Festplatte defekt (klackert, wird nicht vom BIOS erkannt) - Hilfe!

Hannibal-Lecter

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Hallo zusammen,
gerade kam eine Freundin zur Tür rein, in der Hand eine externe Festplatte, die "in letzter Zeit häufiger nicht erkannt" wurde - und auf die nun gar nicht mehr zugegriffen werden kann. Natürlich gibt es weder eine Kopie wichtiger Daten noch wurde den bisherigen Problemchen irgendeine Bedeutung beigemessen :wall:

Egal, ich habe mir die Sache nun genauer angeschaut - der Reihe nach:
Es handelt sich um eine Festplatte von Medion mit USB und eSATA-Anschlüssen. Nach dem Öffnen erschien eine Seagate Barracuda 7200.10 mit 500GB Kapazität und SATA-Schnittstelle. Beim Anschluss an den Computer läuft die Platte an (Motor dreht hoch), dann beginnt ein zyklisches Klackern - erkannt wird sie weder unter Windows noch auf BIOS-Ebene.
Die Platte ist über zwei Jahre alt, Garantie gibt es nicht mehr, "Datengarantie" sowieso nicht. Ein neues Gerät ist bestellt. Trotzdem bleibt das Problem, dass ca. 5GB Familienfotos auf der Festplatte liegen, die nirgendwo sonst gespeichert sind. Da die Platte samt Daten gedanklich schon als Totalschaden abgeschrieben ist, können alle Rettungsmaßnahmen probiert werden.

Was würdet Ihr angesichts des Fehlerbildes empfehlen? Da das Teil nichtmal mehr im BIOS erkannt wird, ist die "Gefrierfachmethode" wohl nicht geeignet, oder vielleicht doch? Wie schaut es mit Tools des Herstellers (Seagate) aus, könnte da was helfen? Zu verlieren gibt es ja nix mehr...

Gruß Hannibal
 
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Frauen & Technik... schlimmer kann es kaum kommen, BackUps sollten selbstverständlich sein - bei Frauen ist's wohl eher das MakeUp-Etui! ;)

Wie sieht die Platte denn optisch aus?
- schwarze Stellen an der Platine? -> Platinentausch!

Wurde die Platte (sehr beliebt) mal (im Betrieb) umgestoßen oder ist selbige mal herunter gefallen?
- rhythmisches Klackern? -> Lagerschaden! = fatal
- schleifende/schrille Kratzgeräusche? -> Headcrash! = fatal

Die Eisschrankmethode kann man mal testen, ist aber in seinem Wirkmechanismus umstritten!

Wenn's der Freundin das wert ist! -> Versand an Datenrettungsprofis!

MfG
Chris
 
Zuletzt bearbeitet:
Optisch ist die Platte samt Platine TOP - wurde jetzt ja auch erstmals vom Gehäuse befreit, sieht aus wie neu, auch bei näherer Betrachtung keine Schäden sichtbar.

Laut Besitzerin ist das Teil nur im ausgeschalteten Betrieb transportiert worden und nie hingefallen - aber theoretisch könnte auch einer Mitbewohnerin ein Malheur passiert sein, ohne dass anschließend was erzählt wurde...
Auf jeden Fall trat das Problem halt nach und nach auf, nach gelegentlichen Ausfällen tut sich nun gar nix mehr. Wegen des "rhythmischen Klackerns" tippe ich auch auf Lagerschaden - raffe nur nicht, wieso das Ding deshalb nicht mehr erkannt wird? Durchläuft die vielleicht zu Beginn eine Art Initialisierungsphase, bei der sie mechanisch "hängenbleibt" und daher auch die Schnittstelle nicht mehr aktiviert?

Dattenrettungsdienst lohnt wohl nicht - keine Hochzeitsbilder oder so, aber trotzdem ärgerlich...

Aus Erfahrung muss ich auch sagen, dass - so hart es klingt - oft nur ein echter Datenverlust das Bewußtsein für regelmäßige Backups schafft...

