Frage zu NAS-OS, ZFS, Napp-it, Implementierung etc.

Deathweaver

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Hi,

ich bin gerade auf der Suche nach dem optimalen System für mich und habe mich wahrscheinlich eigentlich schon festgelegt, aber hätte gerne mal ein paar Meinungen dazu.
Im Moment habe ich schon ein NAS, aus dem ich auch die Hardware (außer die Festplatten) übernehmen würde. Als OS läuft darauf gerade Rockstor (Nas OS mit CentOS 7 Basis und Btrfs).

Nach 5 Jahren+ Benutzung von Btrfs hab ich jedoch immer wieder Probleme gehabt und habe ehrlich gesagt auch keine wirkliche Hoffnung mehr, dass das in absehbarer Zeit mal wirklich stable läuft. Außerdem habe ich gerade noch ganz viele Single Platten aus denen ich auch mal einen RAID machen wollte.
Deswegen habe ich jetzt vor auf ein ZFS basiertes System zu wechseln und habe mir dazu auch schon mal ein paar Gedanken gemacht.

Erst einmal vorab die Hardware die verwendet wird:
Mainboard: ASRock E3C236D2I
CPU: irgendein QuadCore Xeon, weiß ich jetzt nicht auswendig
RAM: 32GB ECC
HBA: LSI 9207-8i
Festplatten: 8x10TB (alles Seagate Enterprise, 4xSAS 512e, 2xS-ATA 4kn, 2xS-ATA 512e) (geht doch so oder?)
SSD: 1-2x Samsung EVO 850 500GB (hab ich noch übrig)

Die Festplatten sollen dann als RAIDZ2 laufen, obs Sinn macht (oder überhaupt geht) die Boot SSD zu mirrorn weiß ich nicht.
Auf dem NAS soll dann auch alles Mögliche laufen (u.a. Plex, Sonarr, Radarr, Headphones etc.). Sehr wichtig ist mir Stabilität.
Ich will eigentlich kein „fertiges“ System mehr (à la FreeNAS, Rockstor, OMV), da aus meiner Erfahrung meistens Zeug drauf ist, dass ich nicht brauche und durch die Komplexität immer wieder Fehler auftreten welche ich dann nicht selber bzw. nur mit zu hohem Zeitaufwand beheben kann.

Was ich mir bisher überlegt hatte und dann ausgeschlossen:

Diverse Linux OS und Hypervisor (u.a. Proxmox mit ZoL direkt auf Hypervisor): hier sehe ich das Problem bei ZoL, die Linux Implementierung von ZFS denke ich ist nicht stable genug. Da es nicht im Kernel ist lese ich oft, dass bei Updates das ganze System schon mal nicht geht. Wäre jetzt beim Mediaserver oder so kein Problem, aber auf dem Storage direkt will ich sowas eigentlich nicht haben.

(insert random Solaris based OS here): gut für Storage, aber die Packages die ich haben will gibt es hier halt nicht, Virtualisierung mit VBox ist wohl möglich, aber wahrscheinlich auch nicht so optimal


Hängen geblieben bin ich jetzt eigentlich (außer mir wird das noch ausgeredet ) bei ESXI 6.5 mit Solaris 11.3 als Storage Server und ein paar Arch VMs (oder einer ArchVM mit Docker) für die ganzen Packages die ich haben will.

Erstens stelle ich mir die Frage welches OS ich für den Storage nehmen soll. Ich hätte jetzt einfach Solaris 11.3 von Oracle genommen oder sollte man da lieber eine der Open Source Alternativen nehmen und wenn ja warum? Bei Solaris selber wurde ja gerade der Chefentwickler entlassen und da wird wohl nichts mehr weiterentwickelt werden, was man so aus der Richtung hört (was ja nicht unbedingt schlimm ist – es funktioniert ja). Ein Wechsel auf ZoL in Zukunft wäre ja soweit ich das sehen kann auch nicht möglich wegen der verschiedenen Versions.
Die zweite Frage wäre dann ob ich ZFS und das SMB Sharing in Solaris selbst aufsetzen soll oder z.B. auf Napp-it vertrauen kann. Persönlich habe ich jetzt keine Erfahrung mit Solaris selbst, aber ich denke eigentlich, wenn ich nur die ZFS Pools mache und die über SMB Share sollte es nicht zu kompliziert sein. Napp-it schaut eigentlich auch ziemlich gut aus, aber ich weiß jetzt nicht genau, was da alles mit installiert wird und ich eventuell neue potentielle Fehlerquellen damit einführe. Hier hatte ich bei anderen NAS Systemen schon z.B. das Problem mit Inkonsistenzen zwischen dem was im Webclient angezeigt wurde und was wirklich im System war, wenn ich in der Konsole geschaut hatte (bei meinem jetzigen System). Wenn jemand hierzu was sagen könnte wäre ich sehr dankbar
Die nächste Frage ist dann hierbei aber auch wie ich das optimal implementiere und auch meine alten Daten „rüberschaufle“. Der HBA ist ja mit den Festplatten schon voll belegt. Im Moment sind alle meine Daten auf einzelnen Festplatten mit 4, 6 und 8 TB mit Btrfs. Wahrscheinlich übersehe ich die offensichtliche Lösung, aber ich wüsste jetzt nicht wie ich das rüberbekomme außer über einen anderen PC über LAN oder? Oder gibt es eine Möglichkeit Festplatten irgendwie direkt über ESXI an eine Linux VMs zu übergeben ohne den ganzen Controller durchzuschleifen?

