im Stromnetz, was den Rechner rebooten lies. Dem "Kunden" war dann auch auf einmal klar warum bei jedem Rechnerabsturz auch die Raumbeleuchtung flackerte.

Und die Moral von der Geschicht: Es muss gar nicht unebedingt am Rechner selbst liegen.
 
Welches Gehäuse? USB Stecker am IO Panel Front? Offener Aufbau schon getestet?
Das Gehäuse ist ein "Fractal Design Define R3".

Ja, zum Booten des Linux-Systems habe ich den Front-USB des Gehäuses benutzt. Sollte aber irrelevant sein, da beim Booten von Windows via SSD wie auch im BIOS selbst der Rechner abschmiert.

Den offenen Aufbau habe ich noch nicht getestet, das wäre noch die letzte Möglichkeit, auch wenn ich wenig "Hoffnung" habe, denn wie kann das Gehäuse, das sich nie verändert hat noch sein Standplatz, die Ursache derartiger Probleme sein? Zumal ich ja auch viel dran gewerkelt habe durch den zahlreichen Komponenten-Tausch.

Weil wenn du sagst, du hast sämtliche Hardware schon getauscht, ist es ja ein neuer Rechner und kann somit eigentlich nicht mehr auftreten.

Genau das ist der Punkt, es kann eigentlich gar nicht sein, dass sich an der Fehlerursache trotz Tausch aller Komponenten nichts geändert hat o_O
 
Außer, es liegt am Gehäuse oder dem Stromverteiler, an dem es angeschlossen ist
 
Ich hatte mal einen ähnlichen Fall über den Kundensupport eines ehemaligen Arbeitgebers. Sollte selbstverständlich unsere Software schuld sein.

Die Ursache wurde identifiziert: Es wurden direkt vor der Haustür des Betroffenen Strassenbauarbeiten durchgeführt und immer wenn die schweres Gerät ein- oder ausgeschaltet haben, gabs Spannungsspitzen im Stromnetz, was den Rechner rebooten lies. Dem "Kunden" war dann auch auf einmal klar warum bei jedem Rechnerabsturz auch die Raumbeleuchtung flackerte.

Und die Moral von der Geschicht: Es muss gar nicht unebedingt am Rechner selbst liegen.

Das klingt im Kontext sehr plausibel, aber in meiner Wohnung gibt es sonst keine Stromprobleme. Läuft alles wie am Schnürchen (bis auf den Rechner).
Beitrag automatisch zusammengeführt:

Außer, es liegt am Gehäuse oder dem Stromverteiler, an dem es angeschlossen ist

Nun gut, du hast Recht, das sind die letzten beiden Sargnägel. Ich werde das morgen ausprobieren und mich dann wieder melden.
 
Das klingt im Kontext sehr plausibel, aber in meiner Wohnung gibt es sonst keine Stromprobleme. Läuft alles wie am Schnürchen (bis auf den Rechner).
Bist du dir sicher? Ein Rechner reagiert da sehr empfindlich. Was einen TV oder die Beleuchtung kaum stört, ist für einen Rechner evtl schon zuviel. Kennst du die Hausverkabelung? Weißt du das nicht ggf. ein anderer Bewohner (Mehrparteienhaus?) neuerdings einen teilfdefekten Kühlschrank hat, der jedesmal kurzzeitig 10kW zieht, wenn der Kompressor anspringt?

Wie du schon selbst sagst: Am Rechner selbst hast du schon alles getauscht. Da du ja eh keine Ideen mehr hast, könntest du den Rechner ja z.B. mal bei nem Bekannten testen. Oder durch ne USV laufen lassen. Oder irgendwie so.
 
