Festplatten durchmessen und prüfen

Gen8 Runner

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Moin Jungs,
ich bin gerade zwischen Heulen, Kotzen und muss muss mir gerade mal aus der Seele schreiben.

Ich glaube ich habe gerade meine HGST Festplatten gehimmelt.
Zwecks des grünen Fußabdrucks wollte ich von meinem London Netzteil (Gold) auf das Snow White Netzteil (Titanium) umsteigen - also gecheckt, ob die alten Kabel des London dank selben Steckformates am neuen Netzteil genutzt werden können - ja sie passten. Also alles Kabel angeschlossen und versucht den Rechner zu starten- Lüfter des Gehäuses drehte sich für den Bruchteil einer Sekunde und ging aus. Verwundert alle Kabel kontrolliert, alles war gut - neuer Versuch - wieder nix.

Also nochmal alle Kabel abgezogen, hin- und hergesteckt und festgestellt, dass der 6 polige Stecker des London Netzteiles eine andere Pinbelegung hatte, als die des Snow White. Da ahnte mir schon böses. Aber man redet es sich ja erstmal in der Panik schön und denkt sich: "Die Schutzschaltung vom Netzteil wird schon schlimmeres verhindert haben".
Also doch den ganzen Kabelraum rausgerissen, alles neu verkabelt, Rechner fuhr wunderbar hoch. Doch in FreeNAS: Keine einzige Festplatte gefunden! Ich dachte mir schon nur noch F***.
Also in den Keller gerannt, eine andere, alte externe Festplatte geholt und gebetet, dass diese sche... Festplatte beim Anschließend an den SATA Stromanschluss auch keinen Mucks von sich gibt und ein neues Netzteil das Problem wieder löst. Und die Enttäuschung folgte sogleich: Bssssssst brrrrr. Die Festplatte lief an. :fire::wall::kotz:

Auf gut Deutsch: Derzeit startet keine einzige der sieben HGST Festplatten mehr. Netzteil ist in Ordnung, da andere Festplatten an dem SATA Stromanschluss hochdrehen. Daher hoffe ich - und betet mit mir - dass nur der Controller abgekackt ist. Daher habe ich schon eine gebrauchte HGST 10TB (genau dasselbe Modell) bestellt in der Hoffnung, dass nur die Platine umgeschraubt wird und die Festplatten dann hierdurch gerettet werden können. Betet bitte mit mir, dass nicht der Motor durch den Kurzschluss im A... sein wird, denn das wäre der absolute Gau! Ein Tausch von diesem in Reinlabor kostet mit Sicherheit pro Festplatte im sechsstelligen Bereich, was absolut nicht die Daten wert wäre.

Bis die Festplatte nun ankommt werden gefühlt Jahre vergehen. Habt ihr daher Ideen, wie und ob man die Festplatte durchmessen könnte, ob wenigstens noch der Motor in Ordnung ist? Durchgangsmessung der Anschlüsse vom Motor, um zu schauen ob die Spule durchgebrannt ist oder dergleichen? Platine sieht vollkommen in Ordnung aus, nix schwarz, braun, aufgeplatzt an Kondensatoren oder dergleichem (aber das ist ja meist so). Festplatten liefen übrigens nicht im Ansatz an, Köpfe waren und blieben also in Parkposition, da das System vorher ordnungsgemäß heruntergefahren wurde.

Wenn ich diesen Tag doch nur rückgängig machen könnte! Heute steht mir wirklich die goldene Zitrone zu.

Ich bin über alle hilfreichen Tips erfreut. "Nur" fünf Stück müsste ich zum Leben erwecken können, zum Neuaufbau des Raids und sofortigen Umzugs auf komplett neue Platten, um auszuschließen, dass durch den Kurzschluss Folgeschäden blühen.