So das war jetzt ein langer Text, deswegen nochmal kurz was mir am wichtigsten ist:
1. Welches Storage OS (mein Favorit Solaris 11.3, spricht was dagegen?)?
2. Napp-it ja /nein?
3. Migration bestes Verfahren
4. Stimmt das alles so, was ich geschrieben habe? :P

Danke schonmal


Edit: Mir ist jetzt noch gerade eingefallen was ich auch noch fragen wollte:
Wenn ich mit Napp-It den RaidZ2 generiere, kann ich da ashift=12 manuell machen oder müsste ich das vorher in der sd.conf machen?
Bzw. oder macht es das sowieso selber weil 2 von den 8 4kn sind?
 
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Erstens stelle ich mir die Frage welches OS ich für den Storage nehmen soll. Ich hätte jetzt einfach Solaris 11.3 von Oracle genommen oder sollte man da lieber eine der Open Source Alternativen nehmen und wenn ja warum? Bei Solaris selber wurde ja gerade der Chefentwickler entlassen und da wird wohl nichts mehr weiterentwickelt werden, was man so aus der Richtung hört (was ja nicht unbedingt schlimm ist – es funktioniert ja). Ein Wechsel auf ZoL in Zukunft wäre ja soweit ich das sehen kann auch nicht möglich wegen der verschiedenen Versions.
Die zweite Frage wäre dann ob ich ZFS und das SMB Sharing in Solaris selbst aufsetzen soll oder z.B. auf Napp-it vertrauen kann. Persönlich habe ich jetzt keine Erfahrung mit Solaris selbst, aber ich denke eigentlich, wenn ich nur die ZFS Pools mache und die über SMB Share sollte es nicht zu kompliziert sein. Napp-it schaut eigentlich auch ziemlich gut aus, aber ich weiß jetzt nicht genau, was da alles mit installiert wird und ich eventuell neue potentielle Fehlerquellen damit einführe. Hier hatte ich bei anderen NAS Systemen schon z.B. das Problem mit Inkonsistenzen zwischen dem was im Webclient angezeigt wurde und was wirklich im System war, wenn ich in der Konsole geschaut hatte (bei meinem jetzigen System). Wenn jemand hierzu was sagen könnte wäre ich sehr dankbar ��
Die nächste Frage ist dann hierbei aber auch wie ich das optimal implementiere und auch meine alten Daten „rüberschaufle“. Der HBA ist ja mit den Festplatten schon voll belegt. Im Moment sind alle meine Daten auf einzelnen Festplatten mit 4, 6 und 8 TB mit Btrfs. Wahrscheinlich übersehe ich die offensichtliche Lösung, aber ich wüsste jetzt nicht wie ich das rüberbekomme außer über einen anderen PC über LAN oder? Oder gibt es eine Möglichkeit Festplatten irgendwie direkt über ESXI an eine Linux VMs zu übergeben ohne den ganzen Controller durchzuschleifen?

So das war jetzt ein langer Text, deswegen nochmal kurz was mir am wichtigsten ist:
1. Welches Storage OS (mein Favorit Solaris 11.3, spricht was dagegen?)?
2. Napp-it ja /nein?
3. Migration bestes Verfahren
4. Stimmt das alles so, was ich geschrieben habe? :P

Danke schonmal ��


Edit: Mir ist jetzt noch gerade eingefallen was ich auch noch fragen wollte:
Wenn ich mit Napp-It den RaidZ2 generiere, kann ich da ashift=12 manuell machen oder müsste ich das vorher in der sd.conf machen?
Bzw. oder macht es das sowieso selber weil 2 von den 8 4kn sind?

zu Solaris
Das einzige was bekannt ist, ist dass es kein Solaris 12 geben soll sonder Solaris 11.4 next mit Roadmap bis 2021 und Wartungszusicherung noch viel länger. Also wie Windows 10 mit fortlaufenden Updates. Da soll ja nach aktueller PLanung auch kein Windows 11 mehr kommen.

zu Napp-it
Im Gegensatz zu vielen NAS Distributionen ist napp-it nur eine GUI für CLI Befehle. Es arbeitet transparent zur Konsole. Das Einzige was napp-it mitliefert ist ein Webserver (minihttpd). Daneben werden ein paar Tools installiert wie netcat, mc oder smartmontools.

Solaris ist derzeit das umfassendste ZFS OS mit ZFS Verschlüssellung und sequentiellem Resilvering (schneller). Das gibt es nur hier. Solaris ist in allen meinen Tests immer das schnellste OS gewesen. Ist aber closed source und nicht kompatibel zu Open-ZFS.

Die Alternative sind die freien Solaris forks auf Illumos Basis wie OmniOS oder OpenIndiana.
Für beide habe ich ein ESXi Template.

Migration
Per Netzwerk und Copy auf ein NFS oder SMB Share

zu Ashift
Manuell tätig werden muss man eigentlich nur wenn man 512n Platten auf Ashift=12 zwingen will. Mit aktuellen Platten muss man nichts machen. Wenn eine Platte im vdev 4k physical hat wirds automatisch ashift=12
 
Danke für die Antwort (und die Entwicklung von napp-it + die gute Doku dazu) :)

Dann wird es wohl auf das rauslaufen, was ich mir schon dachte (Solaris im ESXI). Ich wollte mir hier nur sicher sein, da man ja wegen der Pool Versions nachher nicht mehr wechseln kann.

Ich wusste vorher nicht, dass OpenZFS kein sequentiellen Resilvering kann, was ja bei einem 60TB RAIDZ2 ja schon einiges bringt, falls mal was passiert.

Ich werd mich dann mal an die Installation der ganzen Sache machen.
 
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