Fragen zu Chinaböllern (mit Bildern)

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Semiprofi
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Liebe Luxxer,

ich habe ein paar meiner vielen Chinaböller mal aufgeschraubt und zum Teil Erschreckendes vorgefunden. Das möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten :d .

Bild 1: Zwei (fast) identische Netzteile, eines besitzt eine (passive) PFC, das andere nicht.

Bilder 2 bis 4: Noch ein Netzteil ganz ohne PFC! Man sieht sogar die Lötpunkte, die mit "PFC" beschriftet sind, aber unbestückt gelassen wurden.

Frage A: Abgesehen von der grottenschlechten Effizienz dieser Netzteile ohne PFC, sind die überhaupt halbwegs sicher? Dürfen inzwischen überhaupt noch Netzteile betrieben werden, die überhaupt keine PFC besitzen? Ob man sich trauen kann, aus diesen Dingern (mit 300W und 400W beschriftet) ungefähr die Hälfte der angegebenen Leistung rauszuziehen, ohne daß es knallt und die Sicherung fliegt?

Bild 5: Hier seht ihr eine Sekundärfilterdrossel (ich glaube zumindest daß es eine ist), deren Wicklung nicht in Ordnung ist.

Frage B: Kann man das Netzteil trotzdem bedenkenlos verwenden oder haben diese verlagerten Wicklungen einen schlechten Einfluß auf den Betrieb und die Sicherheit?

Über die Beantwortung der Fragen würde ich mich sehr freuen :) !
Weitere Bilder der abgebildeten Exemplare sind bereits vorhanden und ich würde sie bei Bedarf gerne zur Verfügung stellen.
 

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a) nein. Hier wird gespart wo geht, abkürzungen genommen usw. DIe Teile können z.T: eine Restwelligkeit und Spannungsverhalten aufweisen, was jenseitsvon gut und böse ist. Dazu wird an allen Schutzschaltungen gespart, so dass eher das Netzteil explodiert/abraucht als dass es abschaltet.

b) NEIN! AUf keinen Fall!!
Aber nicht wg. der Spule auf der Sekundärenseite sondern aufgrund der allgemeinen Bauweise sowie den verwendeten Caps...
Es hat schon einen Grund, warum 'Markengeräte' so viel teurer sind...
 
a) nein. Hier wird gespart wo geht, abkürzungen genommen usw. DIe Teile können z.T: eine Restwelligkeit und Spannungsverhalten aufweisen, was jenseitsvon gut und böse ist. Dazu wird an allen Schutzschaltungen gespart, so dass eher das Netzteil explodiert/abraucht als dass es abschaltet.
Meinst du das mit dem Spannungsverhalten sowie Ripple hauptsächlich aufgrund der fehlenden PFC?
b) NEIN! AUf keinen Fall!!
Aber nicht wg. der Spule auf der Sekundärenseite sondern aufgrund der allgemeinen Bauweise sowie den verwendeten Caps...
Es hat schon einen Grund, warum 'Markengeräte' so viel teurer sind...
Ich wollte es eigentlich noch für einen Office-PC (Athlon XP, nichts 12V-lastiges) verwenden, wo das Netzteil maximal 120W aus der Dose zieht. Es ist mit 400W ausgezeichnet, da sollte es doch 120W gerade noch packen ohne zu überhitzen oder durchzuknallen, oder? Ansonsten ist natürlich klar, daß es nichts taugt.
Mir ging es aber jetzt hauptsächlich nochmal um die Spulenwicklung. Wenn ich jetzt 2 Netzteile exakt dieses Typs habe, eines mit ordentlich gewickelter Spule und eins wie abgebildet, gäbe es dann Unterschiede hinsichtlich Spannungsverhalten, Ripple/Noise und Sicherheit?
 
Kein PFC wirkt sich sehr positiv auf die Effizienz aus.

Ansonsten kannst du halt Glück haben und das sind relativ soldide Teile für den Preis den sie damals gekostet haben, oder das ist extremer Schrott mit 50% Wirkungsgrad (solche Computernetzteile gibts/gabs wirklich in 400W+)

Für einen Athlon XP würde ich mir keine Gedanken machen. Wenn das wirklich abraucht ist es halt so. Vielleicht mal grob den Wirkungsgrad checken, ob man dank Verbrauch nicht besser beraten wäre das ganze zu entsorgen.
 
