Festplatte shreddern mit dban

Thisor

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Ahoj,

ich mag mit dban über eine HDD drüber gehen. Allerdings bekomme ich die Meldung "Could not found ramdisk image: /ubninit" - sobald ich autonuke wähl.
Was läuft hier schief?

Hab USB-Stick auf Fat32 formatiert, per UNetbootin die dban vers. 2.3.0 drauf gehauen und eben neugestartet.
 
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Wozu muss es dban sein, einmal überschreiben genügt und wenn sehr senible Daten drauf waren, zerstört man die HDD danach mechanisch, streichelt sie also mit dem Vorschlaghammer und / oder probiere die Bohrmaschine mal wieder aus. Wenn Du sie verkaufen willst, reicht bei neuere Windows Versionen ab CP oder Vista ein langsames Formatieren oder überschreibe sie halt einmal komplett mit h2testw. Wenn man kein Windows mehr hat, kann man auch DISKPART nehmen, was bei Windows dabei ist. Man bootet von der ein Windowsinstallations- oder Recoverymedium und drückt dabei die Tastenkombination Shift+F10, um eine Eingabeaufforderung zu öffnen, dann gibt man dort folgende Befehle ein:

  • diskpart
  • list disk
  • select disk x (x steht für die Nummer des Laufwerks aus list disk, die richtige Platte sollte an der Kapazität zu erkennen sein, sonst andere Platten besser vorher abklemmen um Datenverlust zu vermeiden)
  • detail disk (um sicher zu gehen die richtige Platte ausgewählt zu haben)
  • clean all (clean all überschreibt alles mit 00 und dauert entsprechend lang, man kann danach auch nichts mehr wiederherstellen, nur clean löscht nur alle Partitionierungsinformationen und geht sehr schnell, reicht aber nicht aus!)
  • exit
Wichtig ist eben wirklich CLEAN ALL und nicht nur CLEAN zu machen, nach einem CLEAN sind die Daten noch mit Recoverytools wiederherstellbar, nach einem erfolgreich beendeten CLEAN ALL nicht. Man sollte aber keine HPA angelegt haben bzw. diese vorher löschen, sonst blieben die Daten dort erhalten, aber wer macht das schon.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, ob es ausreicht, hängt ziemlich davon ab, wozu es ausreichen soll:
Soll ein privater Käufer bei eBay nicht die alten Daten auslesen können, wird einmaliges Überschreiben in der Regel reichen.
Will man die Daten dagegen auch vor Personen mit unbegrenzten finanziellen Mitteln schützen, würde ich eher drei- bis siebenmal überschreiben. Denn überschreibt man eine 1 mit einer 0, beziehungsweise deren physische Abbildung in Form eines Bits im Datenblock, ist natürlich die Wahrscheinlichkeit höher, dass die entsprechende Zelle näher an der 1 magnetisiert bleibt, als eine mit 0 überschriebene 0. Überschreibt man dagegen alles mehrmals mit Zufallsdaten, lassen sich selbst mit aufwendigen Mitteln kaum noch Rückschlüsse ziehen.

Verschiedenen Geheimdiensten geht das übrigens nicht weit genug. Einigen Dokumenten zufolge gibt es teilweise Richtlinien, die ein Zerschreddern mit vorgeschriebener Maximalgröße eines einzelnen Staubkorns vorschreiben. Allerdings nur, wenn das nötige Zeitfenster es erlaubt.

Ubuntu Manpage: nwipe - securely erase disks
 
Wenn man so wichtige Daten hat das Leute mit derartigen Mitteln Interesse haben können, wird man diese niemals gebraucht verkaufen, sondern gründlich physikalisch zerstören, sofern es überhaupt eine Möglichkeit gibt, mehr als ein Byte zu rekonstruieren. Hinter einmal überschreiben genügt war im letzten Beitrag von mit ein Link nach dem Chance selbst auf einer uralten 1GB Platte, also noch einer mit Longitudinal Recording und nicht dem seit vielen Jahren üblichen Perpendicular Recording (also Senkrechtaufzeichnung) nur 56% war mit einem Magnetkraftmikroskop nach einmaligem Überschreiben ein Bit korrekt zu erkennen und damit weniger als 1% das dies bei allen 8 Bits eines Bytes gelingt.
 