Gruß Hannibal
 
Wird Zeit, dass sich SSD's mit höheren Kapazitäten als Standard etablieren... damit gehört das "mechanische Plattensterben" endlich der Vergangenheit an!

Lagerschäden sind immer fatal, da vermutlich die Platter nicht mehr adäquat rotieren & damit der Lesekopf nicht mehr richtig "ansetzen" kann - ähnlich bei Vinyl, wenn das Deck schwächelt!

Bemüh' doch noch mal den Eisschrank, Gefrierbeutel nicht vergessen! ;)

Zum Schluss solltest du das Mädel noch mal drücken, da ihre Daten mit hoher Wahrscheinlichkeit verloren sind...

MfG
Chris
 
Zuletzt bearbeitet:
haha RealZodiac ist halt ein profi ;)

Mal ne Frage, du schreibst ja

Wurde die Platte (sehr beliebt) mal (im Betrieb) umgestoßen oder ist selbige mal herunter gefallen?
- rhythmisches Klackern? -> Lagerschaden! = fatal
- schleifende/schrille Kratzgeräusche? -> Headcrash! = fatal

Kann eine hdd diese Fehler auch haben, wenn sie noch nicht runtergefallen ist?
 
Die Frage kann ich definitiv mit "JA!" beantworten - die netten Klackergeräusche hatte bei mir auch schon eine wenige Monate junge Festplatte, die intern verbaut war...
 
[...] die netten Klackergeräusche hatte bei mir auch schon eine wenige Monate junge Festplatte, die intern verbaut war...

Was sicherlich auf einen Transportschaden zurück zu führen ist - so wie die Post heute mit den Paketen/Päckchen umgeht, wundert mich das ehrlich gesagt nicht! ;)

Und ja... gerade Frauen gehen mit Hardware nicht gerade sanft um!
Wenn ich im Hörsaal sehe, wie einige Kommilitoninnen ihre Laptops "gekönnt" auf die Tischplatte knallen, wird einer externe Festplatte sicherlich auch einiges abverlangt!
d030.gif


MfG
Chris
 
Eine Seagate Barracuda?
Schonmal auf der Seagate HP nachgeguckt, ob die Platte von dem Firware Problem betroffen ist?

Vielleicht mal nachgucken - obwohl, wenn die schon 2 Jahre alt ist? Naja kann nicht schaden ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich im Hörsaal sehe, wie einige Kommilitoninnen ihre Laptops "gekönnt" auf die Tischplatte knallen, wird einer externe Festplatte sicherlich auch einiges abverlangt!
d030.gif

Viel übler finde ich immer, wenn der lange Fingernagel kräftig aufs Display drückt, damit die Nachbarin auch weiß, wo sie gerade hingucken soll - und anschließend wundert man sich dann über die komischen hellen Wölkchen im Bild ;)

Im Ernst: Ich denke, dass so eine ausgeschaltete und korrekt verpackte Festplatte auch einen Posttransport inkl. Stürze etc. überleben können sollte - evtl. gibt es auch einfach "Montagsware" in der Fabrik.

Ein Firmwareproblem ist bei einer Platte, die laut Aufdruck im Guß Bj. 2006 ist, wohl nicht das wahrscheinlichste Problem...

Gruß Hannibal
 
[...]- rhythmisches Klackern? -> Lagerschaden! = fatal [...]

Das ist das Geräusch der Leseköpfe, die immer wieder versuchen sich zu positionieren unds net schaffen (Kann durch einen Lagerschaden hervorgerufen werden, da geb ich dir recht). Fatal is das net, im Gegensatz zum Headcrash schleifts dir da keine Rillen in die Platter. ;)

Ob die fragliche Festplatte ausserordentlichen Belastungen ausgesetzt war, ist ja jetzt auch egal. Aus persönlichen Erfahrungen könnte ich auch ne Menge berichten. Meine Freundin hat ihre im Betrieb vom Sofa geschmissen, die geht noch. Nen Kumpel hat seine zwischen Büchern (!!!) stundenlang schmoren lassen bis se nichtmehr wollte uswusf. Immer wieder interessant was die Leute mit ihren externen anstellen.