Meinst du das mit dem Spannungsverhalten sowie Ripple hauptsächlich aufgrund der fehlenden PFC?
Nein, das spielt keine Rolle.

Aber der generelle Aufbau von dem Teil ist nicht sehr brauchbar und lässt eher den Schluss zu, dass die Geräte, die du besitzt, totaler Schrott sind..


Ich wollte es eigentlich noch für einen Office-PC (Athlon XP, nichts 12V-lastiges) verwenden, wo das Netzteil maximal 120W aus der Dose zieht. Es ist mit 400W ausgezeichnet, da sollte es doch 120W gerade noch packen ohne zu überhitzen oder durchzuknallen, oder? Ansonsten ist natürlich klar, daß es nichts taugt.
Mir ging es aber jetzt hauptsächlich nochmal um die Spulenwicklung. Wenn ich jetzt 2 Netzteile exakt dieses Typs habe, eines mit ordentlich gewickelter Spule und eins wie abgebildet, gäbe es dann Unterschiede hinsichtlich Spannungsverhalten, Ripple/Noise und Sicherheit?
Erstens kannst mit 'ner Effizienz von etwa 50-60% rechnen, aufgrund der ganzen Einsparungen der Teile. Dazu kommt, dass sie meist auch völlig overlabeled sind, sprich die Angaben auf dem Label völlig fern der Realität bzw der Möglichkeiten der Geräte sind.

Kurzum: Wenn du die Hardware noch 'nen bisserl nutzen möchtest, schmeißt die Netzteile weg und schließt es nicht an den Rechner an...

Hab gerade keinen Bock, aber google mal nach Trust Netzteil Rückruf. Das ist etwas, das auch bei deinen Geräten passieren könnte.
 
Für einen Athlon XP würde ich mir keine Gedanken machen. Wenn das wirklich abraucht ist es halt so.
Ja so sehe ich das auch. Für meine gute Hardware habe ich eine kleine Auswahl sehr ordentlicher Netzteile, deren Innereien hauptsächlich von Seasonic (Corsair 400CX, PC Power & Cooling MK Silencer III 400W, Seasonic S12 II 380W), Enermax (Pro 82+ 525W), FSP (Epsilon 600W)und Sirtec (Nesteq E2CS X-Strike 850W) sind.
Glasklar ist, daß die Netzteile von den Fotos übelste Sorte sind, mit Müh und Not vielleicht die Hälfte der aufgedruckten Leistung schaffen, alptraumhafte Ripple-Werte haben dürften und absolut mangelhafte bis gar keine Sicherheitsschaltungen. Trotzdem laufen auch solche Billig-Schrott-Teile jahrelang problemlos in Firmenrechnern, vermutlich weil sie dort nur sehr moderat belastet werden.
Andererseits sind mir selbst schon mehrere solcher Chinaböller gestorben, teils still und leise, teils mit Knall und Funken. Aber ich hatte immer Glück, weil es mir nie die angeschlossene Hardware zerstört hat.

Aber der generelle Aufbau von dem Teil ist nicht sehr brauchbar und lässt eher den Schluss zu, dass die Geräte, die du besitzt, totaler Schrott sind.
Dein Schluss ist völlig richtig. Ich habe eine ganze Menge solcher Chinaböller zuhause. Und momentan bin ich dabei, die schlimmsten auszusortieren. Also die mit ausgelaufenen oder schwangeren Elkos, diejenigen ganz ohne PFC und die, wo ich als Laie schon anhand der Lötqualität sehe, daß es nicht sicher sein kann.

Aber kann bitte nochmal jemand was zu der Spulenwicklung sagen? Ja ich weiß daß das dazugehörige Netzteil ganz böser Müll ist, aber ich möchte gerne was lernen. Was wäre denn, wenn ich in einem wirklich ordentlichen Netzteil eine derart gewickelte Spule sehe? Welchen Einfluß hat das genau?
 
In den Rechnern großer Anbieter stecken immer ordentliche Netzteile. Nur kleine Klitschen verbauen Müll und sichern sich damit das Geschäft mit Reparaturen.
 