Das ist tatsächlich interessant. Dass es Perpendicular Recording gibt, wusste ich gar nicht - ist auch technisch nicht besonders trivial. Die mussten auch ein bisschen tricksen, dass die anderen Bits unter dem dickeren Ende nicht umkippen... Der Vorteil ist natürlich, dass die Dichte in dieser Ausrichtung höher ist. Wie sich das jetzt auf die Genauigkeit der Magnetisierung auswirkt, ist natürlich nicht ganz offensichtlich. Andererseits wird es durch die höhere Dichte noch schwieriger, die Magnetisierung nachzuverfolgen. Bei weniger als 1% pro Byte ist natürlich in der Praxis eigentlich tatsächlich schon da die Verzweiflung beim Rekonstruktionsversuch sicher, wahrscheinlich wird es bei neuesten Platten noch niedriger.
Ich persönlich fühle mich mit 3x Überschreiben trotzdem irgendwie besser - weiß nicht, ob das einfach so eine Art Perfektionismus ist(der zweifellos irgendwie in mir steckt), dass 99,5% vom Fabrikzustand einfach nicht reichen, oder wie auch immer ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ein Sektor defekt geworden und durch einen Reservesektor ersetzt wurde, dann kannst Du die Platte überschreiben so oft Du willst, die alten Daten auf dem defekten Sektor wirst Du nie überschreiben können. Den kann keiner mehr einfach so auslesen und was davon braucht ist wenn man es mit Techniken wie einem Magnetkraftmikroskop macht und was da überhaupt steht, kann man auch nur raten. Selbst bei Hunderten wiederzugewiesener Sektoren dürfte meist kaum was verwertbares zu finden sein, aber das hängt eben auch von den Daten ab die man dort gespeichert hatte. Am sichersten ist eben das Schreddern der HDDs, dann hat man aber eben nichts mehr zum verkaufen. Für den Heimanwender mit seinen normal sensiblen Daten reicht einmal überschreiben und wenn man es besonders sicher will, formatiert man einmal vorher (kann ruhig ein Schnellformat sein) und überschreibt alle Partitionen einmal komplett mit h2testw, danach macht man noch mit DISKPART ein CLEAN ALL, dann hat der Käufer eine Platte die beim Einbau genullt ist und damit wie neu aussieht. Wenn jemand doch irgendwie irgendwas wiederherstellen kann, etwas weil CLEAN ALL mit einer Fehlermeldung abgebrochen hat die übersehen wurde, bekommt er nur die Testdaten von h2testw und selbst wenn irgendwo ein Rest einer wirklichen Datei war, dann viel Spaß bei der Suche danach.

Der normale neugierige private Käufer gebrauchter HDDs wird die üblichen Recoverytools wie Testdisk, Recuva, GetDataBack etc. drüber laufen lassen und hoffen damit interessante Dateien zu finden. Wurde nur ein Schnellformat oder nur CLEAN statt CLEAN ALL bei Diskpart gemacht, wird er Erfolg haben. Andernfalls greift er zur nächsten Platte und hofft da mehr Glück zu haben.
 
Also bei mir handelt es sich weder um sensible Daten, noch wird die Festplatte verkauft. Mag bloß eine HDD, die damals als Systemplatte gedient hat, formatieren. Bin dabei auf dban zugestoßen und fand das es sich nach einer optimalen und einfachen Lösung klingt (Stick rein, Methode auswählen, HDD wählen - fertig).
Schöner und vor allem sehr informativer Beitrag, finde ich toll. Aber irgendwie beantwortet das nicht meine Frage, schade.
 
Da die Lösung ja nun doch nicht so einfach ist, hast Du die Möglichkeit diese nun doch irgendwie zum Laufen zu bringen, wobei ich Dir aber nicht helfen kann, nur ist es dann eben keine einfach Lösung mehr oder Du nimmst eine Alternative wie DISKPART welches schon in Windows dabei ist und hast dann eine anderen, einfache Lösung. Beachte aber, dass Windows sich meistens nicht ohne Grund weigert bestimmte auszuführen, so könnte ein Grund sein, dass der Bootloader auf der HDD ist und Dein Rechner nach dem erfolgreichen Plattmachen der HDD mit einem 3rd Party Tool wie dban dann nicht mehr booten kann.
 
Jetzt jagst du mir etwas Angst ein.^^
Ich hab nun per langsames formatieren dies erledigt. Währenddessen kam ein pop-up, dass ein Prozess derzeit von der Platte benutzt wird und ob ich mir sicher bin, dies fortzuführen.
Ich habe ja gewählt, da ich die Platte damals gecloned habe (mein ich, vllt auch neuinstalliert). Auf der Platte ist jetzt nicht´s mehr drauf. Allerdings habe ich noch kein System-Neustart geführt um ausschließen zu können, dass ja auch keine Boot-Daten o.ä. unerlässliche Daten mitgelöscht worden sind. Jedoch läuft der PC (bis jetzt) weiterhin problemlos.
Ich hoffe das bleibt auch so? Können sich böse Überraschungen noch ausarten?
 
Wenn Windows das Formatieren erlaubt hat, dann sollte es eigentlich danach auch noch booten können.
 
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