Wie du schon selbst sagst: Am Rechner selbst hast du schon alles getauscht. Da du ja eh keine Ideen mehr hast, könntest du den Rechner ja z.B. mal bei nem Bekannten testen. Oder durch ne USV laufen lassen. Oder irgendwie so.
Danke, das ist in der Tat eine gute Idee und vielleicht könntest du sogar Recht haben mit deiner Vermutung. Ich wohne hier in einer Mehrparteien-Wohnanlage. Ich werde den Rechner morgen mal an einen anderen Ort karren und dann sieht man schon ^^
 
So, einen schönen Gruß aus der Nachtschicht.

Gemäß euren Vorschlägen hatte ich nun als weitere Maßnahme alle Verbindungen zum Gehäuse gekappt (Power, Reset, USB, Sound) und Power & Reset durch Schalter aus einem Mainboard-Test-Set ersetzt. Und siehe da, der Rechner läuft seit ca. einer Stunde stabil (was selten ist). Insb. ein Blick auf den leider völlig unzugänglichen Reset-Knopf des Gehäuses offenbart, dass er dahinter ziemlich verstaubt sein muss (-> 9 Jahre täglicher Betrieb mit Gehäuse-Lüftern). Ich vermute, dass dieser Staub als Überbrücker für das Reset-Signal fungiert und so den Rechner "wahllos" in mehr oder weniger kurzen Zeitabständen willkürlich neu startet. Es würde auch erklären weshalb der Rechner teilweise schon auf dem Boot-Screen in teils sehr kurzen Abständen immer wieder abstürzt. Und es würde auch erklären, wieso die Abstürze seit dem ersten Auftreten über die Zeit von 4 Wochen doch noch leicht häufiger wurden (-> noch mehr leitender Staub). Ich meine auch jetzt schlußfolgernd einen Zusammenhang zwischen Häufigkeit der Abstürze und Umgebungstemperatur + Luftfeuchtigkeit (nasse Wäsche hin und wieder im Raum) herstellen zu können.

Seht ihr meine Argumentation als plausibel an?

Ich werde das heute noch weiter eingrenzen und melde mich dann wieder. Habt mir schon sehr geholfen. 1000 Dank. Vielleicht nimmt das Leiden ja doch noch ein Ende ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, hört sich plausibel an. Teste das mal weiter und gib Bescheid.
 
Problem gelöst!

Man sollte es kaum glauben, aber der Rechner läuft nun seit über 8h durch (was ein neuer Rekord seit Beginn der Probleme ist).

Und was man noch weniger glauben sollte: Ursache für die ständigen willkürlichen Reboots (Windows-Event-Fehler: Kernel-Power 41, Bugcheck Code 0) ist in der Tat der verstaubte Reset-Knopf des Gehäuses (der übrigens in 9 Jahren nie betätigt wurde). Der (Haus-)Staub dient dabei als Überbrücker des Reset-Signals. Abhängig von der Luftfeuchtigkeit scheint dieser Staub ein mehr oder weniger guter Leiter zu sein.

Was lernt man daraus: wenn man denkt bereits alle Fehlerursachen ausgeschlossen zu haben hat man halt doch noch nicht alle ausgeschlossen. Thinking out of the box heißt das Stichwort. Im Nachhinein ist die Fehlerursache logisch und schlüssig. Im Vorhinein überhaupt nicht (für mich) 🥴 Es bleibt kurios.

Zumindest etwas Gutes hat die Sache: Für alle weiteren Hardware-Defekte habe ich nun jeweils direkt eine baugleiche Ersatz-Komponente im Schrank liegen.
Vielen Dank, "VorauseilenderGehorsam" (y) und "Liesel Weppen" (y) ich war schon kurz davor das Handtuch zu werfen und das Ding aus dem Fenster zu schmeißen :stupid::banana::lol:

🤘
 
Lösung
Die härteste Nuss aller Zeiten innerhalb eines Tages geknackt....:d
 
Kannste mal sehen wozu die Schwarmintelligenz so alles gut ist. Have Fun...
 
Zuletzt bearbeitet:
Freut mich, Tag gerettet 💪
 
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