Mein erster Rechner damals hatte auch so ein 10€ Netzteil. Man konnte zusehen, wie es alle 6 Monate defekt war. Ich musste erst richtig leiden (glaube ich habe 3 Netzteile nachgekauft^^) bis ich mirdamals ein Tagan (schon erheblich robuster als so mancher Böller) gekauft habe. Heute ist es so, dass ich mir einmal alle 4 Jahre ein Hochwertiges Netzetil für um die 100€ hole und dann ruhe habe (ich ersetze es dann nicht, weil es kaputt ist, sondern weil ich wieder eines mit neuer Garantie haben möchte und für das alte auch noch einen Kurs bekomme, der in Ordnung ist).
 
Weil wir dabei sind, ich hatte einmal das Vergnügen als ich noch 15 Jahre alt war, mir einen Rechner zusammenbauen zu lassen, der hat mir zwar dies und das schnell aufgezählt, meine Liste mit dem P35 (E6420/E6600) System ließ ich daheim, es wurde blöderweiße ein AMD 6000, usw..., mit einem 400W, oder 600W Noname Netzteil. Nach einer Lanparty nach 2 1/2 Jahren machte der Kondensator faxen und musste getauscht werden, dann kam ein Ersatznetzteil mit 600W, Chinaböller, die Kiste fing an ab und zu an zu piepen, weil zu wenig Strom vorhanden war, klar, eine BFG 8800GTS 640mb + AMD 6000 braucht ja viel Saft. ;)

Und weil es so schön ist, wollte ich mein altes Enermax Liberty Netzteil mit 4x0W einbauen, nur hatte das NT einen weg, und nahm die 8800er gleich mit, also kam die Zotac GTX 260 AMP!². Wenn, dann kaufe ich nur mehr Markennetzteile, man sieht ja was kleine Fehler ausmachen können, es war halt ein älteres Enermax.
 
Zuletzt bearbeitet:
meiner enermax 525+ modu aus dem jahre 2008/2009 macht bis heute keine faxen. stromausfälle. bruder, der die sicherung raushaut oder ne abgefackelte graka... das nt überlebt und lässt das system ganz.

wieso meine 285gtx starb weis ich zwar bis heute nicht aber ich am nt sparen ist nie gut. und man bekommt ja auch gute rechner ohne am nt zu sparen ;)
 
In den Rechnern großer Anbieter stecken immer ordentliche Netzteile. Nur kleine Klitschen verbauen Müll und sichern sich damit das Geschäft mit Reparaturen.
Letzteres war der Fall bei den Firmenrechnern, von denen ich geredet habe. Und genau daher habe ich die Netzteile auch. Kaufen würde ich mir solche Gurken nie. Na gut, jetzt nicht mehr :d .

Aber weil meine bereits 2-mal gestellte Frage nach der Spulenwicklung immer noch unbeantwortet geblieben ist, hier mein letzter Versuch, dazu eine Aussage zu bekommen:
Was passiert nun, wenn die Sekundärfilterdrossel (oder von mir aus auch irgendeine andere Spule im Netzteil) so wie auf dem Bild zu sehen nicht ordentlich gewickelt ist? Gibt es dann höhere Ripplewerte, weil irgendwelche unsauberen Anteile in der Spannung nicht mehr richtig herausgefiltert werden? Oder ist es völlig Banane, wie die Wicklungen aussehen, solange sie nur irgendwie da sind? Bitte sagt dazu mal was, weil ich habe den Verdacht, das wird nicht meine letzte unordentlich gewickelte Spule sein, die ich entdecke, und ich würde gerne wissen, wie ich solche Netzteile dann einzuordnen habe. Gleich in die Tonne, selbst wenn es ansonsten ein solides Markennetzteil ist oder versuchen, die Wicklung zu begradigen oder einfach ignorieren?
 
Warum hängst du dich so an der Wicklung dieser Spule auf?! Sorry, aber das verstehe ich nicht soo wirklich. Und soo schlimm find ich die Wicklung nicht. Das Problem ist eher der Rest...
 
Netzteile sind extrem komplexe Produkte. Ohne Messung raten wir da auch eher rum. Die einzelne Wicklung ist aber sicher nicht das Hauptproblem.
 
Hab gerade keinen Bock, aber google mal nach Trust Netzteil Rückruf. Das ist etwas, das auch bei deinen Geräten passieren könnte.
Ich hatte ein Trust-Netzteil, bei dem im Betrieb ein Kabelstrang abgebrannt ist. Das Ding lief völlig davon unbeeindruckt weiter. Nicht sehr positiv.
 