P.s.: Spart euch bitte Fragen nach Backups! Ja, für die wichtigen Dinge besteht ein Backup auf zwei verschiedenen Clouds und auf meinem Laptop, aber andere sehr große, dafür wiederbeschaffbare Datenbestandteile sind nun erstmal im digitalen Datenhimmel! Ich brauch jetzt erstmal ein paar Drinks. Ich kann es noch immer nicht glauben, was hier gerade passiert ist! Scheiss auf die Kohle, aber was für ein Ärger um den Datenbestand.

Edit nummer 500:
Sitzt im rot umrandeten etwa die Surpressordiode, welche vor Überspannung schützen soll? Sind hier Feinelektroniker unter euch, welche Plan von dem Platinenaufbau haben?
Leider nur im Google Drive, da für hier direkt zu groß: https://drive.google.com/drive/folders/1ciBi-RZYIwMfZDFjhJkNUu6LLEsKHZgU?usp=sharing
 
Zuletzt bearbeitet:
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Bei wieviel Last lag der Eigenbau-Server mit TtLondon Netzteil? Die angegebene Wirkungsgrade stellen sich meist erst bei 50% Last ein. Wenn du also ~300W im 24/7 Betrieb laufen hast, damit es auf den Wirkungsgrad ankommt, sollte dich dein Fussabdruck auch nicht mehr interessieren :)

Die Idee des Platinentauschs ist schonmal ganz gut. Ich kenne mich aber mit Raid Z2 zu wenig aus, um zu wissen ob eine einzige Festplatte alle Daten wiederbringt.
Aus elektrotechnischer Sicht kann es gut sein, das nur die Platine defekt ist. Der Motor wird ja von dieser gesteuert.

Auf die Idee, modulare Kabel eines anderen Herstellers zu verwenden, sollte man im Normalfall nicht kommen.
 
Die Platinen bitte nicht einfach so tauschen, die haben nen Flash-Chip mit Kalibrierungsdaten für die Motoren. Ein Wechsel klappt da nur problemlos bei annähernd gleichen Serienummern.
Der Chip kann aber ausgelesen und neu geflasht werden.


Die Platten sollten auch bei einem Motordefekt die Backplane eines NAS schützen oder an einem starken PC-Netzteil nicht komplett in Rauch aufgehen, also kann man sich hier sicher sein, dass hier etliche Komponenten zum Schutz verbaut sind.
Die (Zener-) Dioden könnten dabei die anderen PC-Bauteile vor rückwärtigen Strömen schützen und jetzt hier auch was gebrachte haben, ist halt die Frage ob 5V und 12V vertauscht waren oder GND und 12V usw.. Am besten einmal mit einem Multimeter messen.
 
oder umlöten des Rom-Chips. Evtl. hat ja nur die Schutzdiode auf der Platine der HDD ausgelöst?
 
Moin,
Danke schonmal für eure Tips. Umlöten des ROM-Chips wäre dann die üble Folge, aber in Ordnung, wenn es denn funktioneren würde.

Hier mal die Pinbelegung vom alten Stecker und vom neuen Stecker:

Alt:
MasseUnbelegtMasse
5V12V3,3V

Neu:
3,3VMasse5V
12VMasseUnbelegt

Hieraus müsste man schonmal ausschließen können, welche Schutzdioden nicht durchgepfiffen sein dürften oder?
Die Masse hat 3,3V abbekommen.
Unbelegt hat nix abbekommen (logischerweise)
Masse hat 5V abbekommen.
5V hat 12V abbekommen (scheisse, dass nicht umgekehrt)
12V hat Masse abbekommen
3,3V hat Nicht abbekommen (da unbelegt bei Seasonic).

Also drei Bauteile:
Masse (1? Gibt es da unterschiedliche Schutzdioden?)
Masse (2?)
5V
12V (Schlimm, wenn die Masse abbekommen hat? Hat das Teil eine Verpolungsschutzbrücke?)