In nem ordentlichen Paket verpackt kann ich auch die Platte aus dem zweiten Stock auf den Beton schmeissen und diese wird weniger belastet als aus wenigen Zentimetern Höhe im externen Case auf die Tischplatte fallenzulassen.

Wie auch immer.
Also die Gerfrierschrankmethode kannst du gerne mal ausprobieren, vielleicht bekommst du damit die Fotos runter. Wenns net klappt muss deine Freundin ihre Fotos abschreiben oder halt den Datenretter bezahlen. Was ich im übrigen einem jeden mal wünsche der es nicht für nötig hält nen Backup von seinen liebsten Sachen zu machen. :wall:

Und weil fettschreiben in diesem Thread anscheinend Mode ist:
5GB Speicherplatz kosten 35ct. 5GB Bilder von ner defekten Platte retten kann gut und gern das tausendfache kosten.
 
Zuletzt bearbeitet:
so viel ich weiß, haben Seagate platten 3 Jahre garantie.

...es sei denn, es steht wie bei vielen in externen Gehäusen ausgelieferten Platten auf der Oberseite "OEM-Produkt" - da sagt einem dann die Website ebenfalls, man möge sich bitte an den Produkthersteller wenden. Und dort gab es nur zwei Jahre...

Egal, ich werde mal die Gefrierschrankmethode testen, da ja nichts mehr zu verlieren ist. Und dass aufgrund dieser Erfahrung in Zukunft wohl besser aufgepasst wird, dürfte ein positiver Nebeneffekt sein ;)

Gruß Hannibal
 
Wird Zeit, dass sich SSD's mit höheren Kapazitäten als Standard etablieren... damit gehört das "mechanische Plattensterben" endlich der Vergangenheit an!
Was nicht bedeutet dass die Teile robuster sind.
Backups werden auf absehbare Zeit durch nichts zu ersetzen sein.

Kannst uns ja auf dem laufenden halten was du mit der Platte anstellst und ob es geholfen hat.
 
Was bedeutet es eigentlich, wenn eine Platte völlig tief im Abgrund war, hat rhytmisch geklackert, so jede sekunde ein mal für 3 sek dann 2 sek pause und dann ging es wieder von vorne los.
Die ist hochgefahren, lesekopf stehen geblieben und hat dann weiter gemacht.

Jetzt habe ich die Platte so hammerhart mit XXX belastet und auf einmal rennt die wieder ohne komische Geräusche, jedoch wenn Last aufder Platte besteht ist die völlig am ausrasten und auch sonst ziemlich langsam.
 
Jede Platte, die jenseits der normalen Betriebsgeräusche Töne von sich gibt, sollte schleunigst gesichert und ersetzt werden. Auf keinen Fall irgendwelche Experimente durchführen, z.B. "Wann klackert sie, wann nicht" durch mehrmaliges ein- und ausschalten. Am besten die Platte eingeschaltet lassen (es sei denn es geht nicht anders) und keine weiteren Zugriffe mehr unternehmen, bis alles für ein Backup bereit ist, sofern man nachlässigerweise keines hat. Schaltet man sie aus, besteht die Gefahr, dass die Platte nicht mehr anspringt, wenn der Motor einen Schaden hat, oder sich nicht mehr initialisieren kann, wenn der Arm nicht mehr aus der Ruheposition bewegt werden kann. Dann hilft nur noch ein Datenrettungsunternehmen, das die Magnetscheiben ausbaut und in eine identische Festplatte wieder einbaut und die Daten ausliest (=teuer).
 
Zuletzt bearbeitet:
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