Also wenn ich in einem wirklich soliden Netzteil eine solche Spule finde, die ähnlich unsauber gewickelt ist, brauche ich mir keine Sorgen machen? Habe ich das richtig verstanden?
Ich möchte nur etwas dazulernen...
 
Die Spule sieht doch gar nicht so schlimm aus. Da habe ich schon weitaus schlimmeres gesehen.
 
Genau. Verstehe auch nicht, was er mit dieser SPule hat.
Das wollte ich doch nur wissen, gut jetzt weiß ich bescheid bezüglich der Spule.
Viel schlimmer ist, dass ich nur eine erkennen kann...
Das lässt echt nix gutes erahnen.
Das bringt mich gleich zur nächsten Frage :d . Kann man mit wenigen Worten sagen, was ein Netzteil alles haben sollte, damit es halbwegs solide ist? Also daß man sozusagen beim Blick auf die Innereien schon erkennen kann, ob es wahrscheinlich was taugt oder nicht.
Nach meinem bisherigen Kenntnisstand (der aber noch ausgebaut werden soll) wären das:
- aktive PFC, erkennbar an 1 statt 2 Primärelkos und der kleinen Platine, die meistens senkrecht zur Hauptplatine steht (und natürlich das Fehlen der passiven PFC-Drosselspule)
- Elkos von vernünftigen Herstellern (also nicht gerade Fuhjyyu oder Teapo) und in ausreichender Bemessung (also nicht nur 50 microF auf der Primärseite wie angeblich bei Combat Power)
- digitale Sicherungschips
- dicht gedrängte Baugruppen auf der Platine statt gähnende Leere/unbestückte Lötstellen und Silk Screens (ist es nicht meistens so, daß bei den guten Netzteilen heftiges Gedränge vorherrscht und bei den Chinaböllern alles gemütlich viel Platz hat?)
- ordentliche Lötqualität, Kabelenden isoliert

Was müsste noch in die Liste?

Bei der Filterung zum Beispiel blicke ich noch nicht durch. Vielleicht kann das mal jemand in einfachen Worten erklären, was es da gibt, wie das bauteilmäßig aussieht und wie ich gut von schlecht unterscheiden kann.
 
Komme aus der Großveranstaltungstechnik, bis in die 90er rein hatte ich auch mit Disko's... zu tun.
Hauptgrund (waren glaube ich über 90%) der Diskotheken-/Studio-.... -brände... damals = 'billige' Netzteile.
'Weiß nicht wie das bei den Aktuellen so ist, aber einige NT brannten ab, OHNE dass das angeschlossene Gerät überhaupt's an war => nicht immer raucht nur das dazu gehörende Gerät ab.

seit damals gilt für mich:
beim Netzteil wird nicht gespart (Geld und zeitlicher Aufwand der Recherche), auf Herkunft und ECHTE Prüfzeichen geachtet, Testberichte, Kinderkankheiten abwarten, .... 'billig' ist 'was anderes wie 'n Brandschaden.


Gilt übrigens auch für Kabeltrommeln (Isolierungsmaterial der Adern spröde, da falsch gewählt/produziert oder...). Innen am 'Verteiler' auf die meistens vorhanden mehreren Steckdosen schlecht verarbeitet (einzelne Adern gar nicht im Kontakt, die Ader / das ganze Kabel zu viel abisoliert, nicht fest angebracht, Schäden durch falsche Zugentlastung....)
Oder die Anwenderfehler inkl. diese nicht abzuwickeln, wenn grössere Ströme fließen und immer wieder 'mal auf Quetschstellen u.ä. auf der gesamten Länge des Kabels hin zu prüfen.
Wird gerne vergessen, wenn es um ältere Produkte gehen, da wird oft nicht mehr 'gepflegt' / kontrolliert. Bei gewohntem Material vergisst man nach 10 Jahren auch 'mal gerne, dass da der Kabelquerschnitt ev. gar nicht mehr zum neuen Einsatzzweck passt usw

Schwelbrand => da reicht schon eine schlecht angeschlossene Steckdose, ein Chinaböller wäre mir da viel zu gefährlich, speziell einer, der auch noch kalte Lötstellen haben könnte (ein Bild sieht da etwas merkwürdig aus). Bin nicht up-to-date was der heutige Bauteil-Stand-der-Technik ist, aber ich würde sie vermutlich entsorgen.
 
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