Platine scheint übrigens folgende Verbaut zu sein:
006 0A90701
Leider noch keinen Schaltplan zu finden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Defekt klein.png


Die rot umkreiste Diode ist durch. Habe schon eine rausgetrennt und durch eine Brücke ersetzt und die erste Festplatte läuft schon wieder! Jetzt nur die anderen hinbekommen und eventuell doch wieder eine Schutzdiode von 6,8 Volt rein. Denn meinen einen Freischuss hatte ich schon, beim zweiten mal war's das.
 
So, alle Festplatten gelötet. Nur eine Festplatte will nicht.
Read SMART Thresholds failed: SCSI Error Medium or Hardware Error (Serious). Die hat es wohl zerlegt, also einmal neu und endlich ne Synology oder dergleichen nur für Backups besorgen.

Kann jemand anhand des Bildes sagen, wo der BIOS Chip der Festplatte sitzt? Entweder löte ich um oder einmal komplett neu. Garantie ist zwar noch drauf, aber werde ich nicht einlösen. Das wäre abgefischt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bios Chip ist nicht mit auf dem Bild. Kannste nicht nen Rebuild machen, wenn Du die eine defekte HDD ersetzt?
 
Ich würde kein Rebuild machen, sondern schleunigst meine Daten von dem Raid runterziehen. Wer weiß, was da ggf. noch Schaden genommen hat und wie lange die Platten noch leben.
 
Beides in Arbeit!
Rebuild wäre problemlos möglich, da nur eine Festplatte ausgefallen ist (RaidZ2). Zusätzlich wird gerade schon geschaut, wo das Backup hingeschoben wird, ob in die Cloud oder auf externe Datenträger / gleich eine günstige Synology oder QNAP gekauft wird, die nur zum Backup dient.
 
So, RAID ist wieder aufgebaut und lief komplett ohne Auffälligkeiten durch das Resilvering. Nur die Verschlüsselung hatte ein bisschen herumgezickt bei FreeNAS, aber das ist nun auch wieder alles schön.

Und Backup läuft auch gerade auf neue, externe Festplatten. Die werden dann im Keller gelagert, Backupserver im selben Haushalt, im selben Stromkreislauf kann auch schnell ins Höschen gehen, wenn der Blitz mal guten Tag sagt.
 
Wenn der Blitz guten Tag sagt, hat man die Daten am besten nochmal auf ner Platte, die nicht zu Hause liegt. :)
 
Wenns 3-Phasig sein soll schon. ;)

Eine Online-USV bietet einen gewissen Schutz vor Überspannung.

Und da gibt es brauchbares schon recht günstig.

Dazu kommt halt der Stromverbrauch, da es ja ein Dauerwandler ist.
 
Wenns 3-Phasig sein soll schon. ;)

Eine Online-USV bietet einen gewissen Schutz vor Überspannung.

Und da gibt es brauchbares schon recht günstig.

Dazu kommt halt der Stromverbrauch, da es ja ein Dauerwandler ist.
Richtig. der USV und Steckdosenleisten hinsichtlich normaler Netzschwankungen oder anderen kleineren Stromspitzen traue ich ja ein wenig was zu, aber nicht dass die beim Blitzeinschlag standhalten. Ich befürchte da reißen die auch schnell die Hufen hoch und dann war das Backup auch für die Katz! =(

Naja, mal schauen wie ich das zukünftig regel. Eventuell bei einem Kumpel ne NAS nach Erstsynchronisierung hinstellen. Die paar GB Zuwachs im Monat bekommt der 50er Upload dann auch noch gewuppt!
 
Bei einem direkten Blitzeinschlag im benachbarten Gebäude schaltete eine relativ günstige APC USV ab. Die Hardware die dran war hatte nichts.

Router leider schon, da hat es das DSL Modem via Anschluss gefetzt.

Leider war nur der Server geschützt, am Desktop PC hat es NT und Motherboard gehimmelt, auch zwei Desktop Gbit Ethernet Switches sind übern Jordan.

Für einen Homeserver/NAS ist eine USV auf jeden Fall eine lohnenswerte Investition.
 
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